A 1880 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 111|
Heft 44|
31. Oktober 2014 KBV und GKV haben sich geeinigt: Im kommenden Jahr werden1,8 Milliarden Euro mehr für Arzneimittel zur Verfügung stehen.
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Etwa 1,8 Milliarden Euro mehr als 2014 werden im nächsten Jahr für die Versorgung gesetzlich kranken- versicherter Patienten mit Arznei- mitteln zur Verfügung stehen. Da- rauf haben sich die Kassenärztli- che Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Ende Oktober in den Verhandlungen über die Rahmenvorgaben für 2015 ge - einigt. Die bundesweiten Anpas- sungsfaktoren für Arzneimittel wur- den entsprechend um 5,5 Prozent angehoben. Auf Landesebene kön- nen Kassenärztliche Vereinigungen und Krankenkassen weitere Anpas- sungen vereinbaren, in die Zahl und Altersstruktur der Versicherten, Ziel- vereinbarungen oder Wirtschaft- lichkeitsreserven einfließen.
Wie die KBV mitteilt, wird auf- grund der Neubewertung der bun- desweiten Anpassungsfaktoren das Ausgabenvolumen für 2014 rück- wirkend um 1,3 Prozent erhöht.
Dabei werden mit zusätzlichen 700 Millionen Euro auch die neuen, hochpreisigen Arzneimittel zur Be- handlung der chronischen Hepa - titis C berücksichtigt. 2015 steht RAHMENVORGABEN 2015
1,8 Milliarden Euro mehr für Arzneimittel
dafür etwa eine Milliarde Euro zur Verfügung. Wie die KBV betont, sind die Verordnungskosten für die neuen Hepatitis-C-Medikamente nicht Gegenstand der Richtgrößen- prüfungen.
KBV und GKV-Spitzenverband vereinbaren jedes Jahr Rahmen - vorgaben für Arznei- und Heilmit- tel, die als Grundlage für die regio- nalen Verhandlungen dienen. Auf Bundesebene werden folgende An- passungsfaktoren berücksichtigt:
Preisentwicklung, gesetzliche Leis- tungspflicht, Richtlinien des Ge- meinsamen Bundesausschusses, Einsatz innovativer Arzneimittel so- wie Verlagerungen zwischen den Leistungsbereichen. EB
Glückliche Preis- trägerinnen: Merle
Schmalenbach, Ana Belén Callardo und Ángela Bernardo (von links), umran- det von Vera Zylka- Menhorn (DÄ) und
Tobias Gerber (WHS).
Foto: Steffen Kugler
Drei junge Medizinjournalistinnen wurden beim 6. World Health Sum- mit (WHS) in Berlin mit dem „Next Generation of Science Journalists- Award“ ausgezeichnet. Der Journa- listenpreis ist eine Kooperation des WORLD HEALTH SUMMIT
Deutsches Ärzteblatt vergibt Journalistenpreis
WHS, des Deutschen Ärzteblattes, der European Union of Science Journalists’ Associations (EUSJA) und des Pulitzer Center on Crisis Reporting. Aus einer Vielzahl von Einsendungen erachtete die Jury
drei Beiträge als preiswürdig. Die Verleihung – jede Arbeit wurde mit 500 Euro dotiert – erfolgte am 21.
Oktober im Auswärtigen Amt. Vor- aussetzung für die Teilnahme war ein Print- oder Online-Beitrag in Englisch, der ein vorrangiges Ge- sundheitsthema berücksichtigt. Ne- ben einer Reportage über eine Kli- nik, in die Tuber kulosepatienten zwangseingewiesen werden, weil sie wiederholt gegen die Schutzbe- stimmungen verstoßen haben, wur- de ein neuer Biomarker beschrie- ben, der zu einer differenzierten Therapie von Nierenkrebs führen könnte. Ein weiterer Beitrag wid- met sich dem Einfluss von So cial Media in Gesundheitsfragen aus Sicht von Ärzten und Patienten. zyl
Zahl der Woche
30,09 Milliarden
Euro hat die gesetzliche Krankenversicherung 2013 für Arzneimittel ausgegeben. 2012 betrugen die Ausgaben 29,2 Milliarden Euro.
Quelle: Statista.com