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Archiv "Gehört und notiert" (25.04.1974)

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Steuern und Sozial- versicherungs- beitrage 1972 in %des Brutto- sozialprodukts

Schweden

Dänemark MIM Niederlande 41.0

Frankreich BM BR Deutschland

England Österreich 35.0

Belgien IM.

Italien Schweiz 254

In fast allen westlichen Industrie- ländern ist in den letzten Jahren die Steuerschraube angezogen worden. In der Bundesrepublik floß 1972 mehr als ein Drittel des Bruttosozialprodukts in öffent- liche Kassen. Die Deutschen neh- men damit im europäischen Ver- gleich einen Mittelplatz ein. Am schwersten tragen die Dänen und Schweden mit einer Abgabenlast von mehr als 40 Prozent

Globus-Schaubild

Leserdienst Hinweise 'Anregungen WIRTSCHAFT

Trotz Fortfall der Preisbindung weiterhin „Markenartikel"

Viele Erzeugnisse sind unter einem bestimmten Warenzeichen als

„Marke" bekannt. Es ist keines- wegs so, daß die Aufhebung der Preisbindung die „Markenartikel"

beseitigt hat (wie das — vielleicht dank einer geschickten Interessen- propaganda — viele Verbraucher glauben). Eine „Marke" ist näm- lich nicht nur durch Preisbindung gekennzeichnet. Das Gesetz ge- gen Wettbewerbsbeschränkungen schreibt vor, daß bei Marken- erzeugnissen die Lieferung „in gleichbleibender oder verbesserter Qualität" gewährleistet sein muß.

Außerdem müssen sie durch ein Merkmal — ein Firmenwort oder -bildzeichen — gekennzeichnet sein: durch ein Warenzeichen. Die- ses besitzt für den Hersteller und den Händler einen hohen Werbe- wert. Schon der Anblick eines be- kannten Zeichens löst oft bewußt oder unbewußt einen Kaufeffekt aus. Die Marke typisiert das über- reiche Warenangebot und erleich- tert die Kaufentscheidung. Natür- lich hat jeder Unternehmer ein be- rechtigtes Interesse daran, daß nicht andere Firmen das gleiche oder ein täuschend ähnliches Zei-

chen verwenden.

Auf Antrag beim Patentamt in Mün- chen wird das genau beschriebene und dargestellte Zeichen in die Wa- renzeichenrolle aufgenommen und veröffentlicht. Dann ist es gesetz- lich geschützt. Die Eintragung gilt für zehn Jahre und kann jeweils um weitere zehn Jahre verlängert wer- den. Bei Nachahmung kann der Unternehmer auf Unterlassung kla- gen und ggf. Schadenersatz verlan- gen. Eine besondere Art von Kenn- zeichen, die gleichbleibende und

überprüfte Qualität garantieren, sind Gütezeichen wie zum Beispiel

„Reine Schurwolle". Fachverbände der Industrie und des Handwerks erarbeiten solche Verbandszeichen für bestimmte Waren ihrer Mit-

gliedsbetriebe und lassen sie eben- falls gesetzlich schützen. Der Un- ternehmer darf die Waren nur dann mit dem Güte- oder Verbandszei- chen versehen, wenn seine Produk- te aus genau bestimmten Rohstof- fen und nach genau angegebenen Arbeitsverfahren hergestellt wor- den sind.

Neben „Herstellermarken" (etwa Coca-Cola, Sanella) gibt es auch

„Handelsmarken" (wie Cornelia, Kleefeld). Großbetriebe des Han- dels haben sie nicht zuletzt deswe- gen eingeführt, um den mächtigen Fabrikmarken ein möglichst um- satzstarkes eigenes Angebot ge- genüberstellen zu können. Sie wol- len damit ihre Abhängigkeit von

den Liefermöglichkeiten und -be- dingungen des Fabrikanten lok- kern. Dem Verbraucher kann das nur recht sein, denn die Konkur- renz zwischen den beiden Marken- waren kommt ihm zugute, wenn er verbraucherbewußt einkauft. Es ist durchaus denkbar — und oft genug vorgekommen —, daß sich Han- delsmarken nicht nur durchsetzen, sondern Herstellermarken sogar auf den umsatzschwächeren Rang verweisen. Das beweist beispiels- weise die Verkaufsentwicklung bei Schokolade und bei Spirituosen.

Auch Handelsmarken müssen na- türlich die angepriesene Qualität verbürgen. Der bloße Name auf ei- nem Fabrikat jedenfalls genügt nicht, um das Erzeugnis zu einem Markenartikel zu machen. vd/DÄ

Gehört und notiert

Heizölabrechnung — Noch nichts von der Verteuerung des Heizöls haben die Mieter bemerkt, die erst nach Ende der Heizperiode die Ge- samtabrechnung erhalten. Man tut gut daran, sich den Mietvertrag an- zusehen, ob höhere Abschlagszah- lungen möglich sind, als vereinbart, oder von sich aus den Vermieter daraufhin anzusprechen. Wenn im Sommer Urlaubsvorbereitungen und Heizkosten-Nachzahlung zu- sammentreffen, kann das sehr bit- ter werden. vd Sparbriefe — Offensichtlich wird in den Sparbriefen, die bei den Spar- kassen sinnigerweise „Sparkassen- briefe" heißen, mehr und mehr eine Alternative sowohl zum langfristi- gen Kontensparen als auch zum Sparen in festverzinslichen Wertpa- pieren und Aktien gesehen. Im ver- gangenen Jahr haben nämlich die Sparkassen für 4,5 Milliarden DM Sparkassenbriefe und Sparkassen- obligationen abgesetzt. Der Absatz war um 55 Prozent höher als im Jahr 1972 und das bisher höchste Jahresergebnis. Damit erhöhte sich der Bestand dieser Papiere bei den Sparkassen Ende 1973 auf insge- samt 13,3 Milliarden DM. Ähnliche

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 17 vom 25. April 1974 1279

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Leserdienst

Hinweise •Anregungen WIRTSCHAFT

Weiter expansiv — Die Thiemann- Gruppe Lünen verzeichnet im Ge- schäftsjahr 1973 einen Umsatzzu- wachs von über 50 Prozent gegen- über 1972. Der Umsatz belief sich im Jahr 1973 auf 50,5 Millionen DM.

Davon entfallen auf die Dr. Thie- mann-GmbH 42 Millionen DM, auf das Auslandgeschäft 1,5 Millionen DM; die neugegründete Schwester- gesellschaft Deutsche Chefaro Pharma GmbH konnte in ihrem er- sten Geschäftsjahr einen Umsatz von rund sieben Millionen DM er- zielen.

Rhein-Pharma jetzt ICI-Pharma

— Nach dem Krieg gründete die Rhein-Chemie GmbH mit Haupt- werk in Mannheim-Rheinau eine Pharmazeutische Abteilung. 1953 kam eine Verbindung mit dem größten Chemiekonzern Europas, der Imperial Chemical Industries Ltd. (ICI), Pharmaceuticals Divi- sion, zustande. Ziel dieser Verbin- dung war es, die pharmazeutischen Spezialitäten des englischen Unter- nehmens über die kaufmännische und wissenschaftliche Vertriebs- organisation der Rhein-Chemie auf den deutschen Markt zu bringen.

Im Jahre 1963, die Umsätze der ICI-Präparate hatten bereits die der eigenen überstiegen, erwarb die ICI 50 0/0 der Anteile an der neu ge- gründeten Rhein-Pharma Arznei- mittel GmbH in Heidelberg. Die Präparate der ICI erreichten inzwi- schen nahezu 90 Vo des Gesamt- umsatzes. Diese Entwicklung ver- anlaßte ICI im Jahre 1969 zur hun- dertprozentigen Übernahme der Rhein-Pharma. Damit war Rhein- Pharma einbezogen in eine breitangelegte Forschung, die für ein namhaftes pharmazeuti- sches Unternehmen an erster Stel- le steht. Ab 1. April 1974 heißt das zum Firmenverbund der Deutsche ICI GmbH gehörende, unter dem Namen Rhein-Pharma bekannte Unternehmen deshalb: ICI-Pharma,

Arzneimittelwerk Plankstadt Nie- derlassung der Deutsche ICI GmbH.

Überproportionaler Gewinn — Die Wellcome Foundation Ltd. London steigerte in dem abgelaufenen Ge- schäftsjahr 1972/73 (1. September) den Gewinn vor Steuern um 60 Pro- zent von 11,7 auf 18,7 Millionen Pfund. Der Konzernumsatz stieg im gleichen Zeitraum „nur" um 24 Prozent von 112,9 auf 140,0 Millio- nen Pfund (zum Kurs von 6,30 DM/

Pfund umgerechnet, rund 880 Mil- lionen DM). Durch Änderungen der Währungsparitäten wird davon nach Angaben des Unternehmens der Umsatz um 5,8 Millionen Pfund und der Gewinn um rund 0,7 Millionen Pfund reduziert. Der Hauptgrund für das überproportionale Gewinn- wachstum der Wellcome Founda- tion liegt ganz offensichtlich in den Marketingerfolgen, die das Unter- nehmen auf dem europäischen Kontinent erzielt hat. Immerhin schnellte der Europa-Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um 44 Prozent auf 26,4 Millionen Pfund und erreichte bereits 19 Prozent des Gesamtumsatzes.

Beachtlich ist die Erhöhung des Umsatzes im Geschäftsjahr 1972/73 der Deutschen Wellcome, Groß- burgwedel, von 32 Millionen auf 55 Millionen DM, das sind rund 70 Prozent mehr gegenüber dem Vor- jahr. Trotz kräftiger Gewinnsteige- rung erhöhte sich die Ausschüt- tung der Wellcome Foundation für das abgelaufene Wirtschaftsjahr nur — bedingt durch die britischen Preis- und Lohnstoppvorschriften

— um 5 Prozent auf 2,625 Millionen Pfund. Sie fließen dem alleini- gen Anteilseigner des Pharma-Kon- zerns, dem Wellcome Trust, zu, der alleiniger Nutznießer der Gewinne der Wellcome Foundation ist. Der Wellcome Trust, vergleichbar einer deutschen Stiftung, unterstützt For- schungsvorhaben in aller Welt. KI Erfolgszahlen melden die Volks-

banken und Raiffeisenbanken. Sie haben im vergangenen Jahr Spar- briefe im Nennwert von 769 Millio- nen DM verkauft. Das entspricht ei- nem Zuwachs von 54 Prozent. Ins- gesamt setzte diese Bankengruppe seit Einführung der Sparbriefe im April 1964 Stücke in einem Nomi- nalwert von 2,2 Mrd. DM ab. EB Grundbesitz-Investment — Der von der Deutschen Grundbesitz-Invest- mentgesellschaft mbH, Köln, ver- waltete offene Immobilienfonds

„grundbesitz-invest" (Depotbank:

Deutsche Bank AG) hat sich in dem am 30. September 1973 abgelaufe- nen Geschäftsjahr günstig entwik- kelt, wie die Gesellschaft berichtet.

Insgesamt konnten 1 863 926 Antei- le neu plaziert werden. Der Mittel- zufluß in Höhe von 98,7 Millionen DM stelle wiederum ein überdurch- schnittliches Ergebnis dar. Mit ei- nem gesamten Fondsvolumen von rund 644 Millionen gilt „grundbe- sitz-invest" weiterhin als größter deutscher Immobilien-Investment- fonds. Unter Berücksichtigung der Ausschüttung hat sich der Wert ei- nes Anteils im abgelaufenen Ge- schäftsjahr um 8,2 Prozent erhöht.

Die Fondsgesellschaft hat die ihr zugeflossenen Mittel auch im ver- gangenen Geschäftsjahr überwie- gend in gewerblich genutzten Ob- jekten angelegt. Von dem bebauten Grundvermögen des Fonds entfal- len rund 80 Prozent auf Geschäfts- grundstücke (u. a. Büros, Arzt- und Anwaltpraxen, Läden, Kaufhäuser und Einkaufszentren). EB Plastiktüten — Die Herstellung von Plastiktüten, die aus dem kostbar gewordenen Rohstoff Öl angefertigt werden, ist in der Bun- desrepublik bereits um 30 Prozent zurückgegangen. vd Mißernten — Als Folge weltweiter Mißernten dürften Hülsenfrüchte teu- rer werden. Man schätzt, daß für ein Pfund Linsen 17 Prozent, für grüne Erbsen bis 71 Prozent mehr bezahlt werden müssen und der Durchschnittspreis für ein Pfund Bohnen auf etwa 1,50 DM steigen könnte. vd

Aus der pharmazeutischen Industrie

1280 Heft 17 vom 25. April 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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