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Archiv "Honorarverhandlungen 2014: Bis zu 800 Millionen Euro mehr" (04.10.2013)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 40

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4. Oktober 2013 A 1831 HONORARVERHANDLUNGEN 2014

Bis zu 800 Millionen Euro mehr

Kassenärztliche Bundesvereinigung und GKV-Spitzenverband einigen sich im Erweiterten Bewertungsausschuss auf einen Honorarzuwachs von bis zu drei Prozent. Das Ergebnis ist Grundlage für weitere Verhandlungen in den Regionen.

A

m 25. September um 20.50 Uhr twitterte Prof. Dr. Jürgen Wasem: „Nach langen Verhandlun- gen: einstimmiger Honorarkompro- miss für 2014 im Erweiterten Be- wertungsausschuss erzielt.“ Die Nachricht des unparteiischen Vor- sitzenden dieses Gremiums bedeu- tet für die 150 000 Vertragsärzte und Psychologischen Psychothera- peuten, dass sie im nächsten Jahr zwischen 590 und 800 Millionen Euro mehr Honorar erhalten. Das entspricht einem Plus von etwa drei Prozent.

Der Orientierungswert steigt auf 10,13 Cent

Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Kassen hätten die Ent- scheidung gemeinsam getroffen, be- tonte KBV-Sprecher Roland Stahl ge- genüber dem Deutschen Ärzteblatt.

Einen genauen Wert für die Hono- rarsteigerung kann der Erweiter- te Bewertungsausschuss allerdings nicht ermitteln. Denn verschiedene Honorarkomponenten, wie die Ver- änderungsraten bei Demografie und Morbidität, verhandeln die einzel- nen Kassenärztlichen Vereinigun- gen mit den Krankenkassen, weil sie regional unterschiedlich sind.

Wie KBV und Kassen mitteilten, haben sich die Verhandlungspartner darauf geeinigt, dass der Orientie- rungswert – also der Preis für ärztli- che und psychotherapeutische Leis- tungen – vom 1. Januar 2014 an um 1,3 Prozent auf dann 10,13 Cent steigt. Das entspricht einem Plus von 360 Millionen Euro. Damit sei- en die Kostensteigerungen in den Praxen berücksichtigt worden, er- klärte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. med. Andreas Köhler. Der Wert gilt für Leistungen innerhalb und außerhalb der morbiditätsbe- dingten Gesamtvergütung ebenso

wie für die regional als besonders förderungsbedürftig eingestuften Leistungen, wie Köhler betonte.

Für den zunehmenden Behand- lungsbedarf der Versicherten stellen die Krankenkassen im nächsten Jahr zwischen 90 und 300 Millio- nen Euro mehr zur Verfügung. Die genaue Summe hängt von den Ver- änderungsraten und Verhandlungs- ergebnissen in den Regionen ab.

KBV und GKV-Spitzenverband hatten als durchschnittliche bundes- weite Veränderungsrate der Morbi- dität und der Demografie Steige- rungen um 1,4 Prozent beziehungs- weise 0,41 Prozent ermittelt.

Geeinigt haben sich die Verhand- lungspartner außerdem auf eine weitere Förderung der Grundver- sorgung. Sowohl für den hausärztli- chen als auch für den fachärztlichen Versorgungsbereich stehen 2014 je- weils 70 Millionen Euro mehr zur Verfügung. Denn: „Wir brauchen niedergelassene Ärzte für die wohnortnahe Versorgung vor Ort“, sagte KBV-Vorstand Dipl.-Med.

Regina Feldmann.

Es ist der KBV in den Verhand- lungen mit dem GKV-Spitzenver- band allerdings nicht gelungen, ei- ne ihrer wesentlichen Forderungen durchzusetzen. Die Ärzteseite woll- te erreichen, dass die haus- und fachärztlichen Grundpauschalen aus der morbiditätsbedingten Ge- samtvergütung herausgelöst und von den Krankenkassen extrabud- getär zu festen Preisen vergütet werden.

„Der nächste Schritt hin zu einer planbaren festen Einzelleistungs- vergütung ist damit leider verscho- ben worden“, sagte KBV-Vorstand Köhler. Das Thema sei aber nicht vom Tisch. Man habe sich mit den Kassen auf einen Kompromiss ge- einigt und wolle eine mögliche

Ausdeckelung der Grundpauscha- len 2015 prüfen. Die ärztliche Selbstverwaltung müsse jetzt vor- bereitende Maßnahmen treffen, um dieses Ziel durchzusetzen und haus- und fachärztliche Grundleistungen definieren. Nur dann könne es gelingen, die Ausbudgetierung zu vollziehen, erklärte Köhler.

Der GKV-Spitzenverband zeigte sich zufrieden mit dem Honorarer- gebnis. „Aus unserer Sicht ist das Ergebnis ein vertretbarer Kompro- miss, der Kostensteigerungen in den Arztpraxen ausreichend be- rücksichtigt und einen weiteren Beitrag zur Förderung der haus- und fachärztlichen Grundversor- gung einschließt“, sagte dessen stellvertretende Pressesprecherin, Ann Marini.

Zur EBM-Reform soll es weitere Gespräche geben

Die Kassen rechnen damit, dass zu dem vereinbarten Honorarzuwachs noch weitere 200 Millionen Euro an Mehrausgaben hinzukommen. Die- se fielen voraussichtlich für ausge- deckelte Einzelleistungen wie am- bulantes Operieren oder Prävention und Vorsorge an. Der GKV-Spit- zenverband geht deshalb davon aus, dass die Ausgaben für die Arztho- norare im nächsten Jahr um bis zu eine Milliarde Euro steigen.

Im Erweiterten Bewertungsaus- schuss ging es am 26. September ausschließlich um die Honoraran- passungen für 2014. Nachjustierun- gen an der Reform des Einheitli- chen Bewertungsmaßstabs, wie sie die KBV-Vertreterversammlung am 20. September gefordert hatte, wa- ren kein Thema, wie aus Teilneh- merkreisen verlautete. Hier soll es weitere Gespräche mit den Kran-

kenkassen geben.

Heike Korzilius

P O L I T I K

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