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Archiv "Rund ums Geld: Noch kein Frühtau" (15.02.2002)

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S C H L U S S P U N K T

[72] Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 7½½½½15. Februar 2002

W

oeinen in Finanzdin- gen konkret der Schuh drückt, ist durchaus eine Frage der Jah- reszeit. Das merke ich recht intensiv bei der monatlichen Börsebius-Telefonberatung.

Geht es im November, De- zember in der Hauptsache mehr um steuerschonende An- lageüberlegungen, so richtet sich das Frühjahrsfrageninter- esse mehr auf lohnende Ak- tieninvestments. „Mit welchen Aktien muss ich in das Jahr 2002 einsteigen, damit ich spä- ter lachender Dritter bin?“, könnte so ein typischer Anru- fer gewusst haben wollen.

Natürlich spielt auch die Großwetterlage am Kapital- markt eine gewichtige Rolle.

Und wie sogar. Wenn der Börsenmonat Januar, wie ge- schehen, einfach nicht in der gewünschten Richtung – soll heißen, nach oben – läuft, dann ist schon nach vier Wo-

chen der Frust und der Bera- tungsbedarf in dieser Rich- tung besonders groß. Manche haben jetzt schon ein Minus von zehn Prozent in der Ta- sche, obwohl das Jahr noch ziemlich jung ist.

So gesehen war es also auch wirklich kein Wunder, dass die meisten Anrufer am ersten Februarsamstag, kon- sterniert über den Börsenver- lauf der zurückliegenden vier Wochen, wissen wollten, wie der Zug denn nun weiterfährt und welche Aktien überhaupt gute Chancen hätten.

Nun habe ich bereits in der ersten Ausgabe dieses Jahres (DÄ 1–2/2002) geschrieben, dass ich den optimistischen Einschätzungen vieler Exper-

ten zum Aktienmarkt nicht so recht über den Weg traue und dass ich froh wäre, „wenn das deutsche Kursbarometer DAX zum Jahresende 2002 die Fünftausendermarke we- nigstens halten kann“.

An dieser Einschätzung hat sich, da der DAX mittler- weile sogar spürbar unter die- ser Hürde liegt, erst recht nichts geändert. Es zeigt sich jetzt, dass die vermehrt auf- tretenden negativen Unter- nehmensnachrichten den Bör- sianern zusehends auf die Stimmung schlagen und die eigentlich positiv wirkenden niedrigen Zinsen nicht mehr unterstützend helfen.

Bis sich der Börsenfrüh- ling via Konjunkturbelebung

durchsetzt, kann es demnach durchaus noch einige Wo- chen dauern. Und es wird im Übrigen noch lange nicht je- de Pflanze blühen, sondern meines Erachtens nur einige wenige ausgesuchte (zum Beispiel Degussa, Lufthansa, Allianz, Bayer). Den richti- gen Aktienstrauß zu binden bleibt des Anlegers höchstes

Ziel. ✮

Rund ums Geld

Noch kein Frühtau

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eißt du, Helmut, die Stellungen mir zu merken, ist gar nicht so schwer. Das Problem ist, sie wieder zu vergessen. Du schläfst ganz schlecht, nur weil dir ständig die Varianten im Gehirn herumspuken!“

Das sagte mir der Groß- meister Vlastimil Hort nach einem Blindsimultan, als er also „blind“, sprich ohne An- sicht des Brettes, gegen viele

„Sehende“ gleichzeitig spiel- te. Es ist nicht jedermanns Sa- che. „Solange ich sehen kann, denke ich nicht daran, blind

zu spielen“, lautete das Credo des ehemaligen Weltmeisters Max Euwe aus Holland.

Der argentinische Groß- meister Miguel Najdorf spielt 1947 in Sao Paulo gegen 45 (!) Gegner blindsimultan. Zu Beginn frisch und gutgelaunt.

Als er nach fast 24 Stunden Spielzeit 39 Partien gewon- nen, 4 remisiert und 2 verlo- ren hat, kämpft er um seinen Verstand. Die ungeheure An- strengung stürzt ihn in eine Schlaflosigkeit, gegen die es kein Mittel gibt. Tage- und nächtelang kämpft er gegen

den Aufruhr seiner aufge- peitschten Nerven, ist der Verzweiflung nahe, bis sich endlich sein Gehirn beruhigt.

Er wird nie wieder blind spielen.

Andererseits erscheint der Weltmeister Aljechin nach ei- nem Blindsimultan an 28 Brettern in Paris 1925 am nächsten Tag im Café und sagt: „Ich habe wie ein Gott geschlafen!“, um dann alle Partien aus dem Kopf vorzu- führen.

In der Sowjetunion wird das Blindspiel 1930 wegen der Gefahr gesundheitlicher Schäden verboten, erst der Rebell Garry Kasparow wird dieses Verbot bei einem Blindsimultan bei der „Zeit“

in Hamburg, sogar noch un- ter Turnierbedingungen mit Schachuhren, durchbrechen.

Die Geschichte des Blind- spiels zeigt jedoch, dass der Blindspieler beim Erkennen seiner Grenzen nichts be- fürchten muss.

Vlastimil Hort, der am 8.

März zum Auftakt des zehn-

jährigen Jubiläums der Deut- schen Ärztemeisterschaft an acht Brettern zum x-ten Mal blindsimultan spielt, erfreut sich nach wie vor völliger gei- stiger Klarheit. Die brauchte er auch Ende letzten Jahres bei einem Blindsimultan in Dresden, als er an acht Bret- tern nach vier Stunden Spiel- zeit bei zwei Remisen sechs- mal gewonnen hatte. Gegen T. Leitermann gelang ihm gar ein herrlicher Schluss.

Mit welcher (Opfer-)Kom- bination krönte er siegreich seinen Angriff?

Lösung:

Der blinde Seher

DR. MED. HELMUT PFLEGER

Post Scriptum

Börsebius

Leserservice:

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Zum Auftakt schlug das

Turm-

opfer 1. Txg7+! beim

schwarzen

König ein.

Nach 1..

..

Kxg7

2.Tg1+

Kh8 (auf die Flucht zur

Mitte mit 2. ..

.Kf6 folgt 3.

Dh7!

mit den letztlich unparierbaren

Mattdrohungen 4.Tg6+

und

Se4+) 3.

Dg6 Dc7 4.Le4!

(ja

nicht sofort 4.

Dxh6+? wegen

4..

..

Dh7+

mit Gegenschach –

und Schwarz

gewinnt!) Sf5

5.Lxf5 gab S

chwarz auf, weil auf

5..

..

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ie

Diagonale h7-b1 blockiert und

insofern 6. Dxh6+ Dh7

7.Dxf8+

Dg8 8. Dxg8 matt setzt.

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