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Historische Literatur: Band 2 - 2004 - Heft 4 (Oktober – Dezember)

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Rezensionszeitschrift von H-Soz-u-Kult

Historische Literatur

HistLit

Franz Steiner Verlag www.steiner-verlag.de

ISSN 1611-9509

Historische LiteraturHistorische LiteraturHistorische LiteraturHistorische LiteraturHistorische Literatur

Veröffentlichungen von Clio-online, Nr. 1 Band 2 · 2004 · Heft 4

Oktober – Dezember Franz Steiner Verlag 2004

2004 2004 2004 2004 Heft 4 Heft 4 Heft 4 Heft 4 Heft 4

Abstract zum Themenschwerpunkt des Bandes Abstract zum Themenschwerpunkt des Bandes Abstract zum Themenschwerpunkt des Bandes Abstract zum Themenschwerpunkt des Bandes Abstract zum Themenschwerpunkt des Bandes

Jüdische Geschichte erfreut sich als Gegenstand der deut- schen Geschichtsschreibung seit über zwei Jahrzehnten einer wachsenden Beliebtheit. Zahlreiche einschlägige Dissertationen wurden inzwischen veröffentlicht, Lehrstühle und Institute in ganz Deutschland eingerichtet, und es ist eine lebendige, wenn auch nicht immer unproblematische Lokalgeschichtsschreibung zu jüdischen Themen entstan- den. In der internationalen jüdischen Geschichtsschreibung wächst das Bewusstsein, dass hier zum ersten Mal jüdische Geschichte zu einem erheblichen Teil von nichtjüdischen Historikern und Historikerinnen erforscht wird. Dieser Entwicklung möchte H-Soz-u-Kult mit einem entsprechen- den Rezensionsschwerpunkt Rechnung tragen.

Dieser Schwerpunkt möchte dazu einladen, über die Beson- derheiten der jüdischen Geschichte und die vielfältigen Formen der Verwobenheit mit ihrer sozialen und kulturellen Umwelt zu reflektieren. Dieser Zielsetzung liegen einige konzeptionelle Überlegungen zur Stellung und Bedeutung jüdischer Geschichte zugrunde, die sowohl auf den gegen- wärtigen Stand der Forschung reagieren als auch einer Präzisierung des regionalen, zeitlichen und inhaltlichen Rahmens dieses Schwerpunkts dienen sollen.

Die regionale Ausrichtung dieses Schwerpunktes wird sich nicht auf den deutschen Sprachraum begrenzen, sondern grundsätzlich das europäische Judentum als Ganzes umfas- sen. Dies entspricht dem allgemeinen Trend zu einer stärker transnationalen Geschichte, der sich auch gerade in der jüdischen Geschichtsschreibung der letzten Jahre bemerkbar macht. Zudem sprechen viele Aspekte der jüdischen Ge- schichte für eine derart erweiterte Perspektive: Nicht zuletzt durch das Phänomen der Migration als eine Konstante auch der modernen jüdischen Geschichte drängt sich dies auf.

Zudem wirkten Juden, etwa in Osteuropa, nicht selten als

Kulturvermittler, wie sie die transnationale Geschichts-

schreibung in den letzten Jahren verstärkt thematisiert hat.

(2)

Editorial 1

Themenschwerpunkt: Jüdische Geschichte 8

Bannasch, Bettina; Hammer, Almuth (Hg.): Verbot der Bilder - Gebot der Erinnerung.

Mediale Repräsentationen der Shoah. Frankfurt am Main 2004. (Bernd Boll) . . 8 Borchmeyer, Dieter; Kiesel, Helmuth (Hg.): Das Judentum im Spiegel seiner kulturel-

len Umwelten. Symposium zu Ehren von Saul Friedländer. Neckargemünd 2004.

(Reinhard Mehring) . . . 10 Cancik, Hubert; Puschner, Uwe (Hg.): Antisemitismus, Paganismus, Völkische Religi-

on. München 2004. (Matthias Brosch) . . . 13 Francini, Esther T.; Heuss, Anja; Kreis, Georg: Fluchtgut - Raubgut. Der Transfer von

Kulturgütern in und über die Schweiz 1933-1945 und die Frage der Restitution.

Zürich 2001. (Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212 Rensmann, Lars: Demokratie und Judenbild. Antisemitismus in der politischen Kultur

der Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden 2004. (Martin Ulmer) . . . 15 Schmidt, Christoph: Die entheiligte Utopie. Jüdische Ideen- und Sozialgeschichte am

Dnepr (1750-1900). Köln 2003. (Theodore R. Weeks) . . . 18 Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur; Universität Leipzig (Hg.):

Jahrbuch des Simon-Dubnow-Instituts II. München 2003. (Stefan Troebst) . . . . 19 Steinbacher, Sybille: Auschwitz. Geschichte und Nachgeschichte. München 2004.

(Hartmut Ziesing) . . . 21 Steinbacher, Sybille: Auschwitz. Geschichte und Nachgeschichte. München 2004. (Ar-

min Owzar) . . . 23 Stiftung Stadtmuseum Berlin; Kurt Winkler, Sven Kuhrau (Hg.): Juden Bürger Berli-

ner. Das Gedächtnis der Familie Beer - Meyerbeer - Richter. Berlin 2004. (Martin Holler) . . . 26

Alte Geschichte 31

Barceló, Pedro: Constantius II. und seine Zeit. Die Anfänge des Staatskirchentums.

Stuttgart 2004. (Werner Portmann) . . . 31 Brodka, Dariusz: Die Geschichtsphilosophie in der spätantiken Historiographie. Stu-

dien zu Prokopios von Kaisareia, Agathias von Myrina und Theophylaktos Si- mokattes. Frankfurt am Main 2004. (Mischa Meier) . . . 33 Dunbabin, Katherine M. D.: The Roman Banquet. Images of Conviviality. Cambridge

2004. (Konrad Vössing) . . . 37 Grätz, Sebastian: Das Edikt des Artaxerxes. Eine Untersuchung zum religionspoliti-

schen und historischen Umfeld von Esra 7,12-26. Berlin 2004. (Ernst Baltrusch) . 41 Hahn, Johannes: Gewalt und religiöser Konflikt. Studien zu den Auseinandersetzun-

gen zwischen Christen, Heiden und Juden im Osten des Römischen Reiches (von Konstantin bis Theodosius II.). Berlin 2004. (Monika Schuol) . . . 44 Higbie, Carolyn: The Lindian Chronicle and the Greek Creation of Their Past. Oxford

2003. (Astrid Möller) . . . 48 Hölkeskamp, Karl-Joachim: Rekonstruktionen einer Republik. Die politische Kultur

des antiken Rom und die Forschung der letzten Jahrzehnte. München 2004. (Her- bert Heftner) . . . 51 Hölkeskamp, Karl-Joachim; Rüsen, Jörn; Stein-Hölkeskamp, Elke; Grütter, Heinrich

Theodor (Hg.): Sinn (in) der Antike. Orientierungssysteme, Leitbilder und Wert- konzepte im Altertum. Mainz am Rhein 2003. (Charlotte Schubert) . . . 56 Holt, Frank L.: Alexander the Great and the mystery of the elephant medallions. Ber-

keley 2003. (Sabine Müller) . . . 61 Kinsky, Rüdiger (Hg.): DIORTHOSEIS. Beiträge zur Geschichte des Hellenismus und

zum Nachleben Alexanders des Großen. München 2004. (Sabine Müller) . . . . 64

(3)

sungsgeschichte. Frankfurt am Main 2004. (Lukas Thommen) . . . 67 Meier, Mischa: Das andere Zeitalter Justinians. Kontingenzerfahrung und Kontingenz-

bewältigung im 6. Jahrhundert n.Chr. Göttingen 2003. (Andreas Goltz) . . . 69 Roisman, Joseph (Hg.): Brill’s companion to Alexander the Great. Leiden 2003. (Sabine

Müller) . . . 76 Trebilco, Paul: The Early Christians in Ephesus from Paul to Ignatius. Tübingen 2004.

(Paul Metzger) . . . 79 Welwei, Karl-Wilhelm: Sparta. Aufstieg und Niedergang einer antiken Großmacht.

Stuttgart 2004. (Stefan Link) . . . 83

Mittelalterliche Geschichte 86

Boiadjiev, Tzotcho: Die Nacht im Mittelalter. Würzburg 2003. (Albert Schirrmeister) . 86 Bushey, Betty C.; Broszinski, Hartmut (Hg.): Die lateinischen Handschriften bis 1600.

Band 1: Fol max, Fol und Oct. Wiesbaden 2004. (Eric W. Steinhauer) . . . 89 Clemens, Lukas: Tempore Romanorum constructa. Zur Nutzung und Wahrnehmung

antiker Überreste nördlich der Alpen während des Mittelalters. Stuttgart 2003.

(Susanne Pickert) . . . 91 Hardt, Matthias: Gold und Herrschaft. Die Schätze europäischer Könige und Fürsten

im ersten Jahrtausend. Berlin 2004. (Stefanie Dick) . . . 93 Hartmann, Wilfried: Ludwig der Deutsche und seine Zeit. Darmstadt 2004. (Andrea

Esmyol) . . . 94 Schönberger, Rolf: Anselm von Canterbury. München 2004. (Thomas Krüger) . . . 96 Schubert, Alexander: Der Stadt Nutz oder Notdurft? Die Reichsstadt Nürnberg und

der Städtekrieg von 1388/ 89. Husum 2003. (Raphael Matthias Krug) . . . 98

Frühe Neuzeit 100

Brandt, Robert; Buchner, Thomas (Hg.): Nahrung, Markt oder Gemeinnutz. Werner Sombart und das vorindustrielle Handwerk. Bielefeld 2004. (Dietrich Ebeling) . 100 Hartmann, Anja Victorine: Reflexive Politik im sozialen Raum. Politische Eliten in

Genf zwischen 1760 und 1841. Mainz 2003. (Ute Lotz-Heumann) . . . 102 Heyl, Christoph: A Passion for Privacy. Untersuchungen zur Genese der bürgerlichen

Privatsphäre in London (1660-1800). München 2004. (Stephanie Bietz) . . . 104 Lesemann, Silke; von Stieglitz, Annette (Hg.): Stand und Repräsentation. Kultur- und

Sozialgeschichte des hannoverschen Adels vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Bie- lefeld 2004. (Jan Hirschbiegel) . . . 107 Schultz, Uwe: Madame de Pompadour oder die Liebe an der Macht. Eine Biographie.

München 2004. (Andrea Brill) . . . 111 Wahrig, Bettina; Sohn, Werner (Hg.): Zwischen Aufklärung, Policey und Verwaltung.

Zur Genese des Medizinalwesens 1750-1850. Wiesbaden 2003. (Nikolai Kuhl) . . 113

Neuere Geschichte 116

Bavendamm, Gundula: Spionage und Verrat. Konspirative Kriegserzählungen und französische Innenpolitik, 1914-1917. Essen 2004. (Joachim Schmiedl) . . . 116 Bayly, Chris: The Birth of the Modern World, 1780-1914. Global Connections and Com-

parisons. Oxford 2004. (Sebastian Conrad) . . . 117 Blänkner, Reinhard; Göhler, Gerhard; Waszek, Norbert (Hg.): Eduard Gans (1797-

1839). Politischer Professor zwischen Restauration und Vormärz. Leipzig 2001.

(Klaus Ries) . . . 119 Cornejo, Paloma: Zwischen Geschichte und Mythos. La guerre de 1870/71 en chan-

sons. Würzburg 2004. (Elsbeth Bösl) . . . 122

(4)

Fuchs, Stephan: „Vom Segen des Krieges“. Katholische Gebildete im Ersten Weltkrieg.

Eine Studie zur Kriegsdeutung im akademischen Katholozismus. Stuttgart 2004.

(Christian Schmidtmann) . . . 125 Hampe, Karl; Reichert, Folker; Wolgast, Eike (Hg.): Kriegstagebuch 1914-1919. Mün-

chen 2004. (Michael Epkenhans) . . . 127 Heidenreich, Bernd; Grothe, Ewald (Hg.): Kultur und Politik - Die Grimms. Frankfurt

am Main 2004. (Birgit Ellen Bublies-Godau) . . . 130 Heinßen, Johannes: Historismus und Kulturkritik. Studien zur deutschen Geschichts-

kultur im späten 19. Jahrhundert. Göttingen 2003. (Daniel Fulda) . . . 133 Jansen, Christian (Hg.): Nach der Revolution 1848/49: Verfolgung - Realpolitik - Na-

tionsbildung. Politische Briefe deutscher Liberaler und Demokraten 1849-1861.

Düsseldorf 2004. (Jürgen Frölich) . . . 136 Kuhn, Thomas K.: Religion und neuzeitliche Gesellschaft. Studien zum sozialen und

diakonischen Handeln in Pietismus, Aufklärung und Erweckungsbewegung. Tü- bingen 2003. (Gury Schneider-Ludorff) . . . 139 Kuß, Susanne; Bernd Martin (Hg.): Das Deutsche Reich und der Boxeraufstand. Mün-

chen 2002. (Michael Stoyke) . . . 141 Müller, Dorit: Gefährliche Fahrten. Das Automobil in Literatur und Film um 1900.

Würzburg 2004. (Angela Schwarz) . . . 144 Nostiz, Pauline: Johann Wilhelm Helfer’s Reisen in Voderasien und Indien. Zwei Teile

und Anhang, nach den Ausgaben des F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1873 und 1877. Berlin 2004Reprint. (Uwe Pfullmann) . . . 146 Schütte, Andrea: Stilräume. Jacob Burckhardt und die ästhetische Anordnung im 19.

Jahrhundert. Bielefeld 2004. (Marian Füssel) . . . 148 Siekmann, Roland: Eigenartige Senne. Zur Kulturgeschichte der Wahrnehmung einer

peripheren Landschaft. Lemgo 2004. (Jürgen Schmidt) . . . 151 Spoerer, Mark: Steuerlast, Steurerinzidenz und Steuerwettbewerb. Verteilungswirkun-

gen der Besteuerung in Preußen und Württemberg (1815-1913). München 2004.

(Reinhold Schulze-Tammena) . . . 153 Stremmel, Ralf; Weise, Jürgen (Hg.): Bergisch-Märkische Unternehmer der Frühindus-

trialisierung. Münster 2003. (Stefanie van de Kerkhof) . . . 156 Wedemeyer-Kolwe, Bernd: „Der neue Mensch“. Körperkultur im Kaiserreich und in

der Weimarer Republik. Würzburg 2004. (Frank Becker) . . . 158 Weichlein, Siegfried: Nation und Region. Integrationsprozesse im Bismarckreich. Düs-

seldorf 2004. (Hartwin Spenkuch) . . . 161

Neueste Geschichte 164

Beer, Mathias; Seewann, Gerhard (Hg.): Südostforschung im Schatten des Dritten Rei- ches. Institutionen – Inhalte – Personen. München 2004. (Hans-Christian Petersen) 164 Berghahn, Volker R.; Unger, Stefan; Ziegler, Dieter (Hg.): Die deutsche Wirtschaftselite

im 20. Jahrhundert. Kontinuität und Mentalität. Essen 2003. (Volker Ackermann) 167 Bröcker, Nicola; Kress, Celina: Südwestlich siedeln. Kleinmachnow bei Berlin. Von der

Villenkolonie zur Bürgerhaussiedlung. Berlin 2004. (Martin Schaefer) . . . 169 Dietzfelbinger, Eckart; Liedtke, Gerhard: Nürnberg - Ort der Massen. Das Reichs-

parteitagsgelände. Vorgeschichte und schwieriges Erbe. Berlin 2004. (Alexander Schmidt) . . . 171 Dingell, Jeanne: Zur Tätigkeit der Haupttreuhandstelle Ost, Treuhandstelle Posen 1939

bis 1945. Frankfurt am Main 2003. (Ingo Loose) . . . 208 Eckardt, André: Im Dienst der Werbung. Die Boehner-Film 1926-1967. Berlin 2004.

(Alexander Schug) . . . 172 Forster, Gilles: Der Eisenbahntransit durch die Schweiz (1939-1945). Zürich 2001. (Cor-

nelia Rauh-Kühne) . . . 212

(5)

Kulturgütern in und über die Schweiz 1933-1945 und die Frage der Restitution.

Zürich 2001. (Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212 Frech, Stefan: Clearing. Der Zahlungsverkehr der Schweiz mit den Achsenmächten.

Zührich 2001. (Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212 Fröhlich, Michael (Hg.): Die Weimarer Republik. Portrait einer Epoche in Biographien.

Darmstadt 2002. (Siegfried Weichlein) . . . 174 Füssel, Karl-Heinz: Deutsch-amerikanischer Kulturaustausch im 20. Jahrhundert.

Frankfurt am Main 2004. (Thomas Koinzer) . . . 175 Grotum, Thomas: Das digitale Archiv. Aufbau und Auswertung am Beispiel der Ge-

schichte des Konzentrationslagers Auschwitz. Frankfurt am Main 2004. (Karin Orth) . . . 177 Guenther, Irene: Nazi Chic? Fashioning Women in the Third Reich. Oxford 2004. (Tina

Dingel) . . . 180 Harders, Levke: Studiert, promoviert: Arriviert? Promovendinnen des Berliner Ger-

manischen Seminars (1919-1945). Frankfurt am Main 2004. (Christa Haeseli) . . . 182 Höschle, Gerd: Die deutsche Textilindustrie zwischen 1933 und 1939. Staatsinterven-

tionismus und ökonomische Rationalität. Stuttgart 2004. (Benjamin Obermüller) 183 Hug, Peter: Schweizer Rüstungsindustrie und Kriegsmaterialhandel zur Zeit des

Nationalsozialismus. Unternehmensstrategien - Marktentwicklung - politische Überwachung. Zürich 2002. (Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212 Imhof, Kurt; Ettinger, Patrik; Boller, Boris; Kreis, Georg: Die Flüchtlings- und Aussen-

wirtschaftspolitik der Schweiz im Kontext der öffentlichen politischen Kommu- nikation 1938-1950. Zürich 2001. (Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212 Jackson, Julian: The Fall of France. The Nazi Invasion of 1940. Oxford 2004. (Andreas

Wirsching) . . . 186 Kleisl, Jean-Daniel: Die Schweizerische Elektrizitätswirtschaft und das „Dritte Reich“.

Zürich 2001. (Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212 König, Mario: Interhandel. Die schweizerische Holding der IG Farben und ihre Meta-

morphosen - eine Affäre um Eigentum und Interessen (1910-1999). Zürich 2001.

(Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212 König, Wolfgang: Volkswagen, Volksempfänger, Volksgemeinschaft. „Volksproduk-

te“ im Dritten Reich: Vom Scheitern einer nationalsozialistischen Konsumgesell- schaft. Paderborn 2004. (Hartmut Berghoff) . . . 188 Köster, Friedhelm: Entstehungsgeschichte der Grundrechtsbestimmungen des zwei-

ten Hauptteils der Weimarer Reichsverfassung in den Vorarbeiten der Reichsre- gierung und den Beratungen der Nationalversammlung. Göttingen 2003. (Alex- ander Schwitanski) . . . 191 Köster, Roman: Die Konzentrationsbewegung in der Dortmunder Brauindustrie 1914-

1924. Das Beispiel der Dortmunder Actienbrauerei. Essen 2003. (Susanne Schmidt) 193 Kreis, Georg; Wiget, Josef (Hg.): Mythos Rütli. Geschichte eines Erinnerungsortes. Zü-

rich 2004. (Zsolt Keller) . . . 195 Kühne, Thomas; Gleichmann, Peter (Hg.): Massenhaftes Töten. Kriege und Genozide

im 20. Jahrhundert. Essen 2004. (Boris Barth) . . . 198 Kury, Patrick: Über Fremde reden. Überfremdungsdiskurs und Ausgrenzung in der

Schweiz 1900-1945. Zürich 2003. (Uriel Gast) . . . 200 Luther, Tammo: Volkstumspolitik des Deutschen Reiches 1933-1938. Die Ausland-

deutschen im Spannungsfeld zwischen Traditionalisten und Nationalsozialisten.

Stuttgart 2004. (Gregor Hufenreuter) . . . 202 Meier, Martin; Frech, Stefan; Gees, Thomas; Kropf, Blaise: Schweizerische Aussenwirt-

schaftspolitik 1930-1948. Strukturen - Verhandlungen - Funktionen. Zürich 2002.

(Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212

(6)

Riess, Monika: Die deutsch-französische industrielle Kollaboration während des Zweiten Weltkrieges am Beispiel der Renault-Werke (1940-1944). Frankfurt am Main 2002. (Christian Scharnefsky) . . . 204 Rosenkötter, Bernhard: Treuhandpolitik. Die „Haupttreuhandstelle Ost“ und der Raub

polnischer Vermögen 1939-1945. Essen 2003. (Ingo Loose) . . . 208 Ruch, Christian; Rais-Liechti, Myriam; Peter, Roland; Rais- Liechti, Myriam: Geschäfte

und Zwangsarbeit. Schweizer Industrieunternehmen im Dritten Reich. Zürich 2001. (Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212 Steinbacher, Sybille: Auschwitz. Geschichte und Nachgeschichte. München 2004.

(Hartmut Ziesing) . . . 21 Steinbacher, Sybille: Auschwitz. Geschichte und Nachgeschichte. München 2004. (Ar-

min Owzar) . . . 23 Straumann, Lukas; Wildmann, Daniel: Schweizer Chemieunternehmen im ’Dritten

Reich’. Zürich 2001. (Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212 Uhlig, Christiane; Barthelmess, Petra; König, Mario; Pfaffenroth, Peter; Zeugin, Betti-

na; Unabhängige Expertenkommission; Schweiz - Zweiter Weltkrieg (Hg.): Tar- nung, Transfer, Transit. Die Schweiz als Drehscheibe verdeckter deutscher Ope- rationen. Zürich 2001. (Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212 Unabhängige Expertenkommission Schweiz - Zweiter Weltkrieg (Hg.): Die Schweiz,

der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg. Schlussbericht der Unabhän- gigen Expertenkommission Schweiz - Zweiter Weltkrieg. Zürich 2002. (Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212 Wiegand, Marc A.: Unrichtiges Recht. Gustav Radbruchs rechtsphilosophische Partei-

enlehre. Tübingen 2004. (Sascha Ziemann) . . . 231 Wipf, Hans Ulrich: Georg Fischer AG 1930-1945. Ein Schweizer Industrieunternehmen

im Spannungsfeld Europas. Zürich 2001. (Cornelia Rauh-Kühne) . . . 212

Zeitgeschichte (nach 1945) 234

Alheit, Peter; Bast-Haider, Kerstin; Drauschke, Petra; Bast- Haider, Kerstin: Die zö- gernde Ankunft im Westen. Biographien und Mentalitäten in Ostdeutschland.

Frankfurt am Main 2004. (Nina Leonhard) . . . 234 Balzer, Friedrich-Martin; Renz, Werner (Hg.): Das Urteil im Frankfurter Auschwitz-

Prozess (1963-1965). Erste selbständige Veröffentlichung. Bonn 2004. (Heike Krösche) . . . 236 Bannasch, Bettina; Hammer, Almuth (Hg.): Verbot der Bilder - Gebot der Erinnerung.

Mediale Repräsentationen der Shoah. Frankfurt am Main 2004. (Bernd Boll) . . 8 Beckert, Rudi: Lieber Genosse Max. Aufstieg und Fall des ersten Justizministers der

DDR Max Fechner. Berlin 2003. (Wilfriede Otto) . . . 239 Bock, Siegfried; Muth, Ingrid; Schwiesau, Hermann (Hg.): DDR-Außenpolitik im

Rückspiegel. Diplomaten im Gespräch. Münster 2004. (Gerhard Wettig) . . . 241 Börrnert, René: Wie Ernst Thälmann treu und kühn! Das Thälmann-Bild der SED im

Erziehungsalltag der DDR. Bad Heilbrunn 2004. (Sabine Hering) . . . 243 Brumlik, Micha: Aus Katastrophen lernen? Grundlagen zeitgeschichtlicher Bildung in

menschenrechtlicher Absicht. Berlin 2004. (Bert Pampel) . . . 245 Büro trafo.K; Höllwart, Renate; Martinz-Turek, Charlotte; Sternfeld, Nora; Pollak,

Alexander (Hg.): In einer Wehrmachtsausstellung. Erfahrungen mit Geschichts- vermittlung. Wien 2004. (Sabine Moller) . . . 248 Dahrendorf, Ralf: Der Wiederbeginn der Geschichte. Vom Fall der Mauer zum Krieg

im Irak. Reden und Aufsätze. München 2004. (Jens Hacke) . . . 250 Dakowska, Dorota; Bensussan, Agnés; Beaupré, Nicolas (Hg.): Die Überlieferung der

Diktaturen. Beiträge zum Umgang mit Archiven der Geheimpolizei in Polen und Deutschland nach 1989. Essen 2004. (Katarzyna Stoklosa) . . . 252

(7)

Main 2003. (Jörg Roesler) . . . 254 Dietzsch, Ina: Grenzen überschreiben? Deutsch-deutsche Briefwechsel 1949-1989.

Köln 2004. (Petra Kabus) . . . 256 Ehlert, Hans; Rogg, Matthias (Hg.): Militär, Staat und Gesellschaft in der DDR. For-

schungsfelder, Ergebnisse, Perspektiven. Berlin 2004. (Gerhard Wettig) . . . 258 Erichsen, Johannes; Hoppe, Bernhard M. (Hg.): Peenemünde. Mythos und Geschichte

der Rakete 1923-1989. Berlin 2004. (Rainer Eisfeld) . . . 260 Faulstich, Werner (Hg.): Die Kultur der 70er Jahre. Paderborn 2004. (Maria Stehle) . . 263 Fröhlich, Claudia; Heinrich, Horst-Alfred (Hg.): Geschichtspolitik. Wer sind ihre Ak-

teure, wer ihre Rezipienten? Stuttgart 2004. (Philipp Stelzel) . . . 265 Fuchs, Hans-Werner: Gymnasialbildung im Widerstreit. Die Entwicklung des Gymna-

siums seit 1945 und die Rolle der Kultusministerkonferenz. Frankfurt am Main 2004. (Uwe Schmidt) . . . 267 Gall, Lothar: Der Bankier Hermann Josef Abs. Eine Biographie. München 2004. (Harald

Wixforth) . . . 269 Golz, Hans-Georg: Verordnete Völkerfreundschaft. Das Wirken der Freundschaftsge-

sellschaft DDR-Großbritannien und der Britain-GDR Society - Möglichkeiten und Grenzen. Leipzig 2004. (Hermann Wentker) . . . 271 Hachmeister, Lutz: Schleyer. Eine deutsche Geschichte. München 2004. (Marica Tolo-

melli) . . . 273 Heydemann, Günther; Oberreuter, Heinrich (Hg.): Diktaturen in Deutschland - Ver-

gleichsaspekte. Strukturen, Institutionen und Verhaltensweisen. Bonn 2003. (Bea- te Ihme-Tuchel) . . . 275 Hirch, Waldemar: Die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas während der SED-

Diktatur. Unter besonderer Berücksichtigung ihrer Observierung und Unter- drückung durch das Ministerium für Staatssicherheit. Frankfurt am Main 2003.

(Thomas Schmidt-Lux) . . . 277 Hirschmann, Kai: Geheimdienste. Hamburg 2004. (Armin Wagner) . . . 279 Hockerts, Hans Günter (Hg.): Koordinaten deutscher Geschichte in der Epoche des

Ost-West-Konflikts. München 2004. (Andreas Rödder) . . . 281 Hoffmann, Heinz: Als privater Unternehmer in der DDR - eine Dresdner Firmenge-

schichte. Beucha 2003. (Barbara Hillen) . . . 284 Holz, Martin: Evakuierte, Flüchtlinge und Vertriebene auf der Insel Rügen 1943-1961.

Köln 2004. (Susanne Raillard) . . . 286 Hüttmann, Jens: Die ’Gelehrte DDR’ und ihre Akteure. Inhalte, Motivationen, Strate-

gien: Die DDR als Gegenstand von Lehre und Forschung. Wittenberg 2004. (Gerd Dietrich) . . . 288 Kahane, Anetta: Ich sehe was, was du nicht siehst. Meine deutschen Geschichten. Ber-

lin 2004. (Martin Jander) . . . 289 Karl, Michaela: Rudi Dutschke. Revolutionär ohne Revolution. Frankfurt am Main

2003. (Detlef Siegfried) . . . 291 Kessen, Peter: Von der Kunst des Erbens. Die „Flick-Collection“ und die Berliner Re-

publik. Mit einem Vorwort von Micha Brumlik. Berlin 2004. (Harald Wixforth) . 293 Koch, Roland (Hg.): Heinrich von Brentano. Ein Wegbereiter der europäischen Inte-

gration. München 2004. (Christian Hacke) . . . 295 Kupper, Patrick: Atomenergie und gespaltene Gesellschaft. Die Geschichte des ge-

scheiterten Projektes Kernkraftwerk Kaiseraugst. Zürich 2003. (Jan Hodel) . . . 298 Links, Christoph; Nitsche, Sybille; Taffelt, Antje: Das wunderbare Jahr der Anarchie.

Von der Kraft des zivilen Ungehorsams 1989/90. Berlin 2004. (Michael Richter) . 302

(8)

Lisse, Albert: Handlungsspielräume deutscher Verwaltungsstellen bei den Konfiska- tionen in der SBZ 1945-1949. Zum Verhältnis zwischen deutschen Verwaltungs- stellen und der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland. Stuttgart 2003. (Detlev Brunner) . . . 303 Manoschek, Walter: Opfer der NS-Militärjustiz. Urteilspraxis – Strafvollzug – Entschä-

digungspolitik in Österreich. Wien 2003. (Wolfgang Form) . . . 305 Möller, Horst; Wengst, Udo (Hg.): Einführung in die Zeitgeschichte. München 2003.

(Thomas Angerer) . . . 308 Naumann, Bernd: Auschwitz. Bericht über die Strafsache gegen Mulka u.a. vor dem

Schwurgericht Frankfurt. Mit einem Nachwort von Marcel Atze und einem Text von Hannah Arendt. Berlin 2004. (Heike Krösche) . . . 236 Neebe, Reinhard: Weichenstellung für die Globalisierung. Deutsche Weltmarktpolitik,

Europa und Amerika in der Ära Ludwig Erhard. Köln 2004. (Werner Bührer) . . 311 Nützenadel, Alexander; Schieder, Wolfgang (Hg.): Zeitgeschichte als Problem.

Nationale Traditionen und Perspektiven der Forschung in Europa. Göttingen 2004. (Michael Gehler) . . . 313 Ramge, Thomas: Die Flicks. Eine deutsche Familiengeschichte über Geld, Macht und

Politik. Frankfurt am Main 2004. (Harald Wixforth) . . . 293 Rensmann, Lars: Demokratie und Judenbild. Antisemitismus in der politischen Kultur

der Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden 2004. (Martin Ulmer) . . . 15 Riege, Katharina: Einem Traum verpflichtet. Hans Mahle - eine Biographie. Hamburg

2003. (Petra Galle) . . . 316 Rieger, Barbara: Roma und Sinti in Österreich nach 1945. Die Ausgrenzung einer Min-

derheit als gesellschaftlicher Prozeß. Frankfurt am Main 2003. (Martin Holler) . 317 Schleif, Nina: SchaufensterKunst. Berlin und New York. Böhlau 2004. (Rainer Gries) . 320 Scholze, Jana: Medium Ausstellung. Lektüren musealer Gestaltungen in Oxford, Leip-

zig, Amsterdam und Berlin. Bielefeld 2004. (Susanne Hagemann) . . . 322 Schulz, Günther; Buchheim, Christoph; Fouquet, Gerhard; Gömmel, Rainer; Hen-

ning, Friedrich-Wilhelm; Kaufhold, Karl Heinrich; Pohl, Hans (Hg.): Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - Arbeitsgebiete-Probleme-Perspektiven. 100 Jahre Viertel- jahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Stuttgart 2004. (Peter Mantel) 324 Schwartz, Michael: Vertriebene und „Umsiedlerpolitik“. Integrationskonflikte in den

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(Michael von Prollius) . . . 463 Schell, Jonathan: Die Politik des Friedens. Macht, Gewaltlosigkeit und die Interessen

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Jahrbuch des Simon-Dubnow-Instituts II. München 2003. (Stefan Troebst) . . . . 19 Starr-LeBeau, Gretchen D.: In the Shadow of the Virgin. Inquisitors, Friars, and Con-

versos in Guadalupe, Spain. Princeton 2003. (Peer Schmidt) . . . 470 Stiftung Stadtmuseum Berlin; Kurt Winkler, Sven Kuhrau (Hg.): Juden Bürger Berli-

ner. Das Gedächtnis der Familie Beer - Meyerbeer - Richter. Berlin 2004. (Martin Holler) . . . 26 van der Linden, Marcel: Transnational Labour History. Explorations. Aldershot 2003.

(Bernd Hüttner) . . . 473 von Brauchitsch, Boris: Kleine Geschichte der Fotografie. Stuttgart 2002. (Christian

Joschke) . . . 474

Theoretische und methodische Fragen 477

Breuer, Ingo: Theatralität und Gedächtnis. Deutschsprachiges Geschichtsdrama seit Brecht. Köln 2004. (Stefan Krankenhagen) . . . 477

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Hildebrand, Klaus (Hg.): Zwischen Politik und Religion. Studien zur Entstehung, Exis- tenz und Wirkung des Totalitarismus. München 2003. (Árpád von Klimo) . . . . 479 Jaeger, Friedrich; Liebsch, Burkhard; Straub, Jürgen; Rüsen, Jörn (Hg.): Handbuch der

Kulturwissenschaften Bd. 1. Grundlagen und Schlüsselbegriffe. Stuttgart 2004.

(Gangolf Hübinger) . . . 481 Jaeger, Friedrich; Rüsen, Jörn (Hg.): Handbuch der Kulturwissenschaften Bd. 3. The-

men und Tendenzen. Stuttgart 2004. (Gangolf Hübinger) . . . 481 Jaeger, Friedrich; Straub, Jürgen (Hg.): Handbuch der Kulturwissenschaften Bd. 2. Pa-

radigmen und Disziplinen. Stuttgart 2004. (Gangolf Hübinger) . . . 481 Michalik, Kerstin (Hg.): Sachunterricht konkret. Geschichtsbezogenes Lernen im Sach-

unterricht. Braunschweig 2004. (Wolfgang Hasberg) . . . 484 Nowosadtko, Jutta: Krieg, Gewalt und Ordnung. Einführung in die Militärgeschichte.

Tübingen 2002. (Simona Slanicka) . . . 486 Europäische Ethnologie und Historische Anthropologie 490

Badura, Matthias: Herr, nimm du die Warzen mit! Laienmedizinische Praktiken in ei- nem Dorf auf der Schwäbischen Alb. Tübingen 2004. (Gesa Kather) . . . 490 Böhm, Andrea: Die Amerikaner. Reise durch ein unbekanntes Imperium. Freiburg

2004. (Peter F. N. Hoerz) . . . 492 Buske, Sybille: Fräulein Mutter und ihr Bastard. Eine Geschichte der Unehelichkeit in

Deutschland 1900-1970. Göttingen 2004. (Lu Seegers) . . . 494 Kormann, Eva: Ich, Welt und Gott. Autobiographik im 17. Jahrhundert. Köln 2004.

(Michaela Fenske) . . . 496

Digitale Medien 500

Colonna, Francesco: Hypnerotomachia Polyphili (Venedig 1499). Oakland, CA 2004.

(Nikolaus Thurn) . . . 500 Foys, Martin K. (Hg.): The Bayeux-Tapestry on CD-ROM. Woodbridge 2002. (Harald

Müller) . . . 501 Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Abteilung Historische Drucke

(Hg.): Ex bibliotheca regia Berolinensi. Galaxie des Wissens. Schöne und rare Bü- cher multimedial entdecken. Berlin 2003. (Marcus Schröter) . . . 503 Voss, Ursula; Bruehl, Hein; Thieme, Thomas; Berkel, Christian: Versuchen wir das Un-

mögliche. Erinnerungen an Che Guevara. Berlin 2003. (Kersten Schüßler) . . . . 505 Whitney, Josiah Dwight: The Yosemite Book. New York, 1868. Oakland 2003. (Markus

Sehlmeyer) . . . 507

Register 511

Rezensentinnen und Rezensenten dieser Ausgabe . . . 511 Autorinnen und Herausgeber der rezensierten Werke . . . 514 Verzeichnis der Siglen . . . 518

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(14)

Editorial

Jüdische Geschichte ist ein Gegenstand der deutschen Geschichtsschreibung geworden, der sich seit über zwei Jahrzehnten einer wachsenden Beliebtheit erfreut. Zahlreiche einschlägige Dissertationen wurden inzwi- schen veröffentlicht, Lehrstühle und Insti- tute in ganz Deutschland eingerichtet, und es ist eine lebendige, wenn auch nicht im- mer unproblematische Lokalgeschichtsschrei- bung zu jüdischen Themen entstanden.1 In der internationalen jüdischen Geschichts- schreibung wächst das Bewusstsein, dass hier zum ersten Mal jüdische Geschichte zu einem erheblichen Teil von nichtjüdischen Historikern und Historikerinnen erforscht wird. Dieser Entwicklung möchte H-Soz-u- Kult mit einem entsprechenden Rezensions- schwerpunkt Rechnung tragen, wobei die mit dieser Initiative verknüpften Ziele im Folgen- den kurz zu skizzieren sind.

Mit dieser neuen inhaltlichen Ausrichtung ist nicht beabsichtigt, jüdische Geschichte the- matisch von den anderen Schwerpunkten, de- nen sich H-Soz-u-Kult seit längerem widmet, zu trennen und in ein intellektuelles Ghetto zu sperren. Vielmehr möchte dieser Schwer- punkt dazu einladen, über die relativen Be- sonderheiten der jüdischen Geschichte und die vielfältigen Formen der Verwobenheit mit ihrer sozialen und kulturellen Umwelt zu reflektieren.2 Dieser Zielsetzung liegen eini-

1Im „Year Book of the Leo Baeck Institute“ schlägt sich das in einer eindrucksvollen Bibliographie nieder. Vgl.

zu neueren Forschungstendenzen Sorkin, David, The Émigré Synthesis: German-Jewish History in Modern Times, in: Central European History 34 (2001), S. 531- 559, Heil, Johannes, Deutsch-jüdische Geschichte, ihre Grenzen und die Grenzen ihrer Synthesen. Anmerkun- gen zu neueren Erscheinungen, in: Historische Zeit- schrift 269 (1999), S. 653-680 sowie Brenner, Michael, Jü- dische Geschichte an deutschen Universitäten - Bilanz und Perspektive, in: Historische Zeitschrift, 266 (1998), S. 1-21. Vgl. zur jüdischen Lokalgeschichtsschreibung Richarz, Monika, Luftaufnahme - oder die Schwierig- keiten der Heimatforscher mit der jüdischen Geschich- te, in: Babylon 8 (1991), S. 27-33.

2Um dies zu verdeutlichen, soll kein eigener Bereich zur jüdischen Geschichte eingerichtet werden. Die ent- sprechenden Rezensionen werden den bereits beste- henden zeitlichen und regionalen Kategorien von H-

ge konzeptionelle Überlegungen zur Stellung und Bedeutung jüdischer Geschichte zugrun- de, die sowohl auf den gegenwärtigen Stand der Forschung reagieren als auch einer Präzi- sierung des regionalen, zeitlichen und inhalt- lichen Rahmens dieses Schwerpunkts dienen sollen.

Die regionale Ausrichtung dieses Schwer- punktes wird sich nicht auf den deutschen Sprachraum begrenzen, sondern grundsätz- lich das europäische Judentum als Ganzes umfassen - zumindest in dem Maße, wie Rezensenten und Redakteure diese Aufgabe zu bewältigen imstande sind. Dies entspricht dem allgemeinen Trend zu einer stärker trans- nationalen Geschichte, der sich auch gerade in der jüdischen Geschichtsschreibung der letz- ten Jahre bemerkbar macht. Zudem sprechen viele Aspekte der jüdischen Geschichte für eine derart erweiterte Perspektive: Nicht zu- letzt durch das Phänomen der Migration als eine Konstante auch der modernen jüdischen Geschichte drängt sich dies auf. Zudem wirk- ten Juden, etwa in Osteuropa, nicht selten als Kulturvermittler, wie sie die transnationa- le Geschichtsschreibung in den letzten Jahren verstärkt thematisiert hat.

Aus Sicht der jüdischen Historiographie ist die Beschränkung auf die Geschichte der deutschen Juden noch aus einem weiteren Grund problematisch: Über viele Jahrzehn- te hat die besonders intensive Erforschung der deutsch-jüdischen Geschichte zu einem

„Germanozentrismus“ (David Sorkin) der Forschung zum europäischen Judentum der Neuzeit geführt. Dies schloss häufig auch eine Blickverengung auf den Weg der deutschen Juden in die moderne Gesellschaft und dessen Überhöhung oder Verwerfung als exemplari- scher Regelfall ein.3Dagegen hat sich in den letzten Jahren ein „Decentering“ (Lois Dubin) der Perspektive jüdischer Geschichtsschrei-

Soz-u-Kult zugeordnet.

3Besonders deutlich wird dies etwa in den fast schon klassischen Arbeiten von Jacob Katz. Vgl. etwa Katz, Jacob, Aus dem Ghetto in die bürgerliche Gesellschaft:

Jüdische Emanzipation 1770-1870, Frankfurt a. M. 1988.

(15)

bung durchgesetzt, womit auch eine höhere Sensibilität für Formen des sozialen und kul- turellen Wandels einherging, die nicht durch normative oder ideologische Auseinanderset- zungen vorgeprägt wurden. Aus allen diesen Entwicklungslinien ergibt sich folglich das Plädoyer, jüdische Geschichte stärker in einer europäischen Perspektive zu betrachten, wo- bei das deutsche Judentum regional und kon- zeptionell im Übergangsbereich zwischen ost- und westeuropäischen Wegen in die jüdische Moderne angesiedelt werden muss.4

Dies hat auch Implikationen für den zeitli- chen Rahmen dieses Rezensionsschwerpunk- tes: Lange Zeit herrschte die Auffassung einer eindeutigen Epochenschwelle zum modernen europäischen Judentum vor, die sich in Moses Mendelssohns Auftreten in den aufgeklärten Kreisen Berlins und in der Entstehung der jü- dischen Aufklärungsbewegung manifestierte.

Die Zäsur 1780 ist in der neueren Forschung der letzten Jahre allerdings deutlich relativiert worden. Zum einen sind die frühen Vertreter der Haskala, deren Aktivitäten annähernd ein Jahrhundert früher einsetzen, sowie die je un- terschiedlichen Voraussetzungen für Eman- zipation, Integration und Akkulturation, wie sie sich seit dem Dreißigjährigen Krieg all- mählich in den europäischen Staaten heraus- bildeten, vermehrt in den Blick genommen worden. Zum anderen wird in der jüdischen Geschichtsschreibung zunehmend hervorge- hoben, dass sehr unterschiedliche Geschwin- digkeiten den allgemeinen Transformations- prozeß prägten, wobei in Zentraleuropa ins- besondere das Festhalten ländlicher jüdischer Gemeinschaften an überkommenen Lebens- formen betont wird.5 Auch über die Kluft zwischen urbanen und ländlichen Siedlungs- formen hinaus gilt, dass für die unterschied- lichen Regionen Europas jeweils eigene Peri- odisierungen erforderlich sind.

4Vgl. dazu David Sorkins Reflexionen über die jeweili- gen Emanzipations- und Akkulturationsmuster in den drei Großregionen Ost-, Zentral- und Westeuropa in:

Port Jews and the Three Regions of Emancipation, in:

David Cesarani (Hg.), Port Jews. Jewish Communities in Cosmopolitan Maritime Trading Centres, 1550-1950, London 2002.

5Vgl. Rürup, Reinhard; Richarz, Monika (Hgg.), Jüdi- sches Leben auf dem Lande. Studien zur deutsch- jüdischen Geschichte (Schriftenreihe wissenschaftli- cher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts 56), Tübin- gen 1997.

So fließend die Anfänge des Transforma- tionsprozesses der europäischen Juden sind, so schwierig gestaltet sich mithin auch der Versuch einer weiteren zeitlichen Präzisie- rung. Der Holocaust wird häufig als das En- de des europäischen Judentums bezeichnet.

Erst allmählich setzt man sich damit ausein- ander, dass sich nach 1945 jüdische Gemein- schaften in Europa wieder etabliert und - in manchen Fällen - im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ein nicht unerhebliches Wachstum erlebt haben. Anhand dieses Faktums stellt sich die kontroverse Frage, inwiefern die Ge- schichte der europäischen Juden eine Fortset- zung erlebt. Auch wenn keinesfalls von einem einfachen Anknüpfen an diese Traditionen über den fundamentalen Zivilisationsbruch des Massenmordes hinweg gesprochen wer- den kann, so fordert diese Entwicklung doch zu einem neuen Nachdenken über die Konti- nuitäten und Brüche heraus. Inwieweit damit die jüdische Geschichte Europas stärker aus dem Schatten des Holocaust heraustritt und wieder an eigenem Gewicht gewinnt, wird ebenfalls ein Gegenstand der zu erwartenden Diskussionen sein, die mit diesem Schwer- punkt explizit bei H-Soz-u-Kult beheimatet werden sollen.

Drittens ist schließlich für eine inhaltliche Ausrichtung des neu zu etablierenden Rezen- sionsschwerpunktes ausschlaggebend, dass die besondere konzeptionelle Stärke gerade der deutschen Forschung zum europäischen Judentum - wohl zurecht - häufig darin gese- hen worden ist, die Bedeutung der Wechsel- wirkungen von nichtjüdischer und jüdischer Geschichte herausgearbeitet zu haben.6Hier scheint sich eine viel versprechende Verbin- dung bisher getrennter Forschungsperspekti- ven entwickelt zu haben, der möglichst auch im Rahmen dieses Schwerpunktes Rechnung getragen werden soll: Die Integration und Akkulturation der Juden werden demnach vermehrt als komplexe Hybridisierungsphä- nomene verstanden, die beide Seiten - jüdi-

6Besonders deutlich ist das etwa in den Versuchen, die in Deutschland florierende Bürgertumsforschung für jüdische Geschichte und umgekehrt fruchtbar zu ma- chen. Vgl. Gotzmann, Andreas; Liedtke, Rainer; van Rahden, Till (Hgg.), Juden, Bürger, Deutsche. Zur Ge- schichte von Vielfalt und Differenz 1800-1933 (Schrif- tenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts, 63), Tübingen 2001.

(16)

sche wie nichtjüdische Kultur - gleicherma- ßen transformieren.

Dabei erscheinen die polarisierenden Zuspit- zungen der einschlägigen Kontroversen in- zwischen als zunehmend fragwürdig, sei es die radikal-zionistische Kritik an dem Assimi- lierungsstreben der Diaspora-Juden oder die apologetisch anmutende Hervorhebung eines

„jüdischen Beitrags“ zur europäischen Kul- tur. Beide Sichtweisen zielen an dem eigen- tümlichen Charakter vorbei, den das kom- plexe, widersprüchliche und doch produktive Streben der europäischen Juden nach Aner- kennung in ihrem jeweiligen kulturellen Kon- text aufwies. Vielmehr gilt es, dieser Kom- plexität gerecht zu werden. Das bedeutet zu- gleich, einen veränderten Begriff von nicht- jüdischer Geschichte zu erarbeiten, die eben nicht den „allgemeinen“ Gang der Geschich- te verkörpert, sondern die selber als Resultat komplexer Aushandlungs- und Hybridisie- rungsprozesse angesehen werden muss. Da- bei erscheinen Konzepte der Minderheiten- geschichte zunehmend fragwürdig, implizie- ren sie doch eine Mehrheitsgesellschaft als ei- ne scheinbar fixierte nationale Einheits- und Leitkultur, der sich die Minderheit anzupas- sen habe.7

Die zweite inhaltliche Präzisierung betrifft das Verhältnis von jüdischer Geschichte und Antisemitismus. Auch hinsichtlich der For- schungsdiskussionen im Rahmen des H-Soz- u-Kult-Schwerpunktes gilt es, die konträren Sichtweisen der Vergangenheit zu überwin- den, nach denen entweder - wie etwa bei Han- nah Arendt - jüdische Geschichte und Anti- semitismus eng aufeinander bezogen werden müssen oder nach denen - wie dies Jean-Paul Sartre postulierte - Antisemitismus allein als Problem der antisemitischen Gesellschaft ver- standen werden sollte. In einer dialektischen Perspektive müssen vielmehr Antisemitismus und jüdische Geschichte als eigenständige Phänomene verstanden werden, die doch zu- gleich in vielfältiger Weise aufeinander bezo- gen waren und bleiben. Antisemitismus ist ein Problem der nichtjüdischen Gesellschaft, das zugleich auf die Veränderungen im jüdi-

7Vgl. dazu van Rahden, Till, Juden und andere Bres- lauer. Die Beziehungen zwischen Juden, Protestanten und Katholiken in einer deutschen Großstadt von 1860 bis 1925 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, 139), Göttingen 2000.

schen Leben reagiert und darauf im selben Moment erheblichen Einfluss nimmt. Es ist daher historisch und dementsprechend hier auch konzeptionell nicht möglich, eindeutige Trennlinien zwischen jüdischer und nichtjüdi- scher Gesellschaft sowie zwischen Antisemi- tismus und jüdischer Geschichte zu ziehen - und sicherlich ist dies auch nicht wünschens- wert, liegt hierin doch u.a. die besondere Her- ausforderung dieses Forschungsgebietes.

Aus diesen Überlegungen folgt, dass wir die Subskribenten und Subskribentinnen von H- Soz-u-Kult herzlich dazu einladen möchten, Veröffentlichungen zu rezensieren, die sich mit der Geschichte der europäischen Juden sowie der Geschichte des Antisemitismus von 1650 bis zur Gegenwart beschäftigen.

Uffa Jensen hat in Kiel, Jerusalem, Berlin und New York Geschichte und Philosophie studiert. Er ist derzeit als DAAD-Fachlektor für Geschichte an der University of Sussex (GB) tätig. Seine Interessenschwerpunkte sind deutsch-jüdische Geschichte, Geschichte des Antisemitismus, Bürgertumsforschung, His- toriographiegeschichte sowie Geschichtstheo- rie.

Veröffentlichungen: Gebildete Doppelgänger.

Bürgerliche Juden und Protestanten im 19.

Jahrhundert, Göttingen (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, 167) 2005; Ortsge- spräche. Raum und Kommunikation im 19.

und 20. Jahrhundert, hrsg. zusammen mit Alexander C. T. Geppert und Jörn Weinhold, Bielefeld 2005; Getrennt streiten - getrennt le- ben? Der doppelte Streit um Heinrich von Treitschkes Antisemitismus unter gebildeten Bürgern (1879-1881), in: WerkstattGeschichte 38 (2004), 3-25.

Thorsten Wagner hat in Tübingen, Jerusalem, Madison/Wisconsin und Berlin Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft studiert.

Er ist derzeit Doktorand an der Technischen Universität Berlin und Fellow des Danish Research Council, Kopenhagen. Interessen- schwerpunkte sind europäisch-jüdische Ge- schichte (17.-19. Jhr.), nordische Geschichte (insbesondere Dänemark), die Geschichte des Antisemitismus und des Nationalsozialismus bzw. der Judenvernichtung.

Veröffentlichungen: Overcoming Prejudice:

The Danish Church and the Jews 1918-1945:

(17)

Stepping into the Breach or Relativizing Antisemitism?, in: Kirchliche Zeitgeschich- te/Contemporary Church History (16) 2003, S. 149-168; Holocaust i erindring og på mu- seum (Der Holocaust in der Erinnerung und im Museum), in: Sode-Madsen, Hans (Hg.), I Hitler-Tysklands Skygge. Dramaet om de danske jøder 1933-1945, Kopenhagen 2003, S.

285-304; „Ein vergebliches Unterfangen? Der Antisemitismus und das Scheitern des däni- schen Nationalsozialismus“, in: Königseder, Angelika; Graml, Hermann; Wetzel, Juliane (Hgg.), Vorurteil und Rassenhaß. Die Rol- le des Antisemitismus in den faschistischen Bewegungen. Festschrift für Wolfgang Benz, Berlin 2001, 275-296.

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Die Redaktion von H-Soz-u-Kult (einschl. Kooperationspartner)

Name Affiliation Fachgebiete

Prof. Dr. Jörg Baberowski Humboldt-Universität zu Berlin Geschichte Osteuropas, spe- ziell russische Geschichte Torsten Bathmann, M.A. Humboldt-Universität zu Berlin Weimarer Republik und

Nationalsozialismus, Asiati- sche Geschichte

Dr. Lars Behrisch Universität Bielefeld Frühe Neuzeit

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geschichte Karsten Borgmann, M.A. Humboldt-Universität zu Berlin Listen-Redaktion Maren Brodersen, M.A. Zentrum für Zeithistorische For-

schung Potsdam

Listen-Redaktion Dipl. Math. ETH Daniel

Burckhardt, M.A.

Humboldt-Universität zu Berlin Web-Redaktion und techni- sches Konzept

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Zeitgeschichte (nach 1945) Prof. Dr. Andreas Eckert Universität Hamburg Afrikanische Geschichte

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PD Dr. Eckhardt Fuchs Universität Mannheim Wissenschaftsgeschichte Dr. Stefan Gorißen Universität Bielefeld Frühe Neuzeit

lic. phil. Peter Haber Universität Basel (CH) Schweizer Geschichte Dr. Frank Hadler GWZO Leipzig Geschichte und Kultur Ost-

mitteleuropas Dr. Udo Hartmann Humboldt-Universität zu Berlin Alte Geschichte Dr. Rüdiger Hohls Humboldt-Universität zu Berlin Projektleitung Prof. Dr. Konrad Jarausch Zentrum für Zeithistorische For-

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schung, Potsdam

Zeitgeschichte (nach 1945) Prof. Dr. Michael Lemke Zentrum für Zeithistorische For-

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Zeitgeschichte (nach 1945) Dr. Stephanie Marra Universität Dortmund Exposition / Ausstellungen Dr. Astrid Meier Universität Zürich (CH) Moderne Geschichte des

Nahen und Mittleren Ostens Dr. Jochen Meissner Universität Leipzig Geschichte Lateinamerikas PD Dr. Matthias Middell Universität Leipzig Westeuropäische Geschichte Dr. Harald Müller Humboldt-Universität zu Berlin Mittelalterliche Geschichte Katja Naumann, M.A. Universität Leipzig Redaktion geschichte.trans-

national

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ziell russische Geschichte Dr. Markus Sehlmeyer Universität Rostock Digitale Medien

Thorsten Wagner, M.A. Technische Universität Berlin Jüdische Geschichte Anke Winsmann, M.A. Humboldt-Universität zu Berlin Web-Rezensionen Ralf Wolz, M.A. Berlin-Brandenburgische Aka-

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Listen-Redaktion Vera Ziegeldorf, M.A.,

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Zitationshinweise

Hinsichtlich der beiH-Soz-u-Kult undHistorische Literaturpublizierten Rezensionen gelten die üblichen Standards. Jedoch sollte bei Rezensionen das Datum der jeweiligen Veröffent- lichung und die fortlaufende Sigle der Besprechung mit aufgeführt werden. Datum und Nummer verweisen immer auf das gleiche Dokument.

Beispiel:

Historische Literatur:

HistLit 2003-1-015 / Jeannette Madarasz über Bauerkämper, Arnd (Hrsg.): Britain and the GDR. Relations and Perceptions in a Divided World. Berlin 2002. In: H-Soz-u-Kult 10.01.2003.

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oder:

H-Soz-u-Kult:

Jeannette Madarasz über Bauerkämper, Arnd (Hrsg.): Britain and the GDR. Relati- ons and Perceptions in a Divided World. Berlin 2002. In: H-Soz-u-Kult, 10.01.2003,

<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2003-1-015>.

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Themenschwerpunkt: Jüdische Geschichte

Bannasch, Bettina; Hammer, Almuth (Hg.):

Verbot der Bilder - Gebot der Erinnerung. Me- diale Repräsentationen der Shoah. Frankfurt am Main: Campus Verlag 2004. ISBN: 3-593- 37485-4; 418 S.

Rezensiert von:Bernd Boll, Freiburg im Breis- gau

Lässt sich Auschwitz darstellen? Sind Bilder ein legitimes Medium der Repräsentation? Zu dieser immer wieder diskutierten Problema- tik veranstalteten die Kulturwissenschaftle- rinnen Bettina Bannasch und Almuth Ham- mer 2002/03 in Gießen mehrere Arbeitstref- fen und eine Tagung, deren Ergebnisse nun vorliegen. Rund 20 VertreterInnen verschie- dener Disziplinen nähern sich dem Dilem- ma, wie das Gedächtnis an die Shoah be- wahrt werden kann, ohne dass es durch unan- gemessene visuelle Repräsentation banalisiert wird. Aber ist Undarstellbarkeit wirklich ein Spezifikum der Shoah? Unzureichend im Sin- ne von Wahrhaftigkeit ist die Rekonstruktion aller historischen Ereignisse; Möglichkeiten und Grenzen bildlicher Repräsentation sind generell zu problematisieren. Die Unfassbar- keit des Massenmordes an den europäischen Juden wirft indes moralische Fragen auf, de- ren Beantwortung häufig der Theologie an- vertraut wird.

Das Bilderverbot für die Shoah wurde ur- sprünglich religiös begründet, wie der Beitrag von Jens Mattern deutlich macht. Emmanu- el Lévinas zufolge können sich Juden nicht im Sinne des Existenzialismus unbeschränkt selbst entwerfen, sondern erhielten durch die Shoah „die äußerste Freiheit“ (S. 37), ihr Ju- dentum definitiv zu akzeptieren. Damit sei- en sie in einen Zustand der Heiligkeit einge- gangen, der das alttestamentarische Verbot, sich von Gott ein Bild zu machen, auf die Ju- den insgesamt ausweite. Für Michael Tilly da- gegen ist das theologische Bilderverbot nicht verbindlich: Es sei vielmehr „Ausdruck refor- merischer Partikularinteressen“ im Judentum (S. 356) und habe nur anthropomorphen Got-

tesvorstellungen gegolten, nicht aber bildli- chen Darstellungen generell. Wie Tilly am Bei- spiel der synagogalen Architektur nachweist, war bewusste Bildlosigkeit „ein Mittel der In- tegration nach innen und der Definition nach außen“ (S. 352) und konnte nach den Erfor- dernissen der jeweiligen jüdischen Gruppeni- dentität in der Diaspora strenger oder lascher gehandhabt werden. Eine Übertragung auf die Darstellung der deutschen Vernichtungs- politik sei aus theologischen Traditionen nicht ableitbar und schon deshalb nicht zulässig, weil die schöpferische Bildproduktion „vie- len Opfern der Shoah auch während der un- menschlichen Gefangenschaft Kraft zum Wei- terleben zu geben vermochte“ (S. 356).

Wie Andreas Langenohl zeigt, trieb Theo- dor W. Adorno in seiner „Negativen Dialek- tik“ das Bilderverbot von säkularen Prämis- sen ausgehend auf die Spitze, indem er je- den bildhaften Gedanken aus der Kritischen Theorie verbannte. Erinnerung an die Shoah verstand er ausschließlich als intellektuelle Reflexion, die dem Tod der Ermordeten kei- nen nachträglichen Sinn geben dürfe, son- dern „auf die Anerkennung der historischen Sinnlosigkeit der Opfer überwundener Herr- schaftsformen“ abzielen müsse (S. 80). Mit seiner Verbannung des konkreten Bildes aus dem Denken konnte sich Adorno auf den späten Sigmund Freud berufen, dem das alt- jüdische Bilderverbot als Beweis kulturellen Fortschritts galt: als Höherentwicklung der Kultur vom Triebhaften zum Geistigen, weil nun ein Gott zu verehren war, der unsicht- bar blieb und von dem nur der Verstand ei- ne Vorstellung gewinnen konnte. Christina Pfestroff weist in ihrem Beitrag über Jean- François Lyotard nach, dass dieser Freuds Bevorzugung des Diskursiven vor dem Ge- stalthaften nicht folgte, sondern im figura- len Raum eine „Sphäre mit eigenem Recht“

sah (S. 50). Sie spricht geradezu von einem

„Bildlichkeitsgebot“ bei Lyotard (S. 45), der allerdings die künstlerische Darstellung der Shoah meinte und überdies nicht im Kunst- werk selbst, sondern im affektiven Zustand

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B. Bannasch u.a. (Hgg.): Verbot der Bilder - Gebot der Erinnerung 2004-4-147

des Künstlers bei dessen Verfertigung die ei- gentliche Repräsentation des Dargestellten zu erkennen glaubte.

Paul Petzel fragt, ob das Bilderverbot eher ein Synonym für die Undarstellbarkeit des Verbrechens oder eine ethische Einstellung sei, die sich auf Respekt vor dessen Opfern gründe – zumal von Seiten der Nachfahren der Täter. Er sieht im Gesichtssinn eine „herr- schaftliche Codierung“ (S. 375), die die Op- fer abermals zu Opfern degradiere. Um die- ser Falle zu entrinnen, plädiert Petzel für eine Präsentationsform von fotografischen Quel- len, die den Blick des Betrachters mit thema- tisiert. Martin Schulz untersucht die Grenzen des Repäsentationspotenzials der Quellengat- tung Fotografie. Er zeigt, dass sich in jedem Foto verschiedene Blicke kreuzen: die der Tä- ter, der Opfer und der jeweiligen Rezipienten.

Jenseits der erforderlichen Quellenkritik bil- den die Fotos so einen virtuellen kollektiven Gedächtnisraum, dessen Bilder „stets flexibel inszenierbare und kanonisierbare ikonografi- sche Vorgaben“ darstellen (S. 205). Fotos seien unverzichtbar, weil sie sichtbar machten, was bislang als unsichtbar und damit undarstell- bar galt, und somit „Bedingungen der Mög- lichkeit für das Erinnern selbst“ seien (S. 207).

Dass Bilder der Shoah für die Nachfahren der Opfer und der Täter unterschiedliche Bedeu- tung haben können, macht der Beitrag von Matthias Heyl deutlich. Er fragt, ob sich hinter der Forderung nach einem Bilderverbot nicht eine „besonders elaborierte Form der Abdrän- gung“ verbergen könne (S. 118), und stellt un- ter Berufung auf die zahllosen Berichte von Überlebenden das Undarstellbarkeitspostulat in Frage. Ein Verzicht auf Bilder sei allenfalls dann gerechtfertigt, wenn mit der Ausstel- lung eines Fotos das Opfer entwürdigt und damit ein Teil der Tat fortgesetzt werde.

Wer ein Bilderverbot formuliere, lautet der Einwand von Detlef Hoffmann, ignoriere die Tatsache, dass Menschen „bildproduzieren- de Wesen“ seien (S. 381). Er weist auf die affektive Dimension von Bildern und deren Bedeutung für die individuelle Konstruktion der Ordnung der Welt hin: Erinnerung oh- ne bildliche Symbolisierung des Erlebten sei unmöglich. Ursula Stenger betont die wich- tige Funktion von Fotos für die pädagogi- sche Praxis: Indem Bilder Macht über unsere

Körper haben und Gefühlslagen vermitteln, strukturieren sie Sinn, „eröffnen einen Blick auf Wirklichkeit und führen so wieder zu Wahrnehmungen“ (S. 139). Christoph Münz plädiert schließlich dafür, sich vom Undar- stellbarkeitspostulat nicht abschrecken zu las- sen, das George Steiner auch für die Sprache geltend macht – und dessen äußerste Kon- sequenz ein Schweigegebot wäre. Die Un- zulänglichkeit der sprachlichen und visuel- len Repräsentation möge Unbehagen verursa- chen, könne aber ein Bilderverbot nicht recht- fertigen.

In ihrem abschließenden Beitrag setzt Al- muth Hammer voraus, dass Deutungen der Shoah durch einen religiösen Bezugsrahmen definiert seien. Ihre Argumentation, warum Lévinas’ Analogie zum jüdischen Grün- dungsereignis am Sinai unzutreffend und ein Bilderverbot deshalb nicht zu rechtfertigen sei, bleibt aber im theologischen Referenz- system gefangen, verweigert sich der Empi- rie und verzichtet bedauerlicherweise darauf, wichtige Argumentationslinien zu bündeln, die Hammer in ihrem Projekt selbst mit ange- legt hatte. Offenbar wird der Begriff „Bilder- verbot“ von den beteiligten Autoren mit un- terschiedlicher Reichweite ausgestattet. In sei- ner starken Variante ist es unzulässig, Bilder auch nur in Gedanken oder verbal zu entwer- fen oder sie bei der Erforschung und Darstel- lung des Verbrechens zu benutzen. Die mitt- lere Variante besteht auf der Angemessenheit der Repräsentation, der Bildquellen gerecht werden müssten. Und die schwache Varian- te des Bilderverbots schließlich begnügt sich mit der Forderung nach einer ausreichenden Kontextualisierung und nach dem Verzicht im Einzelfall, um die Opfer durch Zurschaustel- lung nicht abermals zu entwürdigen.

Nun mag man sich mit gutem Grund ent- scheiden, Bilder nicht zur Darstellung der Shoah heranzuziehen. Für die Sphäre der Bildproduktion bleibt dann aber immer noch zu erklären, was Juden dazu bewogen haben mag, unter den widrigsten Bedingungen zu fotografieren, um der Nachwelt diese Zeug- nisse der erlittenen Verfolgung zu überliefern.

Und was die spätere Verwendung von Bil- dern der Shoah betrifft, besteht weiterhin er- heblicher Erklärungsbedarf, warum und wie ungezählte Fotos durch ihre mediale Verbrei-

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tung unser Bild von dieser Verfolgung prä- gen. Gerade die Befürworter eines Bilderver- bots lassen meist außer Acht, dass das Wis- sen um die Einzigartigkeit der Shoah eine Voraussetzung für die Formulierung des Bil- derverbots ist, die selbst erst aus zahlreichen – auch bildhaften – Quellen gewonnen wer- den muss. Wer gegen die dokumentarische Fotografie einwendet, sie sei nicht in der La- ge, den Anspruch auf ein „zutreffendes“ oder gar „wahres“ Gesamtbild einzulösen, misst sie am gestalteten Kunstwerk und übersieht, dass die geschichtswissenschaftliche Rekon- struktion eines historischen Ereignisses im- mer Annäherung bleiben muss: ein Destillat aus zahllosen offiziellen und privaten Text- , Bild- und Tondokumenten. Insgesamt ent- hält der Band zahlreiche bedenkenswerte Ein- sichten, deren interdisziplinäre Vernetzung für die Erforschung von visuellen Repräsen- tationen der Shoah aber weiterhin Desiderat bleibt.

HistLit 2004-4-147 / Bernd Boll über Ban- nasch, Bettina; Hammer, Almuth (Hg.):Verbot der Bilder - Gebot der Erinnerung. Mediale Reprä- sentationen der Shoah. Frankfurt am Main 2004.

In: H-Soz-u-Kult 30.11.2004.

Borchmeyer, Dieter; Kiesel, Helmuth (Hg.):

Das Judentum im Spiegel seiner kulturellen Um- welten. Symposium zu Ehren von Saul Fried- länder. Neckargemünd: Edition Mnemosyne 2004. ISBN: 3-934012-11-6; 228 S.

Rezensiert von: Reinhard Mehring, Insti- tut für Philosophie, Humboldt-Universität zu Berlin

Es mag verwundern, dass die Heidelberger Germanisten Dieter Borchmeyer und Hel- muth Kiesel ein Symposium zu Ehren des jü- dischen Historikers Saul Friedländer veran- stalteten. Überraschen mag hier einerseits die Würdigung des Historikers durch zwei Ger- manisten und andererseits die direkte The- matisierung des Judentums, die oft politisch wahrgenommen wird und dann sogleich be- sondere Aufmerksamkeit mobilisiert. Dabei ist es eigentlich verwunderlich, dass die The- matisierung des Judentums „im Spiegel sei-

ner kulturellen Umwelten“ überhaupt über- rascht. Unsere moderne Kultur ist schließ- lich ohne den Beitrag des Judentums, jü- discher Traditionen und jüdischer Autoren, nicht vorstellbar, wie Kiesel in seinem Bei- trag näher ausführt. Eine Geschichte der li- terarischen Moderne, wie er sie jüngst vor- legte, ist deshalb ohne eingehende Klärung des Verhältnisses ernstlich kaum zu schrei- ben. Dieter Borchmeyer wiederum begegne- te die Frage insbesondere bei seiner inten- siven Auseinandersetzung mit Richard Wag- ner. Er gab u.a. eine vielbändige Ausgabe der Schriften und Dichtungen Wagners sowie ei- ne umfassende Dokumentation des Verhält- nisses von Nietzsche und Wagner heraus und publizierte mehrere Bücher über Wagner und dessen literarische Wirkungsgeschichte.1 So waren es auch zwei Tagungen über Richard Wagner, über „Richard Wagner und die Ju- den“ und „Richard Wagner im Dritten Reich“, welche die freundschaftlichen Kontakte mit Saul Friedländer stifteten, die nun zu dem Symposium führten.

Doch noch eine weitere Kontroverse ist für das Faktum der Publikation nicht unwich- tig: Borchmeyer und Kiesel intervenierten bei- de in den Auseinandersetzungen um Mar- tin Walser für Walser. 2001 publizierte Borch- meyer dabei unter dem Titel „Martin Wal- ser und die Öffentlichkeit“2eine Analyse der so genannten Walser-Bubis-Debatte, die sich auch als exemplarischer Versuch lesen lässt, die Debatte um Auschwitz und den deut- schen Antisemitismus richtig zu stellen. Bei- spielhaft zeigt er hier, wie die bundesdeut- sche Öffentlichkeit Walsers lebenslanges Rin- gen um ein integres, persönliches Verständnis der Problematik in den Schablonen der „pol- itical correctness“ simplifizierte und denun- zierte. Zusammen mit Kiesel3gab er anschlie- ßend auch einen Sammelband über Walsers inkriminierten Roman „Tod eines Kritikers“

heraus und ergänzte die Analyse der öffentli- chen Debatte so durch eine Deutung des sati-

1Vgl. zuletzt Borchmeyer, Dieter, Richard Wagner. Ahas- vers Wandlungen, Frankfurt am Main 2002.

2Vgl. Borchmeyer, Dieter, Martin Walser und die Öffent- lichkeit. Von einem neuerdings erhobenen unvorneh- men Ton im Umgang mit einem Schriftsteller, Frankfurt am Main 2001.

3Vgl. dazu Borchmeyer, Dieter; Kiesel, Helmuth (Hgg.), Der Ernstfall. Martin Walsers „Tod eines Kritikers“, Hamburg 2003.

Referenzen

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