Die Information:
Bericht und Meinung
HÖRFUNK UND FERNSEHEN
Sonntag, 11. August
15.05 Die Flasche - Ein Bericht über Alkoholkranke
Sender Freies Berlin, 1. Programm
Ernst Manthey
Den endgültigen Absprung vom Alko- holismus schaffen nur wenige. Die Rückfallquote liegt bei 80 bis 90 Pro- zent. Persönliche Erfahrungen von zwei Alkoholikern verdeutlichen die Qualen dieser Sucht. Der Staat nimmt Milliar- denbeträge an Steuern ein; welche Geldmittel aber stehen den Opfern des Alkoholismus zur Verfügung?
Montag, 12. August
9.30 Fragen und Probleme des Klimakteriums
Gespräch mit Professor Dr.
Herbert Lax Studiowelle Saar 10.00 Therapie im Zwielicht:
Homöopathie - Aus der Rei- he: Am Rande der Schulme- dizin
RIAS, 1. und 2. Programm Gerd Klaass
16.00 Heilendes Wasser: Kneipp- Kur - Aus der Reihe:
Am Rande der Schulmedizin RIAS, 2. Programm
18.15 Harakiri für Insekten - Stra- tegie und Taktik der biologischen
Schädlingsbekämpfung Sender Freies Berlin, 1. Programm
Dieter Dietrich
Mit den modernen Methoden der Schädlingsbekämpfung stört der Mensch das biologische Gleichgewicht und setzt damit seine eigene Lebens- chance aufs Spiel. Als Endglied der Nahrungskette vergiftete sich der Mensch nicht selten selbst, von der Umweltverseuchung ganz zu schwei- gen. Jeder Vorteil muß mit einem Nach- teil bezahlt werden. Dieser Report ver- sucht, die Licht- und Schattenseiten in der Strategie der biologischen Schäd- lingsbekämpfung aufzuzeigen.
20.00 Garou-Garou - Hörspiel von Hellmut von Cube
Bayerischer Rundfunk, Erstes Programm
Ein ganz gewöhnlicher Mann entdeckt an sich eine ungewöhnliche Fähigkeit:
er kann durch Wände gehen (nach ei- nem Roman von Marcel Aymö)
20.45 Zwischen Hunger und Über- fluß - Tatsachen zur Ent- wicklungshilfe
Westdeutsches Fernsehen 22.05 Flucht oder Freiheit? -
Selbstmörder berichten über ihre Motive und Konflikte Erstes Fernsehen Dieter Donner
Sind Selbstmorde ein Versagen der Ge- sellschaft? Ist die Suche nach dem Freitod die Folgeerscheinung von Lei- stungsstreß, Zivilisationserkrankung und ansteigender Industrialisierung? In die- sem Film berichten Menschen aus ver- schiedenen Altersgruppen und sozialen Schichten über ihre Motive und über die Bewältigung ihres Konfliktes.
Dienstag, 13. August
10.10 Bevorzugt werden Zivilisierte - Rätselraten über die Ursa- chen der multiplen Sklerose Deutschlandfunk
Jochen Aumiller
15.30 Selbsthypnose aus dem Kut- schersitz - Autogenes Trai- ning - Aus der Reihe: Am Rande der Schulmedizin RIAS, 2. Programm Ellinor Volmer
20.00 Anatomie der Bildungskrise - Anmerkungen zur Bil- dungspolitik der letzten zehn Jahre
Bayerischer Rundfunk, 1. Programm
Manfred Brauneiser 21.00 Das Kind im Patienten
-Über Sändor Ferenczi (1873 bis 1933) und die Zukunft der Psychoanalyse
Hessischer Rundfunk, 2. Programm / Abendstudio Ekkehard von Braunmühl Charakterisiert wird die psychoanalyti- sche Theorie des ungarischen For- schers Sändor Ferenczi, der sich insbe- sondere mit dem Seelenleben des Kin- des beschäftigt hat.
21.15 Der alte Mensch und seine Umwelt - Aus der Reihe:
Der alte Mensch kann nicht warten
Radio Bremen, 2. Programm Forum der Wissenschaft Prof. Dr. K. G. Specht, Nürn- berg
22.05 Kinder und ihre Sexualität Erstes Fernsehen
Gerburg Dahl-Rhode und Frans van der Meulen
Mittwoch, 14. August
16.00 Vom Fango-Bad zur Sauna - Balneologie - Aus der Reihe: Am Rande der Schul- medizin
RIAS, 2. Programm
20.20 Älter werden - psycholo- gisch gesehen - Aus der Vortragsreihe über Probleme des Alterns und des Alters:
Altwerden als Aufgabe Süddeutscher Rundfunk, 2. Programm / Studiowelle Saar
Prof. Dr. Ursula Lehr, Köln 22.30 Das Nervensystem - Infor-
mationssteuerung und -ver- arbeitung - Allgemeine Struktur
Hessischer Rundfunk, 2. Programm / internationale Rundfunk-Universität Dr. Richard Gawronski
Donnerstag, 15. August
16.00 Nahrung als Heilmittel - Diätetik - Aus der Reihe:
Am Rande der Schulmedizin RIAS, 2. Programm
Gerd Klaass
16.20 Transsexualismus - Thema der Magazinsendung „Sie - er - Es"
Erstes Fernsehen
Redaktion: Dieter Zilligen Ein weiteres Thema dieser Magazin- sendung ist der Beitrag von Heide Schaar-Jacobi „Vom Risiko, zu dick zu sein".
DEUTSCHES ÄRZTE BLATT Heft 32 vom 8. August 1974 2363
Behinderte besser integrieren
In dem immer per- fekter wer- denden System
der sozialen Sicherung der Bundesrepublik drohen die Behinderten zu einer wenig beachteten Randgruppe zu werden. Sie selbst fühlen sich als Außenseiter der Gesell- schaft, ihrem Schicksal hilf- los ausgesetzt. Diese Thesen stellte Walther Schmandt in den Mittelpunkt seines reali- stischen Filmberichts „Behin- derte unter uns — eine un- bekannte Minderheit" in der Sendereihe „Kontakte" des ZDF.
Die Sendung wies auf die Schwierigkeiten hin, die den Behinderten insbesondere den Querschnittsgelähmten — die Eingliederung in die Ge- sellschaft trotz guter medizi- nischer Versorgung nahezu unmöglich machen. Die sze- nisch geschickt ausgewählten Interviews und Beispiele ver- deutlichen eindrucksvoll, wie gleichgültig und oftmals hilf- los die Mitbürger, ja auch Behörden und soziale Organi- sationen dem Behinderten- schicksal begegnen. Dabei handelt es sich keineswegs um eine Minderheit: Mehr als vier Millionen Mitbürger sind wegen Kriegsbeschädigung, Krankheit, Unfall oder ange- borener Leiden und Gebre- chen auf besondere Hilfen der Gemeinschaft angewie- sen. Zwar wird eine Menge Geld dafür aufgewandt, um den Behinderten auf schnel- lem und unbürokratischem Wege zu helfen. Doch vielfach leidet die Rehabilitation, die Wiedereingliederung in Be-
ruf und Gesellschaft einfach darunter, daß noch zu wenig auf die sozialpsychologische und soziale Reaktivierung der sozial Schwachen geachtet wird. Der Filmbericht wies nach, daß heute noch über 1000 medizinische Behand- lungsplätze fehlen, die psy- chologische und soziale Re- habilitation liegt noch im ar- gen. Zwar gibt es eine Reihe vorbildlicher Rehabilitations- zentren (Heidelberg u. a.), doch läßt die klinisch-soziale Betreuung im Anschluß an die eigentliche Rehabilitations- phase noch zu wünschen übrig, so daß es den Behin- derten fast nie gelingt, der sozialen Isolation zu entflie- hen.
Der Autor zeigte am Beispiel Frankfurts, wie es ansatz- weise gelungen ist, die Be- hinderten aus ihrer Getto- situation herauszuführen: Mit Hilfe gezielter Planspiele und geschickter psychologischer Betreuung wurde alles getan, um das Selbstbewußtsein und die Vitalität des kranken Men- schen zu stimulieren und die unverständige und untätige Umwelt für die Behinderten- schicksale zu interessieren.
Der Filmbericht schloß mit dem Fazit: Die Behinderten wollen nicht bedauert wer- den, sondern aus ihrer stän- digen Abhängigkeit heraus- treten und mit den Nichtbe- hinderten auch gesellschaft- lich gleichgestellt werden.
Ein erster Schritt dahin wäre, die Umwelt den Behinderten besser anzupassen und das Vorurteil gegenüber den an den Rollstuhl Gefesselten ab- zubauen. HC
ZWEITES DEUTSCHES FERNSEHEN
Die Information:
Bericht und Meinung
HÖRFUNK UND FERNSEHEN
20.15 Organentnahme — Thema der Magazinsendung „Bilder aus der Wissenschaft"
Erstes Fernsehen
Diese Ausgabe des Wissenschaftsma- gazins möchte auf die derzeit unhaltba- re Lage der Transplantationsmedizin hinweisen. Noch immer muß der Medi- ziner die Einwilligung des Verstorbenen oder seiner Anverwandten haben, bevor er mit einem wichtigen Organ, das dem Toten ja nichts mehr nützt, einem le- benden Patienten helfen darf. Und wenn auch viele Unbeteiligte glauben, sie hätten nichts gegen eine Organent- nahme — im Ernstfall dann, unter dem Schock der Todesnachricht, ist die
„Verneinungsrate" doch sehr hoch:
etwa fünfzig Prozent. Ein Arzt, dem trotzdem die Lebensrettung wichtiger als die sogenannte Wahrung von Per- sönlichkeitsrechten ist, muß mit einem Strafverfahren rechnen.
Freitag, 16. August
16.00 Narkose mit Nadeln: Aku- punktur — Aus der Reihe:
Am Rande der Schulmedizin RIAS, 2. Programm
Evamaria Miner
20.15 Diagnose: Depressionen
—Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten Norddeutscher Rundfunk, 1. Programm
Ursula Voß
Samstag, 17. August
10.05 Altwerden als Aufgabe
—Probleme des Alterns und des Alters
Sender Freies Berlin, 1. Programm
Prof. Dr. Berthold Mikat 18.05 Aspekte parapsychologi-
scher Forschung — Ein Ge- spräch mit Professor Hans Bender
Süddeutscher Rundfunk, 2. Programm / Wissenschaft in der Entscheidung
19.00 Der Tod in unserem Leben Studiowelle Saar /
Perspektiven
Markus von Lutterotti
2364 Heft 32 vom 8. August 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT