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Archiv "Disease-Management-Programme: Qualitätspartner" (24.12.2001)

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itte 2002 will die Barmer ihr er- stes Disease-Management-Pro- gramm (DMP) – voraussichtlich zur Behandlung der Herzinsuffizienz – starten. Beim Aufbau der Programme setzt die größte Ersatzkasse auf Partner- schaft mit der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung (KBV): „Das ist hier keine Frage des Machtkampfes um die Rolle in der Sicherstellung der medizinischen Versorgung“, betonte der Vorstandsvor- sitzende Dr. Eckart Fiedler am 12. De- zember in Berlin. Die Behandlungsleitli- nie für eine chronische Erkrankung und die daraus resultierenden medizinischen Parameter des Disease Managements müssten einheitlich für die Gesetzliche Krankenversicherung festgelegt wer- den. Alle Ärzte, die die Qualitätsstan- dards erfüllten, sollten sich dann an den Programmen beteiligen dürfen. Ein- kaufsmodelle lehnte Fiedler strikt ab.

Bei der Entwicklung der Qualitätsstan- dards und der Abwicklung der DMPs könnten die Kassenärztlichen Vereini- gungen (KVen) ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen und sich unverzicht- bar machen, meinte Fiedler. „Das ist ei- ne echte Chance für die KVen.“

Dr. Manfred Richter-Reichhelm, KBV-Vorsitzender, begrüßte den „vor- wärts gewandten Kurs“ der Barmer, bei der Entwicklung der DMPs die Qualität an die erste Stelle zu rücken. Auch die KBV wolle mit optimalen und trans- parenten Programmen die Versorgung der chronisch Kranken verbessern. Da- bei dürfe die Qualität der Programme nicht zum Wettbewerbsfeld der Kran- kenkassen werden. Richter-Reichhelm:

„Für uns Ärzte ist Qualität unteilbar.“

Der KBV-Vorsitzende betonte, dass die Einführung der Chroniker-Programme mit Einschränkungen für Ärzte und Pa- tienten verbunden ist: Die Ärzte müss- ten ihre Behandlung an den vorge- schriebenen Leitlinien ausrichten und

an Fortbildungen teilnehmen. Die Pati- enten verpflichteten sich, jene Ärzte aufzusuchen, die die Qualitätsstan- dards erfüllten. Dies könne durchaus den Wechsel des Hausarztes bedeuten.

Fiedler nannte sechs Bausteine des Disease Managements bei der Barmer:

Ausrichtung an wissenschaftlichen Leitlinien.Einheitlich geltende, wissen- schaftlich begründete Leitlinien sollen Entscheidungshilfen für Diagnostik, Therapie und Nachsorge des behan- delnden Arztes sein.

Vernetzung der Leistungssektoren.

Durch stärkere Vernetzung zwischen ambulanter und stationärer Behand- lung, klare Definition der Schnittstel- len, durchgängige Dokumentation und stringente Überweisungsroutinen will die Barmer Strukturdefizite beseitigen.

Dabei komme dem Hausarzt eine Schlüsselposition zu.

Stärkung der Patientenposition.

Aufgabe der Krankenkassen soll es sein, die Compliance der chronisch kranken Patienten zu erhöhen. Dies könne beispielsweise durch Patienten- schulungen oder Erinnerungsanrufe von Call-Centern geschehen.

Kostenstabilisierung.Die Barmer rechnet mit einer kostenneutralen Aus- gestaltung der DMPs. Mehrkosten, die durch den Abbau von Unterversorgung und ärztliche Zusatzhonorare denkbar seien, sollen durch den Abbau von Über- und Fehlversorgung kompensiert werden.

Belohnung des Einsatzes für Qua- lität. Gemäß der RSA-Reform sollen Krankenkassen, die DMPs anbieten, mehr Geld für die Versorgung chro- nisch Kranker erhalten.

Freiwilligkeit für alle Beteiligten.

Ärzte und Patienten sollen sich freiwil- lig an DMPs beteiligen. Dazu müsse die notwendige Motivation geschaffen wer-

den. Jens Flintrop

P O L I T I K

Disease-Management-Programme

Qualitätspartner

Die Barmer will ihre Chroniker-Programme in Abstimmung mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung entwickeln.

A

A3418 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 51–52½½½½24. Dezember 2001

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