D
as „positive Denken“ als Weg zum Erfolg und Wohlbefinden wird in zahlreichen Büchern und Zeitschriften dargestellt. Ist diese Einstellung richtig oder falsch? Oder haben die Philo- sophen Recht, die im Richti- gen das Falsche sehen?Sollen wir uns ganz dem Trend des propagierten „posi- tiven Denkens“ ausliefern?
Sollen wir den Ernst des Le- bens leugnen und verdrängen?
Ständiger Optimismus ist oberflächlich. Müssen und können wir immer nur fröh- lich sein? Heiter sollten wir sein! Heitere Menschen wan- dern zwischen Glück und Leid, Freude und Trauer, Witz und Wehmut – sind Lebens- könner, nicht Lebenskünst- ler. Glück ist nicht ständiges Genießen des Angenehmen, Lustvollen, Positiven (wie das
die Lebenskünstler meinen und tun) – sondern auch das Hinnehmen von Unangeneh- mem, Schmerzlichem, Negati- vem (was die Lebenskönner charakterisiert). Heiterkeit ist eine ausgeglichene Einstel- lung zum Leben mit seinem Glanz und Schatten, ist die gesündeste Einstellung, die das Immunsystem stärkt und dadurch die Lebensqualität – auch am Arbeitsplatz – ver- bessert. Also: nicht jammern, sondern heiter sein. Heiter- keit als Lebenseinstellung!
Im Richtigen auch das Falsche, im Falschen auch das Richtige sehen – denn zu je- dem Leben gehört Richtiges und Falsches.
Und an „Problemen“
scheitern? Es gibt keine Pro- bleme – nur Aufgaben, die zu lösen sind! „Du hast Ah- nung“ – wurde mir auf diese
Feststellung auf der Intensiv- station eines Krankenhauses gesagt. „Habe ich Ahnung?“
– frage ich mich. Oder sehe
ich tatsächlich im Richtigen das Falsche und im Falschen das Richtige?
Dr. med. Manfred Gabor
V
ielleicht wäre die Ruhe zwischen den Tagen eine gute Gelegenheit, über schlummernde Einsparpo- tenziale nachzudenken und auch mal den einen oder an- deren eingefahrenen Weg kri- tischer Betrachtung zu unter- ziehen.Immer wieder werde ich etwa um Rat gefragt, wenn die Bank zu Fondswechseln rät, ob das denn sinnvoll sei.
Der Anleger, frustriert ob des bereits erreichten hohen Ver- lustes im alten Fonds, hält es denn auch ernsthaft für mög- lich, dass der Fonds, in den umgeschichtet werden soll, die Miesen schnell wieder gutmachen wird.
Was für eine fatale Fehlein- schätzung! Das Normale wä- re doch eher, dem Anlagebe- rater, der zur Umschichtung rät, seine alte Fehlinvestition um die Ohren zu hauen, ver- bal natürlich nur.
Das Vertrauen ins Wertpa- pier-Know-how der Banker scheint dermaßen ungebro- chen, dass ein Nichtbefolgen der Empfehlung fast als un- gehörig empfunden wird.
Zur Entscheidungsfindung mag hier beitragen, dass etli- che dieser Umschichtungsvor- schläge mit dem Kunden selbst herzlich wenig zu tun haben, sondern es (der Bank) schlicht- weg darum geht, zusätzliche Erträge zu generieren. Hinter vorgehaltener Hand höre ich von manchem Berater, dass ihm vorgegeben wird, welche Fonds er zu pushen habe.
Wer ganz auf Fonds ver- zichtet und in die Direktanla-
ge einsteigt, kann einen ziem- lich großen Kostenblock zu- gunsten einer besseren Ren- dite ausnutzen, wenngleich zulasten der Bequemlichkeit.
Dennoch halte ich den Auf- wand bei der Direktinvestiti- on im Verhältnis zum Mehr- ertrag für sehr beachtlich. Ein Depot bei einer Direktbank bringt zudem weiteres Eins- parvolumen.
Viele scheuen sich aber, das Depot auf eine andere Bank zu verlagern, weil oft mit enormen Gebühren des Wertpapierübertrags „ge- droht“ wird. Dieser Knute muss sich der Wechselwillige jedoch keineswegs unterwer-
fen. Das Landgericht Stutt- gart (Az.: 20 O 101/03) hat nämlich festgestellt, dass die Übertragung von Wertpapie- ren auf ein anderes Depot nichts kosten darf. Jetzt fehlt nur noch der Hinweis für die Käufer von Festverzinslichen, sich möglichst kurzfristig zu binden und bei Krediten ganz lange Laufzeiten zu bevorzu- gen. So viel Einsparpotenzial bringen selbst die besten Steuersparmodelle nie und
nimmer auf. )
S C H L U S S P U N K T
[72] Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 51–5222. Dezember 2003
Rund ums Geld
Jede Menge
Einsparpotenziale
Börsebius
Post Scriptum
Heiterkeit als Lebenseinstellung
Philosophie im Alltag und am Arbeitsplatz
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„rund ums Geld“
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