Die Information:
Bericht und Meinung
HÖRFUNK UND FERNSEHEN
Sonntag, 15. September
15.30 Lärm — Feind der Gesund- heit
Norddeutscher Rundfunk, 3. Programm
Ernst Manthey
20.15 Der Fusionsreaktor — Ener- giequelle von übermorgen — Aus der Magazinsendung:
Strukturen — Wissen über Wissenschaft
Hessisches Fernsehen
20.30 Die Ämterinflation — Aus der Reihe: Konjunktur auf leich- ter Welle
Bayerischer Rundfunk, 1. Programm
Helmut Seitz
Zahlen wir unsere Steuern bald nur noch, um die Gehälter im öffentlichen Dienst zu finanzieren? Fressen die Be- amten unseren Staat auf? Dies wird in letzter Zeit immer häufiger sehr kontro- vers diskutiert. Die Sendung will aber dieses Thema ganz ohne Bierernst auf- greifen und es mit Humor und flotter Musik bewältigen.
22.00 Vom Bildungsnotstand zum Notstand der Gebildeten?
Erstes Fernsehen Paul Mautner
Seit geraumer Zeit wird in der Bundes- republik über die berufliche Zukunft un- serer Akademiker heftig gestritten. Ent- wickelt sich ein akademisches Proleta- riat, eine arbeitslose Gruppe von fehl- oder unterbeschäftigten Akademikern?
Der Autor versucht, am Beispiel Groß- britanniens die Frage zu beantworten, ob unser früherer Bildungsnotstand in einen Notstand der Gebildeten umzu- schlagen droht.
Montag, 16. September
20.15 Geburtenrückgang — Fami- lie nach Plan?
Aus der Reihe: Kontakte Zweites Fernsehen Walther Schmandt
Seit einigen Jahren liegt die Geburten- ziffer in der Bundesrepublik unter der Sterberate. Das kann sich bald verhäng- nisvoll auf die Rentensituation und die Volkswirtschaft auswirken.
Dienstag, 17. September
16.20 Der Schock der Pensionie- rung „Helm ab zum Lebens- abend"
Erstes Fernsehen Jürgen Bertram
Der Autor hat Arbeitnehmer eines Großbetriebes beim Übergang in den Ruhestand begleitet. Sein Bericht, er-
gänzt durch neue Ergebnisse der Al- tersforschung, zeigt auf, was unter dem
„Pensionierungsschock" zu verstehen ist. Untersucht wird auch, welche Mög- lichkeiten es gibt, ältere Menschen besser und beizeiten auf den Lebens- abend vorzubereiten.
21.35 Früherkennung und Frühbe- handlung hörbehinderter Kinder „Im Wettlauf mit der Zeit"
Norddeutscher Rundfunk, 2. Programm / Aus Wissen- schaft und Technik
Charlotte Drews-Bernstein
Mittwoch, 18. September
16.20 Phrasen, nichts als Phrasen
— Chancengleichheit im Bil- dungswesen
Erstes Fernsehen Joachim Teschner
„Chancengleichheit im Bildungswesen"
— Diesen Begriff haben Bildungsrefor- mer wie kaum einen anderen strapa- ziert. Eine Bildungsexplosion ohneglei- chen sollte Chancengleichheit für alle ermöglichen. Was ist daraus gewor- den?
19.30 Von der Genialität zur Kreati- vität
Aus der Reihe:
Kreativität als Chance Bayerischer Rundfunk, 2. Programm
Paul Matussek
Am Beispiel der Sexualität versucht der Autor die Verschiedenartigkeit der
Kreativitätsbedingungen aufzuzeigen. In der ersten Sendung steht im Vorder- grund das Problem der Sublimierung.
19.45 Das unerreichbare Kind
—Autismus Hessisches Fernsehen Der Beitrag berichtet über den aktuel- len Stand der Autismusforschung, über Diagnose und Therapiemöglichkeiten.
20.20 Die Alten aus der Sicht des Futurologen — Aus der Vor- tragsreihe über Probleme des Alterns und des Alters
„Altwerden als Aufgabe"
Süddeutscher Rundfunk, 2. Programm / Studiowelle Saar
Prof. Dr. E. H. Graul, Mar- burg
20.20 „Abstinenz" — Erfahrungen ehemaliger Trinker
Südwestfunk, 2. Programm / Welt von heute: Aus Politik und Gesellschaft
Ernst Herhaus
Donnerstag, 19. September
16.00 Das menschliche Gehirn „Si- gnalstation und Schaltzentra- le
RIAS, 2. Programm Dieter Dietrich
16.20 Angst (1) — Aus der Reihe:
Das Podium Erstes Fernsehen Lisa Kraemer
Seit zwei Jahrzehnten nehmen in allen Industrieländern die Neurosen zu:
Angst-, Spannungs- und Depressions- zustände. Muß man mit der Angst leben
— leben lernen? Oder — wie kann man sie überwinden und bewältigen lernen? Antworten auf diese Fragen su- chen Experten: 'Psychologen und So- ziologen, Pädagogen und Mediziner.
17.30 Biochemie des Alterns Die biologische Zeit Deutschlandfunk / Radio-Kolleg Egmont R. Koch
2628 Heft 37 vom 12. September 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Die Information:
Bericht und Meinung HÖRFUNK UND FERNSEHEN
Freitag, 20. September
21.00 Deutscher Kinderschutzbund
„Ausschließlich gemeinnüt- zig und mildtätig" — Ein Be- richt zum Weltkindertag der UNESCO
Hessischer Rundfunk, 1. Programm
Susanne Müller-Hanpf Etwa neunzig Kinder werden jährlich in der Bundesrepublik zu Tode gequält, die Dunkelziffer schwerer Mißhandlun- gen liegt nach Schätzungen des Bun- deskriminalamts bei 30 000 im Jahr.
Dem stehen nur verschwindend wenige Gerichtsurteile wegen leichter Körper- verletzungen bei einem Kind gegen- über, denn die meisten Kindesmißhand- lungen werden nicht aufgeklärt, weil Nachbarn oder Verwandte zu gleichgül- tig sind oder eine Anzeige scheuen.
Samstag, 21. September
9.00 Fit für den Profit? — Bericht über das wachsende Trimm- dich-Geschäft
Bayerischer Rundfunk, 1. Programm
Margot Litten
Pro-Fitneß oder Profit-neß? Die Sen- dung beschäftigt sich mit den wirt- schaftlichen Hintergründen der Fitneß- welle.
17.30 Paragraph 218 — Welche Hilfen leisten die Kirchen wirklich?
Norddeutscher Rundfunk, 3. Programm
Inge Britt
18.05 Zu viele Menschen für eine zu kleine Welt — Bericht über die Weltbevölkerungs- konferenz in Bukarest Süddeutscher Rundfunk, 2. Programm / Wissenschaft in der Entscheidung
Lutz Franke
21.30 Hoffentlich stirbt er früher als ich — Zur Situation be- hinderter Kinder und Ju- gendlicher
Süddeutscher Rundfunk, 2. Programm
Günther Hermes
Gibt's Zulagen?
„Der Arzt im öffentlichen Dienst steht vor einer ganz neuen Aufga- benstellung, ohne daß die her- kömmlichen Funktionen aufgeho- ben würden. Die Dienstherren leugnen nicht, daß sich hier grund- sätzlich viel, sehr viel ändern müs- se; aber sie sind offensichtlich der- zeit nicht in der Lage, die drei Ur- sachen zu bewältigen, die zu der isolierenden Verminderung im Per- sonalstand führten. Dies sind er- stens die unzureichende Besol- dung, die in einem Mißverhältnis zur Verantwortung steht, zweitens der sich ausweitende Aufgabenka- talog und die Organisationsstruktur
ÄLLEFEMEINIFS
SONNTAGS BLATT
(denn je mehr sich die Aufgaben- bestimmung auf ordnungsbehördli- che Kompetenzen verringert, um so weniger wird sie dem Funk- tionsbild des Arztes gerecht) und drittens die mangelnde Attraktivität des öffentlichen Gesundheitsdien- stes für junge Mediziner ... Kein junger Arzt wird bereit sein, auf vage Versprechungen hin in den öffentlichen Dienst zu treten. Das Kernproblem ist und bleibt die Be- soldungsfrage und die Laufbahn- Verläßlichkeit. Erst dann, wenn die- se Probleme gelöst sind, wird sich das Haupthindernis im öffentlichen Gesundheitsdienst beseitigen las- sen." K.-J. Fischer
Anamnesen-Industrie
„Anamnesen zu erheben ist — wir wissen es alle — oft mühsam und zeitraubend. Da möchte die ,Geme- da', Gesellschaft für medizinische Datenerfassung und Auswertung mbH, Köln, helfend einspringen und den Arzt durch Fragebogen und Computer entlasten ... Die
Gesellschaft gibt drei Fragebogen heraus: einen großen mit 714 Fra- gen, einen mittleren mit 250 und ei- nen kleinen mit 50. Dieser soll von Patienten im Wartezimmer ausge- füllt werden und dient somit auch der ,sinnvollen Nutzung der Warte- zeit'. Er hat den Umfang eines dop- pelseitig bedruckten Schreibma- schinenblattes.... Den 714er-Fra- gebogen habe ich nicht zu sehen
Schweizerische Ärztezeitung
bekommen. Gerade billig kommt die Sache nicht. Der 250er-Bogen ko- stet samt maschineller Verarbei- tung 10 Mark. Von den 50er-Bogen bekommt man, da sie nicht verar- beitet werden, fürs gleiche Geld 50 Stück; fremdsprachige Ausführun- gen (spanisch, italienisch, jugosla- wisch, griechisch, türkisch) sind et- was teurer. Das Auftauchen sol- cher ,technischer Hilfen' für die Praxis stimmt nachdenklich. Be- deuten sie eine Verbesserung? Sie mögen eine gewisse Zeitersparnis bringen. Manchen Patienten helfen die gedruckten Fragen sich an Krankheiten zu erinnern, die sie sonst vergessen hätten. Anderer- seits schieben sich Papier und Computer gerade in dem so wichti- gen Moment des ersten Kontaktes zwischen Arzt und Patient. Die Ge- sprächseröffnung ,an Hand der Ak- ten' ist wohl nicht jedermanns Sa- che. Viele Patienten ziehen es zweifellos vor, ihr Herz dem Arzt auszuschütten und nicht dem Fra- gebogen. Für eine Patientenkate- gorie ist der Fragebogen ohne Zweifel ein Gewinn: die Fremdar- beiter. Der Patient kann sein Kreuz ins Kästchen setzen, das in seiner Sprache beschriftet ist, und für den Arzt steht daneben der deutsche Text. So ist eine Verständigung in einfachster Form möglich. Voraus- setzung ist natürlich, daß der Fremdarbeiter lesen kann und auch ein wenig ,Formular-trainiert' ist."
ZEITUNGEN
Damit befaßten sich die Zeitungen
DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 37 vom 12. September 1974 2629