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Historische Literatur: Band 1 - 2003 - Heft 2 (April-Juni)

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Rezensionszeitschrift von H-Soz-u-Kult

Historische Literatur

HistLit

Franz Steiner Verlag www.steiner-verlag.de

ISSN 1611-9509

Historische LiteraturHistorische LiteraturHistorische LiteraturHistorische LiteraturHistorische Literatur

Veröffentlichungen von Clio-online, Nr. 1 Band 1 · 2003 · Heft 2

April – Juni

Abstract zum Themenschwerpunkt des Bandes Abstract zum Themenschwerpunkt des Bandes Abstract zum Themenschwerpunkt des Bandes Abstract zum Themenschwerpunkt des Bandes Abstract zum Themenschwerpunkt des Bandes

Das vorliegende Heft widmet sich der Frauen- und Geschlech- terforschung, die quer zum Kanon der traditionellen Fächer die gesellschaftliche Relevanz der Geschlechterverhältnisse betont sowie die “Wissenschaft” selbst einer kritischen Analy- se unterzieht. Obwohl diese grosso modo scheinbar ob der Interdisziplinarität der Frauen- und Geschlechterforschung in einer “Rezeptionssperre” verharrt, scheint gerade die Ge- schichtswissenschaft als Gesellschafts-, Kultur- und Sozialge- schichte geeignet, auf Modelle, Konzepte, Ansätze und Be- grifflichkeit dieses Ansatzes fruchtbar zurückgreifen und dar- über die vorherrschenden, traditionell vornehmlich männ- lich geprägten Perspektiven auf die Vergangenheit hinterfra- gen und kontrastieren zu können.

Die Beiträge zum Themenschwerpunkt greifen diese zentra- len Fragen auf. Im Anschluss an einem einleitenden Artikel von Christiane Eifert, der die Geschichte und die Forschungs- tendenzen der Frauen- und Geschlechterforschung darstellt und für eine jeweils spezifische Anwendung des Geschlechter- begriffes in den wissenschaftlichen Disziplinen plädiert, ste- hen die Frauenbewegungen in verschiedenen Epochen und Ländern thematisch im Zentrum. So behandelt der Literatur- bericht von Christiane Streubel die politisch rechts stehende Frauenbewegung im Kaiserreich und in der Weimarer Repu- blik. Sie fragt nach deren Organisation, Programmen, Zielen und Bedeutung. Diesem Literaturbericht werden kontrastie- rend Rezensionen von Gerhard Knoll zur italienischen Frau- enbewegung im 19. Jahrhundert, von Kerstin Wolff zur Frau- enbewegung in der Bundesrepublik Deutschland und in Frank- reich der Jahre 1969-1976, eine Sammelrezension von Sigrid Dauks zum Thema Bildung, Wissenschaft und Geschlecht so- wie weitere Besprechungen zur Seite gestellt.

Franz Steiner Verlag 2003

2003 2003

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Heft 2

Heft 2

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Editorial 1 Die Redaktion von H-Soz-u-Kult . . . 4 Zitationshinweise . . . 5 Themenschwerpunkt: Historische Frauen- und Geschlechterforschung 6

Christiane Eifert

Entwicklung der Geschlechterforschung . . . 6 Christiane Streubel

Frauen der politischen Rechten in Kaiserreich und Republik . . . 10 Gerhard Knoll

Rezension: E. Dickmann: Die italienische Frauenbewegung . . . 40 Kerstin Wolff

Rezension: K. Schulz: Der lange Atem der Provokation . . . 42 Sigrid Dauks

Sammelrezension: Bildung, Wissenschaft und Geschlecht . . . 45 Irene Below

Rezension: A. Baumhoff: The Gendered World of the Bauhaus . . . 59 Elke Kimmel

Rezension: G. Maierhof: Frauen in der jüdischen Selbsthilfe . . . 64

Alte Geschichte 67

Baldi, Philip: The foundations of Latin. Berlin 2002. (Peter Kruschwitz) . . . 67 Bleckmann, Bruno: Die römische Nobilität im Ersten Punischen Krieg. Untersuchun-

gen zur aristokratischen Konkurrenz in der römischen Republik. Berlin 2002.

(Tassilo Schmitt) . . . 69 Burkert, Walter: Die Griechen und der Orient. Von Homer bis zu den Magiern. Mün-

chen 2003. (Irene Huber) . . . 73 Claußen, Carsten: Versammlung, Gemeinde, Synagoge. Das hellenistisch-jüdische

Umfeld der frühchristlichen Gemeinden. Göttingen 2002. (Heike Omerzu) . . . 76 Fögen, Marie Theres: Römische Rechtsgeschichten. Über Ursprung und Evolution ei-

nes sozialen Systems. Göttingen 2003. (Guido O. Kirner) . . . 80 Graziosi, Barbara: Inventing Homer. The early reception of epic. Cambridge 2002. (An-

dreas Hartmann) . . . 83 Haupt, Peter: Römische Münzhorte des 3. Jhs. in Gallien und den germanischen Pro-

vinzen. Eine Studie zu archäologischen Aspekten der Entstehung, Verbergung und Auffindung von Münzhorten. Grunbach 2001. (Kay Ehling) . . . 87 Hengel, Martin: Paulus und Jakobus. Kleine Schriften 3. Tübingen 2002. (Paul Metzger) 90 Konradt, Matthias; Steinert, Ulrike (Hg.): Ethos und Identität. Einheit und Vielfalt des

Judentums in hellenistisch-römischer Zeit. Paderborn 2002. (Heike Omerzu) . . . . 94 Lovano, Michael: The Age of Cinna. Crucible of late Republican Rome. Stuttgart 2002.

(Bernhard Linke) . . . 98 Malitz, Jürgen (Hg.): Nikolaos von Damaskus. Leben des Kaisers Augustus. Darm-

stadt 2003. (Monika Schuol) . . . 100 Mratschek, Sigrid: Der Briefwechsel des Paulinus von Nola. Kommunikation und so-

ziale Kontakte zwischen christlichen Intellektuellen. Göttingen 2002. (Ulrich Lam- brecht) . . . 102 Neer, Richard T.: Style and politics in Athenian vase-painting. The craft of democracy,

ca. 530-470 B.C.E.. Cambridge u.a. 2002. (Charlotte Schubert) . . . 108 Piepenbrink, Karen (Hg.): Philosophie und Lebenswelt in der Antike. Darmstadt 2003.

(Alexander Demandt) . . . 109 Schnelle, Udo: Paulus. Leben und Denken. Berlin 2003. (Paul Metzger) . . . 110 Temporini-Gräfin Vitzthum, Hildegard (Hg.): Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis

Theodora. München 2002. (Annetta Alexandridis) . . . 115

(3)

Borgolte, Michael: Europa entdeckt seine Vielfalt 1050 - 1250. Stuttgart 2002. (Hans- Joachim Schmidt) . . . 120 Ehlers, Joachim (Hg.): Deutschland und der Westen Europas im Mittelalter. Stuttgart

2002. (Lotte Kéry) . . . 122 Eichberger, Dagmar: Leben mit Kunst - Wirken durch Kunst. Sammelwesen und Hof-

kunst unter Margarethe von Österreich, Regentin der Niederlande. Turnhout 2002. (Sigrid Ruby) . . . 126 Engel, Ute: Die Kathedrale von Worcester. Berlin 2000. (Kerstin Hitzbleck) . . . 128 Haverkamp, Alfred: Zwölftes Jahrhundert. 1125-1198. Stuttgart 2003. (Tobias Weller) . . 130 Hehl, Ernst-Dieter; Ringel, Ingrid Heike; Seibert, Hubertus (Hg.): Das Papsttum in der

Welt des 12. Jahrhunderts. Stuttgart 2002. (Harald Müller) . . . 133 Krieger, Karl-Friedrich: Rudolf von Habsburg. Darmstadt 2003. (Christian Hillen) . . . 136 Krüger, Anke: Südfranzösische Lokalheilige zwischen Kirche, Dynastie und Stadt vom

5. bis zum 16. Jahrhundert. Stuttgart 2002. (Eric Steinhauer) . . . 137 Laudage, Johannes (Hg.): Von Fakten und Fiktionen. Mittelalterliche Geschichtsdar-

stellungen und ihre kritische Aufarbeitung. Köln 2003. (Martin Clauss) . . . 139 Legner, Anton: Kölner Heilige und Heiligtümer. Ein Jahrtausend europäischer Reli-

quienkultur. Köln 2002. (Ralf Lützelschwab) . . . 142 Matheus, Michael (Hg.): Badeorte und Bäderreisen in Antike, Mittelalter und Neuzeit.

Stuttgart 2001. (Mirjam Triendl) . . . 144 Melville, Gert; Schürer, Markus (Hg.): Das Eigene und das Ganze. Zum Individuellen

im mittelalterlichen Religiosentum. Münster 2002. (Thomas Ertl) . . . 147 Schenk, Gerrit Jasper: Zeremoniell und Politik. Herrschereinzüge im spätmittelalterli-

chen Reich. Köln 2002. (Barbara Stollberg-Rilinger) . . . 150 Stein, Robert (Hg.): Powerbrokers in the Late Middle Ages. The Burgundian Low

Countries in a European Context / Les courtiers du pouvoir au bas Moyen-Âge.

Les Pays-Bas Bourguignons dans un contexte Européen. Turnhout 2001. (Petra Ehm-Schnocks) . . . 153

Frühe Neuzeit 158

Baernstein, P. Renee: A Convent Tale. A Century of Sisterhood in Spanish Milan. New York 2002. (Tobias Kämpf) . . . 158 Edelmayer, Friedrich: Söldner und Pensionäre. Das Netzwerk Philipps II. im Heiligen

Römischen Reich. München 2002. (Christine Roll) . . . 162 Ehrenpreis, Stefan; Lotz-Heumann, Ute: Reformation und konfessionelles Zeitalter.

Darmstadt 2002. (Uwe Goppold) . . . 163 Geyken, Frauke: Gentlemen auf Reisen. Das britische Deutschlandbild im 18. Jahrhun-

dert. Frankfurt am Main 2002. (Torsten Reimer) . . . 166 Gorißen, Stefan: Vom Handelshaus zum Unternehmen. Sozialgeschichte der Firma

Harkort im Zeitalter der Protoindustrie (1720-1820). Göttingen 2002. (Heinrich Hartmann) . . . 168 Krüger, Klaus (Hg.): Curiositas. Welterfahrung und ästhetische Neugierde in Mittelal-

ter und früher Neuzeit. Göttingen 2002. (Franz Mauelshagen) . . . 171 Mörschel, Tobias: Buona amicitia? Die römisch-savoyischen Beziehungen unter Paul

V. (1605-1621). Studien zur frühneuzeitlichen Mikropolitik in Italien. Mainz 2002.

(Christian Wieland) . . . 174 Reinalter, Helmut; Klueting, Harm (Hg.): Der aufgeklärte Absolutismus im europäi-

schen Vergleich. Wien 2002. (Reinhard Stauber) . . . 177 Rudolph, Harriet; Schnabel-Schüle, Helga (Hg.): Justiz = Justice = Justicia? Rahmenbe-

dingungen von Strafjustiz im frühneuzeitlichen Europa. Trier 2003. (Lars Behrisch) 180

(4)

Schneider, Bärbel: Die Anfänge der Universität Jena. Johann Stigels Briefwechsel im ersten Jahrfünft der Hohen Schule (12.März 1548-31.Mai 1553). Neuried 2002.

(Ulrich Rasche) . . . 184 Sokoll, Thomas (Hg.): Essex Pauper Letters. 1731 - 1837. Oxford 2001. (Benjamin Ziemann)187 Wolter, Gundula: Teufelshörner und Lustäpfel. Modekritik in Wort und Bild 1150-1620.

Marburg 2002. (Thomas Lüttenberg) . . . 189

Neuere Geschichte 191

Afflerbach, Holger: Der Dreibund. Europäische Großmacht- und Allianzpolitik vor dem Ersten Weltkrieg. Wien 2002. (Ewald Frie) . . . 191 Becker, Susan: „Multinationalität hat verschiedene Gesichter“. Formen internationa-

ler Unternehmenstätigkeit der Vieille Montagne und der Metallgesellschaft vor 1914. Stuttgart 2002. (Volker Ackermann) . . . 193 Dorrmann, Michael: Eduard Arnhold (1849-1925). Eine biographische Studie zu

Unternehmer- und Mäzenatentum im Deutschen Kaiserreich. Berlin 2002. (Simo- ne Lässig) . . . 194 Ferguson, Niall: Die Geschichte der Rothschilds. Propheten des Geldes. München

2002. (Ingeborg Cleve) . . . 197 Ferguson, Niall: The House of Rothschild. Vol 1: Money’s Prophets 1798-1848. London

2000. (Ingeborg Cleve) . . . 197 Ferguson, Niall: The House of Rothschild. Vol. 2: The World’s Banker 1849-1999. Lon-

don 2000. (Ingeborg Cleve) . . . 197 Gall, Lothar (Hg.): Reformpläne und Repressionspolitik. Bd. 1: 1830-1834, bearb. v.

Rolf Zerback. München 2003. (Rüdiger Hachtmann) . . . 199 Götschmann, Dirk: Bayerischer Parlamentarismus im Vormärz. Die Ständeversamm-

lung des Königreiches Bayern 1819-1848. Düsseldorf 2002. (Hartwin Spenkuch) . . 202 Herzig, Arno; Horch, Hans Otto; Jütte, Robert (Hg.): Judentum und Aufklärung. Jüdi-

sches Selbstverständnis in der bürgerlichen Öffentlichkeit. Göttingen 2002. (Cor- nelia Aust) . . . 204 Hiller, Hubertus: Jäger und Jagd. Zur Entwicklung des Jagdwesens in Deutschland

zwischen 1848 und 1914. Münster 2003. (Charlotte Tacke) . . . 207 Hufeld, Ulrich (Hg.): Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803. Eine Dokumenta-

tion zum Untergang des Alten Reiches. Stuttgart 2003. (Ewald Frie) . . . 209 Kaske, Elisabeth: Bismarcks Missionäre. Deutsche Militärinstrukteure in China 1884-

1890. Wiesbaden 2002. (Thoralf Klein) . . . 210 Kertzer, David I.: Die Päpste gegen die Juden. Der Vatikan und die Entstehung des

modernen Antisemitismus. München 2001. (Thomas Forstner) . . . 211 Kocka, Jürgen; Neugebauer, Wolfgang (Hg.): Die Protokolle des Preussischen Staats-

ministeriums 1817 - 1934. 1. November 1858 - 28. Dezember 1866. Hildesheim 2001. (Felix Escher) . . . 215 Kuhn, Thomas K.; Sallmann, Martin (Hg.): Das „Fromme Basel“. Religion in einer

Stadt des 19. Jahrhunderts. Basel 2002. (Claudia Hiepel) . . . 216 Müller, Sven Oliver: Die Nation als Waffe und Vorstellung. Nationalismus in Deutsch-

land und Großbritannien im Ersten Weltkrieg. Göttingen 2002. (Christoph Nonn) . 218 Müller-Seidel, Walter; Riedel, Wolfgang (Hg.): Die Weimarer Klassik und ihre Geheim-

bünde. Würzburg 2003. (Thomas Neumann) . . . 220 Neitzel, Sönke: Kriegsausbruch. Deutschlands Weg in die Katastrophe 1900-1914.

München 2002. (Friedrich Kießling) . . . 222 Pierenkemper, Toni (Hg.): Die Industrialisierung europäischer Montanregionen im 19.

Jahrhundert. Stuttgart 2002. (Horst Wessel) . . . 224 Samerski, Stefan: „Wie im Himmel, so auf Erden“? Selig- und Heiligsprechung in der

Katholischen Kirche 1740 bis 1870. Stuttgart 2002. (Eric Steinhauer) . . . 228

(5)

Schilling, René: „Kriegshelden“. Deutungsmuster heroischer Männlichkeit in Deutschland 1813-1945. Paderborn 2002. (Thomas Kühne) . . . 232 Schwarz, Martina: Die bürgerliche Familie im Spätwerk Ludwig Tiecks. „Familie“ als

Medium der Zeitkritik. Würzburg 2002. (Susanne Kiewitz) . . . 235 Wetzel, David: A Duel of Giants. Bismarck, Napoleon III, and the Origins of the

Franco-Prussian War. Madison 2001. (Stefan Wunsch) . . . 237 Wolf, Hubert; Burkard, Dominik; Muhlack, Ulrich: Rankes „Päpste“ auf dem Index.

Dogma und Historie im Widerstreit. Paderborn 2003. (Peter Schmidt) . . . 239

Neueste Geschichte 242

Baumhoff, Anja: The Gendered World of the Bauhaus. The Politics of Power at the Weimar Republic’s Premier Art Institute, 1919 - 1932. Frankfurt am Main 2001.

(Irene Below) . . . 59 Block, Nils: Die Parteigerichtsbarkeit der NSDAP. Frankfurt am Main 2002. (Wolfgang

Stelbrink) . . . 242 Bösch, Frank: Das konservative Milieu. Vereinskultur und lokale Sammlungspolitik

(1900 - 1960). Göttingen 2002. (Christiane Streubel) . . . 10 Connelly, John; Grüttner, Michael (Hg.): Zwischen Autonomie und Anpassung. Uni-

versitäten in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Paderborn 2003. (Rainer Pöp- pinghege) . . . 244 Corni, Gustavo: Hitler’s Ghettos. Voices from a Beleaguered Society, 1939-1944. Lon-

don 2002. (Andrea Loew) . . . 245 Essner, Cornelia: Die „Nürnberger Gesetze“ oder die Verwaltung des Rassenwahns

1933-1945. Paderborn 2002. (Michael Wildt) . . . 249 Gall, Lothar (Hg.): Krupp im 20. Jahrhundert. Vom ersten Weltkrieg bis zur Gründung

der Stiftung. Berlin 2002. (Christoph Rass) . . . 251 Grosch, Waldemar: Deutsche und polnische Propaganda während der Volksabstim-

mung in Oberschlesien 1919-1921. Dortmund 2003. (Juliane Haubold) . . . 255 Grünert, Heinz: Gustaf Kossinna (1858-1931). Vom Germanisten zum Prähistoriker.

Ein Wissenschaftler im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Rahden 2002.

(Gregor Hufenreuter) . . . 257 Hammermann, Gabriele: Zwangsarbeit für den „Verbündeten“. Die Arbeits- und Le-

bensbedingungen der italienischen Militärinternierten in Deutschland 1943-1945.

Tübingen 2002. (René Del Fabbro) . . . 259 Keegan, John: Churchill. London 2002. (Gerhard Altmann) . . . 264 Kester, Bernadette: Film Front Weimar. Representations of the First World War in Ger-

man films from the Weimar period (1919-1933). Amsterdam 2002. (Philipp Stiasny) 267 Kühl-Freudenstein, Olaf: Evangelische Religionspädagogik und völkische Ideologie.

Studien zum ’Bund für deutsche Kirche’ und der ’Glaubensbewegung Deutsche Christen’. Würzburg 2003. (Gregor Hufenreuter) . . . 269 Lauterer, Heide-Marie: Parlamentarierinnen in Deutschland 1918/19 - 1949. Königs-

tein 2002. (Christiane Streubel) . . . 10 Löw, Konrad: Die Schuld. Christen und Juden im nationalsozialistischen und heutigen

Urteil. Gräfeling 2002. (Thomas Forstner) . . . 272 Mai, Uwe: Rasse und Raum. Agrarpolitik, Sozial- und Raumplanung im NS-Staat. Pa-

derborn 2002. (Isabel Heinemann) . . . 276 Maierhof, Gudrun: Selbstbehauptung im Chaos. Frauen in der jüdischen Selbsthilfe

1933-1943. Frankfurt am Main 2002. (Elke Kimmel) . . . 64 Mergel, Thomas: Parlamentarische Kultur in der Weimarer Republik. Politische Kom-

munikation, symbolische Politik und Öffentlichkeit im Reichstag. Düsseldorf 2002. (Christiane Streubel) . . . 10

(6)

Neillands, Robin: Der Krieg der Bomber. Arthur Harris und die Bomberoffensive der Alliierten 1939-1945. Berlin 2002. (Ralf Blank) . . . 278 Planert, Ute (Hg.): Nation, Politik und Geschlecht. Frauenbewegungen und Nationa-

lismus in der Moderne. Frankfurt am Main 2000. (Christiane Streubel) . . . 10 Pyta, Wolfram: Dorfgemeinschaft und Parteipolitik 1918-1933. Die Verschränkung von

Milieu und Parteien in den protestantischen Landgebieten Deutschlands in der Weimarer Republik. Düsseldorf 1996. (Christiane Streubel) . . . 10 Quinkert, Babette (Hg.): Wir sind die Herren dieses Landes. Ursachen, Verlauf und

Folgen des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion. Hamburg 2002. (Alexander Neumann) . . . 282 Schaller, Helmut: Der Nationalsozialismus und die slawische Welt. Regensburg 2002.

(Lars Jockheck) . . . 284 Scheck, Raffael: Mothers of the Nation. Right-Wing Women in Weimar Germany. Ox-

ford 2004. (Christiane Streubel) . . . 10 Schlatter, Christoph: Merkwürdigerweise bekam ich Neigung zu Burschen. Selbstbil-

der und Fremdbilder homosexueller Männer in Schaffhausen 1867 bis 1970. Zü- rich 2002. (Jakob Michelsen) . . . 286 Schneider-Ludorff, Gury: Magdalene von Tiling. Ordnungstheologie und Geschlech-

terbeziehungen. Ein Beitrag zum Gesellschaftsverständis des Protestantismus in der Weimarer Republik. Göttingen 2001. (Christiane Streubel) . . . 10 Scholz, Richard: Analyse der Entstehungsbedingungen der reichsgerichtlichen Auf-

wertungsrechtsprechung. Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der konservativen Geldpolitik der Reichsbank und der Inflationspolitik der Reichs- regierung. Frankfurt am Main 2001. (Reinhold Zilch) . . . 289 Schwarz, Christina: Die Landfrauenbewegung in Deutschland. Zur Geschichte einer

Frauenorganisation unter besonderer Berücksichtigung der Jahre 1898 bis 1933.

Mainz 1990. (Christiane Streubel) . . . 10 Sneeringer, Julia: Winning Women’s Votes: Propaganda and Politics in Weimar Ger-

many. Chapel Hill 2002. (Christiane Streubel) . . . 10 Spree, Reinhard (Hg.): Geschichte der deutschen Wirtschaft im 20. Jahrhundert. Mün-

chen 2001. (Anne Nieberding) . . . 291 Süchting-Hänger, Andrea: Das „Gewissen der Nation“. Nationales Engagement und

politisches Handeln konservativer Frauenorganisationen 1900 bis 1937. Düssel- dorf 2002. (Christiane Streubel) . . . 10 Trzcinska, Maria: Obóz zaglady w centrum Warszawy - Konzentrationslager War-

schau. Radom 2002. (Andreas Mix) . . . 294 Vanden Berghe, Yvan: Der Kalte Krieg 1917-1991. Aus dem Niederländischen von Mar-

tine Westerman. Mit einem Vorwort von Wilfried Loth. Leipzig 2002. (Gerhard Wettig) . . . 297 Widdig, Bernd: Culture and Inflation in Weimar Germany. Berkeley 2001. (Alexander

Moulton) . . . 299 Wildenthal, Lora: German Women for Empire, 1884–1945. Durham 2001. (Christiane

Streubel) . . . 10 Winckel, Änneke: Antiziganismus. Rassismus gegen Roma und Sinti im vereinigten

Deutschland. Münster 2002. (Martin Holler) . . . 303 Winde, Mathias Aljoscha: Bürgerliches Wissen - Nationalsozialistische Herrschaft.

Sprache in Goebbels’ Zeitung Das Reich. Frankfurt am Main 2002. (Waltraud Sen- nebogen) . . . 305 Wischermann, Ulla: Frauenbewegungen und Öffentlichkeit um 1900. Netzwerke - Ge-

genöffentlichkeiten - Protestinszenierungen. Königstein 2003. (Christiane Streubel) 10 Zeller, Thomas: Strasse, Bahn, Panorama. Verkehrswege und Landschaftsveränderun-

gen in Deutschalnd von 1930 bis 1990. Frankfurt am Main 2002. (Inga Brandes) . . 309

(7)

da in der DDR. Münster u.a. 2002. (Bernd Stöver) . . . 312 Backes, Uwe; Courtois, Stéphane (Hg.): „Ein Gespenst geht um in Europa“. Das Erbe

kommunistischer Ideologien. Köln u.a. 2002. (Mario Keßler) . . . 314 Bender, Peter: Fall und Aufstieg. Deutschland zwischen Kriegsende, Teilung und Ver-

einigung. Mit einer Einführung von Egon Bahr. Halle an der Saale 2002. (Manfred Wilke) . . . 317 Berger, Ulrich (Hg.): Frust und Freude. Die zwei Gesichter der Gesellschaft für Sport

und Technik. Schkeuditz 2002. (Sven Schultze) . . . 319 Bergmeier, Monika: Umweltgeschichte der Boomjahre 1949-1973. Das Beispiel Bayern.

Münster 2002. (Jens Ivo Engels) . . . 321 Borgwardt, Angela: Im Umgang mit der Macht. Herrschaft und Selbstbehauptung in

einem autoritären politischen System. Opladen 2002. (Beate Ihme-Tuchel) . . . 323 Brandt, Willy: Die Partei der Freiheit. Willy Brandt und die SPD 1972-1992. Bearbeitet

von Karsten Rudolph. Bonn 2002. (Beatrix Bouvier) . . . 326 Brunner, Detlev (Hg.): Inventar der Befehle der Sowjetischen Militäradministration

Mecklenburg (-Vorpommern) 1945-1949. München 2003. (Lutz Prieß) . . . 328 Burrichter, Clemens; Diesener, Gerald (Hg.): Auf dem Weg zur „Produktivkraft Wis-

senschaft“. Leipzig 2002. (Lothar Mertens) . . . 330 Flemming, Thomas: Kein Tag der deutschen Einheit. Der 17. Juni 1953. Berlin 2003.

(Kersten Schüßler) . . . 332 Görldt, Andrea: Rudolf Herrnstadt und Wilhelm Zaisser. Ihre Konflikte in der

SED-Führung im Kontext innerparteilicher Machtsicherung und sowjetischer Deutschlandpolitik. Frankfurt am Main 2002. (Jochen Laufer) . . . 335 Gries, Rainer: Produkte als Medien. Kulturgeschichte der Produktkommunikation in

der Bundesrepublik und der DDR. Leipzig 2003. (Alexander Schug) . . . 337 Hachmeister, Lutz; Siering, Friedemann (Hg.): Die Herren Journalisten. Die Elite der

deutschen Presse nach 1945. München 2002. (Bernd Stöver) . . . 340 Havemann, Katja; Widmann, Joachim: Robert Havemann oder Wie die DDR sich erle-

digte. Berlin 2003. (Martin Jander) . . . 341 Heinecke, Herbert: Konfession und Politik in der DDR. Das Wechselverhältnis von

Kirche und Staat im Vergleich zwischen evangelischer und katholischer Kirche.

Leipzig 2002. (Klaus Große Kracht) . . . 344 Herbert, Ulrich; Raphael, Lutz (Hg.): Wandlungsprozesse in Westdeutschland. Belas-

tung, Integration, Liberalisierung 1945-1980. Göttingen 2002. (Franz-Werner Kers- ting) . . . 346 Hirschfeld, Michael: Katholisches Milieu und Vertriebene. Eine Fallstudie am Beispiel

des Oldenburger Landes 1945-1965. Köln 2002. (Mark Ruff) . . . 350 Holzweißig, Gunter: Die schärfste Waffe der Partei. Eine Mediengeschichte der DDR.

Köln 2002. (Günter Agde) . . . 352 Howe, Marcus: Karl Polak. Parteijurist unter Ulbricht. Frankfurt am Main 2002. (Lothar

Becker) . . . 354 Kagan, Robert: Macht und Ohnmacht. Amerika und Europa in der neuen Weltord-

nung. Berlin 2003. (Kiran Klaus Patel) . . . 356 Karlsch, Rainer; Zeman, Zbynek: Urangeheimnisse. Das Erzgebirge im Brennpunkt

der Weltpolitik 1933-1960. Berlin 2002. (Sven Schultze) . . . 358 König, Helmut: Die Zukunft der Vergangenheit. Der Nationalsozialismus im politi-

schen Bewusstsein der Bundesrepublik. Frankfurt am Main 2003. (Jan-Holger Kirsch)361 Köster, Maren: Musik - Zeit - Geschehen. Zu den Musikverhältnissen in der SBZ/ DDR

1945 - 1952. Saarbrücken 2002. (Christiane Sporn) . . . 364

(8)

Legerer, Anton; Horváth, Martin; Roth, Stefan; Pfeifer, Judith (Hg.): Jenseits des Schlussstrichs. Gedenkdienst im Diskurs über Österreichs nationalsozialistische Vergangenheit. Wien 2002. (Berthold Molden) . . . 367 Michelmann, Jeannette: Aktivisten der ersten Stunde. Die Antifa in der Sowjetischen

Besatzungszone. Köln 2002. (Simone Barck) . . . 369 Müller, Christian Th.: Tausend Tage bei der „Asche“. Unteroffiziere in der NVA. Berlin

2003. (Nina Leonhard) . . . 371 Ohse, Marc D.: Jugend nach dem Mauerbau. Anpassung, Protest und Eigensinn (DDR

1961 1974). Berlin 2003. (Gerd Dietrich) . . . 374 Ostmeyer, Irena: Zwischen Schuld und Sühne. Evangelische Kirche und Juden in der

SBZ und DDR 1945-1990. Berlin 2002. (Carsten Dippel) . . . 376 Pasternak, Peer: Gelehrte DDR. Die DDR als Gegenstand der Lehre an deutschen Uni-

versitäten 1990-2000 (HoF-Arbeitsbericht). Wittenberg 2001. (Gerd Dietrich) . . . . 379 Plato, Alexander von: Die Vereinigung Deutschlands - ein weltpolitisches Machtspiel.

Bush, Kohl, Gorbatschow und die geheimen Moskauer Protokolle. Berlin 2002.

(Fred Oldenburg) . . . 380 Prokop, Siegfried: Intellektuelle im Krisenjahr 1953. Enquete über die Lage der Intelli-

genz der DDR. Analyse und Dokumentation. Schkeuditz 2003. (Jörg Roesler) . . . 383 Sattler, Friederike: Wirtschaftsordnung im Übergang. Politik, Organisation und Funk-

tion der KPD/SED im Land Brandenburg bei der Etablierung der zentralen Plan- wirtschaft in der SBZ/DDR 1945-52. Berlin 2002. (Lutz Prieß) . . . 385 Schulz, Kristina: Der lange Atem der Provokation. Die Frauenbewegung in der Bun-

desrepublik und in Frankreich 1968-1976. Frankfurt am Main 2002. (Kerstin Wolff) 42 Seidl, Jürgen: Die Bayerischen Motorenwerke (BMW) 1945-1969. Staatlicher Rahmen

und unternehmerisches Handeln. München 2002. (René Del Fabbro) . . . 386 Steffen Gerber, Therese: Das Kreuz mit Hammer, Zirkel, Ährenkranz. Die Beziehungen

zwischen der Schweiz und der DDR in den Jahren 1949-1972. Berlin 2002. (Patrick Benoit) . . . 393 Steffen, Michael: Geschichten vom Trüffelschwein. Politik und Organisation des Kom-

munistischen Bundes 1971-1991. Berlin 2002. (Markus Mohr) . . . 396 Steininger, Rolf: Deutsche Geschichte - Darstellung und Dokumente in vier Bänden.

Band 1: 1945 - 1947. Frankfurt/M. 2002. (Siegfried Schwarz) . . . 398 Steininger, Rolf: Deutsche Geschichte - Darstellung und Dokumente in vier Bänden.

Band 2: 1948 - 1955. Frankfurt/M. 2002. (Siegfried Schwarz) . . . 398 Steininger, Rolf: Deutsche Geschichte - Darstellungen und Dokumente in vier Bänden.

Band 3: 1955-1974. Frankfurt/M. 2002. (Siegfried Schwarz) . . . 398 Steininger, Rolf: Deutsche Geschichte - Darstellungen und Dokumente in vier Bänden.

Band 4: 1974 bis zur Gegenwart. Frankfurt/M. 2002. (Siegfried Schwarz) . . . 398 Stöver, Bernd: Die Befreiung vom Kommunismus. Amerikanische Liberation Policy

im Kalten Krieg 1947-1991. Köln u.a. 2002. (Wilfried Loth) . . . 401 Strittmatter, Franz Josef: 1950 - 2000. 50 Jahre Deutsche Ausgleichsbank. Bankgeschäfte

und Dienstleistungen im öffentlichen Auftrag. Bonn 2001. (Werner Bührer) . . . . 403 von der Osten, Petra: Jugend- und Gefährdetenfürsorge im Sozialstaat. Auf dem Weg

zum Sozialdienst katholischer Frauen 1945-1968. Paderborn 2002. (Wilfried Rudloff) 405 Weber, Hermann; Bayerlein, Bernhard H. (Hg.): Der Thälmann-Skandal. Geheime Kor-

respondenzen mit Stalin. Berlin 2003. (Wladislaw Hedeler) . . . 408 Weigel, George: Zeuge der Hoffnung. Johannes Paul II. Eine Biographie. Paderborn

2002. (Hubert Mohr) . . . 409 Wierling, Dorothee: Geboren im Jahr Eins. Der Jahrgang 1949 in der DDR und seine

historischen Erfahrungen. Berlin 2002. (Gerd Dietrich) . . . 410

(9)

zung der Gewalt. Frankfurt am Main 2002. (Armin Owzar) . . . 414 Bernecker, Walter L.: Spanische Geschichte. Von der Reconquista bis heute. Darmstadt

2002. (Matthias Middell) . . . 416 Bosshart-Pfluger, Catherine; Jung, Joseph; Metzger, Franziska (Hg.): Nation und Na-

tionalismus in Europa. Kulturelle Konstruktion von Identitäten. Festschrift Urs Altermatt. Frauenfeld 2002. (Stefan Voges) . . . 417 Cracco, Giorgio: Per una storia dei santuari cristiani d’Italia. approcci regionali. Bolo-

gna 2002. (Martin Papenheim) . . . 420 Dickmann, Elisabeth: Die italienische Frauenbewegung im 19. Jahrhundert. Geschich-

te der italienischen Frauenbewegung 1. Band. Frankfurt am Main 2002. (Gerhard Knoll) . . . 40 Geppert, Dominik: Thatchers konservative Revolution. Der Richtungswandel der bri-

tischen Tories 1975-1979. München 2002. (Rolf Steininger) . . . 422 Jessen, Ralph; Vogel, Jakob (Hg.): Wissenschaft und Nation in der europäischen Ge-

schichte. Frankfurt am Main 2002. (Sabine Höhler) . . . 424 Kaelble, Hartmut: Wege zur Demokratie. Von der Französischen Revolution zur Euro-

päischen Union. Stuttgart 2001. (Birgit Ellen Bublies-Godau) . . . 429 Lenz, Claudia; Schmidt, Jens; von Wrochem, Oliver (Hg.): Erinnerungskulturen im

Dialog. Europäische Perspektiven auf die NS-Vergangenheit. Hamburg 2002.

(Harald Schmid) . . . 433 Lingelbach, Gerhard (Hg.): Staatsfinanzen - Staatsverschuldung - Staatsbankrotte in

der europäischen Staaten- und Rechtsgeschichte. Wien 2000. (Reinhold Zilch) . . . 437 Marten-Finnis, Susanne; Uecker, Matthias (Hg.): Berlin - Wien - Prag. Moderne, Min-

derheiten und Migration in der Zwischenkriegszeit/ Modernity, Minorities and Migration in the Inter-War Period. Bern 2001. (Heidemarie Petersen) . . . 439 Nolte, Claire E.: The Sokol in the Czech Lands to 1914. Training for the Nation. Basing-

stoke 2003. (Eagle Glassheim) . . . 441 Requate, Jörg; Schulze Wessel, Martin (Hg.): Europäische Öffentlichkeit. Transnatio-

nale Kommunikation seit dem 18. Jahrhundert. Frankfurt am Main 2002. (Ulrich Wyrwa) . . . 442 Rittersporn, Gábor T.; Rolf, Malte; Behrends, Jan C. (Hg.): Sphären von Öffentlichkeit

in Gesellschaften sowjetischen Typs. Zwischen partei-staatlicher Selbstinszenie- rung und kirchlichen Gegenwelten. Frankfurt/M. u.a. 2002. (Albrecht Wiesener) . 444 van Tuyll van Serooskerken, Hubert P.: The Netherlands and World War I. Espionage,

Diplomacy and Survival. Leiden 2001. (Johannes Koll) . . . 448 Vogel, Wolfram: Demokratie und Verfassung in der V. Republik. Frankreichs Weg zur

Verfassungsstaatlichkeit. Opladen 2001. (Matthias Middell) . . . 451 Wilson, A.N.: The Victorians. London 2002. (Detlev Mares) . . . 452

Außereuropäische Geschichte 456

Danuser, Hermann; Gottschewski, Hermann (Hg.): Amerikanismus - Americanism - Weill. Die Suche nach kultureller Identität in der Moderne. Schliegen 2002. (Viktor Otto) . . . 456 Gayle, Curtis Anderson: Marxist History and Postwar Japanese Nationalism. London

2003. (Hans Martin Krämer) . . . 459 Hosoya, Chihiro; Sugiyama, Shinya; Hunter, Janet E. (Hg.): The History of Anglo-

Japanese Relations, 1600-2000. Bd. 4 Economic and Business Relations. Basing- stoke 2002. (Torsten Bathmann) . . . 461 Lehoucq, Fabrice E.; Molina, Iván: Stuffing the Ballot Box. Fraud, Electoral Reform,

and Democratization in Costa Rica. Cambridge 2002. (Ulrich Mücke) . . . 464

(10)

Lewis, Bernard: The Crisis of Islam. Holy War and Unholy Terror. New York 2003.

(Wolfgang G. Schwanitz) . . . 466 Lyandres, Semion; Wulff, Dietmar; Ostwald, Peter F. (Hg.): Chronicle of the Civil War

in Siberia and Exile in China. The Diaries of Petr Vasil’evich Vologodskii, 1918- 1925. Stanford 2002. (Eva-Maria Stolberg) . . . 469 Willrich, Michael: City of Courts. Socializing Justice in Progressive Era Chicago. Cam-

bridge 2003. (Daniel Siemens) . . . 471

Geschichte allgemein 474

Dahrendorf, Ralf: Über Grenzen. Lebenserinnerungen. München 2003. (Michael von Prollius) . . . 474 Dahrendorf, Ralf: Die Krisen der Demokratie. Ein Gespräch mit Antonio Polito. Mün-

chen 2002. (Michael von Prollius) . . . 474 Geißel, Brigitte; Seemann, Birgit (Hg.): Bildungspolitik und Geschlecht. Ein europäi-

scher Vergleich. Opladen 2001. (Sigrid Dauks) . . . 45 Haller, Gret: Die Grenzen der Solidarität. Europa und die USA im Umgang mit Staat,

Nation und Religion. Berlin 2002. (Klaus Große Kracht) . . . 477 Iggers, Wilma und Georg: Zwei Seiten der Geschichte. Lebensbericht aus unruhigen

Zeiten. Göttingen 2002. (Jens Alexander Hacke) . . . 479 Kretschmann, Carsten (Hg.): Wissenspopularisierung. Konzepte der Wissensverbrei-

tung im Wandel. Berlin 2003. (Thomas Etzemüller) . . . 483 Landwehr, Achim (Hg.): Geschichte(n) der Wirklichkeit. Beiträge zur Sozial- und Kul-

turgeschichte des Wissens. Augsburg 2002. (Thomas Etzemüller) . . . 483 Litvin, Daniel: Weltreiche des Profits. Die Geschichte von Kommerz, Eroberung und

Globalisierung. München 2003. (Gerhard Altmann) . . . 480 Maul, Bärbel: Akademikerinnen in der Nachkriegszeit. Ein Vergleich zwischen der

Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Frankfurt am Main 2002. (Sigrid Dauks) 45 Scherb, Ute: Ich stehe in der Sonne und fühle, wie meine Flügel wachsen... Studentin-

nen und Wissenschaftlerinnen an der Freiburger Universität von 1900 bis in die Gegenwart. Königstein/Ts. 2002. (Sigrid Dauks) . . . 45 Wobbe, Theresa (Hg.): Frauen in Akademie und Wissenschaft. Arbeitsorte und For-

schungspraktiken 1700–2000. Berlin 2002. (Sigrid Dauks) . . . 45 Zittel, Claus (Hg.): Wissen und soziale Konstruktion. Berlin 2002. (Thomas Etzemüller) 483

Theoretische und methodische Fragen 489

Bader-Zaar, Birgitta; Hämmerle, Christa (Hg.): NeuZeit? Insbruck 2001. (Andreas Bähr) 489 Bödeker, Hans Erich (Hg.): Begriffsgeschichte, Diskursgeschichte, Metaphernge-

schichte. Göttingen 2002. (Mandy Scheffler) . . . 492 Eibach, Joachim; Lottes, Günther: Kompass der Geschichtswissenschaft. Göttingen

2002. (Eckhardt Fuchs) . . . 495 Gesellschaft für Unternehmensgeschichte; Borscheid, Peter; Feldenkirchen, Wilfried;

Tanner, Jakob. In Verbindung mit Lothar Gall, Carl-Ludwig Holtfrerich, Manfred Pohl, Klaus Tenfelde (Hg.): Zeitschrift für Unternehmensgeschichte Nr. 1/2001, 46. Jahrgang. München 2001. (Volker Ackermann) . . . 498 Klein, Christian (Hg.): Grundlagen der Biographik. Theorie und Praxis des biographi-

schen Schreibens. Stuttgart 2002. (Stefan Zahlmann) . . . 500 Papilloud, Christian: Le Don de Relation. Georg Simmel – Marcel Mauss. Paris 2002.

(Klaus Latzel) . . . 503 Sanders, Willy: Gutes Deutsch. Stil nach allen Regeln der Kunst. München 2002. (Jan-

Holger Kirsch) . . . 506 Stehr, Nico: Wissenspolitik. Die Überwachung des Wissens. Frankfurt am Main 2003.

(Cord Arendes) . . . 508

(11)

2000. (Marina Münkler) . . . 511 Kutsch, Karl Josef; Riemens, Leo (Hg.): Großes Sängerlexikon. Berlin 2000. (Jan David

Schmitz) . . . 512

Register 521

Rezensentinnen und Rezensenten dieser Ausgabe . . . 521 Autorinnen und Herausgeber der rezensierten Werke . . . 523 Verzeichnis der Siglen . . . 526

(12)

Editorial

Das zweite Heft der hybriden Rezensions- zeitschrift Historische Literatur liegt nun- mehr vor; damit geht das Experiment der H- Soz-u-Kult-Redaktion einer medialen Integra- tion von Print- und online-Ausgabe unseres auf Rezensionen und Literaturberichte spe- zialisierten Periodikums in die zweite Run- de. Neben der gedruckten Ausgabe, die re- gelmäßig im Franz Steiner-Verlag erscheint, ist die elektronische Version langfristig über den Dokumenten- und Publikationsserver e- Doc der Humboldt-Universität zu Berlin ein- sehbar. Die elektronische Version vonHistori- sche Literaturerreichen Sie im Internet unter folgender Adresse:

http://edoc.hu-berlin.de/e_histlit/

Insgesamt enthält das vorliegende Heft fast 180 Besprechungen und Artikel, die von mehr als 160 verschiedenen Rezensentinnen und Rezensenten verfasst wurden und dar- über mehr als 200 aktuelle Publikationen be- handeln, bei deren Auswahl darauf geach- tet wurde, dass sie für Fachhistoriker aller Epochen und mit unterschiedlicher themati- scher, räumlicher oder methodischer Ausrich- tungen von Interesse sind. Historische Li- teratur gliedert sich im Anschluss an das Schwerpunktthema im Kern nach epocha- len Kriterien. Die Präferenz zu Gunsten ei- ner epochalen Gliederung trägt der diszi- plinären Struktur an den Hochschulen und der generellen Ausrichtung der Geschichts- wissenschaften Rechnung. Die Frühe Neuzeit markiert die Grenze, an der die Kapitelüber- schriften mit dem Zusatz „Literatur überwie- gend zur deutschen oder mitteleuropäischen Geschichte“ zu versehen wären. Werke, de- ren thematischer, räumlicher oder methodi- scher Fokus über die epochale Systematik hin- ausweisen, werden unter Kapitelüberschrif- ten wie „Europäische Geschichte“, „Außer- europäische Geschichte“, „Geschichte allge- mein“, „Theoretische und methodische Fra- gen“ oder „Digitale Medien“ gelistet. Alpha- betische Register schließen das Heft ab und ermöglichen die schnelle Suche nach einzel- nen Autoren, Rezensenten oder Besprechun-

gen.

Der Themenschwerpunkt dieses Heftes knüpft inhaltlich mittelbar an den Schwer- punkt des vorhergehenden Heftes von His- torische Literatur an. Im Heft 1 (2003) wur- den der Zäsurcharakter sowie die gesell- schaftlichen Ursachen und kulturellen Fern- wirkungen des Jahres „1968“ behandelt. Das vorliegende Heft widmet sich der Frauen- und Geschlechterforschung, die quer zum Ka- non der traditionellen Fächer die gesellschaft- liche Relevanz der Geschlechterverhältnisse betont sowie die „Wissenschaft“ selbst einer kritischen Analyse unterzieht. Obwohl die- se grosso modo scheinbar ob der Interdiszi- plinarität der Frauen- und Geschlechterfor- schung in einer „Rezeptionssperre“ verharrt, scheint gerade die Geschichtswissenschaft als Gesellschafts-, Kultur- und Sozialgeschich- te geeignet, auf Modelle, Konzepte, Ansätze und Begrifflichkeit dieses Ansatzes fruchtbar zurückgreifen und darüber die vorherrschen- den, traditionell vornehmlich männlich ge- prägten Perspektiven auf die Vergangenheit hinterfragen und kontrastieren zu können.

Das längerfristige Streben um Institutiona- lisierung analog zu Erfahrung und Entwick- lungen in Nordamerika, wo die Geschlech- terperspektive in den Dreiklang class – race – gender eingebunden ist, aber auch die Gender-Debatte der vergangenen Jahre hier zu Lande implizierte eine Akademisierung und damit eine wachsende Distanz zu den Anfängen als Teil einer sozialen Bewegung.

Frauenforschung hat sich inzwischen als Frauen- und Geschlechterforschung inhalt- lich wie organisatorisch in eine unübersicht- liche Vielfalt ausdifferenziert. Vor dem Hin- tergrund der alltags-, mentalitäts- und kultur- historischen Orientierungsdebatten wandelte sich die Frauen- zur Geschlechterforschung, entwickelte sich methodisch weiter und löste sich gleichzeitig aus den selbstgesteckten Be- grenzungen, so dass die vorherrschende kri- tische Selbstreflexion zunehmend in eine dis- kursive Partizipation mündet. Gerungen wird um die Gegenstandsbereiche, um die Fra-

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ge, wer die bevorzugten Forschungssubjekte sind, und auch um die Forschungsparadig- men, kurz: um die Grenzen der Geschlechter- forschung.

Auch in der Geschichtswissenschaft wur- den Fragen und Ansätze der Frauen- und Geschlechtergeschichte, die lange Zeit in der historiographischen Forschung ausgeblendet wurden, aufgegriffen und weiterentwickelt.

Traditionelle Begrifflichkeit und Konzepte der Geschichtswissenschaft, die männliche Wer- te transportierten und damit historische Aus- prägungen sich wandelnder Geschlechterord- nungen verdeckten, wurden zu Gunsten einer neuen Sichtweise durchbrochen. Geschlecht wird dabei als zentrales gesellschaftliches Strukturprinzip verstanden und somit gibt es kaum eine historische Fragestellung, für die die Frage nach den Geschlechterverhältnissen oder geschlechtsspezifischen Ausschlussme- chanismen nicht relevant wäre. Folgerichtig wird die Geschichte von Männern und Frau- en, von Männlichkeit und Weiblichkeit als gesellschaftlich gewachsenes Ordnungsmo- dell verstanden. An dieser Trennlinie orien- tieren sich wissenschaftliche Definitionen und Leitbegriffe der Geschlechtergeschichte, mehr noch, wissenschaftliche Arbeit gilt bis heu- te als geschlechtlich konnotiert und bestimmt wesentlich das Selbstverständnis aller Betei- ligten. Insofern ist die Frauen- und Geschlech- terforschung auch zu verstehen als eine Kritik an methodischen Zugängen innerhalb der Ge- schichtswissenschaft und an ge- wie erlebten politischen und gesellschaftlichen Verhältnis- sen. Dabei geht es der Frauen- und Geschlech- terforschung nicht um die Integration von

„Frauenthemen“ in eine an männlichen Wer- ten und Relevanzkriterien orientierte „Allge- meine Geschichte“, sondern um eine Über- prüfung des begrifflichen Zugangs, der ver- wendeten Konzepte und Methoden. Dadurch soll eine Historiographie entwickelt werden, die es ermöglicht, zurückliegende Ereignis- se, Entwicklungen, Strukturen, Prozesse so- wie kulturelle Phänomene „gleichberechtigt“

darzustellen.

Hierzulande entwickelte sich vor allem durch die Ausschlusserfahrungen ganzer Ge- nerationen von Akademikerinnen aus den höheren Statusgruppen an Universitäten ein Interesse an der Frauenforschung. Die Eta-

blierungsbemühungen eines eigenen Wissen- schaftsfeld und die Bindung an politische Bewegungen sollten dabei den fortbeste- henden Ausschlussmechanismen entgegen- wirken. Aufgrund dieser Entstehungszusam- menhänge konzentrierte sich die Frauen- und Geschlechterforschung urspünglich vor allem an soziologischen und politischen Ansätzen.

Fragen der Frauenbewegung, Frauenarbeit sowie Bildung und Wissenschaft standen im Vordergrund, wobei es nicht nur um eine blo- ße Ergänzung des historischen Themenspek- trums um bisher vernachlässigte „frauenge- schichtliche Themen“ ging.

Die Beiträge zum Themenschwerpunkt greifen diese zentralen Fragen auf. Im An- schluss an einem einleitenden Artikel von Christiane Eifert, der die Geschichte und die Forschungstendenzen der Frauen- und Ge- schlechterforschung darstellt und für eine je- weils spezifische Anwendung des Geschlech- terbegriffes in den wissenschaftlichen Diszi- plinen plädiert, stehen die Frauenbewegun- gen in verschiedenen Epochen und Ländern thematisch im Zentrum. Der Literaturbericht von Christiane Streubel behandelt die po- litisch rechts stehende Frauenbewegung im Kaiserreich und in der Weimarer Republik.

Sie fragt nach deren Organisation, Program- men, Zielen und Bedeutung, hebt dabei nicht nur auf Vereine sondern auch Parteien ab und arbeitet die verschiedenen Perspekti- ven der Forschung heraus. Diesem Litera- turbericht wird kontrastierend die Rezension von Gerhard Knoll zur italienischen Frauen- bewegung im 19. Jahrhundert und die Re- zension von Kerstin Wolff zur Frauenbewe- gung in der Bundesrepublik Deutschland und in Frankreich der Jahre 1969-1976 zur Sei- te gestellt. Dadurch werden nicht nur die spezifischen nationalen Charakteristiken der Frauenbewegung deutlich, sondern auch die Verschiebung der Ziele sowie abweichende politische Ausrichtungen. Im letzten Block wird durch die Besprechung aktueller For- schungsliteratur schließlich die Problematik von Ausschlussmechanismen in gänzlich un- terschiedlichen Bereichen aufgegriffen. Sig- rid Dauks nimmt in ihrer Sammelrezensi- on wieder den Konnex der Frauen- und Ge- schlechterforschung zu Wissenschaft und Bil- dung auf. Sie demonstriert Ausschlussmecha-

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nismen an Universitäten und Akademien von der Frühen Neuzeit bis zur Nachkriegszeit und stellt die derzeitigen Berufsmöglichkei- ten von Frauen im akademischen Umfeld in einem europäischen Vergleich gegenüber. Ire- ne Below arbeitet in ihrer Rezension zum Bau- haus Aspekte von Machtpolitik im Bereich der Künste heraus; darüber wird deutlich, wie die scheinbar selbstverständlichen Prinzipien der Gleichberechtigung des Bauhauses – lan- ge Zeit Symbol von Modernität und Progres- sivität – z.T. zur Mythenbildung zu rechnen sind. Elke Kimmel schließlich widmet sich der jüdischen Selbsthilfe der Jahre 1933 bis 1945.

Auch hier zeigt sich, dass zwar die Rolle der Frauen im Privatleben durch ihre Arbeit auf- gewertet wurde, eine berufliche Statusverbes- serung jedoch damit nicht einherging. Die tat- sächliche Verantwortung, die die Frauen in dieser Phase massiver Verfolgung und Diskri- minierung übernahmen, schlug sich nicht ad- äquat beruflich nieder.

All diese Beiträge stellen den Auftakt für den Rezensionsbereich Frauen- und Ge- schlechterforschung dar, der durch eine Ko- operation zwischen Querelles-Net und H- Soz-u-Kult weiter ausgebaut werden soll. Sie können daher zunächst nur Teilbereiche der Forschung aufgreifen und das Thema keines- falls umfassend behandeln. Wir hoffen, moti- viert durch das Interesse unserer Leserinnen und Leser, zukünftig mehr auf diesen The- menbereich eingehen und neue Forschungen vorstellen zu können.

Jüngst übertrug Ute Daniel im Abschnitt über die Frauen- und Geschlechtergeschich- te in ihrem Buch „Kompendium Kulturge- schichte“ ein Bild von Charles Fourier auf ei- ne der „behäbigsten gesellschaftlichen Insti- tutionen, die akademische Wissenschaft (. . . ):

Der Gang unserer Gesellschaft lässt sich mit dem des Faultiers vergleichen, bei dem jeder Schritt von Stöhnen begleitet ist.“ Wir hoffen mit diesem Beitrag, den Gang etwas beschleu- nigt zu haben.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lek- türe.

Berlin, im August 2003

Vera Ziegeldorf, Rüdiger Hohls, Daniel Burckhardt

(15)

Die Redaktion von H-Soz-u-Kult (einschl. Kooperationspartner)

Name Affiliation Fachgebiete

Prof. Dr. Jörg Baberowski Humboldt-Universität zu Berlin Geschichte Osteuropas, spe- ziell russische Geschichte Torsten Bathmann, M.A. Humboldt-Universität zu Berlin Weimarer Republik und

Nationalsozialismus, Asiati- sche Geschichte

Dr. Lars Behrisch Universität Bielefeld Frühe Neuzeit

Dr. Beate Binder Humboldt-Universität zu Berlin Europäische Ethnologie, Historische Kulturanthro- pologie

Ralf Blank, M.A. Historisches Centrum Hagen Exposition / Ausstellungen Dr. Ulla Bock Freie Universität Berlin Frauen- und Geschlechter-

geschichte Karsten Borgmann, M.A. Humboldt-Universität zu Berlin Listen-Redaktion Maren Brodersen, M.A. Zentrum für Zeithistorische For-

schung Potsdam

Listen-Redaktion Dipl. Math. ETH Daniel

Burckhardt, M.A.

Humboldt-Universität zu Berlin Web-Redaktion und techni- sches Konzept

Prof. Dr. Andreas Eckert Universität Hamburg Afrikanische Geschichte

Dr. Ewald Frie Universität Essen Neuere Geschichte

Dr. Eckhardt Fuchs Universität Mannheim Wissenschaftsgeschichte Prof. Dr. Andreas Gest-

rich

Universität Trier Historische Friedens- und Kriegsforschung

Dr. Stefan Gorißen Universität Bielefeld Frühe Neuzeit

Dr. Frank Hadler GWZO Leipzig Geschichte und Kultur Ost- mitteleuropas

Dr. Udo Hartmann Humboldt-Universität zu Berlin Alte Geschichte Dr. Rüdiger Hohls Humboldt-Universität zu Berlin Projektleitung Prof. Dr. Konrad Jarausch Zentrum für Zeithistorische For-

schung / University of North Carolina

Senior-Editor

Dr. Jan-Holger Kirsch Zentrum für Zeithistorische For- schung, Potsdam

Zeitgeschichte (nach 1945) Prof. Dr. Michael Lemke Zentrum für Zeithistorische For-

schung, Potsdam

Zeitgeschichte (nach 1945) Dr. Stephanie Marra Universität Dortmund Exposition / Ausstellungen Dr. Astrid Meier Universität Zürich (CH) Moderne Geschichte des

Nahen und Mittleren Ostens Dr. Jochen Meissner Universität Hamburg Geschichte Lateinamerikas PD Dr. Matthias Middell Universität Leipzig Westeuropäische Geschichte Dr. Harald Müller Humboldt-Universität zu Berlin Mittelalterliche Geschichte Malte Rolf Humboldt-Universität zu Berlin Geschichte Osteuropas, spe-

ziell russische Geschichte Dr. Susanne Schattenberg Humboldt-Universität zu Berlin Geschichte Osteuropas, spe-

ziell russische Geschichte Dr. Markus Sehlmeyer Universität Rostock Digitale Medien

Ralf Wolz, M.A. Berlin-Brandenburgische Aka- demie der Wissenschaften

Listen-Redaktion

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Name Affiliation Fachgebiete

Vera Ziegeldorf, M.A. Humboldt-Universität zu Berlin Koordination sowie Fachre- dakteurin für Wirtschafts- und Finanzgeschichte, Neu- este Geschichte

Redaktionsanschriften Redaktion Berlin

H-Soz-u-Kult-Redaktion (Berlin) c/o Humboldt-Universität zu Berlin Philosophische Fakultät I

Institut für Geschichtswissenschaften Unter den Linden 6

D-10099 Berlin

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Web-Adresse vonHistorische Literatur auf dem Dokumenten- und Publikationsserver der Humboldt-Universität zu Berlin:

http://edoc.hu-berlin.de/e_histlit/

Zitationshinweise

Hinsichtlich der beiH-Soz-u-KultundHistorische Literaturpublizierten Rezensionen gelten die üblichen Standards. Jedoch sollte bei Rezensionen das Datum der jeweiligen Veröffent- lichung und die fortlaufende Sigle der Besprechung mit aufgeführt werden. Datum und Nummer verweisen immer auf das gleiche Dokument.

Beispiel:

Historische Literatur:

HistLit 2003-1-015 / Jeannette Madarasz über Bauerkämper, Arnd (Hrsg.): Britain and the GDR. Relations and Perceptions in a Divided World. Berlin 2002. In: H-Soz-u-Kult 10.01.2003.

oder:

H-Soz-u-Kult:

Jeannette Madarasz über Bauerkämper, Arnd (Hrsg.): Britain and the GDR. Relati- ons and Perceptions in a Divided World. Berlin 2002. In: H-Soz-u-Kult, 10.01.2003,

<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2003-1-015>.

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Themenschwerpunkt: Historische Frauen- und Geschlechterforschung

Entwicklung der Geschlechterforschung Christiane Eifert

Geschlechterforschung (Gender Studies) Seit den 1970er Jahren wagten Frauen in al- len universitären Disziplinen einen Aufbruch, der von Anfang an sowohl auf die Inhalte von Wissenschaft zielte wie auch auf ihre Organi- sation. Diese Frauen bezogen ihre Inspiration aus den Frauenbewegungen, die damals aller- orten in engem Austausch miteinander ent- standen und die demokratischen Grundrech- te ausdrücklich auch für Frauen verlangten.

Selbstbestimmung als Forderung wie als Pra- xis entfaltete nun eine ungeahnte und lang anhaltende Radikalität, die vor den Univer- sitäten nicht Halt machte. Einen ersten Hö- hepunkt in der Bundesrepublik Deutschland bildete die „Sommeruniversität für Frauen“, die 1976 an der Freien Universität Berlin statt- fand. Als die zwei wichtigsten Gründe für ei- ne solche Frauen-Universität und damit für Frauenforschung nennen die Veranstalterin- nen, dass Frauen weder Objekt noch Subjekt der Wissenschaft seien.1

Diesem doppelten Ausschluss stellt sich die Frauenforschung bis heute entgegen, und sie tut es in allen Disziplinen. Die Forscherin- nen wandelten den Ausschluss in Erkennt- nisinteresse um, sie suchten die Auseinan- dersetzung mit den Inhalten ihres Faches und sie suchten nach ihrer eigenen Traditi- on, nach ihren Vorläuferinnen.2 Sie brachen den Kanon der vermeintlich geschlechtsneu- tralen und allein für relevant erachteten For- schungsthemen ihrer Disziplinen auf und un- tersuchten stattdessen in ihrem Arbeitsge-

1Frauen und Wissenschaft. Beiträge zur Berliner Som- meruniversität für Frauen. Juli 1976, hg. von der Grup- pe Berliner Dozentinnen, Berlin 1977, S. 15.

2Vgl. hierzu und zum folgenden die Beiträge für die einzelnen Disziplinen in: von Braun, Christina; Ste- phan, Inge (Hgg.), Gender Studien. Eine Einführung, Stuttgart 2000; Wesely, Sabine (Hg.), Gender Studies in den Sozial- und Kulturwissenschaften. Einführung in neuere Erkenntnisse aus Forschung und Praxis, Biele- feld1995.

biet die Unterdrückung von Frauen. Sie un- terzogen das umfangreiche Methodenreper- toire der Sozial- und Kulturwissenschaften einer kritischen Prüfung, studierten neugie- rig die Methoden anderer Disziplinen und entwickelten hieraus neue Forschungsansät- ze für die Bearbeitung ihrer Fragestellun- gen. Frauenforscherinnen nahmen ihre Ar- beit in den Literaturwissenschaften auf und fragten nach marginalisierten Autorinnen wie auch nach dem Frauenbild, das im herr- schenden Kanon klassischer Literatur verbrei- tet wird.3Kunsthistorikerinnen begannen ih- re Suche nach Künstlerinnen und interpretier- ten die von Künstlern über die Jahrhunder- te geschaffenen Imaginationen von Weiblich- keit neu.4 Jede wieder entdeckte Dichterin, Schriftstellerin, Malerin, Bildhauerin berei- chert die Tradition künstlerisch tätiger Frau- en und eröffnet neue Forschungsperspektiven auf die Themenwahl, Stilmittel und Ästhetik bestimmter Epochen.5Frauenforschung stell- te in der Psychologie bzw. Psychiatrie und in der Medizin kritische Fragen nach der Geschlechtsspezifik von Normen der psychi- schen und physischen Gesundheit und nach der Pathologisierung von Frauen.6 Die his- torische Frauenforschung holte Frauen aus dem Dunkel der vermeintlichen Geschichts-

3Kroll, Renate; Zimmermann, Margarete (Hgg.), Fe- ministische Literaturwissenschaft in der Romanistik.

Theoretische Grundlagen – Forschungsstand – Neuin- terpretationen, Stuttgart 1995; Osinski, Jutta, Einfüh- rung in die feministische Literaturwissenschaft, Berlin 1998.

4Schade, Sigrid; Wenk, Silke, Inszenierung des Sehens:

Kunst, Geschichte und Geschlechterdifferenz, in: Buß- mann, Hadumond; Hof, Renate (Hgg.), Genus. Zur Ge- schlechterdifferenz in den Kulturwissenschaften, Stutt- gart 1995, S. 340-408.

5Hoffmann-Curtius, Katrin; Wenk, Silke (Hg.), Mythen von Autorschaft und Weiblichkeit im 20. Jahrhundert, Marburg 1997.

6Dies geschah in Zusammenarbeit mit der Frau- engesundheitsbewegung. Fischer-Homberger, Esther, Krankheit Frau und andere Arbeiten zur Medizin- geschichte der Frau, Bern 1979; Fischer-Homberger, Esther, Hunger-Schmerz-Herz-Geschlecht: Brüche und Fugen im Bild von Leib und Seele, Bern 1997.

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Entwicklung der Geschlechterforschung losigkeit. Königinnen und Hexen, Arbeite- rinnen und Studentinnen, Hausfrauen und Wissenschaftlerinnen werden neben vielem anderen zum Gegenstand historischer For- schungen und bereichern das Wissen über die Vielfältigkeit der vergangenen Lebens- weisen und Arbeitsformen.7Gemeinsam mit der soziologischen, der politologischen und der wirtschaftswissenschaftlichen Frauenfor- schung untersuchen die historischen Frauen- forscherinnen die Diskriminierung von Frau- en auf dem Arbeitsmarkt, in den Familien, in der Politik.8In der Rechtswissenschaft fra- gen Frauenforscherinnen nach der rechtlichen Fundierung der Ungleichheit von Frauen, in der Theologie nach dem Geschlecht der Got- tesvorstellungen, dem Frauenbild der Kir- chen und dem Ausschluss von Frauen aus dem Kirchendienst.9 Auch in der Philoso- phie und Linguistik, in den Musik-, Theater-, Medien- und Erziehungswissenschaften nah- men Frauenforscherinnen die Arbeit auf.10 Zugleich begab man sich in allen Disziplinen auf die Suche nach Wissenschaftlerinnen im jeweiligen Fach, um eine eigene Tradition auf- zubauen.11Die von Beginn interdisziplinäre Ausrichtung der Frauenforschung findet ih- ren Ausdruck in den ebenfalls interdiszipli- när angelegten Fachzeitschriften, die ebenso

7Zur Geschlechtergeschichte siehe Eifert, Christiane, Geschlechtergeschichte, in: Jordan, Stefan, Lexikon Ge- schichtswissenschaft. Hundert Grundbegriffe, Stutt- gart 2002, S. 130-134.

8Becker-Schmidt, Regina; Knapp, Gudrun-Axeli, Femi- nistische Theorien zur Einführung, Hamburg 2000;

Maier, Friederike, Homo Oeconomicus. Zur ge- schlechtsspezifischen Konstruktion der Wirtschafts- wissenschaften, in: PROKLA 93 (Dezember 1993), S.

551-571; femina politica. Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft 1 (1997) .

9Sacksofsky, Ute, Was ist feministische Rechtswissen- schaft?, in: Zeitschrift für Rechtspolitik 9 (2001), S. 412- 417.

10Pusch, Luise F., Das Deutsche als Männersprache, Frankfurt am Main 1984; Samel, Ingrid, Einführung in die feministische Sprachwissenschaft, Berlin 1995;

Dorer, Johanna; Geiger, Brigitte (Hgg.), Feministische Kommunikations- und Medienwissenschaft. Ansätze, Befunde und Perspektiven der aktuellen Entwicklung, Wiesbaden 2002; Brehmer, Ilse, Was ist feministische Pädagogik?, in: Pusch, Luise F. (Hg.), Feminismus. In- trospektion der Herrenkultur, Frankfurt am Main 1983, S. 367-176.

11Vgl. Hahn, Barbara (Hg.), Frauen in den Kulturwissen- schaften. Von Lou Andreas-Salomé bis Hannah Arendt, München 1994; Wobbe, Theresa (Hg.), Frauen in der So- ziologie. Neun Portraits, München 1998.

wie die interdisziplinären Zentren für Frauen- und Geschlechterforschung die Kommunika- tion über den disziplinären Tellerrand hinweg erleichtern.12

Frauenforschung entwickelte sich nicht nur in den kultur- und sozialwissenschaftlichen Fächern, sondern von Anfang an auch in Na- turwissenschaft und Technik. Anders als in den Kultur- und Sozialwissenschaften kann das naturwissenschaftliche Methodenreper- toire jedoch nicht herangezogen werden, um die zentralen Fragen nach der Konstituierung von natur- und technikwissenschaftlichen Forschungsthemen und dem Ausschluss von Frauen aus dieser Forschung zu beantworten.

Den Ausgangspunkt der Frauenforschung in diesen Disziplinen bildete daher die öko- logisch wie feministisch begründete Kritik an der Gewalt, die als angeblich kontrollier- te Kraft der Veränderung sowohl in militä- rischen Auftragsforschungen potenziert wie auch in der Atomenergie und Gentechnologie bedenkenlos weiterentwickelt wird.13Bereits 1977 trafen sich Frauen in Naturwissenschaft und Technik das erste Mal: Ihre Kongresse veranstalteten sie zunächst halbjährlich, seit 1980 jährlich.14Die Kongresse bilden bis heu- te ein Forum, feministische Kritik an den Natur- und Technikwissenschaften als inter- disziplinäres Forschungsfeld zu bearbeiten.

Die Forschungen konzentrieren sich einmal auf die Suche nach Frauen, die in den Natur- , Technik- und Planungswissenschaften ar- beiteten und zum anderen auf die Produk- tion natur-, technik- und planungswissen- schaftlichen Wissens, das als geschlechtslo- ses, wertfreies und universales Wissen gilt.15 Daher muss zunächst, genau wie in den

12Hausen, Karin, Geschlechterforschung und Interdiszi- plinarität – Perspektiven in Umbruchzeiten, in: Werk- stattGeschichte 19 (1998), S. 59-68. Als Fachzeitschrift seien die Feministischen Studien genannt, die 2003 im 21. Jahrgang erscheinen.

13Berghahn, Sabine (Hg.), Wider die Natur? Frauen in Naturwissenschaft und Technik, Berlin 1984.

14Götschel, Helene, Naturwissenschaftlerinnen und Technikerinnen in Bewegung. Zur Geschichte des Kongresses Naturwissenschaft und Technik 1977 bis 1989, Mössingen-Talheim 2001; Berichte aus der Frauenforschung: Perspektiven für Naturwissenschaf- ten, Technik und Medizin, hg. v. Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Hannover 1997.

15Bleier, Ruth, Science and Gender: A Critique of Biology and Its Theories on Women, New York 1984.

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Kultur- und Sozialwissenschaften, die Kon- textgebundenheit dieser Wissensproduktion analysiert, die Theoriebildung, Methoden, Be- griffe und Arbeitsweisen auf ihre Prägung durch einen „male bias“ untersucht werden.

Ausgehend von einer feministisch wie öko- logisch fundierten Kritik am Naturbegriff, an den Forschungsinteressen und Forschungs- ergebnissen, die insbesondere in den Bio- wissenschaften vorgefunden werden, entwi- ckelten die Frauenforscherinnen differenzier- te Positionen zu neuen Technologien (Gen- und Reproduktionstechnologie beispielswei- se) und fachspezifische Kritiken. Planerin- nen und Architektinnen führten die Katego- rie Geschlecht in die Planung und Ausgestal- tung privater und öffentlicher Räume ein, In- genieurinnen der Energie- und Umwelttech- nik sowie der Informations- und Kommu- nikationstechnik legten neben einer fundier- ten Kritik beispielsweise der Atomtechnolo- gie auch alternative Entwicklungsperspekti- ven vor. Biowissenschaftlerinnen analysierten die Geschlechterkonstruktion der Biologie, sie unterzogen die Lebensdefinitionen ihres Fa- ches und die Gen- und Reproduktionstech- nologien einer tief greifenden Kritik. Physi- kerinnen thematisierten die Atombombe und –energie. Schwierig gestaltet sich die Frauen- forschung in der Mathematik, deren Begrif- fe und Inhalte sich durch ihr Abstraktionsni- veau jeder gesellschaftlichen Einbindung zu entziehen scheinen.16

Durch die parallel und von Anfang an in engem Austausch miteinander voranschrei- tenden Frauenforschungen in den Kultur- und Sozialwissenschaften sowie den Natur- und Technikwissenschaften wurden die Re- ferenzsysteme erkennbar, die den paradoxen Ausschluss von Frauen aus den Wissenschaf- ten legitimieren: Die unsere Wahrnehmungs- weisen strukturierenden und unsere Denk- muster prägenden Dichotomien von Kultur und Natur, Geist und Körper, Vernunft und Gefühl, Mann und Frau etc. gerieten in das

16Neben der in Anm. 4 genannten Literatur siehe Or- land, Barbara; Rössler, Mechthild, Women in Science – Gender and Science. Ansätze feministischer Natur- wissenschaftskritik im Überblick, in: Orland, Barbara;

Scheich, Elvira (Hg.), Das Geschlecht der Natur. Femi- nistische Beiträge zur Geschichte und Theorie der Na- turwissenschaften, Frankfurt am Main 1995, S. 13-63.

Zentrum der Aufmerksamkeit.17 Die lange eingeübte und unreflektiert repetierte Gleich- setzung von Frauen mit Natur begründet un- ausgesprochen ihren Ausschluss aus Gesell- schaft, Kultur und Geschichte. Nun wurde deutlich, dass der gewünschte Einschluss von

„Frauen“ als Subjekte und Objekte der Wis- senschaft nicht als schlichtes Hinzufügen in den Wissenskanon funktionieren kann, so lan- ge der allgemein gültige implizite Maßstab aller Bewertungen von „Männern“ und an ihrem Beispiel definiert wird. Beide, Män- ner wie Frauen, müssen in die Untersuchung einbezogen, ihre gesellschaftlich ausgestalte- ten Verhältnisse müssen zum Gegenstand der Forschung gemacht werden, um Aufschluss über die Ungleichheit der Geschlechter zu er- langen, die sich nach Ort und Zeit bedeu- tend ausdifferenzieren konnte. Die Ordnung aller Gesellschaften, so wurde erkannt, wird grundlegend durch „Geschlecht“ strukturiert.

Die Frauenforschung transformierte sich in die Geschlechterforschung.

Forschungen über Männer und Vorstel- lungen von Männlichkeit traten neben die über Frauen und Bilder von Weiblichkeit. Die Geschlechterforschung wurde zur akademi- schen Disziplin, ihre enge Verbindung zur Frauenbewegung löste sich. Die seit den spä- ten 1980er Jahren erneut offensive Biologisie- rung der Geschlechterdifferenz seitens der So- ziobiologie geriet immer stärker in die Kri- tik, Geschlecht wurde im Anschluss an nord- amerikanische Debatten zunehmend als ein gesellschaftliches, kulturelles, politisches und historisches Konstrukt begriffen („gender“), welches diskursiv hergestellt werde durch die Praxis des „doing gender“.18 Die „biologi- sche Seite“, der Körper („sex“), verkümmer- te zur unbeachteten, naturverhafteten Rest- kategorie, die in den Verantwortungsbereich von Biologie und Medizin überwiesen wur- de. Allein diese weitgehend mit Beifall aufge- nommene Diskussion belegt, dass die Kom- munikation zwischen den Disziplinen in der

17Bock, Gisela, Challenging Dichotomies: Perspectives on Women’s History, in: Offen, Karen; Roach Pierson, Ruth; Rendall, Jane (Hgg.), Writing Women’s history.

International Perspectives, Houndsmill 1991, S. 1-23.

18Stephan, Inge, Gender, Geschlecht und Theorie, in: von Braun, Stephan (Hg.), Gender Studien, S. 58-96; Knapp, Gudrun-Axeli, Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlecht, in: Becker-Schmidt, Knapp (Hg.), Feminis- tische Theorien zur Einführung, S. 63-102.

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Entwicklung der Geschlechterforschung Frauen- und Geschlechterforschung schwie- riger geworden ist. Die von den Biowis- senschaftlerinnen in den 1980er Jahren fun- diert ausgearbeitete Kritik an der Entwick- lung von Gen- und Reproduktionstechnologi- en, an der gezielten, Interesse geleiteten Her- stellung von perfekten Körpern, stieß bei den Geschlechterforscherinnen in den Sozial- und Kulturwissenschaften auf wenig Resonanz.

Neuerdings wird das kritische Vermögen der Geschlechterforschung gegen den Begriff

„Gender“, insbesondere gegen seinen inflatio- nären Gebrauch als Erklärung statt als zu Er- klärendes, gewendet.19Arbeiten zu den Pro- duktionsweisen von Wissenschaft und For- schungen zur Geschichte der Rationalität las- sen die Wissenschaftsforschung als ein akade- misches Feld erkennen, auf dem Geschlech- terforscherinnen eine wechselseitig inspirie- rende Zusammenarbeit entwickeln.20

Das hoffnungsvolle Diktum, Geschlecht sei eine Kategorie, die zwischen den verschie- denen Forschungsfeldern vermittle, gilt nicht immer. Denn offenkundig ist die Frage, wer die Grenze zwischen Biologie und Gesell- schaft, zwischen Natur und Kultur mit wel- chen Argumenten definiere, eine heftig um- strittene auch zwischen den Geschlechterfor- scherinnen in den Natur- und jenen in den Kulturwissenschaften. Die Erkenntnis, „Ge- schlecht“ und „Biologie“ seien ihrerseits so- ziale Konstruktionen, entbindet beispielswei- se nicht von der Tatsache der Materialität der Körper, von der Existenz physischer Differen- zen zwischen den Menschen.

Wesentlich ist jedoch, und hier treffen sich die Wissenschaftlerinnen der unterschiedli- chen Disziplinen wieder, nicht die Erarbei- tung einer abschließenden und universell gül- tigen Definition von Geschlecht. Von ent- scheidender Bedeutung ist vielmehr für jede einzelne wissenschaftliche Disziplin und für die interdisziplinäre Verständigung, wie „Ge- schlecht“ zu welchem Zeitpunkt, mit welcher Begründung und auf welche Weise als Funda-

19Scott, Joan W., Millenial Fantasies. The Future of „Gen- der“ in the 21st Century, in: Honegger, Claudia; Arni, Caroline (Hg.), Gender – die Tücken einer Kategorie, Zürich 2001, S. 19-37.

20Nowotny, Helga, Es ist so. Es könnte auch anders sein.

Über das veränderte Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft, Frankfurt am Main 1999; Daston, Lorrai- ne, Wunder, Beweise und Tatsachen. Zur Geschichte der Rationalität, Frankfurt am Main 2001.

ment eines Ordnungssystems eingesetzt wur- de. Diese Ordnungssysteme können wissen- schaftliche sein, soziale, ökonomische, kultu- relle.21Geschlecht ist keine feststehende Kate- gorie der Geschlechterforschung, der Begriff Geschlecht selbst steht in Frage, und ist für jeden präzise benannten geographischen, his- torischen und disziplinären Raum überhaupt erst zu erarbeiten.22Für die Geschlechterfor- schung ist es letztlich nicht von Interesse, eine Differenz nach allen Regeln der Kunst zu ver- messen. Ausschlaggebend ist es vielmehr, die Bedeutung, mit der die Differenz ausgestat- tet wird, sehr sorgfältig herauszuarbeiten und das Gewicht, das ihr für die Aufrechterhal- tung des jeweiligen Ordnungssystems in die Waagschale beigemessen wird, genauestens zu prüfen. In dieser kritischen Funktion, uni- versale Wahrheiten zu hinterfragen, Ortho- doxien aufzubrechen, fiktionale Einheiten zu zersplittern und stattdessen Vielfalt und Wi- dersprüchlichkeit zuzulassen, liegen die in- terdisziplinäre Kraft, die Faszination und das Vergnügen der Geschlechterforschung.

21Vgl. etwa Pomata, Gianna, Close-Ups and Long Shots:

Combining Particular and General in Writing the His- tories of Women and Men, in: Medick, Hans; Trepp, Anne-Charlott (Hgg.), Geschlechtergeschichte und All- gemeine Geschichte. Herausforderungen und Perspek- tiven, Göttingen 1998, S. 99-124; Maier, Homo Oecono- micus.

22Vgl. etwa Villa, Paula-Irene, Sexy Bodies. Eine sozio- logische Reise durch den Geschlechtskörper, Opladen 2001.

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Frauen der politischen Rechten in Kaiserreich und Republik

Lauterer, Heide-Marie:Parlamentarierinnen in Deutschland 1918/19 - 1949. Königstein: Ulri- ke Helmer Verlag 2002. ISBN: 3-89741-090-7;

458 S.

Bösch, Frank: Das konservative Milieu. Ver- einskultur und lokale Sammlungspolitik (1900 - 1960). Göttingen: Wallstein Verlag 2002. ISBN:

3-89244-501-X; 266 S.

Mergel, Thomas:Parlamentarische Kultur in der Weimarer Republik. Politische Kommunikation, symbolische Politik und Öffentlichkeit im Reichs- tag. Düsseldorf: Droste Verlag 2002. ISBN:

3-7700-5249-8; 530 S.

Wischermann, Ulla: Frauenbewegungen und Öffentlichkeit um 1900. Netzwerke - Gegenöffent- lichkeiten - Protestinszenierungen. Königstein:

Ulrike Helmer Verlag 2003. ISBN: 3-89741- 121-0; 294 S.

Schwarz, Christina: Die Landfrauenbewegung in Deutschland. Zur Geschichte einer Frauenor- ganisation unter besonderer Berücksichtigung der Jahre 1898 bis 1933. Mainz: Gesellschaft für Volkskunde in Rheinland-Pfalz 1990. ISBN:

3-926052-08-2; 430 S.; 66 Abb.

Wildenthal, Lora:German Women for Empire, 1884–1945. Durham: Duke University Press 2001. ISBN: 0-8223-2819-4; xi, 336 S.

Sneeringer, Julia:Winning Women’s Votes: Pro- paganda and Politics in Weimar Germany. Cha- pel Hill: University of North Carolina Press 2002. ISBN: 0-8078-5341-0; 384 S.

Pyta, Wolfram: Dorfgemeinschaft und Partei- politik 1918-1933. Die Verschränkung von Mi- lieu und Parteien in den protestantischen Land- gebieten Deutschlands in der Weimarer Republik.

Düsseldorf: Droste Verlag 1996. ISBN: 3-7700- 5191-2; 514 S.

Schneider-Ludorff, Gury: Magdalene von Ti- ling. Ordnungstheologie und Geschlechterbezie- hungen. Ein Beitrag zum Gesellschaftsverständis des Protestantismus in der Weimarer Republik.

Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2001.

ISBN: 3-525-55735-3; 370 S.

Scheck, Raffael: Mothers of the Nation. Right- Wing Women in Weimar Germany. Oxford: Berg Publishers 2004. ISBN: 1-85973-712-9; 288 S.

Süchting-Hänger, Andrea:Das „Gewissen der Nation“. Nationales Engagement und politi- sches Handeln konservativer Frauenorganisatio- nen 1900 bis 1937. Düsseldorf: Droste Verlag 2002. ISBN: 3-7700-1613-0; 440 S.

Planert, Ute (Hg.): Nation, Politik und Ge- schlecht. Frauenbewegungen und Nationalismus in der Moderne. Frankfurt am Main: Campus Verlag 2000. ISBN: 3-593-36578-2; 357 S.

Rezensiert von:Christiane Streubel, Univer- sität Münster

Ein Überblick und Forschungsbericht1 In seiner vielbeachteten Hitler-Biografie hat Ian Kershaw unlängst das Verhältnis von Na- tionalsozialismus und Gesellschaft ausgelo- tet und dabei konstatiert, dass Frauen keine geschlechtsspezifischen Gründe gehabt hät- ten, die NSDAP zu wählen, dass sie au- ßerdem in den letzten Jahren der Weima- rer Republik ähnlich wie Männer abstimm- ten und dies „vermutlich aus den gleichen Gründen“ (S. 507). Die Sicherheit dieses Ur- teils über die (partei-)politischen Vorlieben und das Wahlverhalten von Frauen über- rascht. Denn für die Politikgeschichte der rechten Parteien und Verbände sind noch im- mer immense Forschungslücken zu verzeich- nen. Zwar haben Jürgen W. Falter und seine Mitarbeiter schon in den 1980er Jahren wichti- ge Erkenntnisse zum Abstimmungsverhalten der Geschlechter vorgelegt und gezeigt, dass Frauen überproportional häufig konservati- ven und christlichen Parteien ihre Stimme ge- geben haben und sich erst später als die meis- ten Männer für die NSDAP entschieden. Je-

1Dies ist die gekürzte Fassung eines Beitrages, der im Juni 2003 auf H-Soz-u-Kult erschienen ist (http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen /2003-2-141). Ich danke Eva Schöck-Quinteros und Raffael Scheck für kritische Kommentare zur ersten Fassung. Eine weitere überarbeitete Version wird erscheinen in: Schöck-Quinteros, Eva/Streubel, Chris- tiane (Hg.): „Ihrem Volk verantwortlich“. Frauen der politischen Rechten (1890-1937). Organisationen - Agitationen - Ideologien, Berlin (in Vorbereitung).

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