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Archiv "FRAGEN SIE DR. BIERSNYDER! Selbstmordversuch" (10.12.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

KURZBERICHTE DIE GLOSSE

AIDS-Forschung und -Therapie miteinander verknüpft werden. Die Bundesregierung soll weiterhin zur schnellstmöglichen Verbrei- tung wirksamer Therapievorschlä- ge beitragen.

Der Deutsche Bundestag fordert eine bessere Koordination aller Institutionen und Organisationen der gesundheitlichen Aufklärung.

Insbesondere die Hauptrisiko- gruppen müßten besser informiert werden. Hierbei sollte vor allem die Arbeit der bestehenden und noch auszubauenden Beratungs- dienste und Selbsthilfegruppen besser gefördert werden. Sowohl die Krankenversicherungsträger als auch die Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesverei- nigung werden aufgefordert, ihre Mitglieder über AIDS verstärkt zu informieren.

Der Bundestag spricht sich aus- drücklich gegen eine Meldepflicht bei AIDS aus. Die bisher angebote- nen HIV-Antikörpertests sollten auch in Zukunft ausschließlich auf freiwilliger Basis angewendet wer- den. Die Anonymität der Testper- sonen müsse in jedem Falle ge- währleistet bleiben. Eine obligato- rische Anwendung des Tests bei- spielsweise im Bereich der Bun- deswehr, der Polizei oder bei Ein- stellungsuntersuchungen sei rechtlich fragwürdig und gesund- heitspolitisch nicht sinnvoll. Auch hier müsse der Grundsatz der Frei- willigkeit Bestand haben.

Die Bundesregierung wird er- sucht, gemeinsam mit den Län- dern, den Bundesverbänden der Krankenkassen und der Kassen- ärztlichen Bundesvereinigung ein anonymisiertes Mitteilungsverfah- ren der AIDS-Krankheitsfälle an das Bundesgesundheitsamt (Ber-

lin) zu entwickeln, das als Grund- lage für eine sozialmedizinisch verwertbare Statistik dienen kann.

In diesem Zusammenhang sei nach Ansicht der Bundestagspar- teien auch zu prüfen, ob aus epi- demiologischen Gründen eine an- onyme Mitteilung der HIV-Positiv- Fälle angebracht sei. rei

Langlebigkeit

Ein Fundstück: In den „Fortschrit- ten der Medizin" (104; 42, Seite 18) war zu lesen: „Nach dem letz- ten Bericht der japanischen Regie- rung liegt das durchschnittliche Lebensalter japanischer Frauen bei 80,2 Jahren, japanischer Män- ner bei 74,5 Jahren." Wenn das stimmte: Wie hoch wäre denn dann die durchschnittliche Le- benserwartung von Japanerinnen und Japanern? bt

Arzt auf Zeit?

Das „Gesetz über befristete Ar- beitsverträge mit Ärzten in der Weiterbildung" hat eine Rechts- grundlage geschaffen, um auch Arztstellen an Krankenhäusern zu befristen. Konsequent weiterge- gangen in dieser Entwicklung ist Dr. Reinhard Geldschneider, der die Zeitarbeit für Ärzte kreierte. In Bonn eröffnete er Deutschlands erste und bislang einzige Agentur für Ärzte-Zeitarbeit: die Medpower GmbH & Co. KG. Wir fragten ihn:

„Herr Dr. Geldschneider, wie ka- men Sie auf Ihre Medpower- Idee?"

„Sehen Sie, das ist doch ganz ein- fach. Die Krankenhäuser drücken sich einerseits vor den Einstellun- gen, andererseits steigt die Ar- beitslosigkeit von Ärzten. Den Ausweg sehe ich in der Zeitar- beit."

„Und wie funktioniert das in der Praxis?"

„Ja, ein Krankenhaus ruft an, wenn der Oberarzt gerade Urlaub macht und eine Vertretung ge- sucht wird. Dann schicken wir ei- nen geeigneten Arzt für vier Wo- chen dort hin."

„Geeignet — das ist doch das Stichwort. Haben Sie geeignete Ärzte?"

„Haben wir. Haben wir. Lauter Spitzenkräfte."

„Das ist doch unwahrscheinlich.

Spitzenärzte haben doch einen Job!"

„Sie dürfen das nicht so eng se- hen. Es kann schon mal sein, daß die Klinik wegen einer Lebertrans- plantation anruft, und wir können nur einen HNO-Arzt hinschicken."

„Wie bitte?"

„Aber wir schulen hier Speziali- sten zu Generalisten um. Jeder muß alles können."

„Sie kosten die Krankenhäuser 'ne Stange Geld. Es heißt, daß Sie ex- trem hohe Honorare verlan- gen ..."

„Ja, was glauben Sie, was ich als Arbeitgeber für Sozialaufwendun- gen abführen muß? Zudem trage ich das Unternehmerrisiko."

„Und was verdient so ein Genera- list bei Ihnen im Monat?"

„Na, wenn er gut ist und Überstun- den macht: Auf 1500 DM brutto wird er schon kommen!" UM

FRAGEN SIE DR. BIERSNYDER!

Selbstmordversuch

Sehr geehrter Herr Doktor, meine Tochter hat mit fünf Tablet- ten Schmerzmittel einen Selbst- mordversuch unternommen, weil sie sich mit ihrem Freund über- worfen hat. Sie ist nach einem kur- zen Aufenthalt im Allgemeinkran- kenhaus in eine Psychotherapeuti- sche Klinik verlegt worden. Dort ist sie schon seit acht Wochen.

Kann ich ihr eigentlich helfen?

Dr. Biersnyder antwortet: Viel- leicht sollte man darauf aufmerk- sam machen, daß der Aufenthalt in dieser Psychotherapeutischen Kli- nik zeitlich begrenzt werden soll- te. Es gibt auch Selbstmordversu- che, die mit Krankheit nichts zu tun haben, sondern schlichte Er- pressungsversuche darstellen. ❑ Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 50 vom 10. Dezember 1986 (25) 3527

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