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Archiv "Unterschiede des Arzneimittelverbrauchs" (17.12.1981)

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eine Strukturverschiebung hin zu neu eingeführten, in aller Regel teureren Präparaten. Auswirkun- gen einer Strukturveränderung im sogenannten Altsortiment konn- ten nicht festgestellt werden.

Die Zuwachsrate von 1 ,8 Prozent bei den Ausgaben durch die Ver- ordnung neuer Arzneimittel über- rascht in ihrer Größenordnung dann nicht mehr, wenn man sich die Zahl der neuregistrierten Arz- neimittel in den letzten Monaten vor Augen führt. Nach den Anga- ben der ABDA sind in dem Zeit- raum von September 1979 bis Au- gust 1980 426 neue Arzneimittel zugelassen worden. ln dem Folge- zeitraum von September 1980 bis August 1981 kamen weitere 417 hinzu. Mithin hat die Verordnung neu eingeführter Präparate das Preisniveau im Jahre 1980 um zu- sätzlich 1 ,8 Prozent erhöht. Ver- bleibt bei · multiplikativer Rech- nung ein Restbetrag in Höhe von

1 ,5 Prozent, der der Mengenent-

wicklung je Mitglied zugeschrie- ben werden muß und wahrschein- lich aus der Verordnung größerer Packungen resultiert. Im Hinblick auf die bei der Festlegung des Arz- neimittelhöchstbetrages 1980 an- genommene Mengenentwicklung von 1 ,4 Prozent bedeutet die tat- sächliche Entwicklung nur eine geringfügige Überschreitung.

Verstärkte

Ursachen-Forschung und gesicherte Informationen Zusammengefaßt kommt die Ar- beitsgruppe zu dem Ergebnis, daß die Überschreitung der Arzneimit- telhöchstbeträge 1980 außer auf die höher als erwartet ausgefalle- ne Preisentwicklung insbesondere auf die festgestellte Strukturver- schiebung zurückzuführen ist. Ei- ne weitergehende Analyse ist auf- grund vieler Unwägbarkeiten, die bislang noch die Erforschung der Ursachen und Zusammenhänge erschweren, zur Zeit nicht mög- lich. Bleibt zu hoffen, daß die zu erwartenden Ergebnisse des

"GKV-Arzneimittelindexes", der

vom Wissenschaftlichen Institut der Ortskrankenkassen in Zusam- menarbeit mit den Spitzenverbän- den der Krankenkassen, der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung und den Apothekern erstellt wird, demnächst weitere Erkenntnisse

ZITAT

Unterschiede des Arzneimittel- verbrauchs

"Es erscheint mir wertvoll, daß auf einem Arzneimittelsymposion der KBV im Rahmen der diesjähri- gen MEDICA in Düsseldorf [das DEUTSCHE ÄRZTEBLATI wird im nächsten Heft berichten - Die Red.] zum ersten Male zuverlässi- ge Verbrauchsdaten vorgelegt wur- den. Professor H. Friebel hat, vor- wiegend auf amtliche Statistiken gestützt, für eine Arzneimittel- gruppe, die 20 Prozent des Ge- samtverbrauchs an Arzneimitteln ausmacht, den Verbrauch je Ein- wohner in zehn Ländern vergli- chen. Danach war Deutschland bei Herzglykosiden zwar weitaus führend, aber bei Antiepileptika und systemischen Antidiabetika weitaus sparsamer als andere Ver- gleichsländer. Bei den Antibiotika liegt Deutschland an vorletzter Stelle .. . Die Gründe für die star- ken Unterschiede des Arzneimittel- verbrauchs bei bestimmten Indi- kationsgebieten in den einzel- nen Ländern sollten so bald wie möglich wissenschaftlich ge- klärt werden."

Dr. Hans Wolf Muschallik vor der Vertreterversammlung der Kas- senärztlichen Vereinigung Nord- rhein, am 5. Dezember 1981

einschließlich der daraus zu zie- henden Schlußfolgerungen er- möglichen.

Erst die Klärung aller Zusammen- hänge bringt die im Sinne einer therapiegerechten und wirtschaft- lichen Arzneimittelversorgung der sozialversicherten Bevölkerung unabdingbare Transparenz und

Die Information:

Bericht und Meinung Arzneimittelausgaben

schafft die Voraussetzungen, dem einzelnen Arzt vor Ort bei seiner Arbeit mit sachgerechten und nützlichen Informationen zu hel- fen. Genau das aber muß im Vor- dergrund stehen. Denn niemand wird ernsthaft einem Arzt unter- stellen können, daß er durch sein Verordnungsverhalten mutwillig die Ausgaben für Arzneimittel in die Höhe treiben will. Wenn der Arzt Arzneimittel verordnet, so deshalb, um seinem Patienten zu helfen. Und hierfür braucht er ge- sicherte und ausreichende Infor- mationen.

Die Kommission sah sich auch nicht in der Lage, Hinweisen und Vermutungen, es würden zu teure und zu viele therapeutisch nutzlo- se und in ihrer Wirkung fragliche Arzneimittel verordnet, nachzuge- hen. Diesen Fragen empfahl sie im Rahmen der anstehenden Bera- tungen über die Ergebnisse des GKV-Arzneimittelindex besondere Beachtung beizumessen.

Verstärkte Ursachenforschung und gesicherte Information sind das Gebot der Stunde.

..,. Dementsprechend werden zum Erhalt der ärztlichen Therapiefrei- heit als Grundlage und Vorausset- zung für die Erhaltung eines ver- trauensvollen Patient-Arzt-Ver- hältnisses - auch und gerade im Arzneimittelbereich __: die Kassen- ärztlichen Vereinigungen ihrer- seits den eingeschlagenen Weg fortsetzen, durch Information und Beratung zu einer medizinisch sachgerechten und wirtschaftli- chen Arzneiversorgung der sozial- versicherten Bevölkerung beizu- tragen.

..,. Kommen auf der anderen Seite Zurückhaltung der Versicherten sowie Preisdisziplin der pharma- zeutischen Industrie hinzu, so wird es auf diese Weise gelingen, im Rahmen der anderweitig be- reits erfolgreichen Strategie einer intensivierten ambulanten kassen- ärztlichen Versorgung die Ausga- benentwicklung auch im Arznei- mittelbereich ins rechte Lot zu bringen. Dr. med. Eckart Fiedler DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 51 vom 17. Dezember 1981 2423

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