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Mittwoch, den n . Januar, 18-

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(1)

ö r p t s c h c Z e i t u n g .

W . « A »

LV'i.x-? ,»i« T .

K.

S o t t n t a g , d e n i . J a n u a r , 1 8 s ? . I s t z u drucken e r l a u b t w o r d e n .

I m Namen der Kaiser!. llniverfikäts-Censur: Or. F . E. Rambach, Tensor.

Wien, den 17. Dec.

Der gestrige Oestcrreichische Beobachter entl hält Folgendes:

„Durcb den vorgestern hier angekommenen Türkischen Post-Komier sind Berichte und Brie, fe aus Konstantinopel bis zum 27. November eingelrvssen. ES findet sich darin nicht nur keil ne Bestätigung der in diesen Tagen von Sems lin aus verbreiteten Nachricht von einem blutis gen Truppen » Ausstände in der Hauptstadt des 'Türkischen Reichs, sondern auch kein Umstand, der aus eine Begebenheit dieser Art irgend hini deutete.

T ü r k i s c h - G r i e c h i s c h e A n g e l e g e n h e i t e n . Bagdad., den z i . Septbr.

Dke Perser, von dem kriegerischen Sohn des Schecks kommandirt, sind in daS türkische Ge- bier eingedrungen. Vorher hatten sie etn Kriegs»

Manifest gegen Sultan Mahmud von Konstant tinop'l erlassen, den sie für einen Kezzer und ei- nen Feind deö Kalifen A l i , einz-gen Nachfolgers MahomevS, ausgaben. Am z ; . dieses waren iht

vonWechabiten vereinigt, von-Samara und Leim lum abmarschirt und drangen ans Hilia ein.

Bagdad tst bedroht von allen Seilen, und wirb tvol nicht lange widerstehen können, da siA hiev nur eine geringe Truppen-Anzahl befindet»

Odessa, den 18. 'Nov.

W i r haben hier neuere Nachrichten auK Konstantinopel. Die Perser rücken in das Kerz der asiatischen Türkei v o r ; sie sollen bei krze- rum einen großen Sieg erfochten und nach einil gen Andern sogar schon Trebisonde am schwarzen Meere beseht haben. L n jedem Falle ist die Di«

Version der Perser höchst gefahrvoll für die Pforte.

Sie sind in dm letzten Zeiten tcn Türken sehr in Zivilisation vorangeeilt. — Auch die Nachc richten ans Griechenland zeugen von der schlim- men Lage der Pforte, da die Türken überall ihre Unzufriedenheit über den Gang der Ereig- nisse an den Tag legen. Z n den Straßen der Hauptstadt fallen wieder grauliche Mordscenen vor. Die Köpfe des Hingerichteten Fürsten Kalk limachi und seiner Familie wurden am 21. Oktb.

über den Thoren des Serails ausgesteckt. L^ieS rePartheigänger, dieKurden, mit mehrernKorpSH^ar. zugleich die Antwort auf die Anfrage MeS

(2)

europäischen Gesandten, welcher, sich für diese Fat mtlte verwandt hatte.

Semlin, den 4. Dec.

Es war am ?. Novbr. n. S t . , dem Tag?

des hei!. Demetrius, wo die Türken die Ehrt;

sten bei Kassandra mit gotteSdiensttichen Uebuns gen beschäftigt glaubten,, daß der Pascha von Salonichi seinen letzten heftigen Angriff ans Kasl sandra unternahm. Die Griechen- stürzten aber vom Altar mit größter«Tapferkeil, gegen ihre Fein- de und sollen sie fast alle getödtet haben. Der Pascha soll bloß mit 200 setner Getreuen em»

kommen sein und sich bei Nachtzeit nach S a l o l nicht geschlichen haben.

Von der Donau, den^ 14., Dec.

Nachrichten aus Morea zufolge überbrachte ein griechisches Schiff nebst Pulver und Muni- tion nach Kalamata die glückliche Nachricht von einem Siege des Odysseus über die Türken, wo- bei z Pascha'S verwundet, einer aber nebst 400 Türken getödtet und über 800 Türken gefangen genommen wurden. Diese Nachricht sowol als die früher angekommene, eines Sieges bei Kas- sandra, wurde durch religiöse Feste gefeiert, Odysl seus aber als Oberfeldherr der Hellenen in Tbeft falien und Makedonien anerkannt, und mit dem Namen „der Spartaner" beehrt. Ferner beschloß der hohe Rath, allen Türken, die sich lausen lit?

ßen, Schutz und Sicherheit des Eigenthums zu versprechen, und die kleine Zahl der nicht getöd- ttten türkischen Knaben ans Staatskosten erziel hen zu lassen«

Zanke, den. 11. Nov.

Die türkische Flotte ist in schlechtem Zustan?

te und kann vor dem künstigen Frühjahr nicht mehr auslaufen. M a n hat. daher die Maaßre?

gel ergriffen, eine Menge kleiner Schiffe ausuu rüsten, um wenigstens den Griechen nicht die Herrschaft im Archlp.laguS zu lassen, die sich gel genwarttg wieder in ihren Besitz gesetzt haben, und die ihnen selbst die türkische Flotte nicht entl reißen konnte, so lange sie in jenen Gewässern kreuzte.

ES hat sich nunmehr gezeigt, daß mehrere der angeblichen griechischen Seeräuber Algierer waren, die ihre Schisse mit griechischen Sklaven bemannt hatten, und von englischen Ausreißern kommandireu ließen.

Wie es h l i ß t , befinden sich mehrere franzöl sische Offiziers bei der persischen Armee, mit well wer der zweite Sokrr deS Schachs, Prinz M i r f a , die Expedition gegen Bagdad unternommen hm.

Trieft, den 5ten Decbr.

Nach den- neuesten Berichten aus Kandien hatten die griechischen Insurgenten in der letzten Znt unglaubliche Fortschritte gemacht und halten den Pälcha nebst den türkischen Behörden in der Sta?t Kandia eingeschlossen. Sie hatten sich des Kastells von Karabusa, eineö der wichtigsten Punkte der I n s e l , bemächtigt. Die Türken, die bisher von einer Abtheilung der ottomanm?

schen, in der Nähe statiomrten Flotte Hülfe er»

hielten, befinden sich in der sürchlerlichsten Lage, da die bis zur Verzweiflung gereizten Griechen wol final zahlreicher sind als sie, und übrigens taglich Hüls? von der Meerseite erhalten.

Vom M a y n , den 20. Dec.

Die kleine Insel Samolhraze im Norden des Archipelagus hatte wegen der Kopssteuer eis nen Ausstand erregt, und die Steuer - Einnehs mer fortgejagt. Die ganze Bevölkerung dieser Insel bestand aus 400 Familien. Der Pascha rcn Salon'ch.i lieg hierauf alle Wohnungen auf der Insel zerstören, alle männlich.'» Einwohner ers morden, alle Weiber und Kinder als Sklaven nach Salonichi bringen. Bloß drei Priester wurden begnadigt und nach Konstantinopel ge- schickt. Dort verurthtilre, mau dieselben den.' noch auf die Galeere.

Odessa, den zo. Nov.

Gestern wuroe hier zn- zwei verschiedenen, malen ein- Erdbeben verspürt, welches über 42 S t u n d e n dauerte, ohne jedoch Schaden anzu- richten. Das Meer gieng dabei höher als ge- wöhnlich. Zu Ende dcS Monats Ott. hatten wir schon Frost; eine hier außerordentliche Erl schetnung.

Aus I t a l i e n , den ic». Dec.

Seit Kurzem macht hier ein Violinspieler, Angela Kastiola, welcher sein Instrument auf

^eine bisher unbekannte Weise behandelt, großes Aufsehen. Er spielt nicht nut zem Bogen auf der Violine, sondern mit der Violine aus dem, an einem Tische befestigten Bogen.,

P.iris, den 15. Dec.

M i n i s t 5 r i a l - V e r ä n d e r u n g zu Paris»

Verordnung des Königs.

Ludwig von Gottesgnaden zc.

Allen, die diese? sehen, unser» Gruß zuvor.

W i r h-zben besohlen und bef.hlen, wie folat:

Der Herr P yronnet, Mitalied der Kaml mer der Deputirten, ist zum Minister Srac'tSl Secretair d?s Justiz - Departements und zum Stegelbewahi.'er<rnannt; der^Vicomte von Munt?

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morency, P a i r von FrankrUch, zum Minister Staats > Secretair des Deparltnu'nts der- ans- wärtigen Angeieg,nheite„; der Marschall, Herzog von Belluno, zum Minister Staats s Secretair des Kriegs s Departements; der Herr Eorbi^re, Mitglied der Deputirten. Kammer, zum Muiis ster Staats i Secretair deSk I n n e r n ; der M a r i quis von Ckermv'id Tonnerre, P a i r von Frank«

reich, zum Minister Staats S'-cretaiv der Mas rine; der-Herr vvn Vill^le, Mitglied der Kanuner der Deputirten, zum Minister StaatS Secretair der Finanzen.

Unser Minister SlaalS'Secretair b^eim Des partemenr UnserS Hauses ist mir der Ausübung gtsenlvärliger Verordnung beauftragt.

Gegeben zu P^aris im Schlosse der Thuilles rien am i^ten December im Jahre des Herrn Zs^r und im 27. Unserer Regierung^

(Unrerz.:) L u d w i g .

Der Minister SraatS-Secretair des Hönrgl. Hauses

Lauriston..

Folgende waren die vorherigen Minister- StaaiSiSecretairs: Minister der Justiz: Herr de Serre; der auswärtigen Angelegenheiten!;

Baron P . squier; des Kril's>i?: Marq. Latours Maubvurg; des I n n e r n : Graf S i m e o n ; der M a r i n e : Herr P o r t a l ; der Finanzen:. Herr Roy..

Gerichtliche Bekanntmachungen.

Auf Brfebl Seiner Kaiferl. Majestät, dcS Selbst, Herrschers aller Neuffen »e., fugen Bürgermeister und Rath der Kaiserlichen Stadt Dvrpat desmittelst zu bis- sen, welcher^stall der Pfandhalrer Herr Julius August Bruiningk, belehre des anbero vroducirten, mit dessen Z?ater, dem Arrendator Herrn Friedrich August Brui- ningk , am 1Z. Dec. i»20 abcieschlossencn und am loten Okt. d. I . bei Einem Erlauchten Kaiscrl. livländifclnn 5?ofgericbte korroboi irten KavfkontraltS, das dem Deh- lern gehöriae, aUbier im zweite» Stadttbeil sub?ir.

ä5S auf Erdarund belegene hölzerne Wohnhaus fammt allen Slpperrinentien für die Summe von 13000 Rub.

B - A- käusiich an sich gebracht, und über diesen Kauf zu-seiner Sicherheit um cin geseh/ichcS s)i>I'Iicun, pro- clams nachgesucht, auch mittelst Resolution vom heuti- gen Taa. nachgegeben erhalten hat. Es werden dem- nach alle dikl'M^en, welche an besagtes Hauö sammt Äppertinenticn und dazu gehörigkn Erbgrund rechts- gültige Ansprüche haben oder wider den darüber abge- schlost' neu Kariskntrakt zu Recht beständige Einwen- dung«^ machen tu können vkrmeinen, aufgefordert/ sich damit in ge cylicl^rArr binnen einem ^ahr und sechs Wochen " -no jn>! >>ic>c also spätestens am zo.

Januar »S2z, bei diesem Rath zu melden, mir der

Verwarnung , daß nach Ablauf dieser peremtorischcn Frist Niemand weiter mit irgend einer Anssrache ge- kört, sondern mehrgedachtes Haus sammt Äpvertinen- tieu und dazu gehörigem Erbgxund dem Käufer, Pfand- Halter Herrn Julius August Bruiningk, als sein wah- res Eigenthuiu aufgetragen werden soll. V . R. W.

Gegeben auf dem Rathhause zu Dorpat, am 19. Dec.

lL2l. z

I m Ätamen Mld von wegen Eines Edlen Ra- theS der Kaiscrl. Stadt Dorvat:

Bürgermeister Fr. Akermann. ' Oder-Sccr. A. Schmalzet?.

Mit-Bezkehung auf die Bekanntmachung ESl Edl.

Rathes der Kaiserl. Stadt Z^orpat, als Waisengericht, vom ,'8, Z)ec. v I . , wird hierdurch in Erinnerung ge- bracht, daß die VormundschaftS-Rechnungen und Be- richte in den hieselbst pendenren Pupillen-Sachen spä- testens bis zum 15. ^annar 132-2 für dieses jetzt ablau- fende Jahr bei Fün, und Zwanzig Rubel Pbn anher unfehlbar einzubringen sind. Dvrpat-Rathhauö, am

zo. Oer. 1821. 3

I m Namen und von wegen ES. Edle» Na-- lhrö.der kaiierl. Stadt Dorpat:

Bürgermeister Fr. Akermann.

Ober-Secr. A. Schmalzen.

jHItik Genehmigung der Kaiserl. Polizei, Verwaltung hieselbst.)

Bekanntmachungen.

Da in der neu u> St. Petersburg errichteten Krons Artillerie-Schule die mathematischen Wissen- schaften nicht anders, als in der russischen Sprache vor- getragen werden: so bin ich erbötig, laut der mir von der Schul-KomMission ertheilten Erlaubniß, denjenigen, welche in die benannte Artillerie-Schule oder gerade zur Artillerie eintreten wollen, (.damit dieselben beim Eintritt cs leichter haben) folgende Wissenschaften in russischer Sprache vorzutragend alS:

Arithmetik, theoretische und vrakiische Geometrie. Tri- gonometrie, Algebra Fortisikation und Artillerie nebst dazu erforderlichem Planzeichnen. Für den Unterricht in der Arithmetik, Geometrie, Trigonometrie und Algebra wozu 4 Stunden wöchentlich gewaklt werden) zalht ein Jeder für ein halbes Jahr pränumerando 50 Rubel B . Ä., für den Unterricht in der Fortifi- kation und Artillerie nebst Planzc»- nen wird außer- dem stundenweise bezahlt. Sollte Jemand zu unkun- dig sein, um den Unterricht tn jenen Wissenschaften m russischer Sprache zu verstehen, so wird von mir zur Erklärung aller mathematischen Venennnngen noch wöchentlich cine Stunde bestimmt. ?.'uch werden von mir ruslisch» grammatikalische Sprechstunden ertbeilt, auf weiche man mit 20 R- B . A. halbjährlich s-',r 2 Stunden wö'i entUch, p:änumerirl, oder auch stun- denweise bezahlt Dann kann ich auch noch S Kost- gänger annehmen, welche die beste Gelegenheit zur Erlernung dcr russischen Sprache haben werden.

Dorpat, den 1. Januar 1822.

I . v. Povow> j ArtiÜerle-StabS'Kapilän und Riper,

(4)

<5ö'/,ns ot/en k/! t/a« /)ö/'/)/><!e/i0 e/'^eöe^s/ e^suc/t/ , c//6,?e/ö6n <r/,z

c/s/' k/»-

<//,! A. . / / / , / c / e , / .

</e/ / /,ö <7//^ ^'/nLse/ö tt^/6^«?/' an.

L ! t - r ä r t s c h e A n z e i g e . Mir dcm Schlüsse des dritten Zahraangeö der nie«

dieinisch-vbarmaceutischen B i ä t t e r von Dr.

D. H. Grindel, ist auch die Ankündigung deS vierten Jahrganges erfolat, auf weichen in R i g a bis zum iSten Januar pranumerirt werden kann.

An Auftrag des Herrn Kreis-Deputaten, Baron von Löwen Wolde, ersuche ich Ave, die nur der hie- Kgen Papierfabrik in Geschäftöverbindungen stehen, von jetzt an ihre Briese „ a n die O i r e c t i o n der Pa«

v i c r f a b r i k zu R a p p l n " zu adressiren. Rappin,

den Listen December issi. L

A. W. Oonat, Gireclor.

Friedrich Osterloff, dcr auf hiestget Universität feine theologischen Studien becndigt Kar, wi-nscht auf dem Lande als l'ehrcr angestellt zu werden. Seine Wohnung ist im Gasthausc des Herrn Jäger in der pe,

tersburger Vorstadt. 1

Einem hohen Adel und sämmtlichen refp. Gönnern und Freunden meines verstorbenen Ebemanneö, weil.

Klemvnermeistcrs C. F. PeopeL, zeige »cd hierdurch er- gebenst an, daß ich dessen Gewerbe fortsetzen werde, auch bereits durch einen geschickten WerkgesrLen in den Stand gesell worden bin, alle behüben gütigen Auf- träge, als um welche ich inständigst bitte, durch solide und prompte Arbeiten sofort auszuführen. ^

Wittwe E. M. Pcppell.

I m Saale der Bürgevmusse wird am 10. Januar Maskerade, am i^tcn Ball, am t?ten Maskerade, am Listen ein Benefiz für denOekouomen, am Zysten Mas- kerade und am Lösten Jan. Ball ftvn. z

D i e Vorsteher.

Endesunterzeichneter hat hiermit die Ebre, Einem hochwohlgebornen Adel und geehrten Publikum bekannt zu machen: daß gegenwärtig in seinem srsther an»

noncitten Panoramen »Kabinct aiifgestellt ist: die Stadt Riga von dcr Seite ver Düna, die Düna- brücke mit ihren Schiffen und der lebhaften Passaqe;

S) ein Theil deS Kreml von Moskau; ?, die Fsrtje- tzung des St. Marco-PlaheS; ^>> der Hsaakeelay m>t der Statue Peter deS Großen, ein Tbeil der Wassili- Ostrowschen Brücke und dcr Akademie der .Künste und Wissenschaften. Das Kabinct ist von Morgen? 11 bis Abends 8 Uhr in dem ehemaligen Karmckelsckcn Hause tn der Carlowaschen Straße in Augenschein zu nehmen.

Die Person zahlt t Mb., Kinder die Hälfte. 1

^ Hokann Kalmann, aus Reval.

Z u verkauseit.

Einem hohen Adel und geehrten Publik» zeiget wir hiermit ergebenst an, daß wir hieselbst mir einem Vor- rath selbst versertigter Stiefelwichse, Dintenpulver u- Kitt angekommen und. Polizeiliche Attestate verbür- gen die Vorzuglichkeir unserer Waare, und wir schmei- cheln uns mtl geneigtem Zuspruch. Unser Logis ist bei der Wittwe Meyer hinter dem neuen Universiräts-Gc- bäude. Jakob Serf u. Fabian Ncumark. z

Ich Zeige hiermit ergebenst an, baß ich gegenwär- tig eme Quantität sehr bequemer Lichtschirme von grü- nem Taf.enr, mit vergoldeter Bronee, in Fut.eralen, fertig habe. — Auch wuniche ich emen Vurjchen vrm deutschen Aeltern und von guter Fuhlung in die Lehre zu nehmen. H. Z. Ero^mann, Bronccarbciler. 1

Z u vermiethen.

Wo ein, sich sowol durch tage als Beschaffenheit vorzüglich zur Jahrmartrsbude eignendes ^oial zu ha- ben «st, erfrägr man in der ZeitungS - Eypedttion. z

Eine Woynung von drei Zimmern, an dcr Stra- ße. ist während dcr Jahrmmttszeit im Hause der Frau Witlwe Peppell, an der Poststraße, zu vermiethen. 2 Zw« kleine Buden, eine warme und eine kalte, sind während der.HahrmarUszeit im H.iuse Nr. 5 am großen Markt zu vermiethen. Den Preis erfährt man im Hofe von dcm Bedienten Michail«. 2

Es stnd in den gewesenen Hausern des Hn. Raths- Herrn Barmckel mehrere Quaruere zu vermiethen und gleich zu beziehen. Das rädere darüber erfährt man im Hause V-s Herrn Major von Hüene. Auch ist daselbst Butter in großen und kleinen Quantitäten zu

haben. 2

Hm Baderschcn Hause am Markte stnd zum bevor- stehenden Jahrmärkte zwei geräumigeZimmer an fremde

Kaustcute zu vermiethen. 2

^m Vernerschcn Hause neben dem alten Universt- tarsgcbäude sind zwei Limmer an der Straße während

des Jahrmarkts zu vermiethen. 2

Bei mir ist die mittelste Etage von stebenSimmern auf ein Hahr oder während des Jahrmarkts zu vermie-

then. H. Kriffzow. 4

Verloren.

Ein weißer Vorstehhund mir braunen Ohren und kurMstuhter Siulhe har stch verloren. Wer ihn tm al- ten Univetsträrsgevaude abglebr oder Nachweisung von ihm erthettt, hat eine angemessene Belohnung zu er-

warten. 5

Angekommene Fremde.

Herr Lieutenant von Bock, kommt aus Polen, logirt bei dem tzecrn k>mmann Abland; 5?crr Proviant Aommislivnair und Ritter ras^row, kommt von Mi- tau; Herr Oberst, Flügel-AdjUtant von Krüdener, kommt von S t . Petersburg, logiren bei Baumgar- ten; Frau von Echrade, kommt von Ävsse, logirt bec Pensa.

Beim Schlüsse dieser Zeitung kam so eben erst die aus- ländische Post an.

(5)

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M i t t w o c h , d e n 4 . J a n u a r , i 8 s ? >

2 .

I s t z u d r u c k e n e r l a u b t w o r d e n .

I m ZIamen der Äaiserl. Univcrsitäks-Censur: O^. F . E. Ranibach, Censor.

Dorvat, den 4. J a n .

Am zten Januar passirren Seine Kaiserl.

Hoheit, der (Großfürst Konstantin Pawlowitsch, hier durch nach S t . Petersburg.

T ü r k i s c h - G r i e c h i s c h e A n g e l e g e n h e i t e n . Konstantinopel, den ig. Dec.

Gestern wurden hj.r rz gefangene Mol- dauer, sämmtlich ZnsurrecrivnSiChesS, welche mit den Wissen tn der Hand gefangen genommen waren, hingerichtet. Einer von ihnen, ein Scl>lachter, der vormals in Pera gelebt hätte, wurde dem von ihm zu der Zeit bewohnten Hau»

se geacnüber, in dem Franken § Viertel, hinge- richtet. Lord Strangford nahm es übel, daß eine Hinrichtung in der Nachbarschaft der fremi den Gesandten statt fand, und bestand darauf, daß der todte Körper hinweggeschafft würde.

Dieö wurde auch sogleich, nachdem man sich bei S r . Herrlichkeit entschuldigt hatte, gethan; ob, gleich es der Gebrauch ist, die Körper der Ver;

brecher drei Tage zur Schau anSznstellen. Die Pforte scheint entschlossen zu seyn, die Chefs der Rebellen, die mir den Waffen in der Hand an-

getroffen werden, zu bestrafen, und nur denjeni- gen zu verzeihen, die sich ergeben. Durch die Vermittelung der Brittischen Gesandtschaft wurl de vor 14 Tagen 44 in Samothrace gemachten Gefangenen das Leben erhalten. Sie hatnn in?

dessen keine Feindseligkeiten ausqeükt, sondern nur Ungehorsam bewiesen, indem sie die Köpft steuer nicht bezahlen wollten.

Odessa, den Dec.

M a n hat hier Nachrichten aus Konstanki.' nopel b,s zum ?5sten N o v . , nach welchen diese Hauptstadt der Sckauplah der schrecklichsten Un- ordnungen war. Am zzsten November hatten der Oesterreichi che und der Engl. Gesandte, Graf von Lützow und Lord Strangford, eine Unterredung mit dem R.-iö-Essendi und suchttn denselben zu vermögen, zur Annahme des Rufst, schen Ultimatums Hand zu bieten. Beide Ge?

sandten hatten hierauf b»im Großherrn selbst ebenfalls eine Audienz, allein, wie man wissen w i l l , vergeblich. Se. Höh. soll erklärt haben, die der Griechischen Nation nach den bestehen«

den Tractaten gebührenden Privilegien könnten nicht wieder erneuert und überhaupt die Ford«?

(6)

rungen des Russischen Monarchen in keinem F.U!e bewillig! werben; die Ausrottung der res beiiisch.'n Griechen sey beschlossen, und alle müß- ten von der Erde veriiglt werden! AlS hierauf diese berühmten Diplomaten, unter zahlreicher Begleitung von I..uiitscharen in ihre Woh>

nungen zurückkehrt'», wurden sie, nach fer- nerer Erzählung unserer Brief,, von den rasen- den Türken höchlich insultirt und auf das Hotel des Lords Strangford den ganzen Nach:

mittag m i l Pistolen gefeuert. V e r g l i c h , heißt eö ftrner, habe der Sultan das Volk anlMoern' lassen, diesen El-'cessen Einhalt zn thun; die AniUllcharen hätten vielmehr die schrecklichen Flüche gegen den S u l t a n und dessen Minister, die ihnen nun Ichon seit 6 Monaten die Plün- derung d.s fränkischen QuarUerS in Pera ver- sprochen hallen, ausgestoßen.

Ltalittti,che Granze, den 15. Dec.

» ^Ulö Albanien haben wir die wichtige Nach- richt erhalten, daß -Ulf neue Großherrliche, an den Pascha von S k u l . r i erlassene Befehle, die- ser Befehlshaber förmlich erklärt hat, er w'r>e sich nicht in Bewegung setzen, um die Türkischen KorpS in Epinis zu verstärken, und daß er sich hierauf in förmlichen ZnfurrectionSstand gegen die Pforte versetzt hat. »Man wußte schon lans ge,,daß er von Aly Pascha von I a n i n a gewon- nen war, und mit diesem in genauem Einver- ständnis stand. Dieses Ereigniß, und die Ver^

bindung der Mahomedanisch^n Abbani r mit den Aulioten, machen- der Herrschaft der Pforre in Epirus und Albanien ein Eude. M a n spricht, von bedenklichen Bewegungen des Pascha von

Bosnien, und glaubt, er werde der Pforle gleich- falls untreu werden.

Widdin, den 28. Nov;

> Privatbriefe melden, unser Pascha habe die Nachricht erhalten, der Aufruhr in Servien sey endlich uberall ausgebrochen und die Häupter der Hnsurrecrion hätten die Befreiung ihres Landes, durch eine lange Proklamation verkündet. Bs?

rsilö waren viele Türkeis nmgekommen.

Herwannstadt, den 6. Dec.

Die Nachrichten auS der Moldau un' Wal- lachey melden Nichts als Mord und Grenel von Seiten der T - i r k H ' i Iassy langten am 1., D>eeember mehrere, Tüektsch«' Befehlshaber von Konstantinopel.in,, und erzählten »verholen, daß dj^.' Pforte alle Forderungen Rußlands .-bge^chlat g M habe» Die Pfo te müsse überdies die K »nun wieder erobern, memren sie in ihren frommen

Wünschen. Uberall werden die Christlichen K i r - chen zerstöhrt, Kirch-ngcsäße geraupt, und ^ie Asl ilen trugen in den Straßen von Iassy I n - sul» als Siegeszeichen herum. Die Klosterfrauen und Priester werden entweder verstümmelt oder verkauft, und Hinrichtungen sind an der Tages:

Ordnung.

Vom M a i n , den 2 z. Dec.

Kürzlich wurde zu L-vorno ein junger Grie- che von fremden G l ni^encgenossen er>i.ochen, ein anderer gefahrlich verwundet. Diese bei? en Grie- chen halten, so wen bekannt ist, mit Jenen gar keine Gemeinschaft gehabt, un?'die O'r lieben be- haupteten, es sey auS N ' l i o n ^ l - H-.ß gejchehen.

Die Thäter wurden sogle.cl) gesalzen qesetzs, und alle M i t t e l ergriffen, um die zahlre-chen Beien- ner jenes Glaubens daselbst vor der Rache der Griechen sicher zu stellen.

Aly Pascha von I a n i n a soll sich dlnch sei- nen äußerst beträchtlichen Sold viele S o l l t e n erworben haben; er sol! nämlich diesen -nchl we- niger als zwanzig Piast>r täglich gelieu!

Von d>r Donau, den 18. D c.

Am 2zsten Nov. halte zu Konstantinopel im Scratl die gewöhnliche monatliche S o l ' / A i i ^ - theilung an die Ianil-charen - KorpS stall. Die Zanitscharen nahmen 'ie bei solcher Gelegenheit ihnen gereichten Pilauschüsseln an und stießen dieselben nicht zurück, was als ein Zeichen be- trachtet wurde > daß keine Unzufriedenheit bei diesem Korps herrsche. Am nämlichen Tage be- gab sich H.ilcd- Effendi, er-'-er GüiisU-ng des Großsultans, mir einem glänzenden Geiolge nach der Gegend von Bnsukdere und Belgrad, und theilte im Namen deö Groijherrn freigebige Geschenke unler die zahlreichen, dort unter den Besehlei» d s Pascha von Brusa gelagerten Asiatischen Truppen ans. Letztere zei.-ten viel Anhänglichkeit, an die Person des Sultans Mahmud.

Wien, den ,9. Dec.

Der vorgestrige Oesterreichlsche Beobachter enthält Folgendes aus

Konstantinopel, vom 26. und 27. Nov.

„ V o n Persien her lauten die Nachrichten nichl günstig für ne Pforte. Am obern Eu- phrat sollen die Perser die Stadt Müsch einge- nommen, uno sich Erzernm genähert haben.

Auf de«,' Seite von Bagdad waren sie bis Ker- kul vorgerückt, wo sie aber von den Einwohnern zn.'ückgeschl.,qen wurden, un> sich in die umlie- genden Dörfer warfen., Äer Persische Prinz

(7)

svon Karmanlchah) welcher die Truppen- anfuhr;

te, gab hierauf ver, von stin in Ä.n^r Beschs zum Rückzüge erdalken zu haben» Der Pascha von Bau^ad tvaure jeloch dieser Aussage nicht, sondern verschanzte sich um so thät'ger. Bag- dad soll, wie maii hi^r aligeisieiii behaiipret, ' gen icd.'li Uebivlall steckt seyn. — Noch Be-

richten aus Altppo war tue Trenlosiqkeit des Kiaja, AnsüdrerS der Türkischen Truppe,, s.in geheimer Wunich, den Pascha von seiner Stelle zu verdrängen, und seine Flucht nach Persien die erste V.ranlasiung zum Eindringen der Per.' ser in das Hsmannijche Gebier. — Der Krieg mit Persien ist zu Konsiantinopel feierlich pro?

clamnt worden.

Lissabon, den y. Dec.

Zufolge des Berichts des Polizei-Intendant ten sind in den letzten 10 Wochen z84 Meuchel- morde in Portugal! verübt worden. Es ist sehr gefährlich, wenn es dunkel geworden ist-, aus- zugehen. — W i r sind einer großen Veränderung sehr nahe. Eine allerhöchste Person hatte kürz- lich nicht so viel Geld, um ihre täglichen Aus- gaben zu bezahlen, un> mir mir großer Mühe wurde ihr solches angeschafft.

I r u n , den 7. Dec.

Alle Nachvchren, welche wir ans dem I n - nern Spaniens erhalten haben, bestätigen leider!

nur zu sehr die Besorgnisse des gesundern TheilS der.N^non: daß wir uns nämlich einer surchtt baren Catastrophe mir schnellen Schritten nä- hern. I n allen Provinzen v-rmeyren sich die F^-rilniisten und treten mit keck.ni Much gegen die Negierung auf. Bisher sah man die vvrge-

Unruhen sür zu unbedeutend an; allein seittem meluere Häupter und Befehlshaber einr- q.r Provinzen mit diesen «linrnhgeisternern sich- V'ibiniden Kaden, furch nr man sehr sür das un- glückliche Spanien. Blickt man auf Frankreich, wie es im Anfange der Revolution war, zurück, un5 durchschaut letzt Spaniens Provinzen, so dürste man eine Schrecken erregende Aehnlichk?it sin 11. Sollte daö Ministerium zu Madrid nicht festen Schrittes gehen können, wie es bis- her gegangen, so muß man neue Vorgänge er- warten. Seme besondere Lage muß man natür- lich vermuthen, da schon wieder zu Madrid daS Gerücht einer Mmisterial-Veränderung herrschte.

Madrid., den z. Dec.

S o eben verbreitet sich hier die Nachricht ödß «nick G M l U n sich zur Republik erklären

wolle. M i n a soll mit tcn M i siv'Na nullen ae:

weinZch.is,I,c!.l S . c! e «;^ec!t h t - . l e n a n d u . i l se>nen Tvnpi'lil die Aesiiii'g Asior.ia p In wollen. Auch soll cr den Tnippen die Ptiinde^

riing aller Kuchen vnspvock'n ha^en.

Die Adr-fe d-r E t ^ : K.'il^'gcna cn den König ist wol die nur ' 'ch a m r> e vcn allen.

Es heis'l d.,nn: , , S i r e ! I . cht I k r e Minister, die einlachen Instlun^n!,-, sind te, nein, Ew.

M a j . silili sind die U'.^che all' unsrcr Leihen und Tiüdsale."

M a d r i d , den 8. Dec.

Auch Anae.onnu icheint in diesem Augens blicke im I n s m n k t ' l ' n t Zustande. M a n lehaus prer noch immer, das^Akairid noch vcrEiUe deS Monats von drei Seir-.n von den Tnipp.n M i - na s , Niego's pnd jenen von Andalnsi>n werde überfallen werben. I h r e P l a n e , wiche die Haupter unserer Descamisados nicht nnhr ver- heimlichen., gehen dahin, einen Föderativ iFret- staat zu bilden; dann will man Frankreich den Krieg erklären. ES giedt einige Tcllkrpfe, die wirklich an so etwas glaubrn, wenigstens seht der Negulareur vom 4ten eiiien svlct'-^, Plan w t i l ! läuftig auseinander. Es ist b.mcrkencwerth, daß die Deputaten bei den Kerles, ?'>.mcro Alpuente und D'az del Morales, die L'e'ttmg dieses Zeilblattes übernommen Kaken. >'e würdigen Nepiäientanten der spai.iichen Nation sagen laut in den Kassehäusern un> Klubbs, jdaß eine französische Avmce von 50000 ?>).antt bereit sei, in Spanren e i n r ü c k e n , und erlauben !sich 'in solchem Fall die adschkuiichj'cn Aeuß rungen, welche gestern in nnem, dei d.m Sonnenlhore versamnulten, Kiuvb gerhan und wiederholt wurd n.

Zu Madrid ist der Soldat für S e . M s M « , eben so di.' M i l i e n , rin> .inehr aiS ?ooo gutge- sinnte Bürger haben sich auf ihre Kosten und oh- ne Ordnung bewaffnet, um den Thron zu Verl theidigen, wenn <r bedroht werden Mite.

G ü t t i n g e n / d e n 20. Decbr.

Die Anzahl der Studirenden auf der hiest?

gen Universität hat sich im laufenden Semester mp iß vermehrt und beträgt in diesem Augens iz6z. Unter diesen befind«» sich 264 Theolo?

Zen, 714 Juristen, 198 Mediziner, und 194 Stndirende der Mathematik, Philosophie, Phi»

lologie, Oekonomie und Geschichte. zz6., wes^

che am Schlüsse des leHten Hülben Ia^hrS abgibt gen, tmirden durch 544 VeurikgikomniMe erfttzn Das Miethgeld für die Studenten »WvhwwHrk'

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beUäqr gegenwärtig 22940 Nthlr. in Gold?, m^hul 5^0 Ittizlr. »uehr als im verwichenen yal- Heu Jahre.

Paris, den ,5. Dec.

Der Abgang des Herrn Roy wird gewiß ein« große Sensation erregen und gew'ß einen Einfluß ans die öffentl chen Fonds haben; denn es ist unleugbar, daß die Finanzen durch den Herrn Roy in den blühenden Zustand gebracht worden- sind»

Der Graf von Woronzow, der sich aeaen- wältig hier l>efindet, soll mir wichtigen Uiner- Handlungen in Hinsicht der Türkisch n- Angele- genheiten beauftragt s pn.

>ie bekannte ietzce Adresse der Kammer der Deputaten all den König zeigte deutlich 5ie M i - norität der Minister m der Kammer, ind->m be»

sagte Adresse offenbar das Gepräge der Opposi- tion trug. Dieses mag nnn wol oie Hnupt Ur- sache zur Entlassung der mehrgedachten Minister gewesen seyn..

P a r i s , den 18. Decbr.

Das Losungswort der neuen Minister soll sein:

Festhalten an das monarchische Prinzipinm; auf- richtige und gewissenhafte Aussührnm, der Char- te; ungekrä?kre E'Haltung der durch dieselben zu- gesicherten Freiheiten; daher Vernichtung aller Ausnahlne Gesetze. Hievon haben sie sogleich durch Rücknahme des Vorschlags zu einem Ge- setze über die Zensur der Zeitungen einen spre- chenden Beweis gegeben. Was auch für Uebek aus der unumschränkten Preßfreiheit entstehen mögen, so viel kann nicht qelangner werden, sie ist durch die Charte ausgesprochen, welche nicht die Prävention, sondern bloß die Repression der Preßverbrechen gestattet. Man erwartet daher auch, daß, bevor das Zensur-Gesetz aufhört (am 5ten Febr. >822) "aS von dem letzten Ministerium vorgeschlagene Gesetz über Bestrafung der Preß- vergehen, noch ourch mehrere strenge Verfügung gen verstärkt werden wird..

Ob dieses Ministerium, sich halten wird, ob

«s namentlich eine hinlängliche Masse Nednerta- lente in sich begreift, um gegen die ewigen An- falle der Minorität in der Kammer zu kämpfe.n>

wird die Zeit lehren. Ein Haupt der Liberalen) welchem man in einer Gesellschaft den Vorwurf getnacht harre, daß . die linke Seite die Umstän- de nicht benutzt habe, um zum Ministerium hin- aufzusteigen, erwi derte: „Zum Steigen bedarf wain Stufen; diese Herren werden uns dazu dienen."

London, den z i . Dec.

Es ist nunmehr bestimmt, daß der Mar- quis von Buckingham zum Herzog erhoben wer- den wird..

Man erwartete den König im nächsten Früh- jahr zuversichtlich in Schottland und der Herzog von Acyol trifft desh-lb schon einiae Anstalten.

D^r berühmte D r . Navcliffe und der Ober- richter Holt waren große Feinde. Einstmals wurde die Frau deS Letztern sehr gefährlich krank un> Dr. Nadclisse mußte angenommen werden.

Dieser bot seine ganz? Gesch'cklichkeit auf, um die Kranke wieder h», zu!: I!e», besuchte sie ge- gen >e«n.' Gewohnheit lo v?t Tages und zoll- te idr einen solchen Grad von Aufmerfamkeit, daß ihn einige seiner Fremde, die seinen Has?

gegen den Ober: icl't r ka»ilten, um die Ursache fragten nnd folgende Antwort von dem Doktor erhielten: „ I c h weiß, daß Holt wun'cht, sei«

ne Frau lag? im Sarge, deshalb dm ich ent- schlossen, sie am Leben zu erhalten, damit sie ihn noch ferner quälen kann.

I n einer neulichen Sitzung der Portugisi- sch n Körles wuroe ceschkossn, 'aß, wenn ?ev König von Portugall oi>ne Genehmigung der Kortes au6 dem Königreich gienge oder über die bewilligte Zeit abwesend wäre, es angefchen wer- den sollte, als habe er absankt.

Von den 27 Irländischen Grasschaften be- finden sich 7 in einem Scanne deS Aufruhrs.

Die Bevölkerung des Staates Newyvrk be- läuft sich nach einer voriahngen Zählung gegen 1 Million 400000 Menschen und die von Nord- Karolina auf ÜZ8829- Molchen.

Havanna!), den 12. Nov.

Wir haben hier Nachrichten aus Mexiko vom iz. und ans VerasC.ux vom 29. Oktober erhallen. I h r I n h a l t ist sehr wichtig, indem sie keinen Zweifel mehr übrig lassen, daß die Jndependenz von Mexiko in der durch den Traktat von Kordova vorgeschriebenen Form be- gründet ist. Die BefreiungS Armee, von Don Äugustin d? Zlnrbide angeführt, hielt am 27.

Septbr. ihren Einzug in die Hauptstadt von Neu-Spanien, von deren Bewohnern sie mit unbeschreiblichem Jubel empfangen wurde. Ge- neral Zturbide vnfügte sich sogleich nach dem Pallaste der Vice-Könige,, wo er Don Juan O' Donnoihu antraf, und sich nnt demselben auf dem Balcon zeigte, vor welchem die ungefähr 15000 Mann starke Armee vorbei defilirte. So- dann begab er sich in Prozession nach der Ka?

(9)

thedralkirche, welche ersuchtet und ausgeschmückt war, und wo unrer dem Donner der Kanone,»

und dem Läuten der Glocken ein Te Deum ge- sungen wurde. Nach beendigtem Gottesdienste bewirtheten die B Hörden dcr, Stadt beide Excel;

lenzen, w iche letztere sich sodann nach dem Thea- ter begaben, und mit einem Enthusiasmus empfangen wurden, der nicht durch Worte ausgedrückt werden kann. Varer, Befreier und ähnliche Natten ertönten von allen Seiten, als sich Iturbide der versammelten Menge zeigte.

Am folgenden Tage wurde unter dem Vorsitze It'Nl.u^e'6, der den Titel eines Generalissimus des Kai'erthumS Mexiko zur See und zu Lande an enommen halt,', eine aus 5 Mitgliedern be!

si ben^e Regierung un> eine I i r n t a ernannt, von w lcher letzlern der Bischof von Pucbla Prasi»

denk ist. Auch wurden die Minister und die Hoh-'N Behörden bildenden Personen erwählt.

Weiche sodann den Eid leisteten. Der einzige Fle.ken, der dem Mntterlande treu geblieben, ist das Kastel S t . Juan de Ullav, durch welches W'ra-Ernx beschützt wird, daS ino^isen, da eS nur eine Garnison von zoo Mann besitzt, sich w>-hi"cbcinltch balde ergeben wird. Gen ral O' Dr>nuoi!)n, der eine wichtige Z?olle bei der Wiek deruebinr Neu,Spaniens gespielt hat, starb am 8ten Okober in der Stadt Mexiko. Hiedurch ist die Schwierigkeit, Ausschluß über sein Be;

tragen zu erhalten, sehr vergrößert. Cr war bei Iturvide's Einzüge am 27. Septbr. gegen- wärtig, und wurde mit gleicher Auszeichnung als der Patrioten-Chef behandelt. Verschiedene Gerüchte nber die Ursache seines Todes waren in ver Havanncch im Umlauf. Nach einigen sollte er ver:

giftet, nach andern an einer durch Aergerer«

zeugten Krankheit gestorben sein. Eine Kom- Mission war in Mexiko ernannt worden, um Handels Traktate, bei welchen indessen Spanien am meisten begünstigt werden sollte, zu entwer- fen.

Newyort, den 1. Dee.

„ A m Zysten October storb in Lyme (Con- necticut) im 7-sten Jahre seines Alters Kapi- tain Ezra Lee. Bemerkenswerih ist es, daß die- ser Ofsicier als der einzige M a n n genannt wen den kann, der für sein Vaterland auf dem Lande, auf dem Wasser und unter dem Wasser focht. Die letzte A r t des Kriegführens war folgendermaßen: AlS die Brittische Flotte auf dem Flusse der Stadt Newport gegenüber lag, lvünjchte General

W^shingtvi:, der die S t a t t besetz! hielt, sich von solchen Nacbbaren zu befreien. Ein gewisser Biühnell in Saibrook, (Connecticut) der daS Genie eines. Fulton besaß, verfertigte eine Uns ter-Wasser - Maschine, von einer komischen Ge;

stalr, mit eisernen Bandern zusammen gebunden, in welcher eine emzclne Person sitzen, und! sich vermittelst angebrachter Glieder und Nudcr un»

ter dem Wasser fortbewegen konnte. I n 'dem obern Theile dieser Maschine befand sich eine Schraube, um den Boden der Schisse zu durch»

bohren, und an diefer war ein Pulver-Vorrath angebracht. Innerhalb d?s Pulver - Behälters- befand sich eme Uhr, die so ausgesogen werden konnte, daß sie eine festgesetzte Zeit lief, und die, wenu sie abgelaufen w i r , an ein «.Gewehr- schloß schlug, welches dann Feuer »xab und eine Explosion hervorbrachte. D^se sogenannte See- Schildkröte wurde von dem General Wawing, ton von Nutzen befunden. Um die E, ach gel heim zu halten, wurde in ein"M einaeschlossmen zo bis 40 Fuß tiefen W'sscr ein Äersncy mit- der Malchlne gemacht, un) der Bruder deS Er- finders war Derjenige, der sie in Bewegung se?

tzen sollte, aber er wagte eS nur einmal, sich in die Ti'se hinabzulassen, und mchtS könnt ihn bewegen, es zun, zweitenmal zu tlnin. General Washington, der den Plan nichr auszugeben wünschte, ersuchte dcn General-M«nor Parsonß, ihm Jemand zu uennen, der beherzt dies Unrerl nehmen ausführte, und da Letzterer den Heroik schen Geist, den Patriotismus und den unen schütterlichen M u t h d«S Kapitains Lee kannte,, so machte er diesem den Vorschlag, welchen der;

selbe denn auch sogleich mit den Worten an»

nahm: „ M e i n Leben steht dem General War shington zu Dienste." Nachdem er sich verschie»

denemale in der Maschine geübt, und sich mit Allem genau bekannt gemacht hatte, wurde eine Nachl bestimmt, in welcher er seinen Feldzug an!

treten sollte. General Washington und Diejeni- gen, die um daS Gehtimniß wußten, nahmen ihren Standpunkt auf einem Hause in Broadway ein, und erwarteten ängstlich das Resultat.., Der nächste Morgen kam und keine Nachricht tvar von dem unerschrockenen Wassermann angelangt, auch konnte der Matrose des Boots,, das ihn ei!

mge Stunden in der Nacht, begleitet harre, keine Nachricht von ihm geben. Wahrend die besorg-?

ren Zuschauer im Begriff waren, ihn alS verloht ren auszugeben, sahen sie, wie sich einige Böte von der SovernorS-Insel (damals im Besitz öer

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Britten) nach irgend einem Gegenstand unfern des Brittischen Linienschiffs Asia bewegen, und wie sie plötzlich umkchrlen und m mö^iticher El- le nach der Insel zurück ruderten. I n 2 ln6 z Minuten dar-ns hörten sie ein< snrchtbare Ex- plosion, welche die ganze S^idt und Umgegend in Schreckcn sehte, und die Schiffe des Feindes dermaßen allarmirte, daß sie über Hals und Kopf die Kabeltaue kappten und davon selten. Wäh- rend dieser Schreckens - Scene k.'.m K 'pitain Lee n.?ch oer Oberfläche des WassnS, öffnete den obern Theil der Maschine und gab ein Zei- chen, daß sich daß 'Boot ihm nähern sollte.

Aber der Feind entdeckte ihn, und richtete sein Feuer von der Insel auf ihn, und er mußte wieder in die Tiefe hinabgehen. Nachdem er stet egen einen starken Strom unter Wasser vorwärts geholfen und eine Entfernung erreicht hatte, in welcher er sich sichr glaubte, ließ er sich wieder blicken; er wurde sodann ins Schlepptau genommen und landete wohlbehalten auf der Bakterie. Er hatte sich unter dem Schiffe Asia länger als 2 Stunden befunden nnd ergeblich bemüht, das Kupfer desselben zu durci)vohren. Um sich nach dünnen Planken umzusehen, war er häufig unter der Hinter!

Gallerie hervorgekommen, so daß er die Schild;

wache rufen hören konnte. Einmal harte ihn die Schildwache entdeckt, und er horte, wie die Melrosen über ihm sprachen, und der Meinung wa^en, daß ein schwimmendes Stück Holz ihnen einen Besuch abgestatter habe, deshalb kehrte er wieder nach dem Kiel zurück, und begab sich, nachdem er denselben genau untersucht hatte, nach andern Schissen, aber er vermochte, aller Anstrengungen nngeachttt, nicht durch daS Ku- pfer zu dringen, und diesem Umstände verdankten Hunderte von Menschen ihr Leben. Der läng- ste Zeitraum, den er unter dem Wasser zubrinl gen konnte, war zwei Stunden."

Schreiben aus dem Haag, den 29. December.

/ Gestern sind die Budgets für 1822 in der ersten Kammer durchgegangen.

Die Herren Hope et (Üomp. haben in die»

sen Tagen Rimessen von 500000 Gnlden erhal- ten, und jetzt bekannt gemacht, daß sie die Spcu Nischen Zinsen für 1821 bezahlen.

j Der General-Konsul D u l l fängt Mittwoch dle Zinsen der Dänischen Schuld zu be?

M l e n ^

Gerichtliche Bekanntmachungen.

Auf V'fchl Seiner Kiiserl. Majestät/ des Selbst- Herrschers aller Reussen : , n'iq-'n Bürgermeister und Räch dcr Kaiserlict-en Skadl Dorvat desminelst ;u wis- sen, welchergcstalt ter P.andhalter Herr .'.uliiis luqust Vruiningk, bclebre des ani'ero vroducirten. mir desien Vater, dem Arrmdan r .^crrn Fncdrich luiquö Brut- ningk, am i?. 5?ec. 1520 abacsci'losien'n und am wten Oir- d. I . dei Einem Erlaubten Kaiscrl. livl indischen Hofaerichte korroborirten Kaufkonrrakts, rae dein

tern gehörige, a^hie. kin zweiten Ctadttlier! su?i 15 auf Erl'grlmd l-c/egene l)ö!<eme Wofi'tiaus 5>mmt allen ^rverrinenlien für dic ^uinme von i.MyRub.

N- A- käusiich an sieb gebracht, und über öieM Kauf zu siiner >? icl^erbeit um cin gesetzliches

«!->>> nachacsucht, auch nuttclst Resolun'on vom heuti- gen Taae nachgegeben erl?alten bal. Es werden dein- nach alle diejenigen, ivlebe a» desaareS Haus sammt

?/pvertinentien und dazu gehörig»» Elbgrund rechts«

gültige Ansvrüche baden, oder wider den darüber abge- schlossenen Kattfkontrakt zu Recht beständige Einwen- dungen machen ;u können vermeinen, aufgefordert, sich damit in gesetzlicher Art binnen einem Hahr und sechs Wochen » <i-n» in,,-,?, also spätestens am ^0.

Hanuar -KZ;, bei diesem Ratki zu melden, mir der Verwarnung, daß nach Ablauf dieser peremlorischen Frist Niemand weiter mit irgend einer Ansprache ge- hört, sondern melirgedachtes Haus sau.mr Appertiien»

tien und dazu gebvrigrm Erligrund dem Käufer, Pfand- halter Herrn Julius A.-gust Gruiningk, als sein »vak- res Eig^nthum au getragen werden soll. V. V. W.

Gegeben auf dem Rathhause zu Aorpat, am 19. ZX'c.

1L21. 2

I m Namen und von wegen Eines Edlen Ro- thes der Kaiscrl. Stadt Dorpat:

Bürgermeister Fr. Eikermann.

Ober-Secr. A. Echinalzett.

Mit Beziehung auf die Bekanntmachung Es. Edl.

NatbeS der Kaiscrl. Cradr S)orpat, als Waisengericht, vom ?8. ^ec. v. I . , wird hierdurch in Erinnerung ge- bracht, daß die Vornumdschaftg-Rechnungen und Äe, richte in ?en hieselbst pendenten Pupillen-Sachen sv^- tcstenS bis zum 15. Aanuar 1^22 für dieses seht ablau- fende 5iabr bei Fünf und Zwanzig Rubel Pon anher m-feblbar einzubringen stnd. Dorpat-R^lthhauS, am

30. Ott. 1821. 2

I m Namen nnd von wegen Es. Edlen Ra- thts der kaiserl. Stadt Dorpat:

Bürgermeister Fr. Akermann.

Ober-Seck. A. Schmalzen.

Ein Edler Rath der Kaiserlichen Stadt Dorpat bringt deemittelü u«r Wissenschaft, daß bei demselben das znr Nachlasseuschafr des verstorbenen Magazin.Anf-- seherS t^tcr Ala^e/ Fi..rkoweky, gehörige, im dritten Stadttheil hieselbst snd ')-r.L5 belegene bclzcrneWohn- haus am ^0. Januar t822, Vormittags um n Uhr, zum öffentlichen AuSbot gestellt, und die Bedingungen un Termin werden eröffnet werben. Kaufliebhaber

(11)

l>aben sich demnack an gedachtem Tage tzieselbki cinzu- finden. Dorpat >RathliauS, am 2z, Der. 1821. 1 Zm Nainen und von wegen Es. Edl- Rathes

der Kaiserl. Stadr Dorpat:

Bürgermeister Fr. Akermann.

Ober» Secr. Schmalen.

Ein Edler Rath der Kaiserlichen Stadl Dorvat bringt? in Folge Verfügung vom zo. Nov d. I . , Nr.

j25> , desmittelst zur Wissenschaft: dap bei demselben das im ersten Stadttheil sub Nr^ 61 ans Erbgrund be- legene, dem Herrn Bürgermeister und Ritter Äker»

mann zugehörige steinerne Wobnbaus sammt Ap^erti- ncntivn am i8ten Januar ,822 nun öffenrlict'en Äusbot gebracht werden wird; und weiden solchem-ach .kauf- liebhaber hierdurch eingeladen, sich an gedachtem Ta^e, Vormittags um I i Uhr, in Es. Edl. Natbes Sesslons- ziinmer, zur Verlautbarung ihres Bote und Ucberdotv, cinmnnden, worauf alsdann der Meistbietende des Zu- schlages sich zu gewärtigen ha?. Gegeben auf dem Rath»

Hause zu Dorpat, am Decemb r 1821. 3 ' Ratbsbe^r R L. Leng.

C. TbvmsoN, l^c u >>

Bürgermeister und Rath der Kaiserlichen Stadt FeVil! sügeiz burmir zu wissen, welcherg. stall der Herr

^andgerichtö'Asseisor '.'ilexaudel von Atryk supvlikand»

angetragen, wie dcr'rlbe belehre des

prvductrkeii, wischui .hn, und dein Herrn Arrendator Michael Guiefstv uuterm 2len V ai d abge,chlosse.

tt^n unö kl. -! S7- Sept. d. li.j Einem Er!. Kaiser!, livländischen Hvf.v rrchrc kor-odorirte" Kontrakts, d^S dem Herrn ÄrrendatorM. Gulefsfn zugchcrig gewesene, sub ?ir. I6z in dieser Stadt bclcgene Wohnhaus sammt allen Apvertinentien für b,e Summe von i W00 Rub.

V Zl. käuflich acquirirt und gebeten habe, über diesen Kauf das gesetzliche Proklam ergehen zu lassen. Wenn mm diesem Peliro mittelst Refolurion vom heutis.en Tage deftrirt worden; als werden Alle und Jede, wel- che a?? besagt s Wobnhauö mit v'ippcrtinenticn Anfor^

derungcn ttud Zl'Uprüche, sie mögen herrühren, wober sie wollen, ;u b.iben vermeinen ollten, hier urch auf^

gefordert, sich mit selbigen, nach Vorschrift der Rig.

Stidtr?chte l .n . >> Xl,. Z. 7, ni dcr peremtv.- rissen ,^ri>l von Jabr und Tag ^ >> anber zu melden mn üe in gesetzlicher Art auszuführen, unter der aus- drücklichen Verwarnung. daß nach Ablauf dieser Frist Niemand weiter gehört, sondern mit allen seinen An- spruch, n und Anforderungen auf imm/r praklndirt und obinvähntes Immobil mit aü^nAvvertinentien demHn.

K» f.-r, Landgerichts - Ässesso ?iicxander >,on S t nk, zum unwid^rrnflichnn EigtiUhum adzudicirt werden soll. Fcliln Rarbhaus, den 2. ^ ee. t82i. 2 Bürgermeifirr und Rath und in deren Namen-

? I . I Töpffer, Bürgermeister.

C I Grewinck, Secr.

Bürgermeister un" Rath der Kai erlichen Stadt Ft''in hiermit zu w'ss n, welcl^raesta r der die- sja- / urger und B^ckcrmcister j)e,emiaö On-siav t.'of»

fre>i<) biersrlbst suv: likando'an ^tragen , wie 5.r'clbe, belehre deS ^ ' .> . ,>^1^^.- producirren -wisch.'" ibm tlnd ''em ar. l:s''urqschen Herrn Rathoberrn und Kauf- mann R. W. Grubener am bren ^uni'lS'9 abgcschlsf-

senen, am 2. Nov. d. I . bei Em. Erl. Katserl. livland.

Hofgerichre korroborirten Kaufkoittrakrö, das> gedach- tem Hrrrn Rathshcrrn R. W. Gruvener zugehörig ge- wesene, unter 'Ar. 62 in dieser Stadt'belegene Wohn- haus sammr Herberge und allen übrigen Avi ertinentien für die Summe von 6,;oo Rub. B . A. käuflich acquirirt und gebeten habe, über diesen Kauf daS geietzliche Pro- klam eraehen zu lassen. Wenn nun diesem Petita mit- telst Resolution vom heutigen Tage k>eferirt worden;

als weiden All^ und Jede, welche an besagtes Grund- stück Anforderungen und Ansprüche, sie mögen herrüh- ren, wober st. wollen, haben oder zu haben vermeinen sollten, Hierdur aufgefordert, sich mit ftldigen. nach Vvr,ct,ri>r der Rig- <?ladtrechte l--b. Ul.. 'in. X I . §. 7, binnen -,ak?r und ^ag a <!a,o. zur Vermeidung dcrPrä- cluüon, ander zu melden und solche in gesetzlicher Art aus'ufübrui, unter der ausdrücklichen Verwarnung, das, nach Äblauf dieser veremlorischcn Frist Niemand weiter gehört, sondern obgedachteS Wohnhaus sammt Herberge und allen übrigen Appertinentien dem hiesi- gen Bürger und Bäckermeister Jeremias Gustav 55of- frentz zum uuwtderrusijchen Eigenthum adjudicirt wer- den soll. Fellin Rathhanc», am 29. Dec. 4821. Z

Bürgermeister und Rath und in deren Nayicn:

I . I . Töpffer, Bürgermeister.

C. Z. Grewinck, Secr.

( M i t Genehmigung der Kaiscrl. Polizei, Äerwallung hieselbst.)

Bekamumachungen.

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/t^/t.'/'5//.'. < ^ t ? / ^ , / i ' / . ' k V / > ' 2 m hohen?ld.l und s'mnülichcn resp, Gönnern und ^rcni^den mcincö verstov^M'!', EleinanneS, weil.

Klemvnerm isiers C. F. Pcrpe", zei^e icb hierdurch cr- jiedenst att, das' ich desicn (6'»-rrcrbc fortfepen w^rde, auch bereits durch einen geschickten Mrkgesellen in den Stand geseyt worden bin, alle ^.husigcn gütiaen Auf- träge, als mn welche ick) inständigst bitte, durch solide und prompte Arbeiten sofcrr inic;ufnl'rcn. 2

W'ttwc E. M. Pevpell.

I m Saale der Burgermu^e wird am w- Januar Maskerade, am selten Ball, am t?ten Maskerade, am Listen ein Benefiz für dcnOckonomen» am 2-jsten Mas- kerade und am Lasten Lan. Bnll ftvn. 2

D i e V o r s t e h e r . Während deS Jahrmarkts irerden auf der alttN Muffe an folgenden Tagt-n Bälle gehalten, als am

8tcn, t5ten, 22ften und sssten Januar.

Die Vorüeber.

Ich zeige hiermit ergebenst an, daß ich gegenwär- tig cine zweite Kandirorei im Hanse deS Hu. ^offrentz, wo ich selbst wohne, angelegt habe, die ich bestens em-

pfehle. B . Faletty. .Z

Z?er Optikus Michaelis Hartog, welcher sich seit mehreren fahren mit Verfertigung optischer Instru, menlc beschäftiget, hat die Ehre, dem biestgen hocbzu- verehrenden Publikum feine nach allen Regeln der Op- tik verfertigten drillen und Lorgnetten, wie auch Kon- scrvalions-Brillen. welche sämmtiich fein und sauber

gea;deikct., für >ede )'.rt Äugen brauchbar und, zu cm- psehlen. Er enthält -.ch aller ?lnpreisung derselben, in- dem ihr Erfolg die beste Empfehlung tcrm wird; übri- g.i.s wird rr sich das Zutrauen desPnviifumS durch bil- liae Preise und prompte Bedienung ui erwerden suchen, und bittet daher um geneigte Sluftrage. Sein Logis ist

bei Herrn Frcy 3

Z u verkaufen.

Einem hoben Adel und geehrten Publik» zeigen wir hi-rmit ?rgei.enst an, daß wir hieselbst mit eiüe^. Vor«- ra:! «el^st verfertigter Stiete/wichse, Oin^enpulve^u.

Kitt an .'konlmen stnd. Polizeiliche Attestate verbürg gen die ^orzüglichkeit unserer Waare, und wir sch.uel- cN.s'? niit geneigtem Zusvruch. Unser Logis ist ber

^itlwc ^»eyer hinrer dem neuen Universität6-Ge«

bäude. Jakob Serf u. Fabian Ncumark. 2 Knufgesuch.

Wer Sa-ltßerZ'e, ^vei^ie xan? rein von sclt^Arrein Haser isr, un<l 5 ,stti»5er. vv«?lclie^ ßelb, glatt, sclivver uiicj ni^kt m t ;> ^vvar-cm Later gemiscltt ist, vnäm-kt- lere k?'Au>ivvein verl>.^uken -will, beliebe es mir reoiit l'slc! uac! lj^e ö-isten zu

üdsrienclon. 5. W. Kating. g

Z u vermieHen

Bcim Klempnermeistcr Voal ist während des Jahr- markts cine Wohnung mit Möbeln, nebst Stallraum

und Wagfluemisc zu vermiethen. 2

I m Hause des Herr» Gr.-fen CieverS ist während deS Jahrmarkts ein Loais zu vermiethen; dasselbe be- steht ans 5 Zimmern und einer <?tube für Domestiken, nebst EtaUraum und Remise. Bei Herrn Rech sind

die Bedingungen zu erfuhren. 2

Wo cin, sich iowol durch Lage als Beschaffenheit vorzüglich zur ^ahrmarktöbude elgiiendes ^'oial zu ha- ben ist, crfraut mau in der ZeitungS-Expedition. 2

Eine Wohnung van drei Zimmern, au der Stra- ße. ist wahrend der Hichrmar'llNeit im Hause der Frau Wittwe Pevvell, nn der Poststraße,, zu vermiethen. t Zwei kleine B"den, eine warme und cine kalte, sind während dcr Hah'.marklSzei't im Hause Nr. 5 am großen Markt zu vcrnueti'cn. Den Preis erfahrt man im Hofe von dein Bedienten Micl,aila. 1 ES sind in den gewinnen Hausern deS Hn. Raths- Herrn Barmckel mehrere Quartiere zu vermiethen und gleich zu begehen Dag Nähere darüber erfährt man im Hause des Herrn Major von Hüene. ^ Auch ist daselbst Butter in großen und kleinen Quantitäten zu

haben. 1

Sm Baderfchen Hause am Markte sind zum bevor- stehendni ^ab'.marktc zwei geräumigeZlmmer an fremde

Kaufleute;u vermiethen. 1

I m Bernerschen Hause'neben dem alten ttniverst«

tätSgebäude stnd zwei Zimmer an der Straße während

5eS Jahrmarkts zu vermiethen. 1

Verloren.

Ein weißer Vorstehhund mir braunen Obren und kurzgcstlchte? Suuke hat stch verloren. Wer ihn im al- ten UniversträrSgedaude abg-ebr oder Naihweisung von ihm ertheilt, hat eine angemessene Belohnung zu er-

warten. 2

Am zt- Decb. ging mir ein Vorstehhund verloren.

Merkmaie stnd. dcr linke Bebang kraun, der rechte braun gefleckt und am Kreuz drauu bis zur halben Ru- the ; übrigens ist er weit? und Herr auf den Zuruf: Plu- to. Eine ansckl'.ttche .Belohnung verspreche ich dem Finder dieses Hundes. Andr. Markini, Z Äculj. mocl., wohnhaft bei Hn. Mchke.

Abreisende.

D?r Buchkindergtsell Aug. Heinr. 5?ranck ist wil- lens von !mr iu r^?s n. Diejcnigen, die etwa Anfor- derungen an ibn n fön'ltcn, m^'gcn sich innerhalb acht Tagen bei Einer ^aiftriichen Polizei, Verwaltung

melden. 5

?lnge?on!Mene Fremde.

Herr Sofrakh von Sivers, 5ommt von M skau, logirt bei der Friu Präsidentin von SiverS; Herr Maior v.

Freitag, kommt von Ooerl^ck, und Herr Arrenda- tor V? , ohm, kommt aus dem Revalschen, logircn bei Baumgarten.

(13)

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S o n n t a g , den 8 . J a n u a r , 1 8 ^ ^ I s t z u d r u c k e n e r t a u b t w o r d e n .

I m Namsn dcr Kaiserl. Uliioersitäto-Censur- Or. F . E. 2!amSach, Tenfo?.

H,«.-» ..«»»»,,,,,, ,.,«.

Madrid, den !o. Dec.

Bei der Rückkehr des König» zu Madrid wurden S r . M a j . von treugesinnten Nnterthas nen Blumen und Tauben als Zeichen friedlicher Liebe überreicht. UebrigenS wülhet der Zac.- tions ; Geist furchtbarer denn je, und schont seinem unvermeidlichen Ausbruche nahe zu leyn;

die untrüglichsten Spuren davon zeigen sich

»überall; das Beispiel von Kadix, Sevilla und Corunna findet überall eifrige Nachahmer; die Parthei der CommuneroS leitet mit großer Tha>

tigkeit die Ausführung des furchtbaren Projects einer offenen Revolution; fast alle Ofsicierö der Armee sind dafür gewonnen, nicht minder cin Theil der Provinzial-Milizen, und niemand scheut sich einer lauten Sprache. Heute oder morgen, heißt es, soll die offene Erklärung der Factionisten erfolgen, weil diese Tage bestimmt sind, den KorteS, behufs Berathnng der nöthil gen Maaszregeln, Rechenschaft über die Lage der Nation zu geben. Die ganze Garnison soll unter den Waffen seyn, und eben dieser Zeitpunkt soll zu dem beabsichtigte» Ausstande gewählt werden.

Madrid, den i z . Dee.

Unfre Lage ist immer noch die namlkÄie, und nur von den Beschlüssen der Cvrtes allein wird das Heil und die Rettung der Monarchie von dem drohenden Abgrunde, an dcm sie schwebt, erwartet. Die von den Corres genehmigte Ant?

wort dieser Neichs-Verst'mmlung auf die bekann?

te Konigl. Botschaft wur?e vorgestern dem Kök nige von einer besondern Deputation überbracht.

Hierauf kam in der Nachmittags- Sitzung am nämlichen Tage, derjenige Theil deS gutach, lichen Berichts der Kommission der Cortes zum Vorträge, welcher bis nach tiefer Uebergabe auf- gespart worden war, und die Minister des KS?

nigS betrifft. Die Kommission, indem sie zwar den Ministern alle Gerechtigkeit tn Betreff deS schwierigen ZeitpunctS wiederfahren läßt, wo sie die Verwaltung übernommen, schließt gleichwol ihren sehr lanqen Bericht mir dem Anträge, daß der König ersucht werden möge, zur Wiederher- stellung und Befestigung des öffentlichen Vertrag enS, eine Veränderung im Ministerium vo-z^x nehmen. Dies scheint auch das einzige M i t t e l

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j u scyn, durch das man hoffen dar/,, ten Sturm,

«zdgelvendet zu. sehen»

'Ans Andalusien lauten die N^chriäiten fortt baucrd sehx beunrnhigens. General VelaSco> der sich gegen das Ministerium behaupten w i l l , zog mit. einigen Regimentern nnd einiger Artillerie gegen General Moreno Daviz. und rückte, wie eS heißt,, hernach in Cordooa ein, von da sich die Behörden flüchteten. VelaSca soll, nun die Absicht, haben, gegen Madrid zn, marschiren, deL-, gleichen anch luehrere andere Befehlshaber.

Hn Navarra hatten bewaffnet? Haufen an mehreren Orlen alle konfritntionnelle Emblems zerstört. Zn Saragossa hatten sich anfrührensche Volksgruppen gebildet ^ welche durchs Militair.

endlich ans einander getrieben wurden». Mehrere Menschen sinO bei dieser, Gelegenheit, getvdret.

vder verwund-t worden».

Die Corres u n t e r s t ü t z e n - übrigens bestens die Authorität des Königs, der nun auch in Ma- drid verbleibt.

P a r i s , den 25. Dec..

I n Barcelona, starben nach den letzten Nach- richten vom izten täglich nur noch etwa zehn Menschen. Der Kordon war beinahe auseinalu Her gegangen.

Die verdienstvollen entschlossenen Aerzte, die Herren Bailly und Pariset, welche sich bekannt;

ltch- freiwillig nach Varcellona begeben hatten, haben von unserm Könige den S t . Michaels-Ors den erhalten. An der Stelle des gelben Fiebers herrscht jetzt politische Gahruug zu Barcelona.

Aus dem Haag, den. 2y.. Der.

Gestern sind die Budgets für i z z i in der ersten Kammer durchgegangen.

Die Herren Hope et Comp» haben in. d w sen Tagen Rimessen von 500000 Gulden erhal- ten, und jcht bekannt, gemacht, baß. sie. die spa- Nischen Zinsen für 1821 bezahlen.

Der General L Consul Dulk fängt Mittwoch

«n, die Zinsen der dänischen Schuld zu bezahlen.

Corfu, den 22. Nov»

Die Türken haben die Städte von dem Meen busen von Corinth an bis zu dtn Granzen M a ;

<edonienS verbrannt. Vermittelst der auf den Znfeln Melos, ScyroS, Sciathos zc. errichteten Waffen-Niederlagen ist man- endlich dahin ges langt, die Waffen in Menge auf dem ganzen.

Festlands bis zur H a l b - I n s e l Cassandra zu ven breiten. Die drei Inseln Zephalonien, Zante ,1»

Cerigo haben allein den Griechen mehr als 20000 HliMkN mit Bajonnctten vtd'kaust. Die Türken

sind von dem ganzen platten Lande, selbst aus Griechenland,, vertrieben, worden.

B a g d a d ,

welches nach einigen Nachrichten von den Per:

fern erobert seyn soll, daS aber noch der Bestä- tigung bedarf, am Flusse Tigris, ist die Haupt- stadt des arabischen I r a k , wurde im Jahre dcr Hägira 148 oder 765 nach unserer Zeitrechnung erbaut, und »vor ehemals der Sitz des Califates.

Bagdad hat jetzt kaum 20000 Einwohner, die aus Türken, Arabern, Persern, Armeniern, Egyp- t e n , Christen und Juden bestehen» Letzterer, die ein eigenes Quartier haben, sind etwa 2500. — Durch die Engländer hat die Stadt eine Post»

Schiffahrt, mit Baßra, und ist die HanpüWaa- ren - Niederlage zwischen Konstantinopel und dem persischem Meerbusen» Bagdad ist nicht nur als Gränz-Festung gegen Persien und als Handels- stadt,. sondern auch als Wallfahrtsort wegen der vielen hier begrabenen Heiligen eine der berühm- testen Städte des ganzen Reick)» und deS ganzen Orients. Die Stadt ist der Sitz einer der größ- ten Statthalterschaften des vSmanni^'chen Reichs, welche in iK Sandschacken. eingetheilt ist» Die Zahl, der Einwohner der Statthalterschaften oder deS Paschaliks wird auf eine Million geschätzt.

Bagdad hat tn gewöhnlichen Zeiten nur eine Be- satzung von 1500 Mann. Die Einkünfte der Statthalterschaft werden über 7 Millionen Pia- ster geschätzt» Bagdad ist in der Geschichte noch vorzüglich durch die großem Betagerungen be:

rühmt,, wodurch es mehr als einmal zerstört ward. Oesters befand es sich in den Händen der Perser.

Wien, den 27. Dec.

Berichte aus Konstantinopel vom 8. Dec., in welchen weder von Janitscharen - Aufständen noch von sonstigen Stöhrungen der öffentlichen Ruhe die Rede ist,, enthalten unter andern fol;

geube Nettigkeiten: „ D i e von der Kaiferl. öster?

reichischen und der Königlich Großbrittannischen Gesandtschaft, tn Betreff verschiedener von fana»

tischen. Individuen verübten Excesse, an die Pforte gerichteten nachdrücklichen Vorstellungen haben ihren Endzweck nicht verfehlt. Ein Regierungs- befehl, der die grüßte Strenge gegen alle Berge«

Hungen dieser Art, vorschreibt, ist am zo. Nvv»

öffentlich bekannt gemacht worden."

Direkte und zuverläßige Nachrichten aus Te?

heran vom 19. Oktt haben die Versicherung ge»

bracht, daß der Krieg, mit Persien entweder be;

veits beendigt ist, oder in kurzem aufhören wird.

(15)

M a n war am Hofs zn Teheran bloß -von dem Em falle deS Prinz, n Mahumed A>y Mtvsa in KaL Paschalik von Bagdad unterrichtet, wozu man jedoch keinen Befehl gegeben zu haben be- hauptete, und der übrigens ohne Erfolg gebli«

beu ist. Dagegen wollte man nichrS von Kriegs:

Operationen am obern Euphrar wissen, und ver»

sicherte, daß der Statthalter von Tafriz, AbbaS M i r s a , des Schach« zweiter Sohn und Thron- folger, nie dazu ermächtigt gewesen sei, nnd daß, wenn in Armenien .Feindseligkeiten Statt gehabt haben sollten, solche bloß die Sache dcr immer zu Krieg und Raub bereiten Kurden seyn könn- ten.' Wie eS sich nun mit diesen früher» Vor- fallen auch verhalten mag, so ist doch gewiß, daß der Schach von Persien aufs Bestimmteste er- klärt hat, es sei keineswegs seine Absicht, einen Krieg mit der Pforte anzufangen, nnd daß an beide Prinzen die gemessensten Befehle ergangen sind, sich keine fernem Feindseligkeiten gegen die türkischen Provinzen zn erlauben. ES ist nun zu erwarten, ob auf diese Nachrichten die Pforte ihr? g^gen Persien erlassene Kriegserklärung zu- rücknehmen wird.

T ü r k i s c h - G r i e c h i s c h e A n g e l e g e n h e i t e n . Pera, den 10. "Nov.

Vormals war das Tragen der Waffen in der Hauptstadt und besonders tn den Vorstädten verboten. Die Straßen der Stadt und in den Vorstädten, auch Pera> Galata und Tophana nicht ausgenommen, sind bis jetzt voll von Bewass»

neien, und allenthalben sieht man Türken, die wenigstens Pistolen und Handfchare im Gürtel tragen. Betrachtet man den jähzornigen Cha- rakter der Türken, und wie leicht sie zu Excessen zu reizen sind, wie wenig sie sich aus Menschen- leben machen, und daß der rohe Muselmann den Christen verächtlicher als einen Hund be/

trachter, den er in seinem Fanatismus niedere schießt, khne sich das geringste Gewissen dabei zu machen; so wird man sich eine Vorstellung davon bilden, mit wie vielen Gefahren tn die- sem Augenblick der Aufenthalt in Pera auch für die Franken verknüpft ist. Daher geht man, um Gefahren zu vermeiden, so selten aus wie möglich. Gestern, wo die Hinrichtung der auS der Wallachey hierher tranfportirten Schlacht- vpser statt harte, wagte sich Niemand auf die Straße. Dieses blutige Schauspiel war übri- gens eine Volksbelustigung sür die fanatischen Türken, die gern noch vielen andern Christen

bei dieser GclegmH-'il die Kopse abg.'schnittt ES waren immer drei Abel, vr>r d>iien ?uan iu Dera von jeher Fenersdn'u's.e, P»-sc und VoltS - Tummuite. Jetzt sind wir noch nu: ei- nem vierten Uebcl bedroht, wovor man sich che?- dem nicht zu fürcht-n hatt-> nämlich

moth. Woher nnn unter den gegenwärtigen Uc:,5 ständen so viele LebenSmiNel zieh-n, als n'ne hier zusammcnqedrangle Volk-Smassc fast ei- ner Million Menschen täglich '? Wenn Mangel an den notwendigsten L.'°bensmütsl'.»

hier eintritt, so scheint NebelZion unvermridlich, und sollte die jetzig« Türkische Regierung em.n Umsturz erleiden, so tritt Anarchie ein und dam?

Gnade und Erbarmen allen Cchrisienl Konstaminopcl, den z ; . N o v . Den Königs. Großbrittannischen ersten Dotkschafls - Kavalier und Dragcman,, Herrn Chapper, einen geschätzten und um die Krvne.

Englands sehr verdienten Mann, verfolgten wü;

thende Türken bis in seine Wchnung, und dreh- ten ihu zu ermorden. Die beiden Botschafter von England und Oesterreich beschwerten sich darüber bei der Pforte, worauf zwar geschärfte Befehle erschienen, die aber zum Schutz der anl dern Franken wenig Wirkung Halen türst-n.

Konstantinopel, den 26. N c v . W i r befinden uns fortwährend in einer cu'l tischen Lage. Alle Unterhandlungen der Gesandt ten von Oesterreich und England, in Betreff deS Russischen Ultimatums, haben bis heule beim Divan zu keinem günstigen Resultate geführt, da die Pforte wegen der aufgereizten Muselmän- ner es kaum wagen darf, die billigen Bedingun- gen NußlantS anzunehmen, und deshalb noch keine entschiedene Antwort ertheilt hat. Die Hoffnung zur Erhaltung des Friedens mit Ruß!

land schwindet demnach immer mehr, und.Viele behaupten, daß der Krieg unvermeidlich fcy.

Der Zustand der Hauptstadt ist traurig;

trotz der Befehle der Pforte zur Handhabung der Ordnung werden an den wehrlosen Grieche» - arge Grausamkeiten verübt. Der Bazar ist ge:

schlössen und aller Handel hat wieder gänzlich aufgehört« Auf den Straßen ist kein Christ mehr semeS Lebens sicher, und Jedermann hält ' sich wieder in den Hänsern verschlossen, eben so wie beim Ausbruch der Unruhen.

Die Flotte ist, auS den Dardanellen koms mend, wieder tn den hiesigen Hafen eingelaufen nnd hat die in Galaxidt eroberten Griechischen.

Kauffahrteischiffe mitgebracht. Als Siegekzeicheft

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