DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Mitarbeit am
Austausch mit China
KÖLN. Chinesische Ärzte sollen die deutsche Medi- zin kennenlernen, deut- sche Ärzte Erfahrungen in China sammeln: den Aus- tausch von Ärzten (und
Medizinstudenten) und die Pflege der wissenschaft- lichen Beziehungen zu China hat sich die
„Deutsch-Chinesische Ge- sellschaft für Medizin"
zum Ziel gesetzt (dazu:
„Akademische Beziehun- gen zu China", Heft 27/1984). Die neue Gesell- schaft lädt jetzt Ärzte, die sich diesen Zielen ver- pflichtet fühlen, zur Mitar- beit ein. Informationen und Aufnahmeanträge sind un- ter folgender Anschrift zu
Hochdruck- Programm läuft
WIESBADEN. Der Berufs- verband Deutscher Interni- sten e.V. hat alle Ärzte und das medizinische Personal aufgefordert, an einer bun- desweit angelegten Aktion zur Verbesserung der Compliance bei Hyperto- nie mitzuwirken. Im Rah- men dieser Aktion sollen alle Akten der Hypertoni- ker besonders gekenn- zeichnet sein, es soll auf regelmäßige Nachkontrol- len zu festen Terminen mit kurzen Wartezeiten und angemessener Konsulta- tionszeit geachtet werden, sowie nicht-ärztliches Per- sonal (z. B. Arzthelferin- nen) in die Betreuung der Hochdruckpatienten mit einbezogen werden.
Mit dem Hochdruck-lnfor- mations- & -Therapie-Pro- gramm (H.I.T.-Programm) sollen im gleichen Sinne neue Wege und Organisa- tionsformen aufgezeigt werden, um die Betreuung der Hochdruckkranken dauerhaft zu verbessern.
Das H.I.T.-Programm wur-
Chinesen und chinesische Medizin kennenlernen: Unter- suchung in einem Pekinger Krankenhaus Foto: Keystone erhalten: Deutsch-Chinesi- sche Gesellschaft für Me- dizin, per Adresse Hans- Neuffer-Stiftung, Haeden- kampstraße 1, 5000 Köln 41 (Lindenthal) EB
de speziell für die enga- gierte Arzthelferin entwik- kelt, die ihren Arzt in der direkten Betreuung der Hochdruckkranken unter- stützen soll. Es besteht aus einem Fernlehrkurs, einem begleitenden Lehrbuch und einem Wochenend- Seminar. Ausbildungs- schwerpunkte sind: arte- rielle Hypertonie und an- dere Risikofaktoren, Ursa- chen, Diagnostik und Risi- ko; die Anamnese und Dia- gnostik des Hochdruck- kranken; richtiges Blut- druckmessen, Blutdruck- apparate und Selbstmes- sung des Blutdruckes; all- gemeine Therapiemaßnah- men und Diätetik; Hoch- druckmedikamente und ih- re Nebenwirkungen; die Langzeitbetreuung des Hochdruckpatienten, Füh- rung einer speziellen
Hochdrucksprechstunde, däs aktive Wiedereinbe- stellsystem.
Auskünfte über Ausbil- dungsinhalt und Anmel- dungen erteilt: Terramed Communications; 7770 Überlingen, Sankt-Ulrich- Straße 12a; Telefon:
0 75 51/6 50 32 EB
Aus der DDR
Arbeitstagung zur Allgemeinmedizin
OSTBERLIN. Die Vorzüge des „sozialistischen Haus- arztprinzips" seien in der DDR vor allem auf dem Lande und in Klein- und Mittelstädten überzeugend nachweisbar, es lasse sich aber auch in Ballungsge- bieten und Großstädten verwirklichen. Dies war ei- ne der Kernaussagen der stellvertretenden Ministe- rin für Gesundheitswesen, Obermedizinalrätin Dr. An- neliese Toedtmann, bei ei- ner „Zentralen Arbeitsta- gung" des Gesundheitsmi- nisteriums zur weiteren Entwicklung des Fachge- bietes Allgemeinmedizin.
Frau Dr. Toedtmann stellte die „Schlüsselfunktion des Hausarztes" bei der Erst- betreuung der Bürger, aber auch bei der Senkung des Krankenstandes in den Mittelpunkt ihres Refera- tes. Dazu gehöre unter an- derem, daß der Allgemein- arzt auch in der Großstadt sich und seine Mitarbeiter über die Lebensbedingun- gen und das soziale Um- feld seiner Patienten infor- miert und daß er anderer- seits in den ambulanten medizinischen Einrichtun- gen für den Bürger jeder- zeit zugänglich ist (Früh-, Spät- und Sonnabend- sprechstunden).
Nach den ersten Veröffent- lichungen über die Tagung war auch die theoretische Fundierung des Faches All- gemeinmedizin ein wichti- ges Thema. So forderte der Vorsitzende der Gesell- schaft für Allgemeinmedi- zin der DDR, Medizinalrat Dr. Günter Borgwardt, eine höhere Wissenschaftlich- keit in der Arbeit. Dabei müsse man sich auf die spe- ziellen Möglichkeiten der Hausärzte konzentrieren, nämlich die Prophylaxe und Früherkennung, das „ge- zielte Vorgehen" mit ratio-
neller Diagnostik und wis- senschaftlich begründeter Therapie und die Langzeit- betreuung der Patienten.
Ministerin Dr. Toedtmann forderte außerdem Hoch- schullehrer und Weiterbil- dungsleiter dazu auf, sich darum zu bemühen, daß die Promotion für jeden Allgemeinarzt der DDR
„wieder eine Selbstver- ständlichkeit wird". gb Ausland
85,5 Prozent durchgefallen
CHICAGO. Von 19 000 Ab- solventen eines ausländi- schen Medizinstudiums, die im Frühjahr die für ei- nen Arbeitsplatz in einem amerikanischen Kranken- haus notwendige Prüfung (ECFMG) ablegen wollten, haben nur 14,5 Prozent be- standen. Bei früheren Prü- fungen rechnete man mit einer Quote von etwa 25 Prozent. Nachdem jedoch 1983 vor allem im karibi- schen Raum die Prüfungs- fragen vorab bekanntge- worden waren, hatte die zuständige Kommission ei- ne schärfere Überwachung angekündigt. gb
Milliardenumsatz mit Wundermitteln
WASHINGTON. Auf minde- stens 10 Milliarden Dollar jährlich schätzt ein Unter- ausschuß des Repräsen- tantenhauses den Umsatz mit nutzlosen „Heilmit- teln" und Wunderkuren;
drei Viertel der verwende- ten Substanzen könnten sogar schädlich sein. Fast die Hälfte des Umsatzes entfällt auf angebliche Krebsmittel. Nach dem in vier Jahren erarbeiteten Bericht sind die Lieferan- ten solcher Mittel in zuneh- mendem Maße nicht mehr Einzelpersonen, sondern modern organisierte Un- ternehmen. gb Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 31/32 vom 3. August 1984 (19) 2291