I na ug ur al -D is s er t a tio n
zur
Erlangung desDoktorgrades
derMathematish-Naturwissenshaftlihen Fakultät
derUniversität zuKöln
vorgelegtvon
KatjaShmid-Raush
ausFriedrihshafen
Köln 2008
Berihterstatter:
Prof. Dr. L.Bohat´y
Prof. Dr. M.Mühlberg
Tag der mündlihen Prüfung: 24. Juni 2008
1 Einleitung 5
2 Theoretishe Grundlagen 9
2.1 Elektrooptisher Eekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.2 Piezooptisher Eekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2.3 Rotooptisher Eekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
2.4 Elastisher Eekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
3 Experimenteller Teil 17 3.1 Statishe Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3.1.1 Methode vonPokels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3.1.2 Methode der lokalisiertenInterferenzringe . . . . . . . . . . . . . . 18
3.2 Die dynamishe Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.3 Messgleihungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.4 Aufbauder dynamishen Messapparatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
3.4.1 Funktionsweise der Apparatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
3.4.2 Tehnishe Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
3.5 Dynamishe Drukzelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
3.5.1 Aufbauder Drukzelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
3.5.2 Drukverhalten der Zelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
3.6 Datenerfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
3.7 Versuhsdurhführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
3.8 Messempndlihkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
3.9 Testmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
3.9.1 Piezooptishe Konstanten vonKaliumhlorid . . . . . . . . . . . . . 30
3.9.2 Piezooptishe Konstanten vonCaliumuorid . . . . . . . . . . . . 31
3.10 Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
3.11 Ausblik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
4 Substanzgruppe: Borate 35 4.1 DilithiumtetraboratLi2B4O7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
4.1.1 Bestimmung der piezooptishen Konstanten von Li2B4O7 . . . . . . 36
4.1.2 Der piezooptishe Eekt vonLi2B4O7 . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
4.1.3 Bestimmung der elastooptishen Konstanten von Li2B4O7 . . . . . . 45
4.1.4 Der elastooptishe Eekt vonLi2B4O7 . . . . . . . . . . . . . . . . 46
4.1.5 Auswirkungen des elastooptishen Eekts auf den
elastooptish-elektrostriktiven Eekt . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
4.2 Bleitetraborat PbB4O7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
4.2.1 Piezooptishe Untersuhungen an PbB4O7 . . . . . . . . . . . . . . 52
4.2.2 Drukabhängiger Ladungseekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
4.2.3 Der elastooptishe Eekt vonPbB4O7 . . . . . . . . . . . . . . . . 58
4.3 Bismuttriborat BiB3O6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
4.3.1 Bestimmung der piezooptishen Konstanten von BiB3O6 . . . . . . 62
4.3.2 Das Gleihungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
4.3.3 Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
4.3.4 Der elastooptishe Eekt vonBiB3O6 . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
4.4 Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
5 Zusammenfassung 79 A Bezugssysteme und Symbole 83 B Experimenteller Anhang: Elektrooptik 85 B.1 Messmethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
B.2 Messgleihung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
B.3 Aufbauder Apparatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
B.3.1 Messzelle fürdie longitudinaleMessanordnung . . . . . . . . . . . . 89
B.3.2 Messzelle fürdie transversale Messanordnung . . . . . . . . . . . . 90
B.4 Testmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
B.4.1 Elektrooptishe Messungen anKaliumdihydrogenphosphat . . . . . 92
B.4.2 Elektrooptishe Messungen anLithiumniobat . . . . . . . . . . . . 97
B.5 Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
C Programm zur Berehnung der Messgleihungen 109 D Messgleihungen von BiB3O6 119 D.1 Messgleihungen - kristallphysikalishesSystem . . . . . . . . . . . . . . . 119
D.1.1 Präparatim kristallphysikalishen Hauptshnitt . . . . . . . . . . . 120
D.1.2 Präparate im45 ◦ -Shnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
D.2 Gleihungssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
Literaturverzeihnis 134
Danksagung 143
Kurzzusammenfassung 145
Abstrat 147
Erklärung 149
Einleitung
Tensor: Zustände,die durh eineZahlengrösseund einezweiseitige Rihtung
harakterisiertsind,dabeideutenwirdurhdenZusatzzweiseitig`an,dassdie
beidenSeitenjener Rihtungeinander gleihwerthigsind.Einsolher Zustand
lässt sih durh eine Streke veranshaulihen, die von einem festen Punkte,
z.B. dem Coordinatenanfang, aus gleih weit nah beiden Seiten reiht...Wir
wollen uns deshalb nur darauf stürtzen, dass Zustände der geshilderten Art
bei Spannungen und Dehnungen niht starrer Körper auftreten, und sie des-
halbtensorielle, diefürsieharakteristishen physikalishen Grössenaber
Tensoren nennen.
MitdiesenWortenführte1898WoldemarVoigt[Vo1898℄denBegrides Tensorsinseiner
heutigen Bedeutung ein. Das WortTensorleitet sihvomlateinishen tendo -ihspanne
ab.SowirdmitdererstmaligenBezeihnungdes TensorsimweiterenTextvonWoldemar
Voigt auh gleih der Spannungstensor eingeführt ein Ausdruk für die groÿe Bedeu-
tung der Spannung und der Dehnung bei der Betrahtung kristallinerEigenshaften von
Materialien. Diesem Thema widmete sih Voigt bereits bei seiner Dissertation über die
BestimmungderelastishenKonstanten vonSteinsalzundbehieltdiese Vorliebewährend
seines weiteren wissenshaftlihen Lebens bei [Fö1951, Vo1928℄.
WährendVoigt1898nohklarVektorenvonTensoren untershied, fälltdieseUntershei-
dung heutzutage weg. Der Tensor wird nun über sein Transformationsverhalten deniert
[Ha1983℄: Gesamtheiten,derenKomponententijk···s sihbeimWehseldesBezugssystems wie dieentsprehenden Koordinatenpunkte transformieren,sind Tensoren. Diesema-
thematishklareDenitionerlaubtes, beliebige(multi)lineareZusammenhängezwishen
induzierenden und induzierten Gröÿenzu beshreiben. Tensoren werden imAllgemeinen
in Stufen eingeteilt und entsprehend ihrer Stufe mit einer Anzahl von Indizes versehen
(1.Stufe einIndex,2.Stufe zwei Indizes,3.Stufe drei Indizesusw.). Beider Betrahtung
kristallphysikalisherEigenshaften arbeitet maninder Regel mitden Tensoren ineinem
kartesishen Bezugssystem.Skalare,d.h.ungerihteteGröÿen,wiebeispielsweise dieTem-
peraturT,werdenTensoren nullterStufegenannt.Gerihtete Gröÿenwieder elektrishen
Polarisation[Pi℄,d.h. Vektoren,sind Tensoren erster Stufe. Mit31
Koezienten wird der
Tensor erster Stufe im dreidimensionalen Raum vollständig beshrieben. Tensoren zwei-
ter Stufekönnen alslineareOperatoren einer linearenVektorfunktionbetrahtet werden.
Wirkt beispielsweise auf eine gegebene Flähe eine Kraft ein, wird dies mit dem Span-
nungstensor[σij℄beshrieben.DerersteIndex,i,gibtdieRihtungdereinwirkendenKraft an, der zweite Index, j, gibt dieRihtung der Normalen der betrahteten Flähe an. Mit
3
2
Koezienten wird der Tensor zweiter Stufe vollständig beshrieben. Zu einem Tensor
dritter Stufe kann man mittels Verknüpfung eines Tensors erster Stufe miteinem Tensor
zweiter Stufe gelangen. Im Falle des Spannungstensors erhalten wir durh Verknüpfung
mitdemTensorderelektrishenPolarisationdenpiezoelektrishenTensor[dijk℄mitseinen
3
3
Koezienten. Der Index i gibt hierbei die Rihtung der elektrishen Polarisation, die
Indizes jk werden durh die beteiligten Koezienten des Spannungstensors beshrieben.
Je nah Zusammenspiel der physikalishen Gröÿen lassen sih alle Tensoren im kristall-
physikalishen und ebenso kristalloptishenSinne beshreiben.
DieSymmetriedesMaterialsspieltdabeieinefundamentaleRolle.Siebestimmtnihtnur
dieAnzahlder unabhängigen Tensorkomponenten, sielässtgegebenenfallseinephysikali-
she Eigenshaft erst gar niht zu. Dieses Zusammenspiel der Symmetrie und der Eigen-
shaften eines Kristalls wird durh das Neumannshe Prinzip beshrieben [Ha1983℄:
Die räumlihe Symmetrie der Eigenshaften kann niht geringer sein als die struktu-
relle Symmetrie des Kristalls. Während Tensoren ungerader Stufe nur in azentrishen
Medien vorkommen können, sind Tensoren gerader Stufe in allen Medien möglih. So
auh der piezooptishe Tensor [qijkl℄. Als Tensor vierter Stufe resultiert er aus der
Tensorverknüpfungzweier Tensoren zweiter Stufe,dempolarisationsoptishenTensor [aij℄
sowie dem Spannungstensor [σkl℄. Die ersten beiden Indizes, ij, ergeben sih durh den
polarisationsoptishen Tensor, die beiden Indizes kl werden durh den Spannungstensor
beshrieben.DerpiezooptisheEektbeshreibtden Einuÿvonmehanisher Spannung
auf dieGeshwindigkeit, mitder sih das Lihtdurh einMedium bewegt.
Diese Eigenshaft kann u.a. zur Anwendung eines Materials als optisher Shalter ge-
nutzt werden, der die Funktion eines Druksensors übernimmt. Dabei wird ein mehani-
sher Druk optish detektiert. Ein Kristall, der hierbei Anwendung ndet, ist Silizium
[Ku1996℄. Materialien mit groÿen piezooptishen Eekten dienen auh als piezooptishe
Brehwertmodulatoren[Ke1969℄.DieKenntnisdespiezooptishenEekteseinesMaterials
istvongroÿerBedeutung,sobaldesineinerHalterungeingeklemmt,xiertodergespannt
wird. Durh äuÿere Einüsse (z.B. Temperatur, Shwingungen) kann der piezooptishe
Eekt zum Tragen kommen und andere Eekte stören. Eine Möglihkeit, den piezoop-
tishen Eekt in elektrooptishen Modulatoren zu minimieren wurde ebenso patentiert
[Ku1988℄. In dieser Arbeit werden die piezooptishen Konstanten vom tetragonalenDili-
thiumtetraborat,orthorhombishen Bleitetraboratsowie demmonoklinenBismuttriborat
bestimmtund diskutiert.Grund dafürist,dass alledrei azentrishen Borate interessante
Kandidatenfür nihtlinear optishe Applikationen sind.Die Kenntnis des piezooptishen
Tensors istnihtnurfürdieeben beshriebenen möglihenStöreinüssebeiihrerAnwen-
dung von Bedeutung. Die piezooptishen Konstanten ermöglihen auh den Zugang zu
anderen Tensoren, wie dem elastooptishen Tensor und damit ist dann die Bestimmung
des elastooptish-elektrostriktiven Anteils des spannungsfreien elektrooptishen Eektes
geshaen, welher zur Überprüfung theoretisher Modelle zum elektrooptishen Eekt
bau der dynamishen Apparatur zur Messung des piezooptishen Eektes. Nah der Be-
shreibung der Methode folgt der detailierte Aufbau der dynamishen Drukzelle sowie
des Jamin-Interferometers. Dieser experimentelle Teil shlieÿt mit piezooptishen Test-
messungenanKaliumhloridsowie Caliumuoridab.DasvierteKapitelhandeltvonden
o.g. azentrishen Boraten. Die piezooptishen Tensoren der drei Substanzen werden ex-
perimentellbestimmt.Aus den in dieserArbeit bestimmten piezooptishen Koezienten
und den elastishen -Tensoren werden die elastooptishen Tensoren von Dilithiumtetra-
borat, Bleitetraborat und Bismuttriborat berehnet. Die Kenntnis des elastooptishen
Tensors erönet den Zugang zum ionishen Beitragder elektrooptishen Konstanten r
ε ijk.
AmBeispieldestetragonalenDilithiumtetraboratwerdendieeinzelnenBeiträgezumelek-
trooptishen Eektherausgearbeitet undgestattennundieÜberprüfungder Theoriez.B.
vonShih&Yariv[Sh1982℄.DerAnhangBumfasstebenfallseinenexperimentellenTeil.Er
handelt von elektrooptishen Messungen amMetripol Birefringene Imaging System mit
demZieleinAbbildder HomogenitätdesKristallsunter Einusseines elektrishenFeldes
zu erhalten. Diese Arbeiten wurden im Rahmen eines 3-monatigen DAAD-Stipendiums
bei Prof.M.A. Glazer inOxford durhgeführt.
Theoretishe Grundlagen
IndiesemKapitelwerdendiewihtigstendieserArbeitzuGrundeliegendenphysikalishen
Zusammenhänge kurz erläutert. Weiterführende und tiefergehende Einblike in die Kri-
stallphysik nden sih u.a. bei Haussühl[Ha1983℄ und Nye[Ny1995℄, in dieKristalloptik
beispielsweise bei Born [Bo1965℄, Yariv & Yeh [Ya2003℄ und Narasimhamurty [Na1981℄.
Der erste zusammenfassende Überblik erfolgte bereits 1906 durh Pokels[Po1906℄.
DieGrundlage derelektromagnetishen optishen TheoriebildendieMaxwell'shen Glei-
hungen. Zusätzlih werden die sogenannten Materialgleihungen benötigt, die das Ver-
haltenderMaterieaufgrundseinerStrukturbeiEinwirkeninduzierenderGröÿenbeshrei-
ben. In dieserArbeitwerden nurtransparente, homogene,unmagnetishe undisolierende
Kristalle untersuht, die eine dielektrishe Anisotropie aufweisen. Unter dieser Voraus-
setzung ergeben sih deren Materialeigenshaften durh die Wehselwirkung allein mit
dem elektrishen Anteil der aus den Maxwell'shen Gleihungen resultierende Lihtwel-
le. Diese Wehselwirkung lässt sih mit den für die folgenden Betrahtungen wihtigen
Materialgleihungenbeshreiben:
Di =ǫ0ǫrijEj und Ei = 1 ǫ0
aijDj (2.1)
[Di℄ dielektrishe Vershiebung [Ej℄ elektrishes Feld
[ǫrij℄ Tensorder relativen Dielektrizitätskonstanten (Dielektrizitätstensor)
[aij℄ Polarisationstensor (inverser Tensorder relativen Dielektrizitätskonstanten)
ǫ0 dielektrishe Vakuumkonstante, ǫ0 = 8,8542 10−12C/(Vm)
Die Symmetrie des Dielektrizitätstensors resultiert aus der Reversibilität der dielektri-
shenArbeitderelektromagnetishenLihtwelle.DerDielektrizitätstensorundsomitauh
der Polarisationstensor sind symmetrish.Durh dieVertaushbarkeitin den beiden Ind-
expositionen(Gleihung2.2)reduzierensihdieneunTensorkomponentenimallgemeinen
Fallauf sehs.
ǫrij =ǫrji (2.2)
SetztmanGleihung(2.1)indieGleihungderelektrishenEnergiedihteWel = 1/2 EiDi
ein und transformiert die normierte Gleihung auf die Hauptahsen (optishes Haupt-
system {~ei◦}), so erhält man unter Berüksihtigung der Symmetrie des dielektrishen
Tensors die Ellipsoidgleihung des Strahlenellipsiods, auh Fresnel'shes Ellipsoid ge-
nannt,unddieEllipsoidgleihungderIndikatrix,derTensorähedesPolarisationstensors.
InGleihung (2.3)istlinkerhanddas Strahlenellipsoidund rehterhand dieIndikatrixbe-
shrieben.
ǫ0iix0ix0i = 1 und a0iix0ix0i = 1 (2.3)
DieLängenderHalbahsendiesesFresnel'shesEllipsoidsbetragen
q1/ǫ0ii.DieHaupt-
ahsen der Indikatrix fallen mit den dielektrishen Ahsen des Kristalls zusammen. Die
LängenderHalbahsenderIndikatrixbetragen
qǫ0iiund entsprehendenHauptbrehwer- ten n0i.
nj
ni*
* k
Abbildung 2.1: Shnittellipse der Indikatrix für den Wellennormalenvektor ~k einer belie-
bigen LihtwelleimKristall.
Die optishen Eigenshaften eines Mediums können durh den Polarisationstensor be-
shrieben werden. Abbildung [2.1℄ zeigt die Wellennormale ~k einer Lihtwelle, für eine
beliebige Rihtung im Kristall. Die Shnittkurve senkreht zur Wellennormalen wird als
Shnittellipse der Indikatrix bezeihnet (im Folgenden mit
∗
gekennzeihnet). Nah der
Fresnel'shen Gleihung resultieren für jede Wellennormalenrihtung zwei Brehwerte n∗i
und n∗j. Die Halbahsen der Shnittellipse verlaufen parallel zu den in dieser Wellennor- malenrihtung möglihen Polarisationsrihtungen. Mittels einer Tensortransfomation des
Polarisationstensors [a∗ij℄vomShnittellipsensystem indas Indikatrixsystem{~ei◦} können
die Änderungen der Phasengeshwindigkeiten ermittelt werden. In Gleihung (2.4) wird
die Beziehung des Polarisationstensors mit den Brehwerten beshrieben. Für a0ij (mit a0ij = 0 für i6= j) gilt:
a0ii= 1
ǫr0ii = 1
(n0i)2 (2.4)
Das Einwirken äusserer Einüsse auf den Kristall induziert eine Änderung des Polarisa-
tionstensorsundsomitimAllgemeineneine ÄnderungderFormund derOrientierungder
Indikatrix. Für kristalloptishe Untersuhungen stellt die Indikatrix und im besonderen