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Mittwoch, den 8» Februar, iHss

Im Dokument Mittwoch, den n . Januar, 18- (Seite 85-93)

I s t z u d r u c k e n e r l a u b t w o r d e n .

I m Namen der Kaiser!. Unioersttätt - Censur: O?. F . E . Rambach, Censor.

.

nlgs, d^e Sitzung der Kammer der Neichsräthe und jene der Abgeordneten für geöffnet, und lud sie ein, nunmehr i>ie ihnen übertragenen GeschaM zu beginnen.

Als Se. Könlgl. Majestät den SihungÄ, Saal verließen, ertönte aufs neue der laute, ein»

stimmige Zuruf: Hoch lebe der König! ^ DaS Ganze dieser Feierlichkeit bot ein seßr imposantes B i l d dar. Ueberaus erhebend war der Eindruck, den der Anblick deS an der Se^te Seiner Königs. Söhne, in der Mitte Seiner Hes treuen Stände anwesenden Monarchen gewährte.

Sowohl der ganze Raum um den ^Thron her, wo der dienstthuende Hof, die Kronbeamten und Staats-Minister saßen, so wie die Mitte d!tL Saals, wo die Neichsrathe ihre Sitze hatten, desgleichen die Seiten des Saales, wo hinter den Abgeordneten der zweiten Kammer d i ^ M ' i s nisterialräthe, Präsidenten, Kolkegienräthe Platz nahmen, waren von der Pracht der M i ? formen ganz überglänzt. Nicht minder zeichnete sich die schwarze Tracht, in welcher sämimliche Abgeordnete zur zweiten Kammer erschiene^.

München, den 27- Januar.

Gestern erfolgte hier die feierliche Eröffnung der. Stände »Versammlung. Se. Majestät der König wurden bei Ihrem Eintritte in den Siz»

zt»ngS/Saak mit einem lauten und einstimmi-gen Lebehoch empfaneinstimmi-gen. Allerhöchstdieselben hielten, sobald Sie auf dem Throne Platz ge-nommen hatten, mit einer festen, zu allen Her»

zen lebendig dringenden Stimme eine treffliche Rede, die also schloß:

„ M i t den Ihnen geäußerten Gesinnungen und Zusicherungen übergebe I c h Mich dem festen Vertrauen, daß Sie als Manner, gleich erfüllt Kon Empfindnngen der Ehrfurcht für den Thron, um welchen Sie stehen, wie die Liebe für daS Vaterland, für welches Sie hier versammelt sind, auf dem verfassungsmäßigen Wege M i r entgegenkommen und so den erhabenen Beruf der Standschaft ehren werden."

Nun legten die neu eintretenden Mitglieder der Ständeversammlung vor S r . Königl. M a j « stät ihren Eid ab und Se. Excell. der Minister des Innern erklärte sodann, auf Befehl des

KS-duifch hohen, feierlichen Ernst aus. Die Gallei rie,?l. «waren mid Zuschauern aus den vornehmen

«Ni> gebildeten Ständen besetzt, und die Vorder-seite derselben w a r , besonders von den Plätzen am?, wo sich der hoffähige A^el und das diplo-matische Korps befanden, mit nner brillanten Einfassung von Damen geschmückt.

Der feierliche Zug von der Königs.. Residenz Na,ch dem Ständehause und von diesen» nach je-ner' zurück geschah mit,er dem Donner der Kano-neu und war g l ä n ^ n b . " Überall drückte das V o l k bei dem Anblicke des hochverehrten Mon-archen, der uns auS freier Anregung,, als Be-weis Seines väterlichen Wohlwollens und Ver-trauens die Verfassung von 1818 geschenkt, die lebhafteste Freude aus.,

London, den zo. Januarv

Der König wird am. Sonnabend in der S t a d t erwartet, nm am Dienstage, den 15^ Fe-b r u a r , persönlich das Parlement eröffnen zy.

türmen.

Am vergangenen Sonnabend erhielt Mada-me Catalani von 14 Schuldnern, welche in dem hiesigen Gefängnisse sitzen, einen B r i e f , in wel-chem sie ihr erstlich wegen ihrer außerordentli-chen musikalisaußerordentli-chen Talente eine Lobrede halten;

daim ihr Bedauern ausdrücken., daß der Man-gel» an Freiheit sie verhindert hätte, die berühm-te Sängerin in ihrem Concerberühm-te hören zu kön-nen, und dieselbe schließlich bitten, sie (die Schuld-ner) durch eine Gabe in den Stand zu setzen, daß sie ihre Gefunphelt trinken Dünnen. M a -dame Caralani sandte ihnen 5 P f . Sterl,,. und zeigte ihner^ iy einem Briefe mit ihrer gewöhn-lichen N a w i t ä t an, daß es ihr sehr leid thäre,, nicht mit der Gegenwart der Herren, bei ihrem letzten Concerte beehrt worden zu seyn; aber 5ap, wenn einey von ihyen in der Folge irgend-wo, p u t . i h r zusammenträfe^ und er ihr wissen lassen werde,, , daß. ev^ in ^em .Schuldthurm saK,.

al6 sie,,!» A o r t eiy, Concert gab,, e.v unentgeld-lich BilletS zu ihrem Concert erhalten jolle^

^ Ans Nett - Foundland sind hier Nachrichten ON<?e?ominenwelche deit Zustand jener Kolonie olsi' fthr traurig beschreiben. Die niedre Klasse wa'r M t im Stande, sich zu ^ n ä h r e n , nn^

«?an W r c h t e t e , daß viele. Hungers.sterben ipur-derv, M e r ü dji? Zahi der'bemittelten Einwohner

«Ulk so kletil tfk, daß sie' uttmögli^» Alleti zn hek

fen. vermöge. Die Eiiiwohyer hatten^ um Suö-scriptionen zu eröffnen, öffentlich^ Versammlun-gen gehalten, und der Gouverneur hatte e, klärt, daß die Regierung eine gleiche Summe, als die Kolo-nisten subscribirten, zur Unterstützung der Armen hergeben würde. Bittschriften waren nach Eng-land gesandt worden, um die Hülfe des Parle-meuts anzurufen. Diese Nachrichten sind vom 6ten dieses Monats.

Nachrichten aus Washington zufolge, hatte der Spanische Gesandte diese Stadt wegen 5er Begegnung verlassen, welche der König!. Com-missair Callava in Florida durch den General Jackson erfahren. Er harte sich aufs Land be-geben, um dort nähere Vorschriften seines Hofes zu erwarten.

Aus I r l a n d , vom 25. Januar.

Der Cork Intelligenzer vom Donnerstag ent-halt Folgendes:.

Vantry, den ?i» Zanuar.

Ein allgemeines Schrecken herrscht hier, in-dem Lord Bantry genöthigr gewesen »st, sich aus dcm Gebürgs-Passe bei Cooleagh zurückzuziehen.

Er stieß heute Morgen mit einein aus iz S o l -daten bestehenden Detaschement auf 60 wohlbe-wassnete Rebellen, uud ein wüthendes Geficht entstand. Die Soldaten feuerten jeder 2Owal, wie verlautet, soll nur einer dcr Rebellen getöd-tet, drei aber von ihnen verwundet seyn. Einer der Soldaten, den Se. Herrlichkeit, verwundet"

auf dem Schlachtfelde zurücklassen mußt?, wurde' von den Aufrührern in Stückelt gehauen; sie hieben ihm außerdem den Kopf ab und trugen solchen im Triumph umher. Als vor einigen Tagen einer des Magistrats in Znchegela, Herr Harry, hörte, daß sich in der Nachbarschaft eine beträchtliche Anzahl Bauern versammelte, mar-schirte er an der Spltze eines, vom Kapitain' Fitzclarence befchltgten Detaschements Infanterie Und Kavallerie aus, um solche zu znstreuen. Er s5h sehr bald in einiger Entfernung die Rebel-len; aber ihre Zahl war so beträchtlich und ihre P o s i t l M so unangreifbar, daß es allgemein am besten erachtet wurde,, ohne Verstärkung nicht weitem vorzudringen,

Per Geist der Znsübord/natkon, der eins Zeltlang' i n dem Süden ünd Westen I r l a n d s ' schlummerte,, ist nunmehr mit erneuerter K r a f t ttlvächt. D t t W h i t e b W (weiße Z u i M i ) , wie

sie genannt werden , haben nämlich die Kerry.' Postkutsche unfern Cangaginni angefallen und nicht allein den Schirrmeister, sondern auch den PostiKon gefährlich verwundet. Die Kulsche selbst warfen sie in einen Sumpf, zwei der Pfer-de verstümmelten sie und die beiPfer-den anPfer-dern führ-ten sie fort. Ein regulaires Treffen fand bei dieser Gelegenheit zwischen ihnen und dem M i -l -l t s i r , we-lches die Postkutsche eskortiere, statt.

Die Zahl der Rebellen wird auf 6 bis 700 an»

gegeben; sie fochten mit vieler Sündhaftigkeit und zeigten sogar militairische Disciplin; aber sie wurden dennoch in die Flucht geschlagen und die Königs. Truppen nahmen 18 von ihnen ge-fangen, welche sie nach dem Gefängnisse in Ma-croom abführten.

Schreibe»: aus Buenos-AyreS, vom iü. November.

Folgendes ist das merkwürdige Beeret, wel-ches unfre Negierung wegen Einstellung der Ka-pereien erlassen hat:

K r i e g s - D e p a r t e m e n t »

Eine der Hülfsquellen, welche die unglückli-chen Rechte des Kriegs gesetzlich und ihre Ab-sicht nothwendig gemacht haben, ist — das Ka-per-Ausrüsten. Der Krieg der Unabhängigkeit der Provinzen der vereinigten Staaten von Nord-Amerika haben bewiesen, daß diese Art Feindset ligkeit für ein Land sehr vortheilhaft ist, daS sich darauf vorbereitet, seine Unabhängigkeit ge-gen ein entferntes Land, von welchem es früher regiert worden ist, zu vertheidigen. Es ist un-möglich, irgend einen aus den Kapern entstände?

nen Mißbrauch vorauszusehen oder zu unter-drücken. Die Regierung, die sich in der trauri-.

gen Nothwendigkei.t befindet, dieses Kriegsfüh?

rungs-System zu erlauben und sogar zu beför-dern, hat nur zwei Mittel, wodurch sie seine ge-setzwidrigen Folgen vermindern kann. DaS er-ste ist? solche Befehle zu erlassen und solche Vor-kehrungen zu treffen, die jene Mißbrauche ver-bessern und eS nicht zugeben, daß sie ungestraft begangen werden. Z n dieser Hinsicht hat die Regierung ihre Pflicht erfüllt. Die Kaper-Ge»

sehe beweisen dies. Das zweite M i t t e l ist: die-ser Art des Kriegsührens ein Ende zu machen»

sobald es nicht mehr nothwendig ist, oder wenn das Resultat nicht für den Risiko und für die Schwierigkeiten . entschädigt. D.ie Regierung

glaubt, daß dies nunmehr der Fall ist, und st«

dekretirt demnach Folgendes: 1) Ohne zuvor feierlichst die Ursache bekannt zu machen, wetche die Regierung bewegt, Kaperbriefe auszufertigen, sollen diese in der Folge nicht mehr bewilligt werden. 2) Jedermann innerhalb dieser Provinz, der einen Kaperbrief besitzt, muß selbigen binnen 14 Tagen, vom Tage dieses Dekrets angerechnet, dem Marineminister überreichen, z) Diejenigen Personen in Ländern, welche jenseits der M i e oder im Osten des stillen Meeres liegen, müssen besagte Kaperbriefe binnen 8 Monaten im Ma?

rine« Departement überreichen. 4) Die'gestellten Sicherheiten sollen bei Nichterfüllung der beiije»

vorhergehenden Artikel konsiscirt werden. 5) He;

der Kaper-Kapitain, der, kraft eines ihm pon den verschiedenen in dieser Hauptstadt existirpn-den Regierungen gestatteten Kaperbriefes, umk herkreuzt, soll bei Ansicht dieses Dekrets >zu kreuzen aufhören, in den Hafen zur Entwass:

nung einlaufen und feine Licenz zurück liefern. ,6) Zedermann, der diese Vprt fchrift nicht befolgt, wird als der See-Räuber rei schuldig angesehen. 7) Zeder Kaper, der nach Verlauf von 8 Monaten, vom Tage dieses ^ek krets angerechnet, noch kreuzt, wird als em See?

räuber betrachtet werden« 8) Der Kriegs- und Marineminister ist beauftragt, dieses Dekret in Ausübung zn bringen.

Buenos-AyreS, den 6. October i S i r . (Miterz.) Martin Rodrigue^.

Madrid, den i z . Zanuar.

Als die Abgeordneten derAmerikanischen Provinzen ankamen, brachten sie 40000 DuroS zur Zahlung der Diäten mit, die ihnen der Vers fassung nach zukommen; dieses Geld ist seit Oktober erschöpft, der Schatz zahlt ihnen nichts und aus Amerika kommen keine Rimessen:

mehrere haben schon, um nur leben zu können, von ihren Sachen verkaufen müssen, Sie vert sammelten sich vorgestern, und beschlossen eine Vorstellung an den Kongreß, um einen Beschluß fassen zu können, wie ihre Lage und der geg^ns wärtige Zustand ihrer heimischen Provinzer ihn

gebieten. ' '

Aus Korunna wird gemeldet, daß General M t n a dort ein junges Mädchen tnit einet'Mill.

Realen geheirathet habe, und sich von allen öfj fentlichen ^Angelegenheiten zürüffziehen wolle.

Madrid, den 17. Zan»

Herr BeSesrin, der einzige Ministex,

Ven S t u r z seiner Collegen überlebt hat, arbeitet fortdauernd mit dem Könige.

Zu Valencia war die Behörde genvthigt ge:

Wesen, geladene Kanonen in den Straßen anfzns Pflanzen. Dieses thar auch die beste Würkung und bald war Alles wieder in Ruhe und Ord-nung.

Die politischen und bürgerlichen Ehefs^ wel-che die von- den Kortes als rebellisch erklärten Manifeste unterzeichnet haben,, sind vor Gericht gejladen worden.

M a n splicht von einer Amnestie, wodurch dw Parther von Toreno, O.uiroga, Marlinez u . einen Vergleich mit Z!iego und seinem Anhange, dessen Uebergewichr in den neuen Kortes v o r a u S t

zusehen ist, vorzubereiten sucht.

Die Royalisten. von Navarra sind zerstreut Worden; B a l d a , einer ihrer drei Chefs, ist in Gefangenschaft g e r a t h n ; Santa Ladron und ViUantieva haben flch au/ das Zranzös. Gebiet gerettet und sind glücklich entkommen.

Aus P a r i s , vom 27. Zanuar»

Unsre Blätter sind ausschließlich mit den Debatten der Deputaten; Kammer über den Preß;

Gesetz-Entwurf angeftUlt. Der Tumult war so außerordentlich, daß die DiScussion mehrcremale unterbrochen wurde. Mehrere Mitglieder toniu ten sich gar nicht in ihren Ausdrücken mäßigen.

A l s von Mehreren die Schließung der Sitzung laut verlangt wurde, da ließen Andre den ZluSruf hören: N e i n , wir wollen hier schlas fen! W i r bleiben hier bis Mitternacht! Als Herr de Serre mit feuriger Beredsamkeit auf eine Entschuldigung antwortete, rief ihm ein um bekanntes Mitglied der Kammer zu: S i e verdie-nen ein Patent der Unwissenheit! und gegen Ende der Debatten erhielt selbst der Präsident^

Herr Navez, eine eben nicht sehr artige Entgeg?

nung des Herrn Benjamin Constant. — Der zweite Artikel des Entwurfs, nach welchem cine Gesängnißstrafe von z Monaten bis 5 Jahren

«Ud eine Geldstrafe von zoo bis 6000 Franken für Angriffe auf die Königi. Würde und Autho»

.xität' bestimmt, wird, ist vom der Kammer (nacht

^eck.'die Mitglieder der linken Seite sämmtlich Sejm Anfang der Abstimmung den.Saal verlast sen -hatten) einstimmig angenommen-; eben so

«Uch der dritte ArUkel.

Z n mehrern unsrer Häfen sollen ernMafte

Unruhen statt gehabt haben, an welchen sogar auch die Mannschaft dcr Flotte T h e i l nahm.

P a r i s , den zo» Z a n .

Der Eigenthümer der schönen Domaine von Crogn'l bei L s r - s u r - L e i n « hat dieselbe einer reichen Person verkauft, welche Bm,aparte nach S t . Helena begleitet hatte. Diese Domaine wird über M»il. an Wenk geschätzt.

Die Gemahlin des Hieronymus Vonaparte, die Herzogin von Montsort, hat >yren bekannten Güterprozeß vor dem -Köllig!. Gerichtshof ge?

Wonnen und erhalt 4 6 0 0 0 0 Fr»

Unsre Regierung hat zo Spanier, die auf Französisches Gebier aeflüchtet q weien und bei der Zunahme der Unruhen in Navarra wieder dahin zurückkehren wollten, bei Olcr^ir. verhaften lassen. '

40 Deutsche und r f Französische Officiers sind unter dem bekannten G e n i a l Normann nach Morea abgesegelt»

Se. M a , . der König, wie auch Monsieur, haben dem neuen Siegelbewahrer, H r u . von Peuronner, ihre Zufriedenheit u r seine in der Deputaten Kammer gezeigte Beredsamkeit tn den schmeichelhaftesten Ausdrücken zu erkennen ge?

geben»

Nachrichten aus Lissabon zufolge, hatte der Deputirte Pereira de Carmo bei den Kortes darauf angetragen, daß Lissabon zum Freihafen für alle Erzeugnisse Brasiliens erklärt würde.

Neapel, den 16. Januar.

Bei uns ereignete sich kürzlich folgende ent»

setzliche Thar der Nachsucht'»

Ghinelli, ein Neapolitanischer Nobitz ward Hei einer feierlichen Gelegenheit von einem, am dern vornehmen Neapolitaner, tm Beiseyn vieler angesehenen Personen, auf das empfindlichste be?

leidigt. Er entbrannte darüber in die wüthend;

ste Nachsucht gegen diesen,, und äußerte sich mehr»

malS,. daß er- ihn niederschießen würde, wo er ihn träfe. D a jener davon unterrichtet worven>

so entzog er sich endlich, weil die Gefahr immer dringender wurde, seiner Rache durch die Fluchte Ghinelli jedoch fand bald seine S p u r , , folgte ihm sogleich nach, und war endlich so glücklich oder unglücklich,, ihn an einem einsamen One im Walde, bei einer Kapelle der heiligen Rot salie, zu treffen. Nachdem er, m i t Hülse ein«

ger Banditen,, die er zu diesem Gebrauche mttt

genommen, seinen Feind »nd dessen Gefolge überwältigt Kalte, sehte er diesem das Pistol auf die Vrusr, und sagte: „ S i e h ! jetzt bist vu in meiner Gewalt, und ich kann dich tödten, ohne.mich deshalb verantworten zu müssen; doch wlll ich dir Gnade widerfahren und dich leben lassen, wenn du auf dieser Stelle Gott lästern, das Evangelium uud deinen Glauben abschwö-ren, und dich mit Leib und Seele auf ewige Zeil ten d'M Satan verschreiben willst!" Nach lan-gem Z.'ndern preßte dle Todesangst den abscheu-lichen Schwur ans den» Zitternden. Nachdem diese schreckliche Scene vorüber war, rief Ghis nelit nut fürchterlichem Lachen: „Jetzt bist du zeitlich und ewig verloren, und nun fahre zur H ö l l e I " Indem erschoß er ihn, daß das Ge»

Hirn an die Bäume spritzte.

Von der Donau den 19. Zan»

Die Servier waren bis jetzt die treuesten Anhänger der Pforte, und alle Bemühungen der Znsurgenten, sie ln ihrer Trene wankend zu machen, waren vergeblich» Die Türkische Regte«

rnng soll sie immer bis jetzt vertröstet haben, sie sollten eine eigene Negierungsiorm erhallen, ei-nen besondern Landpfleger und eiei-nen hohen Rath, von lhren Landsieuten zusammengesetzt. Aber jetzt bezweifelt man seit einiger Zeit zu Konstanz tinopcl auch ihre Treue, sie im geheimen Ein, Verständnisse mit den übrigen Empörern glau-bend. Der D.i'van hat die ihnen früher getha-nenen Versprechungen ganz zurückgenommen, und schon, zeigen sich an, den Gränzxn Serviens Tür-tische Heere.

Barcellona, den 16. Zan.

Seit der Ankunft des Generals Niego hat ben hier die Festlichkeiten nicht aufgehört. Die Parthky dieses Generals that alles Mögliche, um daS Volt zu Gunsten des Helden von Spanien zu stimmen.. Täglich muß er sich mehreremale iem Volke zeigen und dasselbe anreden^.

AuS dem Haag , vom 8. Februar . Das.Brüsscler Zonrnal l'Oracle enthält Fok AendeS anS einem Privatbriese aus Madrid:

Zwei ausqezeichn.te Personen haben dem König vorgeschlagen, sie wollten ihn auf sichern? Wege aus Spanien geleiten, wo seine Perlon von den größten Gefahren bedroht wäre. Der König soll hinauf. geantwortet haben: „Zch bin entschlosj

sen. Mein Schicksal zu erfüllen; nimmer werde Zch die Feigheit besitzen, einen Thron zn ver-lassen, den Meine Vorfahren mit Ruhm behaus, ptet haben, und nimmer Mich durch eiu solches Betragen der Verachtung der Nachwelt.aussetze^,"

Livorno, den 15. Zan.

Umsonst haben es die Türken versucht^

der in Morea einzudringen. M i t verstärkter Macht sind sie oft wüthend vorgedrungen; akei»

Misses, den man letzt den neuen Leonidas nennt, hat sie wiederholt aufs Haupt geschlagen. Da wo einst Alt-Grieckische Tapferkeit die allgemeine Bewunderung der spätestens Nachwelt sich er-rang, dort zeigen sich auch letzt dieNeusGriechen ih-rer großen Ahnen nicht unwürdig. DieTermopylen sind in Ulysses Händen^ und da er durch Verstärkun-gen aus dem Znnern von Morea m den Stand gesetzt, sich gehörig behaupten zu können, so wird wol der Halbmond sich dieser durch das Alrer-thum geheiligten Gegend nicht mehr ungestraft nähern dürfen.

Aus Weimar, den 25. Zanuar.

Se. K. H. der Großherzog haben auf Än:

trag des Landtags beschlossen, daß die durch die Srempelpapier ! Ordnung vom Zysten Dec. 18^0 eingeführte Stempel-Abgabe von den Handels-büchern der Kauf-, und Handelsleute, — weil diese Abgabe den Eharacter und die Würkung einer — directen Steuer angenommen habe ^ vom Isten Zanuar. d. Z.. an. weggefallen solle»

Schreiben aus Ostends . den 1. Februar.

Von der feit einigen Theatrr-SeafonS in London herrschenden Vorliebe für Rossini (eine wahre Rossinomanie!) erzählt jüngst ein von dört heri'lbergekommenev Virtuose ein merkwürdiges Beispiel. Er halte sich bei seinem vorigjährigen Aufenthalt tn London an den neuen Rossini?

schen Opern bis zum Ueberdrusse satt gesehen.

Zetzt ward abermals eine neue Oper Rossinis:

Figaro's Hochzeit, angekündigt. Vertraut vis in dle geheimsten Züge mit der genialen Composi-tion MozartS, die denselben Namen trägt,. Wi-dert es dem Deutschen Virtuosen dasselbe Stü!ck, vielleicht gar denselben Text auf die süßliche neu Ztalienische Manier gemißbraucht zu hören uttd UM so schmerzlicher an Mozarts Vergessen

innert zu werden. Er öeschließt daher, nicht in die Oper zu gehen; doch Langeweile, Neugier, selbst das geheime Vorgefühl deö Triumphs, eine recht .handgreifliche Parallele zwischen achter

musikali-scher Kraft und moderner Schwache ziehen zu kötinen, führen ihn tn daS Schauspielhaus.

Das Orchester stimmt iu O . Ei des Naben ! denkt unser Virtuos. Es beginnt die Ouvertüre.

Mozarts Thema —. kurz ganz von Anfang bis zu Ende Wolfgang Amadeus. — Unser! Virtuose beruhigt sich jedoch; bekannt mit der genialen Eigen-heit des neuen Italieners, keine Ouvertüren zu sei-nen Opern zu componiren, oder als eine übersiüßi-ge Nebensache abzufertiübersiüßi-gen, findet er es sogar recht willkommen und er weiß es dem Regisseur Dank, daß er zu den vielen Bonbons und Sü-ßigkeiten mit einer kräftigen Vorspeise stärkt.

Allein man denke sich sein Erstaunen, als mit ei-nigen grausamen Verstümmlungen Mozart'S Zi-garo selbst vom Anfang bis zum Ende vor fei-nem Aug und Ohr vorüberzieht! Er traut

Allein man denke sich sein Erstaunen, als mit ei-nigen grausamen Verstümmlungen Mozart'S Zi-garo selbst vom Anfang bis zum Ende vor fei-nem Aug und Ohr vorüberzieht! Er traut

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