EinemathematisheZeitshrift
fürShüler(innen)undLehrer(innen)
1980 gegründetvonMartinMettler
gegenwärtigherausgegebenvom
InstitutfürMathematikander
JohannesGutenberg-UniversitätzuMainz
DieneuenAufgaben wartenaufLösungen.NurMut,auhwennDuinMathekeine
Eins hast!DieAufgabensindsogestaltet,dassDuzurLösungnihtunbedingtden
Mathe-StoderShulebrauhst.VielmehrwirstDuvielmathematisheFantasieund
selbstständigesDenkenbrauhen,aberauhZähigkeit,WillenundAusdauer.
Wihtig:AuhwernureineAufgabeoderTeileeinzelnerAufgabenlösenkann,sollte
teilnehmen; der Gewinn eines Preises ist dennoh niht ausgeshlossen. Denkt bei
EurenLösungendaran,auhdenLösungswegabzugeben!
FürShüler/innenderKlassen57sindinersterLiniedieMathespielereienvorgesehen;
auhShüler/innenderKlassen8und9dürfenhiermitmahen,abernuraufderBasis
derhalbenPunktzahl.AlleShüler,insbesondereaberjenederKlassen8-13,können
LösungenzudenNeuenAufgabenabgeben.PunkteausdenRubrikenComputer-Fan,
Mathismahen mathematisheEntdekungen undWerforshtmit? werdenbeider
Vergabe des Forsherpreises zugrunde gelegt. (Beiträge zu vershiedenen Rubriken
bitteaufvershiedenenBlätternabgeben.)
Abgabe-(Einsende-)TerminfürLösungenistder
09.09.2009.
ZushriftenbitteanfolgendeAnshrift:
JohannesGutenbergUniversität
InstitutfürMathematik
MONOID-Redaktion
55099 Mainz
Tel.:06131/3926107
Fax:06131/3924389
E-Mail:monoidmathematik.uni-mainz.de
Im ELG Alzey könnenLösungen und Zushriftendirekt an Herrn Kraftabgegeben
werden,imKGFrankenthaldirektanHerrnKöpps.
FernergibtesinfolgendenShulenbetreuendeLehrer/innen,denenIhrEureLösungen
gebenkönnt:Herrn Ronellentshim Leibniz-GymnasiumÖstringen,Herrn Witte-
kindtinMannheim,HerrnJakobinderLihtbergshuleinEiterfeld,FrauLangkamp
imGymnasiumMarienberginNeuss,HerrnKuntzimWilhelm-Erb-GymnasiumWinn-
weiler,HerrnMeixnerimGymnasium Nonnenwerth,HerrnMattheis im Frauenlob-
GymnasiumMainz,FrauBeitlihundFrauElzeimGymnasiumOberursel,FrauNie-
derleinderF-J-L-GesamtshuleHadamarundHerrnDillmannimGymnasiumEltville.
DieNamenaller,dierihtigeLösungeneingereihthaben,werdenimMONOIDinder
RubrikderLöserundaufderMONOID-HomepageimInternetersheinen.
Wir bitten auh um neue Aufgaben, die Du selbst erstellt hast, um sie zu veröf-
fentlihen.DieseAufgabensollenabernihtausBühernoderAufgabensammlungen
entnommensein,sondernDeinereigenenFantasieentspringen.Würde esDihniht
einmalreizen,eineAufgabezustellen,derenLösungvorerstnurDukennst?
Am Jahresende werden rund50 Preise andie eiÿigstenMitarbeitervergeben. Seit
1993gibtesnoheinenbesonderenPreis:dasGoldeneM.
AuÿerderMedaillemit demGoldenenM gibtes einenbeahtlihen
GeldbetragfürdiebesteMitarbeitbeiMONOIDundbeianderenma-
thematishenAktivitäten,nämlih:LösungenzudenNeuenAufgaben
unddenMathespielereien,BeiträgezurSeitefürdenComputer-Fan,
Artikelshreiben,ErstellenvonneuenAufgaben,et.
UndnunwünshenwirEuhvielErfolgbeiEurerMitarbeit! DieRedaktion
Ein Wurfpfeilspiel mit unerwartetem Ausgang
von Hartwig Fuhs
AufeinemJahrmarktgibtes einWurfspiel,bei demman
angeblihGeldgewinnt.MiteinemEinsatzvon5
e
kann mandasSpielspielenunddasgehtso:Zunähst erhältder SpielersehsWurfpfeile. Dann wird
eineSheibe,dieindreizehngleihgroÿeSektoreneinge-
teilt ist, in shnelle Drehbewegung versetzt. Der Spieler
wirftseinePfeileaufdieSheibe.
8 9 10 5
11 12 2 4 3
1 7 13
6
Erhatverloren,wennmindestenszweiPfeiledengleihenSektoreinshlieÿlih,
dessenlinkenRandtreen.LandendagegenseinePfeileinsehsvershiedenen
Sektoren,dannhatergewonnenunderhält10
e
.JederWurf,der dieSheibe verfehlt,musswiederholtwerden.EinSpielerkönntenunsoüberlegen:DieChanen,beidreizehnSektorengenau
sehsvershiedenezutreen,stehenzumeinenGunsten.MitmehrerenSpielen
könnte ih daher so viel gewinnen,dass einshöner Abend auf der Festwiese
nanzierbarist.Stimmtdas?
Wenn der erste Wurfpfeil im Sektor
s 1
landet, dann verliert der Spieler nurdannnihtbereitsbeidemzweitenWurf,wennseinzweiterPfeiljetztineinem
Sektor
s 2
mits 2 6 = s 1
stekenbleibt.DafürgibteszwölfMöglihkeiten.AlsoistW (s 2
mits 2 6 = s 1 ) = 12 13
dieWahrsheinlihkeitfür dasEreigniss 2 6 = s 1
.Ganzentsprehendist
W (s 3
mits 3 6 = s 2 , s 3 6 = s 1 ) = 11 13
dieWahrsheinlihkeitdafür, dassderdrittePfeilineinemvons 2
unds 1
vershiedenenSektors 3
landetundso weiter.
Shlieÿlih istdieWahrsheinlihkeit,dass derletzte Pfeilineinemvon
s 1
,s 2
,...,
s 5
vershiedenenSektors 6
trit,W (s 6
mits 6 6 = s i , i = 1, 2, ... , 5) = 13 8
.WiegroÿistdanndieWahrsheinlihkeit
P
,dassderSpielerseinSpielgewinnt,dasseralsomitseinensehsWurfpfeilensehsSektoren
s i , i = 1, 2, ... , 6,
trit,vondenenkeinezweiübereinstimmen?
Esgilt:
P = W (s 2 ) · W (s 3 ) · W (s 4 ) · W (s 4 ) · W (s 5 ) · W (s 6 ) = 12 · 11 13 · 10 5 · 9 · 8 ≈ 0, 256
.Dieser
P
-Wert bedeutet: Wenn der Spieler viele Spiele spielt, wird er durh-shnittlih
25,6%
davongewinnen.Spielt ern
Spiele,so kostetihn das5 · n e
Einsatz;nurbeidurhshnittlihjedemviertemSpielerhälter10
e
zurük.Bein
Spielenverlierteralso(5n − 10 · n 4 ) = 2,5n e
;oder:BeijedemSpielverliert erdurhshnittlih2,50 e
.zuüberlegen:
Sei
p > 1
die Anzahl der Pfeile unds
die der Sektoren und zum Beispiels − p = 4
.FürwelhePaare
(p, s)
istdann dasSpielgünstigfürdenSpieler?Gute Zahlen Gute Idee!
von TomBallik
Denition
DienatürliheZahl
n
heiÿegut,wennnatürliheZahlena i
existieren,sodass folgendebeidenEigenshaftengelten:1.
n = a 1 + a 2 + ... + a k
;2.
1
a 1 + a 1 2 + ... + a 1
k = 1
.Problem 1(Olympiade-Aufgabe1978in den USA)
BeweiseunterderAnnahme,dassdieZahlenvon
1000
bis2007
gutsind,dassdannauh alleweiterenZahlengröÿerals
2007
gut sind!Lösung
Die Idee bestehtdarin,ausbereitsbekannten guten Zahlen neuezu produ-
zieren:
Angenommen,mistgut,dann gilt:
m = a 1 + a 2 + ... + a k
und
1 a 1 + 1
a 2 + ... + 1 a k
= 1.
DarausfolgtderReihenah:
1 2 ·
1
a 1
+ 1 a 2
+ ... + 1 a k
= 1 2 , 1
2a 1
+ 1 2a 2
+ ... + 1 2a k
= 1 2 , 1
2 + 1 2a 1 + 1
2a 2 + ... + 1 2a k
= 1.
[A℄Auÿerdemgilt:
2 + 2a 1 + 2a 2 + ... + 2a k = (2 + 2m).
Alsoist
(2 + 2m)
gut.Regel: Einfah alleSummandeneinerguten Zahlverdoppeln und
2
ad-dierenfertigistdieZusammensetzungder neuenguten Zahl!
DenBruh
1
2
kannmanaufzweivershiedeneArtenaufsplitten:1 2 = 1
3 + 1 6 = 1
4 + 1 4 .
DamitergibtsihinGleihung[A℄:
1 4 + 1
4 + 1 2a 1 + 1
2a 2 + ... + 1 2a k
= 1
oder
1 3 + 1
6 + 1 2a 1
+ 1 2a 2
+ ... + 1 2a k
= 1.
DahersindauhdiebeidenZahlen
4 + 4 + 2a 1 + 2a 2 + ... 2a k = (8 + 2m)
und3 + 6 + 2a 1 + 2a 2 + ... 2a k = (9 + 2m)
gut.Regel:EinfahalleSummandeneinergutenZahlverdoppelnund
8
bezie-hungsweise
9
addierenfertigistdieZusammensetzungderneuenguten Zahl!Man könnte den Bruh
1
2
in Gleihung [A℄ auh genauso durh eine anderegute Zahldarstellen:
Angenommen, auhnistgut,danngilt:
n = b 1 + b 2 + ... + b i
und1 b 1
+ 1 b 2
+ ... + 1 b i
= 1
undgenausowiefür
m
:1
2b 1
+ 1 2b 2
+ ... + 1 2b i
= 1 2 .
Insgesamtergibtdas
1 2b 1 + 1
2b 2 + ... + 1 2b i
+ 1 2a 1 + 1
2a 2 + ... + 1 2a k
= 1.
Wirhabenalsodiegute Zahl
2b 1 + 2b 2 + ... + 2b i + 2a 1 + 2a 2 + ... + 2a k = 2(m + n)
kreiert!Regel: Einfah jeweilsalleSummandenzweierguter Zahlen verdoppeln
undaddierenfertigistdieZusammensetzungder neuenguten Zahl!
Zahl
m
diebeidenguten Zahlen(2m + 8)
und(2m + 9)
kreierenkann:Mit
1000
sinddannauh2 · 1000 + 8 = 2008
und2 · 1000 + 9 = 2009
gut.Mit
1001
sinddannauh2 · 1001 + 8 = 2010
und2 · 1001 + 9 = 2011
gut.Mit
1002
sinddann auh2 · 1002 + 8 = 2012
und2 · 1002 + 9 = 2013
gutundsoweiter!
Insgesamtistvorausgesetzt,dassalle
m
mit999 < m < 2008
gutsind.NennenwirdiesesIntervallvon
1000
bis2007
unsererstesZahlenintervallI.(2m + 8)
ergibtfürallediesegutenm
diegeradenZahlenvon2008
bis4022
.(2m+9)
ergibtfürallediesegutenm
dieungeradenZahlenvon2009
bis4023
.InsgesamtsindalsoalleZahlen von
2008
bis4023
abgedekt.DiesesistunserzweitesZahlenintervallII.
NunhatmandieSituation,dassalle
m
deszweitenZahlenintervallsmit2007 <
m < 4024
gut sind. Dies ist aber exakt die gleihe Ausgangsposition wie vorhin,weildienähtsekleinsteZahl,dienihtimIntervall liegt,wiederdurhdiekleinsteZahldesIntervallskreiertwerdenkann:
4024 = 2 · 2008 + 8
.Manerhält also im nähsten Shritt die guten Zahlen
4024
bis8055
. Diese istunserdrittesZahlenintervallIIIetetera.
AlleZahlenintervalleaneinandergereihtergebendienatürlihenZahlen
> 999
,wobeijedesZahlenintervalldoppeltsovieleElementehat wieseinVorgänger.
Zahlenintervall von... bis AnzahlderElemente
I
1000
bis2007 1008
II
2008
bis4023 2016
III
4024
bis8055 4032
... ... ...
AlsosindalleZahlengröÿerals
2007
unterderAnnahme,dass dieZahlenvon1000
bis2007
gutsind,ebenfallsgut.Problem 2(BundeswettbewerbMathematik2008)
ManstelledieZahl
2008
soalsSummenatürliherZahlendar,dassdieAdditionder KehrwertederSummandendieZahl
1
ergibt.Lösung
DieAngabeklingt zwaretwasanders, aber wennmansie in Gleihungenauf-
shreibt,siehtman,dassessihdefato umdasgleiheProblemhandelt:
2008 = a 1 + a 2 + ... + a k
und1 a 1
+ 1 a 2
+ ... + 1 a k
= 1.
WirsollenalsoeinegeeigneteAufsplittungderguten Zahl
2008
nden.Diese Beispiel wurde shon in MONOID 93 (Seiten 2941)vorgestelltund mit
zwei vershiedenen Lösungsvorshlägen durhgerehnet. Mit unserem Wissen
herangehen:
Wirwissenbereits:Ist
m
gut,sosindauhdieZahlen(2m + 2), (2m + 8)
und(2m + 9)
gut.Wennm
undn
gutsind,dann istauh(2m + 2n)
gut.EineobligateMöglihkeit,diesesBeispielfürdenkonkretenFall
2008
zulösen,bestehtalsodarin,mitkleinenguten Zahlenzubeginnenunddarausgröÿere
zukreieren,bismanirgendwannbei
2008
landet.Kurioserweisereihtfür dieseZwekeeineeinzige,nämlih diekleinstegute
Zahl,also
1
oensihtlihist1 = 1 1
.AlsquasiUrsprungs-Gute-Zahlentwikeltsiegenügendanderegute Zahlen:
1 → 4, 10, 11;
10 → 22, 28, 29;
11 → 24, 30, 31.
DiesesSpielhenkönntemannatürlihweiterführen,umirgendwannmitetwas
Glük bei
2008
zu landen. Shneller geht es allerdings, wenn man von2008
rükwärtsrehnet:Umzubeweisen,dass
2008gutist,reihtes zuzeigen,dass1000gutist.
1000gutist,reihtes zuzeigen,dass 496gutist.
496gutist,reihtes zuzeigen,dass 244gutist.
244gutist,reihtes zuzeigen,dass 118gutist.
Hinweis:AllevierReduktionenfunktionieren mitdem
(2m + 8)
-Trik.118
bekommtmanabershon alsKombinationder beiden guten Zahlen29
und
30
:118 = 2 · 30 + 2 · 29.
Siherkannmansih
2008
auhaufvieleandereArtenkonstruierenderLeser isteingeladen,andereMöglihkeitenzu nden!Nun geht es also noh um eine konkrete Darstellung: Um eine neue gute
Zahl zu ershaen, müssen wirfolgendes tun: Die Summanden einerguten
Zahl werden verdoppelt und zu diesen
2
,4 + 4
,3 + 6
oder die verdoppelten Summandeneineranderenguten Zahladdiert.Beginnenwirmit
29
:gute Zahl:
1 → 10 = 2 · 1 + 8 → 29 = 2 · 10 + 9
Aufsplittung:
1 4 + 4 + 2 3 + 6 + 8 + 8 + 4
Nunkommt
30
:gute Zahl:
1 → 11 = 2 · 1 + 9 → 30 = 2 · 11 + 8
Aufsplittung:
1 3 + 6 + 2 4 + 4 + 6 + 12 + 4 118
:gute Zahl:
118 = 2 · (29 + 30)
Aufsplittung:
6 + 12 + 16 + 16 + 8 + 8 + 8 + 12 + 24 + 8 244
:gute Zahl:
244 = 2 · 118 + 8
Aufsplittung:
4 + 4 + 12 + 24 + 32 + 32 + 16 + 16 + 16 + 24 + 48 + 16 496
:gute Zahl:
496 = 2 · 244 + 8
Aufsplittung:
4 + 4 + 8 + 8 + 24 + 48 + 64 + 64 + 32 + 32 + 32 + 48 +96 + 32
1000
:gute Zahl:
1000 = 2 · 496 + 8
Aufsplittung:
4 + 4 + 8 + 8 + 16 + 16 + 48 + 96 + 128 + 128 + 64 + 64 +64 + 96 + 192 + 64
2008
:gute Zahl:
2008 = 2 · 1000 + 8
Aufsplittung:
4 + 4 + 8 + 8 + 16 + 16 + 32 + 32 + 96 + 192 + 256 + 256 +128 + 128 + 128 + 192 + 384 + 128
Undtatsählih:
1
4 + 1 4 + 1 8 + 1 8 + 16 1 + 16 1 + 32 1 + 32 1 + 96 1 + 192 1 + 256 1 + 256 1 + 128 1 + 128 1 + 128 1 + 192 1 + 384 1 + 128 1
= 192+192+96+96+48+48+24+24+8+4+3+3+6+6+6+4+2+6
768 = 768 768 = 1
SomitisteineAufsplittungvon
2008
gefunden!Anmerkungund AusblikI
BeidiesemThemenkomplexdrängensihzweiFragenförmlihauf:
(1) Welhe Zahlensindnihtgut?
(2) WievieleDarstellungenexistierenfürgute Zahlenspeziellfür
2008
?Weres selbstherausndenwill,nihtweiterlesen!
Tatsählihgibtesnämlihüberhauptnur
13
Zahlen,dienihtgut sind!Eshandeltsihum
2, 3, 5, 6, 7, 8, 12, 13, 14, 15, 19, 21
und23
.DiekleinsteZahl,die mehrereDarstellungsformenzulässt,ist
22
:22 = 2 + 4 + 8 + 8 = 2 + 5 + 5 + 10 = 3 + 3 + 4 + 12.
AbdannsteigtdieAnzahldervershiedenenDarstellungsmöglihkeitenfürgu-
te ZahlenshnellindieHöhe:
Zahl Anzahl Zahl Anzahl Zahl Anzahl
24 1 50 8 76 44
25 1 51 4 77 28
26 1 52 10 78 47
27 1 53 9 79 48
28 2 54 9 80 43
29 3 55 11 81 44
30 2 56 8 82 59
31 2 57 13 83 49
32 1 58 13 84 51
33 2 59 15 85 72
34 2 60 16 86 65
35 2 61 21 87 64
36 4 62 18 88 79
37 5 63 16 89 70
38 5 64 22 90 78
39 2 65 19 91 87
40 4 66 18 92 98
41 5 67 30 93 83
42 5 68 24 94 110
43 9 69 19 95 103
44 4 70 26 96 96
45 4 71 28 97 126
46 6 72 26 98 101
47 4 73 29 99 134
48 4 74 35 100 137
49 7 75 29
Beim Betrahten dieser Tabelle sheintklar, dass es für
2008
sehr viele Dar-stellungengibt. Aberwievielegenau?
Mit meinen besheidenenProgrammierkenntnissenkonnte ihleider niht auf
die Lösung kommen. Aber vielleiht gibt es unter den Lesern Experten, die
Aufklärungbetreibenkönnen!?
∗
∗
Rükmeldungen bitteandieMONOIDRedaktionund anthomas.ballikhello.atWir
freuenunsaufEureZusendungen!
VielevonEuhwerdendasklassisheKamelproblemkennen,welhesübrigens
wunderbar von Ian Stewart im Spektrum der Wissenshaft 3/1993 erläutert
wird:
EinSheihvererbtseine17KameleanseinedreiSöhne.EinSohnsolldie
Hälfte, einer ein Drittel und einer ein Neuntel vom Erbe erhalten. Nah
seinemTodwissendieSöhnenihtsoreht,wassietunsollen,dasiekein
Kamelteilenwollen.Dakommteinalter,weiserMannzuihnenundborgt
denBrüdernseineigenesKamel.Damitsindesinsgesamt18Kameleder
ÄltestebekommtnundieHälfte,alsoneunKamele,derZweitältesteerhält
einDrittel,alsosehsKameleundderJüngsteerhälteinNeuntel,alsozwei
Kamele.Dassindzusammen 17Kamele,sodass siedem altenMannsein
eigenesKamelwiederzurükgebenkönnen.Nunsindallezufrieden.
Der alte Weise kann deshalb helfen, weil die Addition der Erbteile niht eins
ergibt:
1 2 + 1
3 + 1 9 = 17
18 < 1.
BorgterdenBrüdernnunseineigenesKamel,sogehteswunderbarauf.
BeiVerallgemeinerungderFragestellung(andereAnzahlanSöhnenundKame-
len)kannmanerkennen,dassdieseGeshihteauh etwasmitguten Zahlen
zutunhat:
Seien
1 a 1 , a 1
2 , ... , a 1
k
die Bruhanteile des Erbes der
k
Söhne und(d − 1)
dieAnzahlderzuvererbendenKamele,sokannmanfolgendeGleihungaufstellen:
1 a 1 + 1
a 2 + ... + 1 a k
= d − 1 d .
NahUmformungerhältman:
1 a 1
+ 1 a 2
+ ... + 1 a k
= 1 − 1 d ,
also
1 a 1
+ 1 a 2
+ ... + 1 a k
+ 1 d = 1.
AlsoistdieSumme
(a 1 + a 2 + ... + a k + d)
einegute Zahl.Frage: Wie kanndie Geshihtevom Sheih und seinen Söhnen abgeändert
werden,wenner39Kamele aufvierSöhnezuvererben hat?
Lesetipps zur Mathematik
von Martin Mattheis
TonyCrilly: 50 ShlüsselideenMathematik.
DassMathematikmehr ist, alseinfahnurrehnen, wird jedemklar,der sih
nur ein bisshen damit befasst. Aber worum genau geht es eigentlih in der
Mathematik?WelhegrundlegendenIdeenhabendieMenshensobeshäftigt,
dasssiedamitdieMathematikgrundlegendvorangebrahthaben?Genaudamit
beshäftigtsihdasBuh50ShlüsselideenMathematikvonTonyCrilly.Der
englishe Mathematikerhat in 50 jeweilsvierseitigenEssaysdie vershiedens-
tenThemendurhleuhtet.DiebehandelteThemenpalettereihtdabeivonder
Null,sonstigenspannendenZahlenwie
π
,e
,undi
,übergeometrisheGrund- lagen wiedas Parallelenpostulat,Dimensionenund Konstruktionenbis hin zudengroÿenProblemstellungenwiedemVier-Farben-Problem,demProblemdes
Handlungsreisenden, dem Satzvon Wilesoder der RiemannshenVermutung.
InderFuÿzeiledererstenbeidenSeitenjedesEssaysbendetsiheineZeitleis-
te, der manentnehmen kann,wanndiebeshriebeneIdee geboren wurde und
wiesiesihdann zeitlihentwikelthat.Zusätzlihwurden vieleInhaltedurh
SkizzenundZeihnungenillustriert.
Fazit: Auh wenn mandie meistender vorgestellten Problemein vielen ähn-
lihen Sammelwerken ndet, so handelt es sih doh um eine gelungeneZu-
sammenstellung, die man immer wieder zur Hand nehmen wird, umein neu-
es Kapitel zu lesen. Abzüge in der Bewertung gibt es für die durhgehende
shwarz-weiÿe Gestaltung. Farbige Abbildungen würden das Buh niht nur
bunter sondernauhansprehendermahen.
Gesamtbeurteilung:gut
,,
Angaben zum Buh: Crilly, Tony: 50 Shlüsse-
lideen Mathematik. Spektrum 2009, ISBN 978-3-
8274-2118-0,gebunden,208Seiten,24,95
e
Art desBuhes: Sammelbandgrundlegender
mathematisherIdeen
MathematishesNiveau: verständlih
Altersempfehlung: ab14Jahre
Tshebyshew
von Hartwig Fuhs
DieFrage,wiediePrimzahleninderMengedernatürlihenZahlenverteiltsind,
beshäftigt dieMathematikerseitsiebermerkten,dass Primzahlen einenganz
besonderenZahlentypdarstellen sie sinddieAtome,ausdenenNihtprim-
zahlenmultiplikativaufgebautsind.
EineerstegrundlegendeAussageüberdiePrimzahlen-VerteilunghatEuklid(um
300v.Chr.) hergeleitet:
Esgibt unendlihvielePrimzahlen.
Über2000Jahrevergingen,bevordernähsteFortshritterzieltwurde.
LeonhardEuler(17071783),derbedeutendsteMathematiker(mindestens)des
18.Jahrhundertsbewies:
DieunendliheReihederreziprokenPrimzahlen
1
2 + 1 3 + 1 5 + 1 7 + 11 1 +...
hatkeineendlihe Summe,während dieunendlihe Reihe der reziprokenQuadratzahlen
1
1 2 + 2 1 2 + 3 1 2 + 4 1 2 + ...
einenendlihenWertbesitzt.Darausfolgerteer:InderMengedernatürlihenZahlen liegendiePrimzahlen dihteralsdie
Quadratzahlen.
Eine weitereAussage über die Verteilung der Primzahlen, die nun shon sehr
vielkonkreteralsderSatzvonEulerist,mahteJosephLouisFrançoisBertrand
(18221900)der sieallerdingsnihtbeweisenkonnte.
Fürjedes
n > 1
gilt:Zwishenn
und2n
bendetsihstetseinePrimzahl.Pafnuti Lwowitsh Tshebyshew (18211894),der Bertrands Vermutungbe-
weisenkonnte,glaubteeineweiteremögliheVerteilungseigenshaftder Prim-
zahlenentdektzuhaben.
JedeungeradePrimzahl
p
istvonderFormp = 4n + 1
oderp = 4n + 3
.Tshe-byshew verglihnundie Häugkeitdes Vorkommensdieser beiden Primzahl-
Typenund ergelangtedabeizu einerVermutung:
FürjedenatürliheZahl
x ≥ 43
gilt:UnterdenPrimzahlen
p
,43 ≤ p ≤ x
,gibtes stetsmehrPrimzahlen vomTyp
p = 4n + 3
alsvomTypp = 4n + 1
.EineÜberprüfungder Tshebyshew-Vermutungfür einAnfangsstükder Fol-
ge
N
dernatürlihenZahlenwollenwirunsalseinenWettbewerbzwishenzweiPrimzahlen-Sammlern
P 1
undP 3
vorstellen.WährendP 1
undP 3
dieZahlenfol-ge
N
bis zur Markex
entlanglaufen, sammeltP 1
die Primzahlenp
vom Typp = 4n + 1
undP 3
die vom Typp = 4n + 3
. DieAnzahlder Primzahlen,die siedabeigefundenhaben,seimitπ 1 (x)
beziehungsweisemitπ 3 (x)
bezeihnet.Tshebyshewbehauptetalso:FürjedenatürliheZahl
x
gilt:Istx ≤ 42
,dannist
π 3 (x ) ≥ π 1 (x)
;istx ≥ 43
,dannistπ 3 (x) > π 1 (x )
oderπ 3 (x ) − π 1 (x) > 0
.Biszur Marke
x = 250
verläuftderSammelwettbewerbso:x 1, 2, ... , 42 43, ... , 126 127, ... , 198 199, ... , 210 211, ... , 250
π 3 (x) − π 1 (x) ≥ 0 ≥ 1 ≥ 2 ≥ 3 ≥ 4
Die Tabelle vermittelt den Eindruk, Tshebyshews Vermutung könnte viel-
leihtrihtigsein.
Bei Fortsetzung des Sammelwettbewerbs über
x = 250
hinausergibt sihbeix = 26 861
,dassπ 3 (x) = 1 472
undπ 1 (x) = 1 473
und mithinπ 3 (x) < π 1 (x)
istalsoistTshebyshewsVermutungfalsh.
Übrigensgilt
π 3 (x) < π 1 (x )
erstmals fürx = 26 861
.MiteinervonJohnEdensorLittlewood(18851977)entwikeltenMethodelässt
sih beweisen, dass ein Wehsel von
π 3 (x ) > π 1 (x)
zuπ 3 (x ) < π 1 (x)
undumgekehrtunendlihoftstattndet.
Mathis mahen mathematishe
Entdekungen
Lösung der Aufgabe aus Heft 95
InHeft95stelltenwirEuhfolgendeAufgabe:
Aufgabe:VerstektePotenzenin Zahlenquadraten
Untersuhedie
n × n
-Zahlenquadratefürn = 1, 2, 3, ...
:1
,1 3
5 7
,1 3 5
7 9 11
13 15 17
,
1 3 5 7
9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31
,...
DieseZahlenquadrateweiseninteressanteEigenshaftenaufndeeinigedavon
heraus!Ahteinsbesondereaufverstekte Potenzen! (H.F.)
Vier unserer Leser haben uns die Ergebnisse ihrer Untersuhungen an diesen
Zahlenquadratenzugeshikt.
Magdalena Winkelvoÿ (Klasse 6, Rabanus-Maurus-Gymnasium, Mainz) hat
die Reiheder Quadrate umdas
5 × 5
-Zahlenquadrat erweitertundmit Reht festgestellt,dassauhdiePotenzenallerungeradenZahlenindiesenQuadratenausfortlaufendenungeradenZahlenauftretenmüssen,dasieebenfallsungerade
sind.Tatsählihenthältdas
n × n
-Quadratin der erstenZeilealleungeradenZahlen
2k + 1
von1
bis2n − 1
(fürk = 0, 1, 2, ..., n − 1
)und insgesamtalleungeradenZahlen
2k + 1
von1bis2n 2 − 1
(fürk = 0, 1, 2, ..., n 2 − 1
).Dazu bemerkt Alexey Tyukin (Klasse 13, Gymnasium Mainz-Gonsenheim),
dassdieSumme derZahlenin jederderbeidenDiagonalen
n 3
ergibt,währendsihdieSummenderZahlenjezweierbenahbarterSpaltenum
2n
untershei-den.
An weiteren Eigenshaften stellt Shaima'a Ahmed Doma (Klasse 8, Deut-
shen Shuleder Borromäerinnen, Kairo) zum Beispielfest, dass die Summe
der Zahlen der ersten Zeile
n 2
beträgt, diesesn 2
bei ungerademn
genau imMittelpunktdesQuadratesauftauht,währenddieAdditionderZahlen,die
n 2
umringen,
8n 2
ergibt;bei ungerademn
stehenin derSpalte, indern
auftritt,ungeradeVielfahevon
n
,derenSummen 3
beträgt.Unter den insgesamtahtFeststellungen von Robin Fritsh(Klasse 8,Gym-
nasium Lehrte), die er auh allgemein beweist zumindest für gerade
n
,bendensiheinigederbereitserwähntenBeobahtungen.Hinzukommtseine
Aussage,dassdieSummeallerZahlendes
n × n
-Quadratsn 4
beträgt;denndieSumme ausersterund letzter Zahl,zweiter undvorletzter Zahlund so weiter
ergibtimmer
2n 2
,sodasswirbeigerademn
insgesamtn 2 2
PaarungenundsomitdasGesamtergebnis
n 2
2 · 2n 2 = n 4
haben;beiungerademn
gibtesdagegennurn 2 − 1
2
Paare,dafürstehtn 2
inder Quadratmitte,sodasssihauhjetztfürdie GesamtsummederWertn 2 − 1
2 · 2n 2 +n 2 = n 4
ergibt.NahdemgleihenShemalassensihdieübrigenErkenntnissevon RobinFritsh beweisen,nämlih dass
dieSummeallerZahleninder
m
-tenZeilen 2 · (2m − 1)
beträgt,dieallerZahleninder
m
-tenSpalten 3 − n 2 + n · (2m − 1)
,dieallerZahleninjederder beidenDiagonalen
n 3
undshlieÿlihbeigerademn
dieallerZahleninderoberenQuadrathälfte
n 4
4
,sodassfür dieuntereHälfte3
4 n 4
verbleiben.Abshlieÿendsei noh auf eineAnregung desAufgabenstellers verwiesen, wo-
nah sih interessante Ergebnisse nden lassen, wenn man die Summe aller
Zahlenimgesamten
n × n
-QuadratmitdenZahlensummendarinkonzentrish∗
eingeshlossenerkleinererQuadrate,zumBeispielimFalle
n = 6
desenthalte-nenkonzentrishen
4 × 4
-und2 × 2
Quadratesvergleiht.∗
Dasheiÿt:Vielesymmetrishe,umeinegemeinsamenMittelpunktangeordneteFiguren
desselbenTyps.
Eine Gratwanderung des
Gottfried Wilhelm Leibniz
von Hartwig Fuhs
ImJahre1672,amBeginnseinersteilenwissenshaftlihenKarriere,dieihnzum
bedeutendstenUniversalgelehrtendes17.Jahrhundertsmahensollte,reisteder
jungeGottfriedWilhelmLeibniz
∗
ineinemdiplomatishenAuftragdesKurfürs-
tenvonMainznahParis.
Dort lernte er neben vielen anderen Wissenshaftlern auh den vielseitigen
Astronomen, Physiker,Mathematikerund Ernder Christiaan Huygens
∗∗
ken-
nen.
UndHugenswares,derdemmathematishhohinteressiertenDiplomatenbei
einemZusammentreendieFragestellte:
WelhenWert hatdieunendliheReiheheutewürdemansagen:Gegenwel-
henGrenzwertkonvergiert dieReihe
(1)
L = 1 1 · 2 + 2 1 · 3 + 3 1 · 4 + 4 1 · 5 + ...
?Leibniz,der kaumeinemathematisheAusbildungunddaherdamalsauh nur
wenigemathematisheKenntnissebesaÿ,konntedennohdiehuygenssheAuf-
gabe lösen und das in einer Weise, die bereits das mathematisheGenie des
jungenMannes erkennenlässt.
Inseinemersten LösungsshritttransformierteermitderBeziehung
(2)
1
n(n− 1) = 1 n − n+1 1 , n = 1, 2, 3, ...
dieReihe(1)in dieReihe(3)
L = 1 1 − 1 2
+ 1 2 − 1 3
+ 1 3 − 1 4
+ 1 4 − 1 5
+ ...
Hierhättees nunnahegelegen,mitdenarithmetishenRegeln
(a − b) = a + ( − b)
und( − b) + (b − c) = b − b + ( − c)
dieReihe(3)so zushreiben
(4)
L = 1 1 + 1 2 − 1 2 + 1 3 − 1 3 + 1 4 − 1 4 + ...
Dain(4)beginnendmit
+ 1 2 − 1 2
jezweibenahbarteGliederzusammen0
erge-ben,solltedieReihe (4)denGrenzwert
L = 1
haben.AberLeibnizbeshreitetdiesen verführerish einfahenWeg (3)
⇒
(4)⇒ L = 1
niht.Ihm muss klar∗
GottfriedWilhelmLeibniz(*1.Juli1646inLeipzig;
†
14.November1716inHannover)deutsherPhilosophundWissenshaftler,Mathematiker,Diplomat,Physiker,Historiker,
Politiker,BibliothekarundDoktordesweltlihenunddesKirhenrehts.
∗∗
ChristiaanHuygens(*14.April1629inDenHaag;
†
8.Juli1695ebenda),auhChris-tianusHugenius.
ihn unweigerlih in eineganz vertrakte mathematisheProblemzone geführt
hätte.Etwain diese:
Mitder Beziehungaufdieerleihtgestoÿenseinkonnte
1
n(n+1) = 1 t
n+t
n − n+1+t n+1
für
t = 1, 2, 3,
...undn = 1, 2, 3,
...hättesihnahdemMuster(3)
⇒
(4)dieReihe(1)zunähstindieunendlihvielenReihen
L = 1 t 1+t 1 − 2+t 2
+ 1 t 2+t 2 − 3+t 3
+ 1 t 3+t 3 − 4+t 4
+ ...
unddiesedann indieReihen
(5)
L = 1 t 1+t 1 + 1 t 2+t 2 − 1 t 2+t
2 + 1 t 3+t 3 − 3+t 3 + ...
mitdemGrenzwert
L = 1 t (1 + t)
umformenlassen.UndsowäreergestrandetineinemmathematishenMinenfeldvonlauterwidersprehendenAussagen
(6)
L = 1
undL = 1 t (1 + t ), t = 1, 2, 3
,...
,ausdenenes nureinen Ausweg gab,nämlih anzunehmen:Die Reihe (1) hat
überhauptkeinen Grenzwert. Soaberhätte Leibniz die huygenssheAufgabe
falshgelöst.Dazuistesjedoh nihtgekommen.
Ein weiterer Grund, warum Leibnizdie Herleitung (3)
⇒
(4)⇒ L = 1
füreinen Irrweg, zumindestaberfür einen ungesihertenWeghalten musste: Die
arithmetishenRegeln,mit denendieReihe (3) in dieReihe (4) transformiert
wurde,sindja zunähstnurauf Summen mitendlihvielen Gliedernanwend-
bar.BeimÜbergang(3)
⇒
(4)wurdeabersogehandelt,alserstrekesihihrGültigkeitsbereihauhaufunendliheReihenunddürfedortunendlihoftan-
gewendetwerden.Leibnizbezweifelte,dasseinsolhesVorgehenimmerzulässig
seiunddamitstetszurihtigenErgebnissenführe.
WiesehrseinZweifelberehtigtwar,zeigteinbekanntesBeispielvonBernhard
Riemann
∗∗∗
, welhesauf nahdrükliheWeisedeutlihmahte:
Man darf Rehenregeln für endlihe Reihen niht immer ohne unerwünshte
FolgenbeiunendlihenReihenanwenden.
DiesesBeispielistder bemerkenswerte
SatzvonRiemann:
BeibestimmtenReihen(siemüssenkonvergent,dürfenabernihtabsolut
konvergentsein)mitunendlihvielenpositivenundunendlihvielennega-
tiven Gliedern kann man durh Umordnen dieser Glieder stets erreihen,
dassdieumgeordneteReihejedebeliebigevorgegebeneZahlalsGrenzwert
besitzt.
∗∗∗
Georg Friedrih Bernhard Riemann (*17. September 1826 in Breselenz (Elbe);
†
20. Juli1866 inSelasa (Lago Maggiore)); deutsher Mathematiker,der aufvielen Gebietenwirkte.Umden logishenProblemeausdem Wegzu gehen,dieentstehen,wennman
die unendliheReihe
L
alsGanzesarithmetish bearbeitet,entwikelte Leibniz eineMethode zur Grenzwertbestimmung,bei der nurendlihe TeilsummenL n
von
L
eineRollespielenundbeideralleRegelnderArithmetikverwendetwerdendürfen.
Die
L n
sindAnfangstükevonL
:L n := 1
1 · 2 + 1 2 · 3 + 1
3 · 4 + ... + 1
n · (n + 1) , n = 1, 2, 3, ...
Das Leibniz-Verfahren wird später im 19. Jahrhundert als Ausgangspunkt zu
einer präzisen Denition der Begrie Konvergenz und Grenzwert dienen! Wir
wollen es hier anshaulih also niht mit dem in der Mathematik üblihen
Formalismusbeshreiben.
Wenn man die Umformung (2) auf die Teilsumme
L n
vonL
anwendet unddanndieumgeformteTeilreihezusammenfasstwasjabeiendlihenSummen
zulässigistsoerhältman:
(7) Für
n = 1, 2, 3, ...
istL n = 1 − n+1 1
.Darausfolgt:DieAbständederTeilsummen
L n , n = 1, 2, 3, ...
,von1
betragen1 − L n = n+1 1
. Und diese Abstände tendieren gegen0
, wennn
immer gröÿergewähltwird.DieTeilsummen
L n
untersheidensihalsoimmerwenigervon1
,jegröÿer
n
gewähltwird.Man beshreibt diesen Sahverhalt kurz so:
lim
n→∞ L n = 1
; und man sagt: DieFolge derTeilsummen
L n , n = 1, 2, 3, ...
, konvergiertgegendenGrenzwert1
.Da dieTeilsummen
L 1 , L 2 , L 3 , ...
naheinanderimmer gröÿereAnfangsstüke derReihe(1)darstellen,mahteLeibniznuneinekühneKonstruktion,mitdererdieKluftzwishenendlihenReihenund einerunendlihenReiheüberbrükte,
indemerdenierte:
Da die Teilsummen
L n
der Reihe (1) den Grenzwert1
besitzen, hat auh dieReihe(1) selbstdenGrenzwert
L = 1
.Dies war Leibnizens Lösungsvorshlagder Aufgabe, den Grenzwert der Reihe
zubestimmenden Huygenssoakzeptierte.
Shlussbemerkung
NahLeibnizhatdieReihe(1)denGrenzwert
L = 1
.WiesinddanndieAussa-gen(6)zuerklären?ImSatzvonRiemannwirdfestgestellt,dasseskonvergente
Reihengibt,derenjeweiligerGrenzwertsihändert,wennmansieinandereRei-
henumformt.
So ein Fall liegt wohlbei der Reihe (1) von Huygens vor. IhreUmformungen
führen zudenReihen(4)und(5)dievon(1)vershiedeneReihendarstellen
unddiedeshalb auhdurhausandereGrenzwerteals(1)haben können.
dern dieMengeder Grenzwerteder Reihen(4) und (5)die wirallerdingsin
irreführenderWeiseallemitdem gleihenSymbol
L
bezeihnethatten.Lösungen der Mathespielereien aus
MONOID 97
Für die jüngeren Shüler/innender Klassen 57
Geburtstagsmathematik
BeieinemSpaziergangmitihremMannHans-Werner
letztesJahr(2008)stellteUtefest:MeineShwester
istvom Jahrgang '52und so altbin ihjetzt. Meine
Shwesteristnun56JahrealtunddasistmeinJahr-
gang! Der Geburtsjahrgang bestehtaus den letzten
beidenZierndesGeburtsjahres.
∗
∗
a) SiestelltsihnundieFrage:IstdasZufallodergibtesbeijedemPaarein
Jahr, in dem dieses Phänomen auftritt? Ihr Mann ein Mathematiker
stelltwildeTheorienauf.KannstDuihnenhelfen?WielautetdieAntwort
aufUtesFrage?
b) IhreTöhter sindin den Jahren 1980und 1983 geboren.Gibt es für die
beiden auh einsolhesJahr? Gib das Jahran oder begründe, warum es
diesesnihtgibt.
) Ute und Hans-Werner stellen fest, dass es für sie auh ein solhes Jahr
gibt,nämlih2009.InwelhemJahrwurdeHans-Wernergeboren? (MG)
Lösung:
a) Es seien
a
undb
die Jahrgänge zweier Personen, also1900 + a
und1900 + b
ihreGeburtsjahre. (Wir nehmen hier der Einfahheithalberan, dass diese Personen beideim 20. Jahrhundertgeboren wurden, für jedesandere Jahrhundert verlaufen die Rehnungen analog. Wobei korrekter-
weise das 20. Jahrhundert von 1901 bis 2000 ging, aber darüber sehen
wir hier einmal hinweg...) Im fraglihen Jahr soll jeder das Alter errei-
hen, welhes dem Jahrgang des anderenentspriht. Es sollalso gelten:
(1900 + a) + b = a + (1900 + b)
. Wegen des Kommutativ- und des As- soziativgesetzes giltdies für alle Zahlena
undb
.Allerdings gilt dasnur,wenn beidePersonen im selben Jahrhundert geboren wurden. Ansonsten
wäre dieGleihung beispielsweise
(1900 + a) + b = a + (2000 + b)
,was∗
Füralle,die mitder Shreibweise vertrautsind,dasselbenohmal mathematishfor-
muliert:FürdenJahrgang
j
zumGeburtsjahrJ
giltj ≡ J mod 100
mit0 ≤ j ≤ 99
.b) AusvorangegangenerÜberlegungistklar,dasseseinsolhesJahrgibtund
dieses
1900 + 80 + 83 = 2063
seinmuss.) Sei
j
Hans-WernersGeburtsjahrgang.Wegen2009 = (1900 + j ) + 56
musser1953geborenwordensein.
Gröÿenvergleih
Die Seitenähen eines Quaders haben die Fläheninhalte
220 cm 2
,264 cm 2
und
270 cm 2
; dieFläheninhalteder Seitenähen eines zweiten Quaders sind176 cm 2
,198 cm 2
und450 cm 2
.WelherderQuaderhatdasgröÿereVolumenoderhabensieetwadasgleihe
Volumen? (H.F.)
Lösung:
Die Seitenkanten des ersten Quaders seien
x
,y
undz
lang, die des zweitenQuadersseien
u
,v
undw
.Dann gilt für den ersten Quader zum Beispiel
xy = 220 cm 2
,xz = 264 cm 2
,yz = 270 cm 2
undseinVolumenistV 1 = xyz
.DarausfolgtV 1 2 = x 2 y 2 z 2 = xy · xz · zy = 220 cm 2 · 264 cm 2 · 270 cm 2 = 15681600 cm 6 .
Für den zweiten Quader gilt analog
uv = 176 cm 2
,uw = 198 cm 2
,vw = 450 cm 2
undseinVolumenistV 2 = uvw
.DarausfolgtV 2 2 = u 2 v 2 w 2 = uv · uw · vw = 176 cm 2 · 198 cm 2 · 450 cm 2 = 15681600 cm 6 .
Aus
V 1 2 = V 2 2
folgtV 1 = V 2 = 3960cm 3
,diebeidenQuaderhabenalsogleihesVolumen.
Noheine Variante derGoldbah-Vermutung
∗∗
Jedenatürlihe Zahl
n > 5
istdieSummeauseinerPrimzahl undeinerNiht-primzahl.
(MalteMeyn,Kl.11,Ohm-Gymnasium,Erlangen)
Lösung:
Ungerade Zahlen
n
kann man als Summe3 + (n − 3)
, gerade Zahlenn
als2 + (n − 2)
shreiben.2
und3
sindPrimzahlen,derzweiteSummand istinbeidenFällengeradeund gröÿerals2
,alsonihtprim.∗∗
NahChristianGoldbah,*18.03.1690inKönigsberg,
†
20.11.1764inMoskau(inman-henQuellensteht01.12.1764inSt.Petersburg).SeineberühmteVermutungformulierte
er1742 ineinemBrief anLeonhard Euler.Diesebesagt:Jede geradenatürlihe Zahl
lässtsihalsSummezweierPrimzahlenshreiben.BisheuteistdiesnureineVermutung
undnohnihtbewiesenoderwiderlegt!
Uwes Uhrgeht
2 1 2
-malsoshnell,wiesiesollte.ErstelltsieumMitternaht.WannhatsiezumerstenMalwieder
dierihtigeZeigerstellung? (WJB)
Lösung:
In
x
StundengehtUwesUhr2,5 · x
Stundenweiter.Dax = 2, 5 · x
nihtmöglihist, muss
2,5 · x > 12
gelten.Die Gleihung2,5 · x = x + 12
hat die Lösung1,5 · x = 12
,alsox = 8
.Nah8Stunden istdieUhrum
2,5 · 8 = 20
Stundenweiter.DieZeigerstellung istdannwiederdiegleihewiebei 8.00Uhr.NohmehrFlaggen
Ein Verband von Vereinen oder Staa-
ten usw. beshlieÿt, dass jedes seiner
MitgliedereineFlaggemitdrei Streifen
haben soll.AlleFlaggensollenlängsge-
streiftseinundjeweilsdreivershiedene
der vier Farben rot, shwarz, gelbund
weiÿtragen.
a) Ist es mit dieser Vorshriftmöglih,alle derzeitigen Mitglieder der Euro-
päishenUnionmitvershiedenenFlaggenauszurüsten?
b) Wie viele vershiedene Flaggen sind möglih, wenn wir lediglih gleihe
FarbebenahbarterStreifenverbieten?
) WievieleMöglihkeitengibtes,wenndieFahnen
m
vershiedeneStreifen ausn
verfügbaren Farbenhabensollen?d) WievielevershiedeneFahnensindmöglih,wennwir(wieinTeilb)Farb-
wiederholungenzulassen,abernihtgleiheFarbeaufbenahbartenStrei-
fen? (WJB)
Lösung:
a) Esgibt
4 · 3 · 2 = 24
Möglihkeiten, 4für den ersten,3
für den zweitenund
2
für dendrittenStreifen.Dasistzuwenigfür die27EU-Mitglieder.b) Hiersindfür dendrittenStreifenwiederdreiFarbenerlaubt,dasheiÿtes
gibt
4 · 3 · 3 = 36
Möglihkeiten.) MitdergleihenArgumentationwieina)ergibtsihdie Anzahl
n(n − 1)(n − 2) · ... · (n − m + 1) = n!
(n − m)! .
d) Analogzub)ndetman
n(n − 1) m − 1
Möglihkeiten.Ulrikebeshäftigt sih gernemit Zahlentheorie.So forshtsie im Bereih der
Zahlen und geht auh der Frage nah: Welhe Einerzier haben die Zahlen
k 2009
fürganzeZahlenk
?SiemahtdabeiauhtatsähliheineinteressanteEntdekung... (MG)
Lösung:
Wir shreiben
k = 10a + b
mita, b ∈
N∪ { 0 }
und0 ≤ b ≤ 9
. Wegen(10a + b) 2 = 100a 2 + 20ab + b 2 = 10(10a 2 + 2ab) + b 2
und analog weiterfür höhere Potenzen, genügtes,dieUntersuhungen auf diePotenzen
b n
derEinerziernder Basen
k
zubeshränken.BerehnenwirfürdieEinerziern
b
dieerstenPotenzenb 2
,b 3
,b 4
,...,sostellenwirfest,dassdieEinerzier von
b 5
wiederdieEinerziferb
istund(spätestens) ab jetztwiederholensihdieEinerziern der Potenzen periodish.Alsohabenk n
,k n+4
,k n+8
, ... dieselben Einerzier, allgemein allek 4m+n
für natürliheZahlen
m
.Wegen
n = 2009 = 4 · 502 + 1
beziehungsweise2009 − 4 · 502 = 1
hat alsok 2009 = k 4 · 502+1
dieEinerziervonk
.Ungleihungen amDreiek
Zeige:DieLängeeinerDreieksseiteiststetskleineralsderhalbeDreieksum-
fang.
Hinweis:VersuheesmalmitdersogenanntenDreieksungleihung:DieLängenzweierDrei-
eksseitensindzusammenstetsgröÿeralsdieLängederdrittenSeitedesDreieks. (H.F.)
Lösung:
DieSeitenlängeneinesDreieksseien
a
,b
undc
.Dann gilt für die Länge einer beliebigen Dreieksseite zum Beispiel für die
Länge
a
nahder Dreieksungleihunga < b + c
.AddiertmanaufbeidenSeitenderUngleihungjeweils
a
,soerhältmana +a <
a+b+c
,alsoa < 1 2 (a+b+c)
undhierist1 2 (a+b+c)
derhalbeDreieksumfang dieBehauptunggiltdaher.Errata zu MONOID 97
•
AufSeite7mussdieFormel (1)folgendermaÿenlauten:π
4 = 2 3 · 4 3 · 4 5 · 6 5 · 6 7 · ...
Andernfalls ergibtdasProdukt aufder rehtenSeite
3 4 · π
.•
Auf Seite 11 muss in der dritten Zeile unterhalb der Formulierung (4)n 4 > n 5 > n 6 > n 7 > ...
stehenund in der fünften bzw.sehsten Zeileunterhalbvon(4)entsprehend
n 1 > n 2 > n 3 > n 4 > ...
.Für die jüngeren Shüler/innender Klassen 57
Dosenwerfen
Am Rudi-Winzig-Gymnasium ndet ein Shulfest statt. Herr Stütze möhte
mitseinerKlassefürdieBesuherDosenwerfenanbieten:DieDosenbauenwir
zu einerPyramideauf.Ganz oben steht eineDose,in der Reihedarunterdrei
Dosen,dann fünf undso weiter...Wir haben genau55 Dosenzur Verfügung,
die wir alle verwenden werden. Herr Stütze beginnt mit dem Aufbau. Doh
erhat noh nihtdieersten beiden Dosenaufgestellt, dawirdervonBettina,
einerShülerinderKlasse,unterbrohen:
Aberdaskanndohgarniht klappen.Dann
bleiben entweder Dosen übrig oder es fehlen
welhe Ah was, das passt shon, warte
ab! Dann müssenSie die Dosen aber an-
ders aufbauen,entgegnetBettinaihm, näm-
lihimmerauf Lüke,alsoindieobersteReihe
eine Dose, in der Reihe darunter zwei Dosen,
dann drei und so weiter... Du glaubstmir
alsoimmernohniht?,fragtHerrStützeun-
gläubig.
a) Wer hat Reht? Auf welheWeiselassen sihdie 55Dosenzu einer Py-
ramideaufbauen: Nahder Ideevon Herrn Stütze, der Ideevon Bettina,
nahbeidenoder garkeiner?
b) GibjeweilseineallgemeineFormelan,mitwelherHerrStützeundBettina
ausrehnenkönnen,welheAnzahlenvonDosensie(in
n
Reihen)aufbauenkönnen.
) EsgibtAnzahlen,die sowohlHerr StützealsauhBettinaaufbauenkön-
nen. Gib (mindestens) eine solhe Anzahl auÿer der trivialen Anzahl
1
an. (MG)
Eine unmögliheDreiekszerlegung
EinDreiekheiÿtspitzwinklig,wennkeinerseiner dreiInnenwinkel
≥ 90 ◦
ist.MankannkeinDreiekinzweiDreiekezerlegen,diebeidespitzwinkligsind.
Dusiehstes kannstDues auhbeweisen? (H.F.)
IneinemBussitzensiebenKinder.JedesKindhatsie-
benRuksäke,indenenjeweilssiebenKatzensitzen.
JedeKatzehatsiebenJunge.
WievieleBeinebendensihimBus?
(KevinShmitt,Klasse 9,
Elisabeth-Langässer-Gymnasium,Alzey)
Ein Heiratsproblem
Inlängst vergangenenZeiten wollteein Stam-
mesherzog seine Töhter Adelheid (
A
) undBrunhilde(
B
)verheiraten.Chlodwig(C
)sollteeinesderbeidenMädhenzurFraubekommen.
Von jedem anderem Bewerber verlangte der
Herzog, dasser fürbeideFraueneinen Braut-
preis anbietenmüsse ganz gleihob er nun
AdelheidoderBrunhildezurFrauhabenwolle.
ÜbliherWeisewurdendamalsBrautpreisemit
Pferdenbezahlt.
DerehrgeizigeDietrih(
D
), der 30Pferdebesaÿ, mahtedasbeste Angebot:26 Pferdefür Adelheiddashübshereder beiden Mädhenund 20Pferde
für Brunhilde.
WeilnunsowohlChlodwigalsauhDietrihAdelheidhabenwollten,befahlder
Herzog, dass auh Chlodwig ein Angebot für Adelheid abgeben müsse. Dann
werdeerseine Entsheidungsotreen,dasssieihmdiegröÿtmögliheAnzahl
vonPferdeneinbringenwerde.
Chlodwig,derunsterblihinAdelheidverliebtwarunddeshalbnursiezurFrau
habenwollte,shienhanenlosgegenüberDietrihzusein,dennerbesaÿniht
einmal
1
3
derAnzahlanPferdenvonDietrih.Dohshlieÿlihgabder HerzogChlodwigseineTohterAdelheidzurFrau.
Wieviele Pferde besaÿ Chlodwig und welhes Angebot hatte er dem Herzog
gemaht? (H.F.)
AuhwennaufdernähstenSeiteeineneueÜbershrift steht,gehendortdie
Mathespielereiennohweiter!
Für die jüngeren Shüler/innender Klassen 57
BereitsabSeite22ndet IhrMathespielereien!
Urlaubspost
DieSommerferienstehenvorderTür.Dasiesihdann
nihtsehenkönnen,versprehendiedreiFreundinnen
Julia, Kerstinund Lindaeinander,dass jededen bei-
den anderen jeweils eine Postkarte aus dem Urlaub
shreibt.
a) WievielePostkartenwerdengeshrieben?
b) AlsMelanievonder Vereinbarungmitbekommt,möhte siegernemitma-
hen.WievielePostkartensindes dann?
) Die vier Freundinnen überlegen sih, dass es auh shön wäre, wenn die
ganzeKlasse mitmahenwürde.In der Klasse sind 28Shüler. Wie viele
Kartenwürdendanngeshrieben?
d) Wievielewärenes allgemeinbei
n
beteiligtenPersonen?e) Unter den 28 Shülern der Klasse sind auh Bastian und Sebastian, die
Zwillingsbrüdersind.Die beidenbekommenjeweilseineeigeneKartevon
denKlassenkameraden,vershikenselbstaberjeweilsnureinegemeinsam.
f) DieKlasse einigtsihdarauf,dassauhdieLehrerinFrauShwarzvonje-
demeineKartebekommensoll.WievieleKartenwerdennuninsgesamtge-
shrieben(ohneBerüksihtigung,dasszweiShülerZwillingsbrüdersind)?
(MG)
Ziernübereinstimmung
a) Finde das kleinste Paar
(n, m)
mit1 < n < m
derart, dass die letztenbeidenZiernvon
2009 n
und2009 m
übereinstimmen!b) GibtesPaare
(n, m)
mit1 < n < m
so,dass dieletzten2009Ziernvon2009 n
und2009 m
übereinstimmen? (WJB)EnglisheZahlenknobelei
T W O
+ T H R E E
+ S E V E N
T W E L V E
Ersetze die Buhstaben durh Ziern und
zwar so, dass vershiedenen Buhstaben
auhvershiedeneZiernentsprehen,wo-
bei den ersten Buhstaben von links niht
dieZier
0
zugeordnetwirdso dasseinekorrekteAdditionentsteht.
(gefundenvonH.F.)
Klassen 813
Aufgabe967:Niemals eine Quadratzahl
Überlege,warumeskeinenatürliheZahl
n
gibt,fürdien(n + 2)
eineQuadrat-zahlist. (H.F.)
Aufgabe968:Der Teiler
2009
Esseien
a ≥ 1
,b ≥ 1
ganzeZahlenmita + b = 2009
GibtesZahlenpaare
a, b
,fürdiegilt:2009isteinTeilervona · b
?Wennja:WelhessinddiePaare? (H.F.)
Aufgabe969:Abshätzungeiner Viereksähe
ImVierek
ABCD
seieninder üblihenBezeihnunga
,b
,c
,d
dieLängendervier Seitenund
F
seidieViereksähe.Zeige,dassdanngilt:
F ≤ 1 4 (a + c)(b + d)
. (H.F.)Aufgabe970:Zwei TeilmengeneinerMenge
EineMengeMbesteheaus15vershiedenennatürlihenZahlen
≤ 2009
.Begründe:AusMkannmanstetszweivershiedeneTeilmengensoauswählen,
dass fürsiedieSummenihrerElementeübereinstimmen.
Hinweise:EineMengeaus
n
Elementenhat2 n
vershiedeneTeilmengen,dieleereMengeund dieganzeMengemitgezählt.DiebeidenausgewähltenTeilmengenkönnengemeinsameElementehaben,derShnittmuss
alsonihtleersein. (H.F.)
Aufgabe971:Familienstatistik
NaheinerBekanntmahungdesStatistishenBundesamtes(StandMärz2004)
lebenvondenKindernunter18JahreninDeutshland25%ohneGeshwister,
47% mit einem Geshwisterkind, 19% mit zwei Geshwistern und 9% mit
mindestens drei Geshwistern. Die in Apotheken erhältlihe Zeitshrift Baby
undFamilievonMai2006shlieÿtdaraus:Paare,diesihfüreinzweitesoder
drittesKindentsheiden,sindeindeutiginderÜberzahl.
Beider LösungderfolgendenAufgabemahenwirkeinengroÿenFehler,wenn
wirannehmen,dassdie9%derKindermitmindestensdreiGeshwisterngenau
dreiGeshwister haben.
a) Wiegroÿsind(unterallenFamilienmitmindestenseinemKind)dieAnteile
der Familienmit1,2,3beziehungsweise4Kindern?
b) WashälstDuvonderShlussfolgerungausBabyundFamilie? (WJB)
IneinemDreiekmitWinkel
γ = 90 ◦
giltc 2 = a 2 + b 2
.Gibtes einen Winkel
Γ
derart, dass im Dreiekmitγ = Γ
giltc 3 = a 3 + b 3
?(WJB)
Aufgabe973: Karl Krauses Kies
KarlKrausewillseineGaragenzufahrt15mhohmitKiesbelegen.DieZufahrt
ist4mbreitund14mlang.HerrKrausemussdenKiesnahGewihtkaufen.
Deshalbstellterfest,wieshwerderKiesist,indemervierKieselaufdieWaage
legt.Diesewiegen980g.DanahfülltereinenMessbehermit
1
2 l
Wasserundlegt dann die Steine hinein. Damit steigt die Anzeige des Messbehers auf
940ml
. Errehnet dann:0,15 940 · 4 − · 14 500 · 980 = 18,7
und bestellt19 Tonnen Kies.Beider Lieferungstaunter.
Hat Herr Krause viel zu viel oder viel zu wenigKies bekommen und warum?
(WJB)
Gelöste Aufgaben aus MONOID 97
Klassen 813
Aufgabe960: ProfessorAltermann undalte Hölzhen
Prof.Altermann istArhäologe.Bei Ausgrabungenndet ereinKästhenmit
Hölzhen paarweise vershiedener Längen. Er stellt fest, dass das kürzeste
Hölzheneine Länge
a 1
hat und dasjeweilsnähstlängereHölzhensih vom vorhergehenden jeweils um eine feste Längendierenzd
untersheidet, alsoa 2 = a 1 + d
,a 3 = a 2 + d
,...Prof. Altermann und seine Mitarbeiter vermuten, dass mit diesen Hölzhen
früher Längen von Streken gemessenwurden. Auÿerdem bemerken sie, dass
a 1 + a 2
dieLänge13
ergibtunda 4 + a 5 + a 6 + a 7
dieLänge74
.a) Wielangistdas
n
-teHölzhen?b) Welhe Hölzhenmüssenkombiniertwerden,umdieLängen
67
und2
zuerhalten? (MG)
Lösung:
a) Esist
a 1 + a 2 = a 1 + a 1 + d = 2a 1 + d = 13
unda 4 + a 5 + a 6 + a 7 = a 1 + 3d + a 1 + 4d + a 1 + 5d + a 1 + 6d = 4a 1 + 18d = 74
.DasdarausresultierendeGleihungssystem
2a 1 + d = 13 4a 1 + 18d = 74
hatdieLösung
d = 3
unda 1 = 5
.Damithatdas
n
-teHölzhendieLängea n = 5 + 3(n − 1)
.b) Esist
67 = 26+17+11+8+5 = a 8 +a 5 +a 3 +a 2 +a 1
,sodassdieHölzhen1, 2, 3, 5und 8 zu kombinieren sind. Aber auh andere Kombinationen
sindmöglih.
Wegen
2 = 13 − 11 = 8 + 5 − 11 = a 2 + a 1 − a 3
müssenfür dieLänge2
zunähstdieHölzhen
1
und2
unddanndasHölzhen3
vomEndeindieentgegengesetzteRihtunggelegt(alsowiederabgezogen)werden.
Aufgabe961:Zahlendreieke
a) Ergänzedas folgendeDreiek so, dass jeweilsin der nahfolgenden Zeile
dieSummezweierbenahbarterZahlender vorausgehendenZeilesteht.
x x 7 x 3
8 x x x
x x 22
x x
92
b) Dieses Dreiek hat die Seitenlänge 5, und es sind 5 Zahlen vorgegeben.
Lässt sih jedes Dreiek rihtig ergänzen, wenn Seitenlänge und Anzahl
der vorgegebenenZahlenübereinstimmen?
) WennsiheinDreiekergänzenlässt,gibtesdannimmernureinemöglihe
Ergänzung? (WJB)
Lösung:
a) DieZahl
22
istdieSummeaus3
und7
undzweimalderZahl,diezwishen3
und7
steht,also(22 − 2 7 − 3) = 6
.DiedritteundvierteZahlinderzweitenZeilesindalso
7 + 6 = 13
und6 + 3 = 9
.NennenwirdiezweiteZahlinderzweitenZeile
z
,soergibtsih92 = ((8 + z) + (13 +z)) + ((13 + z) + 22) = 56+3z
undsomitz = 92 − 3 56 = 12
.DierestlihenZahlenlassensiheinfahergänzenundliefern:
3 5 7 6 3
8 12 13 9
20 25 22
45 47
92
b) und ) Auÿer für die Zahlen der ersten Zeile gibt es für jede Zahl im
DreiekeineGleihungderForm
z = x + y
, alsosoviele GleihungenwiezubestimmendeZahlen.Aufdenersten Blikkönntemanalsovermuten,
dass es immergenaueineLösung für diesesGleihungssystemgäbe.Hier
sindaberGegenbeispiele:
1 2 1 x 4
x x x x
5 x x
x x
x
1 2 1 x x
3 x x x
6 x x
x x
x
imGegenbeispielzub)widersprehensihdieVorgaben,indemzu)kön-
nenwirzumBeispieldiebeidenfehlendenZahlendererstenZeilebeliebig
wählenund danndasDreiekergänzen.
Aufgabe962: Galileis Gleihungskette
GalileoGalilei(15641642)Physiker,AstronomundMathematikerbehaup-
tetedieGültigkeitderfolgendenbemerkenswertenunendlihlangenGleihungs-
kette:
1
3 = 1 + 3
5 + 7 = 1 + 3 + 5
7 + 9 + 11 = 1 + 3 + 5 + 7 9 + 11 + 13 + 15 = ...
FindeeinenBeweisdafür! (H.F.)
Lösung:
DerZählerdes
(n + 1)
-tenBruhesin derGleihungskettelautet1 + 3 + ... + (1 + 2n)
undseinNennerist(1 + 2n + 2) + ... + (1 + 2n + 2n + 2)
.Der
(n + 1)
-teBruhistsomit1 + 3 + ... + (1 + 2n)
(1 + 2n + 2) + ... + (1 + 2n + 2n + 2) .
Galileibehauptetnun:Der
(n + 1)
-teBruhhatdenWert1 3
fürn = 1, 2, 3, ...
1 5
7
3
. . .
ZumNahweisdieserBehauptungbenötigenwireineFor-melfürdieSumme
S n
dererstenn
ungeradennatürlihenZahlen.
Mit einerMethode,die von den griehishen Mathema-
tikernstammt,erkenntmanohnelangeRehnungenaus
der nebenstehendenFigur,dassgilt:
S n+1 = 1 + 3 + 5 + ... + (2n + 1) = (n + 1) 2 .
Alsohatder
(n + 1)
-teBruhdenWert:S n+1
S 2n+2 − S n+1 = (n + 1) 2
(2n + 2) 2 − (n + 1) 2 = (n + 1) 2
4(n + 1) 2 − (n + 1) 2 = 1 3
Damit trit GalileisBehauptung zu und dievon ihm angegebeneGleihungs-
ketteistrihtig.