A 1622 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 111|
Heft 39|
26. September 2014 Computer mit Blindenschrift:Rund einer Million Schwerbehinderter gelingt die Teilhabe am Erwerbsleben.
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die Teilhabe am Erwerbsleben. Die Ergebnisse der Repräsentativumfra- ge „Gute Arbeit 2014“, an der mehr als 4 000 Beschäftigte teilnahmen, sollen im Dezember 2014 veröf- fentlicht werden. ER Nur etwa die Hälfte der Beschäftig-
ten, die eine Behinderung haben, arbeiten an einem behindertenge- recht ausgestatteten Arbeitsplatz, obwohl sie einen Rechtsanspruch darauf haben. Das ist ein Ergebnis einer von der Gewerkschaft Verdi in Auftrag gegebenen Sonderaus- wertung der Repräsentativumfrage
„Gute Arbeit 2014“ des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Danach ge- hen nur 37 Prozent der Beschäftig- ten mit Behinderung davon aus, dass sie unter ihren derzeitigen Ar- beitsbedingungen bis zum Renten- alter arbeiten können. Beklagt wer- den körperliche Schwerarbeit, zu- nehmende Arbeitsverdichtung und mangelnde Wertschätzung.
„Die Befragten haben deutlich gemacht, dass sie ihre eigenen Ar- beitsbedingungen als nicht zufrie- denstellend einschätzen“, sagte die Bundesbehindertenbeauftragte Ve- rena Bentele, die die Umfrageer- gebnisse zusammen mit Verdi-Bun- desvorstandsmitglied Eva M. Wels- kop-Deffa am 18. September in Berlin vorstellte. Deswegen sei es wichtig, die Schwerbehindertenver- tretungen in den Betrieben zu stär- ken. Die Gesellschaft müsse sich noch konsequenter als bisher für die MENSCHEN MIT BEHINDERUNG
Arbeitsbedingungen sind oft unangemessen
Umsetzung der seit 2009 gelten- den UN-Behindertenrechtskonven- tion einsetzen. Mehr als sieben Mil- lionen Menschen sind in Deutsch- land als Schwerbehinderte anerkannt.
Von ihnen gelingt fast einer Million
Zahl der Woche
1,5 Millionen
Menschen mit Demenzerkrankungen leben derzeit in Deutschland.
60 Prozent von ihnen leiden an Alzheimer.
Die Ausgaben für Arzneimittel sind von 29,2 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf 30,1 Milliarden Euro im vergangenen Jahr gestiegen. Erst- mals seit Jahren liegen sie damit wieder unterhalb der Ausgaben für die ambulante ärztliche Behand- ARZNEIMITTEL-ATLAS
Ausgaben um eine Milliarde Euro gestiegen
lung, die 2013 bei 31,4 Milliarden Euro lagen. Das geht aus dem Arz- neimittel-Atlas 2014 hervor, den das IGES-Institut im Auftrag des Verbandes forschender Arzneimit- telhersteller (vfa) erstellt hat.
Die Ausgaben für Fertigarznei- mittel stiegen als größter Posten der Arzneimittel- ausgaben um 665 Millio- nen auf 27,1 Milliarden Euro. Der stärkste Trei- ber sei dabei, wie in der Vergangenheit, der Ver- brauchsanstieg, insbeson- dere bei den Indikations- gruppen Immunsuppressi- va und antithrombotische
Mittel gewesen, erklärte der Leiter des IGES-Instituts, Prof. Dr. med.
Bertram Häussler, Mitte September in Berlin. Um 694 Millionen Euro stiegen die Ausgaben infolge der Verordnung neuer Medikamente und höherpreisiger Analog-Wirk- stoffe. 608 Millionen Euro sparten die Krankenkassen, weil Patienten von Originalpräparaten auf Generi- ka umgestellt wurden. Die soge- nannte Preiskomponente veränderte sich im Jahr 2013 kaum, weil der Herstellerabschlag und das Preis- moratorium konstant blieben. Erst Anfang 2014 senkte der Gesetzge- ber den Herstellerabschlag von 16 auf sieben Prozent. fos Trendumkehr:
2013 wurde nach Jahren erstmals wieder mehr Geld für die ärztlichen Honorare als für Arzneimittel ausgegeben.
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