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Sonntag, den ^ FebrnM, j82:

Im Dokument Mittwoch, den n . Januar, 18- (Seite 121-137)

I s t zu '.dtülZei? erl.oul^t w o r d e n .

I m Namen;der Kalserl-.-llnivrrjltätt,Censur: O r . F . E. Rambach, Tensor.

St» Petersburg, den zo. Januar.

< . ...-^--Am.^8.. Z a w M ^ w u r d ? ans unser'm großen - National i Theater Zph'lgema^in ' Ä u l i s / T r ä ü e r ^ '

spiel von Racine, «, das RvMchovoN'Lobanow überseht, als Benefiz . Vorstellung der,; ihrer grot ßen tragischen Talente wegen, von unserm Pu»

blikum allgemein geliebten jungen Schauspielerin, Delnyifelle Wamberg, gegeben. CineMteraninder tragischen Kunst, die seil einigey Zahren von der Bühne- zurückgetretene Schauspielerin, Demoiselle Seu-enow die ältere, frühere Lehrerin der Demois.

WaUberg, trat an diesem Tage in der Rolle der Kiytemnestra auf. , Ungeachre^ der enorm hohen Preise aller Plätze, w a r . daS.Theater gedrängt voll. Dle Logen dös ersten Ranges wurden-zu aoo, die deS. zweiten zn.^5',---die-des dritten zu -,5OR>Zln. in Papier vergeben^^ZederxehnstuhI im Parterre wurde m i t ^ N i u b e . l n 'bezahlt. Zuver;

. läßigen Angaben . zufolge-'hat diescssBenefiz'seit ner Eigenthümerin-, , nach. ?lbzug aller gehabten Unkosten, i?ooo Rubel zn^Pap.ier .eingetragen^

/Die Russische Bühne ^sinhet^sich hier tn einem Ä s t e n d e grok^s,MUkmn'menheit und läßt fast nichts wchr zu wünsch?» übrig. . . .

Eine vornehme hiesige Dame hatte, um t!t

^nenv der jüngst hier stattgefundenen Llänzendsten Mofftste- beizuwohnen >"ein -kostbares Geschmeide achter b r i l l a n t e n entlehnt. Einige Tage nach dem F?ste» übersandte sie durch c(n junges.:Auf«

warteMädchen dies Geschmeide, dessen winde»

ster Werth zu 50000 Rubeln geschätzt wurde»

feiner Eigenthümerin wieder zurück» Die' Bo?

thin machte den Weg dahin auf einer M i l t h , dröschke» flüchtiges und leichtes Wesen lassen sie dies ihr heilig, anvertraute, kostbare Depot nur in einem ^zitzenen Ridicüle verwahrt , auf t>er Straße verlieren. Auf ihr geschehenes Ge»

ständniß. bleibt^sie mit dem. Lohnkutschec so lan, ge i n poliz^ilicho^ H a f t , bis sich? sichere Beweise ihres vorgegebenen-VerlustsS.dar.thun.' Unterdes»

sen wird davon in den hiesigen ^Zeitungen eine Anzeitzs-zg'5niaHr,'und-dem ehrlichen.Finder eine Belohnung vo.n rausxnb Rubeln Kttgesickert. Uns nuttelbar^darauf findet ein zur^.Stadr gekommen yer ^a^ex,Wjrtlich?.die6 Geschmeiß .hält es feiner-Ützw.issenheitz.für simpleLi^rath^stcine unv hest.imwt M feinem Weibe auf ^dem Dorfe,zu»n.

Angebinde des nahendefl.IahresMechselS^ EineL

feiner erfahrnen hiesigen Bekannten aber, dem er seinen Fund vorzeigt, macht ihn auf dessen wahren Werth und auf die schon davon geschehe;

ne öff?nt>iche Anzeige aufmerksam. Der den ro-hen Sühnen der Natur fast angeborne Edelsinn heißt ihn nun sogleich ohne Bedenken das thnn, WaS die Pflicht ihm gebietet. Er begiebt sich, der Anzeige folqend, zu der Dame und überreicht ihr den noch ganz unverletzten Fund. Die da-für verheißene Belohnung erhaltend, bricht er von innigem Danke und Entzücken ergriffen in die Worte aus: „Guter Gott! Nun bin ich ganz glücklich. — M i t diesem Gelde kaufe ich meinen geliebten, einzigen Bruder los, den bei der nächsten Werbung das Loos zum Soldaten treffen sollte." Die edle Dame, den schönen Trieben der Mildthatigkeit und ihres gefühlvoll len Herzens folgend, fügte auf diese Aeußerung dem biedern Lanomanne noch tausend Rubel hinzu.

Paris, den 9. Febr.

Am Dienstage setzte bekanntlich die Kammer der Deputaten die Debatten über die wichtige Frage: „Ob die Zury zur VeurtheiluNg der Vergehungen der Druckpresse abgeschafft werden solle?" mit Lebhaftigkeit fort. Nach heftigem Streit ward dann auch dieser Artikel, welcher der letzte deS Gesetzt Entwurfs ist, angenommen.

Die liberalen Deputirten weigerten sich, darüber zu stimmen. Sie protestirten ganz entrüstet über die Annahme dieses Artikels und riefen, daß sie die Verletzung der Charte nnd das Abschaft fen der Z u r y , eines der vornehmsten konstitu-tionellen Rechte der Nation, nicht billigen könnt ten. Unter andern rief der General Lafayette mit Unwillen aus: Wir protestiren und berufen uns äuf die Energie des Französischen Volks.

Der Tumult und das Geräusch in der Versamm-lung war ganz außerordentlich. Nachdem man

^och über einige Amendements debattirr hatte, chard am Mittewochen durch namentlichen Auf-ruf über das Ganze des Gesetzt Entwurfs ge-stimmt. 5» liberale Deputirte erklärten aber»

yialS, daß sie über einen Gesetz-Entwurf nicht stimmen könnten, wodurch die Charte so uner-Hört verletzt würde. Die Kammer nahm dar"

auf das Gesetz mit einer. Mehrheit von 234 ge-gen 9z Stimmen an. 5? Deputirte hatten nicht gestimmt. Diese Anzahl mit der Minori-tät von yz macht eine Opposition von 145 M W gliedern aus, über welche dle Minister den völi ' tasten Sieg davon trugen.

Schreiben aus Paris, vom 10. Febr.

Bei den letztrn Debatten über den Gesetz,' Entwnrf wegen der Pr?ßv,ergehen, sagte unter andern der jetzige Minister der auswärtigen An?

gelegenheitu?, Vicomte von Montmoren^y: „ I c h kann nicht leugnen, früher in manche Zrrthi'i-mer verfallen zu seyn, in welchen ich eS indessen eben so redlich meinte, als jetzt, wo ich jene Zrrrhümer abgeschworen habe. Ich kannte da-mals noch nicht -die Revolution mit ihren fürch-terlichen Folgen, Verbrechen un>> Unglück aller Art, Anarchie, Schrecken und militairisclmn De.' spotiSmuS; die Erfahrung hat mich gereift. Zch liebte damals über Alles jene wahre Frechkit, mit Allem, was sie für die Seele Erhabenes, für das Volksglück Ersprießliches, für das Herz eines guten Königs Trostreiches hat. So liebe ich sie anch jetzt noch; aber ich hasse jene dema-gogischen Grundsatze, jene Hirngespinste von ab-soluter Gleichheit, jene nnfeligen Ideen-Verbin-dungen, welche die Freiheit in Zügellosigkeit aus-arten lassen, Religion mit Fanatismus, gesetz-liche Ordnung und Gehorsam mir Sclaverei ver-wechseln; jene gefährliche Lehren, vor denen wir unsere Zugend zu bewahren uns vor Allem an-gelegen seyn lassen müssen."

Als am 6ten über den Gesetz-Entwurf we-gen der Preßvergehen in der Kammer der Depu-tirten berathschlagt wurde, sagte Herr Laisnee de Villevesque: „ N u r die Usurpation kann stolz darauf seyn, über Stumme nnd Sclaven zu Herr?

schen; die Majestät de? legitimen Throns wird durch knechtisches Schweigen beschimpft. Seit sechs Zahren ist daS Ministerium mit Ausnah-megesetzen bewaffnet, mit nnterdrückter Presse»

mit der Scheere der Censur; welche bittere Früchte hat sie nicht davon geerndtet! Welchen Einfluß Hot sie jetzt, bei den großen Ereignissen,, welche die Gestalt der Erde zn verändern dro-hen? Wenn die Willkühr das Klagen erstickt und alle Zungen fesselt, so ist oft die erste Aeiu ßerung, der erste Ausbruch des Mißvergnügens ein Donnerschlag; ein gezwungenes Schweigen hat nie eine Regierung consolidirt. Wenn ein beweinungswürdigeS Verhängnkß das Ministeri-um auf dem Wege der Willkühr mir sich fort-reißt, wenn es, dnrch eine engherzige Politik verleitet, schwach genug ist, das allgemeine Zn»

teresse dem einer Partei aufzuopfern, dann ist es um diese alte und erhabene Monarchie gesche-hen; eine neue Revolution wird sie niederreißen, wird sie zerschmettern.- DaS einzige Mittel, den.

Thron zu befestigen, ist, ihn mit der Liebe und dem Zurrauen des Volks zu umgeben!"

Ein bewundernswerther Umstand ist,' daß, wie die Debatten über das nunmehr angenom»

mens Gesetz wegen Preßvergehungen ihren A m fang nahmen, die Rente oder die 5 Pocent cons.

auf 85 Fr. 15 Cent, standen. Nach Maaßgabe, wie die Artikel angenommen wurden, stieg die Reute immer, sogar auf 8y Fr. 40 Cent. D i e Kapitalisten sehn: mithin in diesem Gesetz eine vermehrte Bürgschaft von dem Bestands der Ret gterung.

Helmstadt, den y. Februar.

Am ?ren dieses starb hier der verdienstvolle D r . I . Ch. Wiedebnrg, Kaiserl. Ruß. Professor und Dtrector des Gymnasii zu Helmstädt, im 4vsten Zahre seines Alters. Derselbe war frü»

her Pnvatlehrcr zu Hamburg, dann bis zum Jahre 1316 als Professor der Griechischen Spra»

che am Pelvi Gymnasium zu S t . Petersburg, und feit dem Jahre 1817 als Direktor des hie<

sigen Gymnasii angestellt. Ein Verzeichmß sei-ner litreraircichen Arbeiten wird bei seisei-ner künftigen Lebensbeschreibung erscheinen. Er war ein M a n n von ausgebreiteten Kenntnissen, von großen Talen;

ten und edlem Choracter, der von Allen, die ihn näher kannten, sehr geschäht und geliebt wurde, und dessen früher Verlust innigst bedauert wird.

A s k, .a n i e n.

Ali), Pascha von J a n i n a , ist schon 8c> J a h r alt. Seine Grausamkeit scheint oidenilich ihre Perioden in seinem Temperamente zu haben.

Zur Zeit des Strocks-Windes ist sie am ärgsten.

Dann zieht er sich in feindseliger düsterer S t i n n mung in daS Innere seines Pallastes oder Forts zurück, und Wrhe dem, der seinen Zorn reizt!

I n solcher Zeil ließ er einst einem seiner Beanu ten, der ihn betrogen hatte, zu einem Tiger in den Käfig sperren, einen Griechen, desselben Ver»

gehenS weqen,. in einen Kessel mit siedendem O»l werfen, und einen Andern vor der Mün»

dung einer Kanone binden, nachdem seine Klei-der in Weingeist getaucht waren. Er ergab sich der Alchemie, oder der Kunst, Gold zu machen, um sich vergnügen zn können; im Jahre 1812 begannen die Arbeiten seiner Alchemisten, gench»

tet auf das Wasser des Lebens und den S t e i n der Weisen, wozu er ein vollständiges Laborato-rium von Venedia kalte, kommen lassen, aber r8l7-ließ er fämmtliche Arbeiter aushängen»

London, den 12. Februar.

Es heißt, d^r Marquis von Londonderry habe im Namen S r . Majestät eine Note nach S t . Petersburg gesandt, welche der Bothschast ter, Herr Baggvt, überreichen soll, und welche Erhaltung des Friedens mit der Pforte bezwcckt.

I m nicht zn wünschenden Falle eines Bruchs zwischen Rußland - und der Pforte soll jedoch England in dieser Note erklaren, die strengste Neutralität beobachten, jedoch eine Trnppen Vers starkung nach den Ionischen J n f t l n und eine größere Eskadre nach dem Mittelländischen Meere senden zu wollen.

Die Nachrichten aus I r l a n d über die Un»

rnhen, welche in diesem Lande ausgebrochen sind, lauten noch immer sehr traurig. Die White»

BoyS oder weißen Jungens, wie sich die Nebel»

len nennen, haben in verschiedenen Orten wieder die Hänser von Gutsbesitzern angegriffen und mit Gewalt Waffen und Ammunition geraubt, auch wurde eine junge Dame von ihnen verwun»

det; ein Haus ward von 800 dieser Mensche»

angegriffen nnd auf den Grund niedergebrannt.

Unter folgenden Bedingungen wollen die Nebel»

len ihre Waffen abliefern und dem Könige Treue schwören: 1) LoSlassung aller Gesanqenen; 2) Abschaffung uller Zehnten und Zurücknahme der Abgabe auf Fenster; z) Nachlassung aller rück»

ständigen Miethen; 4) die Pachten der Lände»

reim bis auf einen D r i t t h e i l des gegenwärtigen Preises herunterzusetzen.

I n der Grafschaft Coxk hat man Zettel an», geschlagen gefunden, worin, cs hieß: „ W i r füh»

ren nicht Krieg gegen den König oder dessen Ne»

gierung. Bedarf er unsrer Dienste, so wird er uns treu finden bis zum letzten Blutstropfen.

W i r führen nicht Krieg gegen, den Menschen unsers Gleichen, wegen seiner Religion; über diese hat er sich mit seinem Schöpfer abzufin»

den. Aber einen ewigen Krieg führen wir gegen die Renten-Erpresser, gegen die Zehnten - Ein»

nehmer, weil sie uns und unsre Kinder um un»

sre Hauser und jede Zuflucht, Kälte und Hunoer duldend, gebracht, weil sie uns zur Verzweiflung geführt haben."

London, den 15. Febr.

AuS Brasilien haben wir gestern Nachricht vom i4ten December erhalten. Der P r i n z Re'.

gent war zn der Zeit noch nicht abgereiset; die Unruhen waren zwar in Rio de Janeiro gedämpft, , aber man befürchtete einen neuen Ausbruch dor»

selben, so bald der Prinz das Land verlassen

habe. An. den König und an die Portiigiesu schen KorleS war eine Bittschrift gesandt »Vörden, damit der Kronprinz in Brasilien noch ferner?

hin bleiben möchte.

Dem S i r Warren Hastings wird in Cal»

cutta ein Monument errichtet. Mallacca,. wo die L k o l e r a morbus aufs verheerendste gewü-thet hat, war fast ganz, öde" und menschenleer».

E m andres Schreiben- aus London,,, den 15. Februar^

S i r Robert Wilson trug vorgestern im Un?

-terhause auf die Vorlegung? der Korrespondenz zwischen dem Herzoge von Park,, dem Lord S i d -5nöuth und ihm selbst an> welche sich anf die .Entlassung feiner Dienste bei der Armee beziehte E r sprach über diesen Gegenstand volle z S t u n den und beschwerte sich heftig gegen die M i n i -ster, die ihm, der zy Jahre treu- gedient habe, kein Verhör zugestehen wollten. ES ist bekannt, fuhr er f o r t , daß mehrere Mitglieder meiner Familie mtt den' größten Nebeln, denen die menschliche N a t u r unterworfen ist, behaftet stnd (feine Frau ist nämlich in Aegypten blind ge-worden und eins seiner Kinder leidet auch an einem ähnlichen Gebrechen). Dies muß das M i t l e i d des Hauses erregen. Wollen die M i n i -ster darauf bestehen, einem Manne, welcher i>r so vielen Schlachten gefochten und so viele Feld»

züge mitgemacht hat,, den Schutz zu v e r s a M , welchen die Gesetze dem niedrigsten Künstler'und Arbeiter zugestehen, so fordere ich die

Mitglie-der des Hauses, als Handhaber Mitglie-der Gesetze und ' der Gerechtigkeit — ' als Gesetzgeber und als Gentlemen, auf, mich bei dieser Gelegenheit zu.

beschützen. Wenn ich unschuldig bin, so kömmt, mir daS Recht zu, vor ein Gericht gestellt zu werden, um eine ehrenvolle Freisprechung zu er?

halten; bin ich schuldig, so hat das Land und die Armee ein Recht, mein Vergehen zu kennen».

(Lautet Beifall.) M e i n Vergehen oder mein Verbrechen, wenn ich ein solches begangen habe,.

MUß bekannt gemacht werden, damit die Bestra-fung ein B t t l p i e l für andere ist. (Hört!! H ö r t ! ) ! W e l c h e n Vottheil k'MN die Dise,plin bei t>er Armee.' oder die bürgerliche Gesellschaft dadurch erhalten,, wenn eine Bestrafung erfolgt und das Verbrechen, verheimlicht bleibt? Dies Verfahren ist unverträg-lich m i t irgend einem Systeme der Gerechtigkeit; es ist in der That gar keine Gerechtigkeit; er ist selbst, grausamer in seinen Folgen für die Rechte und Frek-W t e n de5 Volks, als die mysteriöse Gewalt der A n q u W v r k Selbst dev Großsultan, welcher

jetzt ein Gegenstand unsrer pflegenden Sorge ist, zeigt, wenn erZemanden die seidene Schnur sendet oder den Kops seines Sclaven abschlagen läßt, sich so gefällig, einen Zettel an die Brust des Ermorde-ten hefErmorde-ten zu lassen, welcher die A r t seines Ver-brechens besagt, weshalb er den Tod leiden muß;

te. Zch kann nur vermuthen, daß meine Ent-lassung die Folge einiger Vorfälle am 14. Aug.

v. Z . , als am Begräbnißrage der hochfeligen K ö n i g i n , sey; doch obgleich ich bestraft worden bin> so hat man mich wegen der Urlachen in Dun-kelheit gelassen. S i r Robert Wilson erklärte, daß er keineswegs einer Versammlung von Her-ren beigewohnt habe,, die damit umgegangen seyn sollten, dem Fortschaffen der Leiche Hindernisse tn den Weg zu legen. Er habe auch nicht in öffentlichen Wirthshäusern aufrührerische und hohverrätherifche Gesundheiten ausgebracht, oder die Regierung verwünscht und verdammt, und überlasse es nun dem Hause, über seinen Vor-schlag zu beschließen.

Lord Palmerston: Zch muß mich dem Vorschlage des achtbaren Mitgliedes widersetzen.

Es ist kein einziges Prärogativ der Krone unbe-streitbarer, als die Entlassung eines OtficierS ohne Verhör und ohne irgend eine Ursache wez gen ein^s solchen- Verfahrens anzugeben, oder .irgend einige Rücksicht darauf zu. nehmen, ob er ftiue Stelle gekauft habe oder nicht. Z m Zahre 17Z4 wurde eine B i l l in Vorschlag gebracht, welche dies Vorrecht der Krc.ne abschaffen sollte;

diese B i l l wurde aber fast allgemein verworfen, und seit dieser Periode ist nie wieder die Rede -davon gewesen. Zu behaupten, daß OfficierS nur durch Sfsiciers ihrer Dienste entlassen wer-den könnten, oder vielmehr durch ein Kriegsge-richt, würde einen 4km S t a n d »m Lande creiren, und wenn die Armee erst einmal unabhängig von der Krone gemacht wird, so wird sie sich aucli bald vom Parlemeute unabhängig machen.

( H ö r t ! H ö r t ! ) Unsere Annalen bestätigen diese weine Behauptung als Thatsache mit blutiger Schrift — eine solche Unabhängigkeit der Armee brachte in frühern Zeilen einen König ansS Schaf fot und warf die Mitglieder des Parlements zum Hause hinaus.. (Hört-! H ö r t ! )

-Marquis von Londonderry fand eS unter seiner Würde, die Minister zu vertheidigen, daß sie, wie geglaubt wurde,. daS Volk an jenem un?

glücklichen i4ten August hart behandeln wollten, oder daß die Entlassung des achtbaren Mitglie?

dtk darum geschehen sey, um ihn seines Eigen?

khums zu berauben. „ D a s Haus, fuhr er fort^

wird sich erinnern, in welcher erniedrigenden Lage dies Land in den Augen von ganz Europa am i4ten Äugust 1821 erschien. (Beyfall.) An diesem Tage schändete der Nest einer gefallenen Facnon das Land, indem sie ihren Groll nicht vergessen konnte, und selbst m i l der Todesscene vor Äugen, den Haß nicht fahren ließ. M a n wird sich erinnern, daß um die Hauptstadt an jenem Tage Transcheen angelegt und die S t r q -Pen blockcrt waren, um den Leichenzug zu zwin-gen, den Weg durch die S t a d t zu nehmen, weil dies mir den Absichten der Aufvührer überein-stimmte. B e i einer solchen Gelegenheit, einen Brauschen Officier im völligen Schmucke seines Stankes, mit einem Ordensstern auf der Brüste ein he', traben zu sehen und zu hören, daß er eine Sprache mit den Soldaten führt, welche nicht anders als Rache vom Vvtke hervor bringelr muß, ist würklich unter aller C r i t i k . '

Nachdem Herr Hume, S i r Francis B ü r -dete und einige andere Mitglieder noch ihre' Meinnng für und gegen den Vorschlag zu er?

kennen gegeben hatten ^ wurde abgestimmt; für den Vorschlag 97, dagegen 199 Stimmen. M a -jorität für die Minister 102 Stimmen.

Heute Abend machte der Marquis von Lon;

donderry im Unterhause einen wichtigen Antrag über die einzuführende Erspmung» ÄLie man - vernimmt,., wollen die Minister die Abgaben auf Salz> Leder und Seife zuvücknehmenp dies macht eine Verminderung von zwcy Millionen. Der Kanzler will, die 5 Procenr Navy Stocks abbezahlen, wodurch eine Ersparniß von 1^ M i l l i o nen an Interessen gemacht wird.. Die A b z a h -lung geschiehst durch neue Stocks in den 4 Pro-cent Eons.,, mithin ist der Gewinn 1 Proe. an Zinsen. I n den Ausgaben der Regierung sollen, fernere Einschränkungen- gemacht werden,, die sich

«uf » ^ M i l l i o n belaufen».

M a d r i d , den F e b r . .

A m zo. Z a n . ist der Vorschlag vorläufig«

von ben Kortes angenommen worden, daß Com-missarien an die verschiedenen S ü d > Amerika»'»-, schen Regierungen sollen gesandt werben, um die Vorschläge derselben anzuhören,, doch' mit der Bestimmung, daß dieser Schritt nicht anders soll angesehen werden>, als eine Maarireqel zur Her-stellung des Friedens». Zugleich ist eine Apanisch,!

Amerikanische Consöderalion in Antrag gebracht».

Ueber die Absendunq der C o m t M a r i e i i soll dke.

Kommission itvch nähern Bericht erstatten»

Der zum neuen Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannte Marquis von Santa-Crux und der Finanzminister Ballesteros haben auf ihr Ausuchen ihre Entlassung erhalten und die Herren Pcllegrin nnd Soredo verwalten einst?

wrUen jene Departements.

Aus Corunna ist oie Nachricht eingegangen, daß das Regiment S e v i l l a , welches nach den Canarischen Znseln absegeln sollte, sich der Ein-schiffung völlig widersetzt hat.

Der bekannte Pfarrer Merino ist bei Dur-g.oS. wieder an der Spitze einet Bande von 1500 M a n n erschienen.

D a s gelbe Fieber hat nun auch auf Minors ca nachgelassen.

Aus Morea, vom 4. Zanuar.

Die Griechen haben neulich liei C"ssändra die Depeschen des dasitzen Türkischen BesehlShq:

berS Mahomed Abuluboa, an den Großsulran aufgefangen, worin er seine Besorgnisse aus-drückt, und eine Verstärkung von 4 bis 5«oo M a n n verlangt, danur er, wie er sich ausdrückt, die Staaten deS Großherrn von allen Chniien reinigen, und dieser, wenn er zum Propheten gienge, demselben eine zahlreiche Liste aller zur Aufrechthaltung des Alcorans geschlachteten Hun-de übergeben könne, und damib die Zahl der 'HoüriS jener der gemordeten Christen gleiche.

Livorno, den zi» Januar.

D i e Znsurrection der Griechrtr dauert nun schon seit ic» Monaten^ Der L^eetsreUr « r i -erila! zu S m y r n a zeigt a n , „daß sein Journal,, als der Sache der Griechen zu günstig, auf 4 .Wochen suspendirt gewesen sey.l"

Eine starke Abtheilung der GriechischenFlot?

,tille kreuzt neuerdings vor den Dardanellen.

Die wichtige Festung Napoli di Nomania

Die wichtige Festung Napoli di Nomania

Im Dokument Mittwoch, den n . Januar, 18- (Seite 121-137)