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en, den 27. Februar

Im Dokument Mittwoch, den n . Januar, 18- (Seite 158-164)

Tückische/ Kapalserie- mit Knittkln „yd Keulen

W- en, den 27. Februar

Der am loten Februar im 84st«n Lebens Zahre an gänzlicher Entkrastung verschiedene H rzog von Sachsen-Teschen, war der reichste Privatmann in der Osterreichischen Monarchie.

Z n früherer Zeit hat er auf die edelmüthiqste W ise, besonders für Wien, viel Gutes gestiftet, und insbesondere die schon von seiner Gemablin, der Erzherzogin Christine, (der er das schöne Denkmal von C'nova in ber Augustinerk^rche für zoooao Ducaten setzen ließ) angefangene W ^ r l e i t u n g trefflich vollendet. Sein Testat ment »st vom Zakr i z j l 6 , auf 6 Bogen von ihm eigenhändig und schön geschrieben, nebst mehreren Beilagen. Er berechnet darin sein Vermögen zu »8 M i l l . Gulden in Silbergeld, wovon nach Abzug der Legate !c. dem ErzHerl zog Carl als Universale Erben Millionen bleil ben werden. Den Königl. Sächsuchen Prinzen Anton, M a x und dessen Kindern sind l M M . 200000 F l . vermacht, den Erzherzogen Anlon, Zohann und Luswig je^em bekanntlich 200000 F l . , da die andern hinlänglich versorgt sind, dem Kronprinzen ein Andenken von zwei Neitt und zwei Wagenpftrden, dem Fürsten Zoseph Schwarzenberg, als Testaments Ereeutor, eine Dose mit Brillanten. Alle Lenke, die in des Herzogs Diensten waren, behalten lebenslänglich ihren ganzen Gehalt. Die ganz unschätzbare, einzige Kupferstich; und HandzclchimngSsamm»

l u n g , für welche ihm oft Artaria allein ,in ei!

nem Zahre für 400000 F l . W . W . lieferte, ist ein Fideicommiß für den Erzherzog Carl und dessen Nachkommen. Für invalide Officiers und Gemeine sind auf Befehl deS IZerewigten dem HoskriegSrathe 40000Fl. und für die Armen der Hauptstadt Sovo Fl. auf der Stelle ausbezahlt tvoesen.

Comorn in Ungarn, den 16» Februar.

Ge«iern hatten wir hier mehrere starke Erdt erschütterungen. Die erste war so heftig, daß

dke S t . Andreaskirche starke Risse bekam und mehrere Schornsteine der Kaserne herabstürzten.

Aber noch fühlbarer waren die Wirkungen dies ses Naturereignisses in dem 2 Stunden von hier entfernten Torfe Zzso, wo nichr allein die Ka«

tholische und Evangelische Kirche starte Beschs/

digungen erlitten, sondern auch 6 Häuser ein?

stürzten und v/eieö Bich unter den Schult bei graben ward. Auch in Preßburg verspürte man UM dieselbe Zeit einige Erdstöße.

Aus T y r o l , vom 26. Februar.

Aus Bruneck schreibt man Folgendes:

>,Simon Hofer, Besitzer eines beträchtlichen BauerhofeS, gieng am isten d. M . mit seinen z Knechten, um das auf einer hohen Bergwiese aufgeschichtete Hen abzuholers. Diese Leute hat?

ten nur ihrer Ladung schon ben halben Weg nach Hause zurückgelegt, als sie plötzlich eine Schnee-Lawine eingrub. Hofer allein ragte noch mit dem Haupte aus der Schneemasse her-vor. Landleute sahen dieses unglückliche. Ereig«

niß, eilten herbei und retteten den einen Knecht,

^iideß führte der brave Seelsorger, Zacod Meß/

ner, gegen 200 Menschen zur Hülfe an die Uns glückestätte; erst am zweiten Tage konnten sie die eine ziemliche Strecke fortgestoßenen zwei übrigen Knechte, in die Schneemasse tief ver/

senkt, auffinden. Alle angewandten M i t t e l was ren vergebens; sie blieben ein Opser dieses UN5 glücklich-n Ereignisses."

Aus der Schweiz, vom 27. Februar.

Auch das met oioto^i che Tagebuch vom Ho/

spitium auf dem S t . Btt'ichard (1^78 Toisen über derMeeresfläche), der sonst «mm r mir >vm tiefsten Schnee bedeckt ist, giebt Zeugniß von dem autZerortenrlich milden Winker. Z m D t t ^ cember blühten unfern vom Hosp.t um die stiel/

lose Gennane, daS goldfarbige Fünffingerkraut, Veilchen, Löwenzahn und das einblumigeErigeron.

Vermischte I^ochrichken.

Z n ben Skizzen einer Reise nach Constan/

tlnopel von dem Freiherr» L. v. S t ü r m e r , Pe/

ter?burg 1857, heißt eS S i 17z von den T ü r t keu^ „ M l h r scheinen sie die Russen zu kennen und zu fürchten, rheils weil diese ihr Andenken mit dem Schwerdt in ihr Gedächtniß eingeschtiez ben haben, theils wegen einer alten Prophezei/

ung, welche viel Unglück und Unheil von daher weissaget und die Fromme« nicht wenig ängstft ger. Nach Willmann lautet sie ungefähr so:

„DaS Türkische Reich wird von den Russen zer.

stvkrt werden. Die erste Schlackt geht für die Türken an den Ufern des Dniesters verloren;

den unglücklichen Ausgang t>?r zweiten werden die Mauern von Cvnstant'nopkl I^hen, und ihr Sultan wird genölhigt scyn, zu Damaskus fem Hoflaqev aufzuschlagen."

Seit dem Zahre iFoy haben in Baiern r i o z R'chts-Can^idaren, die zum Eintritt in den Staats ienst vorgeschriebene Prüsunq erstand den; von diesen haben aber bei der Menge der jungen Rechlsaclehnen. nicht mehr als 6;g im unmittelbaren SlaalLdienst angestellt werden tönt nen.

Gerichtliche Bekanntmachungen.

Eine Erlauchte Hochverordnete Kaiserliche lkvlän-Vische GouvermnuntS Regierung but mittelst Befehls vo i' Hten Mä^ d. , Nr 984/ ;u verordnen geruht:

„daß die mr Boireirung der Quartier Äuegab n für

„den ersten R parlitionö» ' crmin dcS Jahres 5822

er-„t^rderlick erachteten 20,000 Rub. B- ?l. blos auf die ,/hausbelihl,fj,en Einwohner unter der '^enimmung re«

„partirr »Verden möflen , daß solches selbigen drs dcr ./Schluß-Revartirwn wiederl-m «u gute gerechnet

wer-„de." Fnden, das do ptsche Quartier-Kouetzium diese hochobrigkeitliche Anordnung zur Kcnnknip der kontri-buirenden Z»rcr>ss«nten ringt, fordert dasselbe pie resp. Äontridue»?ten hierdurch auf, l-ch nach EMtfang

< der iu .ertbeilenden Rek.arritioiiö-Billette zu beeilen, 'ikirc Beiträge cn der darin "orgeschrlebenenHrrft abzu^

trafen, damit die mr Bestreitung der großcn Quar-tier. Äusaabeu bis »etzt gemachten Änle den wiederum abaezahlr werden können. Dorpat-RatkhauS, tm io.

M ä r j 1822. z

I m Namen des dörptschen Quartier<Collegii:

Ratböherr H. O. Brott.

C . T . C h r i s t i a n i , V u c h h .

^ Aus Einer ehstnisck>enDistrikts-T ircktion des livl.

Kreditsystems wird nachstehendes Proklam:.

imnach bei der -Öberdircclion der Llvl. Kredit-Societät dcr Herr Assessor Heinrich Friedrich Be«

rens v. Rautenfcldt, auf daS im Suntzelsu cn Kirch-spiele logischenKreiseS belegene GutKastran, und der Hr GrafEamiU v Monnteuffelin kurarvrischem

Bei-stände auf das Gut Schloß Ringen, im Dörptschen Kreide und Ringcnschcu Kirchspiele, um Darlehne aus de> ^ivl. ^redittasse nachgesucht Habens so wird so!«

chls, nach Vorschrift des VcrsammlungS-Beschlusses vomjz^Mai i8l4, hierdurch öffentlich bckann. gemacht, damit ein Jeder wahrend des Laufs dieses Proklams,

d.i. ««>"" binncn? Monaten, seine etwanigen Li echte dieserhalb bei.den resp. Behörden wahrnehmen kenne,.-weil alsdann die zu bewilligenden Darlchnc vcrab-folgt werden sollen. Zu Riga, am S4. Febr. 1822."

desmittelst zur allgemeinen Wissenschaft gebracht» Dor-pat, den 4. Marz >822.. ^ . s

P . B . Ungern Sternberg.

A . S c h u l t z , E « r «

Eine Erlauchte Hochverordnete. Kaiserl. Lkvl. Gou-vernements» Regierung bat dieser Kaiserl Polizeiver-walkung vormschreiben geruht, das Fahren in der Stadt mit v i e r Pferden in einer Reihe nur dm durchlebenden Pok- und Reise-Equipagen, nicht aber den in die Stadt und aus der Stadt Fahrenden zu ge-statten sondern die Veranstaltung w treffen, daß die beiden Seiten-Pferde im letztern Fall entweder vor dem Einfahren in die Etadt ausgespannt, oder beim Hinausfahren erst außerhalb der Stadt angespannt wer-den. Dieft Kaiserl. Polijeiverwaltung macht demnach solches, zur genauesten Befolgung sämmtlichen resp. hie-sigen Einwohnern hierdurch bekannt, mit der Verwar-nung, daß im Fall Jemand diese Verordnung übertre-ten würde, er sofort zur gesetzlichen Verantwortung und Bestrafung gezogen werden soll. Dorpat, den 4.

März 1L22. 1

Polijeimeister, Oberstl. v. GessinScky.

P. Wilde,. Secr.

Auf Antrag des löblichen Quartier-Collegii dieser Stadt werten von dcr Kaiserl Dörptschen Potizeiver-walrung sämmtliche hieüge Einwohner hierdurch ernst-lichst gewarnt, von dem vom Quartier-Collegio nach den von demselben gemietbeten Quartieren gelief-rte Brennholz, von irgend jZemandem weder etwas zu kau-fen und als Geschenk anzunehmen, noch m-ter irgend einem Titel an sich,u bringen, widrigenfalls diejeni-gen, die solches uli«wiesen werden, alS Hebler frem-den Sigknrf'ttmö angesehen und als solche zur

gesetzli-^ en Bestrafung qezogen werden sollen. Zugleich , gesetzli-^ b t diescKaiserl.Poliieiv^rwaltungsämmtlichcnhiesigenElN-wobnern hierdurch am, ,eden Diebstahl und iede TZe-fraudati n des Stadtbolzes bei dessen etwanigrr Eni»

declung sofort dem Quanier-Csllegis anzuzeigen. Tvr»

pat, den Mär; 1^2. t

Polizeimeister, Oberstlieutenant GessinScky.

P. Wilde, Sekr.

Von Einen Edlen Rath der Kaisetl. Stadt Dor-pat, wird Hierdurch bekannt gemacht, daß der Mobi-liar Nachlaß des verstorbenen hielten Bürgers und Malermeisters Christian Friedrich ritie, bestehend in Silberzeug, Küchengerät!,, Bettzeug, Meublen, Glas u.

Stein-Zeug, Equipagen ic., in des Verstorbenen im zwei-ten Stadttheil tn der Sternstraße sub?cro. 6, belegenen Hause von Gerichts wegen öffentlich, gegen baarc Be-zahlung, versteigert werden soll, und damit den iv»en d . M . , Nachmittags um 2 Uhr, der Anfang gemacht werden wird, weöbaib «ich denn Kaustustiqe zur angege-benen Zeit alldort einzufinden und ihren Bor zu Saale-der alten Müsse Ball seyn, welches birrm«r bekannt

ge-macht wird« s.

D i e V o r s t e h e r

Guc-W-r?a»f, '

/ H c N ' G e n e r a l b . L o i v ^ bietet seine ?rbgüker W e l s , fenfee u n d S a m e r n , imKaiuiäpäkischen K i M p i r l e , u n d K e ^ n o r ^ , M i t D o r v a t , . zuin V e . M ans. D j e nähetn B e d i c h U t i Z c » 'erfahrt m a n 1>on ißm. 1

Zlrren^e.

L.» - i im unc? »5/.

/"</ , ^)/s su

A/ii/ö/' ^o)z /?» Äo/i/QK^»

sc/»en 2

Z u berkimfen.

O n ' i i l i f ^ a ? Mvdeülste cheardeiiiter, gani neuer riääMer'Eörbwagen auf Aessons, so wie cinc leichte hPlunkacd.endroschka stehen zum. N^rkai'f im ia Trobe-..schm Hausen am Markt, Und ttähete Auskunft giett Hr.

Kanditör.Choreij. ^ . , z

^ j T a ich eine Partei öre/tcS Tüch in verschiedenen Karben :>crferttqr. lsfg.n H M , so mache ich hiermit

be-"kannt, daß ich dtUesb^'in gan-itn Stücken und nach der E^e e nrm billigen Preise versaufen werde Zngleich .inc-che ich «u»ch dlc Anzeige; daß «ch nach wie vor .webten MamnM zum Bearbeiten in walken und sche-ren übernehme, a'uch tuchene ZUcider, die gewandt

wer-^den sollen, auf Her linken Leite aufs Heile avpretire.

. . F. Wcllmann, Z .. wohnhaft in dcr Steinst^aße.

I m . H a n s e bcs H c r c h ! a n d r a t h ö t o n R i c h t e steht

^eine Klankardfn'droschke m i t Hoden RessonS, sür vier chlS f ü n f ^ e r s d n e n arrä'umig Lenttg, U m v e r k a u f . N ä

-here A u ü k u n . ' t r i e b t , d e r 5ioN> O l t o B i r k e n b ^ d ä s c l d s t .

Auf dem Gute W''i»N''siter ist grobe oder zweizei--lige Saarye iie zum Vclkauf; imgleichcn auf dem l^ute

Tammenb^ff« pon den ^«h cn 18<9 und »8»o It^ndsaar und Brauchgerstef z»nd auf d-'M Gute Alt Caweltcht ivon lehtiährtger Ernpte vandsaar und Vrauchtzcrste.

.Jede G.urg^Vcrwa^tung schtteßt den Hand.l, nachdem -der Käufer die Waaren ay^uhrt oder zugefübrr erwap»

zt^t, ab. ... Ä^äbcrc Nachricht beim Herm

Kürschner-Mcister BL.NPix. ^ s

. Hause dcS Herrn Prof. Deutsch sieben folgen-de E<!uipagsN zum Verkauf: i» ein großer lnMien ge»

arbeitettr äs,ße,ft.bequemer Reisewagcn; 2). ^ine Ä-niendroMa.Wr KPersonen, und z) eine kleine leichte i^roichka,, sowohl-mj^Aemern als Acrchsel zufahren.

S'lle dkete Equipagen und m der besten Ordnukg und

"können taaUch von 5 biö 6 Uhr besehen werden.

Kühe^ ,!u so Rbj.L?. A. das.Stück., .und^ZZ jweiiäbria^ Stärken, zu Rbl. B.2l. das Stück, stnv auf dcm G»^e SowmcVpahlcn im Anzenschen

Kirch-spiel zn verkaufen. . . . 2

N e b e n G a t t e n v M B l n m ? v l a m e r e i e n i m K l e i n e n , sind auch dioerse Hücker 'und G ^ r t t n - B u l s t e erdsen zLirö'ofund^etie,, wie. auch i m - b c v o r i l c b M e n M N ' l i n g e starke. A i v f k j h . v „ n e ^ . B t e ; c n - M pudere.Straüche.c,.«.

..s w bei dem (A-irrner '-obannson, sm' Hause dea Hr^i.

W i l m e r , f ü ^ m v g l i c h s t hiliige P r e i s e ' kä'usiich j u

hkden. 1

Z u vermiethen.

.> ^ Eine freundliche und gesunde Wohnung (im Z>ahl-siromschen Hanse gege/.über d^r Postirung), buchend .in i h Zimwern, a^es mit der besten häuslichenBequ

m-lichkiiir einaerlchtet, und für zwei Familien bewohnbar, mit da;n gehörigen gewölbten Kellern, Stall und Wa«

-genreMise, auct, erfo^derli^en Falls mit einem Garten, wird vom Zlvril d I . an zur Miethe auögeboten. Lieb-haber haben sich im Hause selbst der nähern

Bedingun-gen weBedingun-gen zu erkundiBedingun-gen. 2

Pcl'sonett, die ihre Dienste anbieten.

Eine anständige Person, die sowohl im Schneide-tlren, wie auch in andern weiblichen HandarbeitcnjFrr-tigkeit bestzr, im nökhigen Falle auch Ki- dern den er-st.» Untereicht im Zeutsch Lesen, Cchrerben und Rech-nen ertkrileü kann, wünscht hier in der Stadt oder auf 'dem K«nde ein Engagement. Nähere Nachricht im Hause des Hrn. Kaufmanns Abland. 1

Gesiohlen.

i?l»n Z. Mär! ist mir eine gewöhnliche silberne Ta-'sckwuhr mit einem guten in Gold eing.faßten <Z.anuol,

als Pmscha r , gestohlen. Solitc Z'emandnn eine sol-che ubr zum verkauf angeboten werden, so bitte ich

solches anzuzeigen '2

C> F. Sckimid, 8w6. juris, wohnhaft im Hause des Kausntanns

Hrn. EmmerS.

K a p i t a l , das zu ^abeu ist.

z?7 Nbl. S 3)!. Piivillengelder sind ä»f sichere Hr>votl^k soglkich zu hab<n. Nahcre ist in dcr Zeilungs» Expedition ^ erfragen, -1

Äbreiseude.

.. ich in 3 Tagen von hier abreise; so crftiche kch ' A l l e , welche Forderunaen an mia, haoe», rinnen die-'ser Zeit sich bei Er. Kaiscrl. Polizei Verwaltung zu Niel, 'den. Dorpat, den 7. März. 1Ä22. 2

I . 5?. Sorgenfrei).

Va ich binnen 8 Tciaen von hier zu reisen willens iM»,, s>' ersuche ich ake Lirjtttigen, welche eine

recht-^Wßige"Forderlttrg kn mich habcn soLtm, sich deshalb 'dei dcm Hrn Gcrttter Lberleitner zu melden.

A.or-^ p a l / d t N A.or-^ . M ä r ' j 1822. t Louiö Antem, botanischer Gärtner.

^

» /m Ou/'cHscH». ^

Fl» nstts/ Ao/?cin^. . H«, .

b r p t s c h e e t t u » g .

W k M t ^ Z N

U U M M M S .

M i t t w o c h , d e n 1 5 . M a r z , 1 8 2

2 2 .

s?

I s t z u d r u c k e n e r l a u b t w o r d e n .

Z m I?amcn der Kaiserl. Universitäts, Censur: O r . F . E. Nambach, Censor.

D o r p a t , den 7 2. M ä r z .

Gestern, Mittags um i U h r , trafen Se.

Kaiserl. H o h K t , der Großfürst Nicolai Pawlo?

witsch, von Wilna hier e»n und s'hlen, nach Wrchstlung der'Pferde, im besten Wohlsein I h r e Nnse nach S t . Petersburg fort.

Sk. Petersburg, den 20. Februar.

W i r haben bereits das mildeste Frühlings?

weiter. Die Eisberge — bekanntlich das Nation nale bei den Karnevals? Vergnügungen >— haben nicht, wie sonst gewöhnlich, auf der N»wa er!

richtet werden können, weil das Eis zu schwach war. M a n hat sie auf dem großen Exercien platze beim Katserl. Sommergarten aufgeführt.

Das Departement der Manufakturen und dcS innern Handels hat au6 Holland zehn Zeich»

nungen von Kauffahrtci-Fahrzeugen, wie sie auf der Zuyders See gebraucht werven, verschrieben.

S i e nehmen cine beträchtliche Ladung ein; gel hen, auch mit völliger Ladung, nicht tief im Wasser; werden von einer kleinen Anzahl Leute regiert, und gewähren noch anbr? ansehnliche Vo, theile für die See - und Fluß - Schiffahrt.

Einige können auch tn offner See zum Fischsanl

ge gebraucht werden. Ans Allerhöchsten Befehl find diese Zeichnungen, ncbft einer Anleitung zum B a u derselben, in russischer und Hollandtscher - Sprache gedruckt erschienen, und in obenerwShru tem Departement, das Exemplar zu 25 Rubel, zu haben.

P a r i s , den s. Marz.

V e r s c h w ö r u n g s s A n s c h l a g des G e n e r a l s V e r t o n .

Der Moniteur enthalt darüber Folgendes:

„ A u s Saumur wird unterm 26. Februar ge»

schrieben, daß die Ruhe daselbst vollkommen her-gestellt war. Neun Leute, welche zu der Bande de« Generils Verton gehörten, waren daselbst als Gefangene eingebracht. Diejenige Person, welche daselbst am 24sten Abends die Bürger zur Empörung aufforderte, ist verhaftet worden; ihr wird jetzt der Prozeß gemacht und ste heißt Chauffet. Nvules, der zu den Insurgenten über?

gegangen, und der, so wie der Arzt Casee, arret t i r t worden, war Oberst auf halben Sold. Bett ton hatte Proklamationen erlassen, worin er an?

zeigte, daß die Revolution zn Paris bercits erfolgt ftp, und daß man daselbst eine provisorische Regie,

rung eingesetzt habe. Er hatte sich den T i t e l eines Generals en Chef der westlichen Armee bei-gelegt. M a n erzählt, daß er, aufgebracht über Hen Widerstand des M a i r e von S a u m u r , . mit welchem er parlemenrirte und der sich seinem Einzüge über die Brücke widersehte, die nach der S t a d t f ü h r t , dem Maire ein Pistol auf die Brust setzte. S i e können mich tödten, sat,te dleser, allein sie sollen nicht über die Brücke passiren."

D e r h e u t i g e M o n i t e u r e n t h a l t f e r n e r N a c h -stehendes:

„ D i e Bande der Empörer, welche einen A n ; schlag entworfen hatte, das Schloß von S a n -mur zu überrumpeln, ist gänzlich zerstreuet wor-den. Diese Bande, die bei ihrem Abmärsche von ThouarS nur 50 M a n n stark w a r , wuchs auf ihrem Marsche bis zu 150 M a n n an. zo davon waren zu Pferde. Es waren Unteroffi-ciers und OffiUnteroffi-ciers, der übrige Theil bestand aus Leuten, die man in den Landgegenden zum Ausstande gereizt hatte. General Berton ist am 2 6sten in der Gegend von Thonars, als Bauer verkleidet, gesehen worden. Die Truppen, wel-che auf die erste Nachricht von dieser Empörung aus den benachbarten Städten aufgebrochen wa-ren, sind nach ihren Standqnartteren zurückge-kehrt. D a s Gerücht, daß ein Garde-Regiment von Versailles m i t Extra-Posten nach Saumur abgegangen sey, ist grundfalsch. D i e Gensd'ar-men zu Thouars, welche von dem General Ber-ten gefangen genommen worden, sind hernach 'wieder freigelassen. Die Einwohner des

Can-tonS Thenzay hatten sich am 24sten ebenfalls empört und einen neuen M a i r e erwählt. E i n Officier, Namens M o r e a u , stand an der Spitze dieses Aufruhrs, der jedoch nur einige Stunden dauerte. An eben dem Tage hat ein Notarius in dem Dorfe Vernode 15 Leute unter die Waf-fen gebracht. Der Königs. Procureur und an-dere Gerichtspersonen sind nach Thouars abge-sandt, wo mehrere Leute verhaftet worden. Der Commandant des Schlosses von Saumuv hat .-viele Entschlossenheit gezeigt."

Folgendes sind weitere Nachrichten über das empörerische Unternehmen von V e r t o n :

' J o u r n a l de P a r i s ^ „ D i e Empörung brach am 24. Februar des Morgens zu Thouars aus.

D i e Rebellen durchstreiften die Stadt,, ließen den .General-Marsch schlagen und die Sturmglocke läuten. Ein pensionirter Officier, Namens B o n n bas, stieß zu den Aufrührern» Als sich die so?

genannte „große Armee des Westens" nach S a u -mur auf den Marich begab, Uug General Ver-ton feine große Uniform und eine dreifarbige Schärpe. S e i n Generalstaab bestand aus fei-nem Adjutanten Delon und aus 4 Acrzten. An der weißen Fahne der National - Garde von ThouarS, die man aus der M a i n e weggenommen hatte, war ein blaues und rothes Band ange-bracht. Berton irrr jetzt in den Waldern und

Gebirgen umher." >

^ u r n s l cles D e b s t s : „ A l s die Empörer am 24sten auf dem öffentlichen Platz zu Thouars versammelt waren, las ihnen General Berton eine Proklamation v o r , worin er sich auch Ge-neralissimus der Conföderlrten von Poitou und Bretagne nannte. Er erklärte, daß die Absicht der Conföderation sey, die Herrschaft des AdclS und der Priester zu vernichten und die unerträg-lichen Abgaben abzuschaffen. Nach der Verle-sung der Proclamation erschollen die Ausrufungen: Es lebe die Charte! Es lebe Kaiser N a -poleon I I . ! ES lebe die Republik! Berton hatte seinen Anhängern viel Geld versprochen, welches aber größtentheils ausblieb. Herr von Castnes hat einen Officier seines Regiments, welcher Verbindungen in P a r i s und mit dem General Verton unterhielt, verhaften lassen."

Dt-apsau b l s n o : „ H a t General Berton allein den Anschlag zu ter Empörung entworfen und hat er ans seinem Veurel die Rebellen be-soldet und bewaffnet? Nein. Verton und von M o n t a n s t haben ihre C h e f s , , ihre Instructio-nen, ihve Correspondenten und ihre Schatzmei-ster. D a sich der Ausrurgeist nach mehrern Ge-genden verbreitet h a t , so muß das Uebel in sei-nen Grundquellen erstickt werden."

clo „ M a n kennt bereits alle Fäden der Verschwörung. Die Proklama-tionen waren zu P a r i s gedruckt worden. Eine Depesche, die Verton mir Instructionen an sei-ne Freuude nach P a r i s gesandt hatte, ist aufge-fangen. Perlon hatte auf seinem Marsche nach Saumur in allen Dörfern die Sturmglocke lauten lassen. Der M a i r e zu Saumur gieng ihm mit Entschlossenheit entgegen. Verton hatte verspro-chen, daß die S t a d t nichr geplündert und keine Gewaltthätigkeiten begangen werden sollten., —

„ S i e können, sagte der M a i r e , mit dem Zeichen der Rebellion, die sie tragen, in die S t a d t nicht eingelassen werden." „ I c h werde den Eingang, mit Gewalt erzwingen," versetzte B e r t o n , der sich aber doch zurückziehen, mußte. Nach uns

fern Gränzen sind mehrere KonrierS mit Beseht len deS KriegSministerS abgegangen, welche sich auf das Complott von Berton und dessen Ans Hänger blichen. Der Adjutant des Generals Berton, NamenS Delon, war schon I n die frü'.

Herr Verschwörung von Saumur begriffen. Die Truppen zu Ven^ome und 8so M a n n Schweizers Garden zu Orleans, waren m-ch Tours beordert, erhielten aber bald darauf Conlr^Ordre und bes fanden sich wieder in ihren S t a n d . Quartieren.

General Demarcay und der Deputirte von Cor-cilles sind bereits wieder in Freiheit gestzt wors den. Die Anhänger von V rtvn werden hier jetzt die Französischen Carbonari genannt.

Schreiben aus Paris, vom 2. März.

Anch hier haden wir unruhige Auftritte ges habt. Am -7. Februar, Abends, begaben sich viele jnnqe Leute, meistens meoictuische und im ristische Studenten, nach der Kirche ?etirs k'öl-s.'i, wo die Missionarien ihre gotNSdienstlis chen Uebungen hikltt'N. Der Geistliche, welcher predigte, ward durch ruchlose Ausrusungki, in fVinem Dienste gestührt unv schändliche Lieder wurden gesungen; auch ward der Erzdischof von P a r i s , welcher die Kirche besucht hatte und die

Anch hier haden wir unruhige Auftritte ges habt. Am -7. Februar, Abends, begaben sich viele jnnqe Leute, meistens meoictuische und im ristische Studenten, nach der Kirche ?etirs k'öl-s.'i, wo die Missionarien ihre gotNSdienstlis chen Uebungen hikltt'N. Der Geistliche, welcher predigte, ward durch ruchlose Ausrusungki, in fVinem Dienste gestührt unv schändliche Lieder wurden gesungen; auch ward der Erzdischof von P a r i s , welcher die Kirche besucht hatte und die

Im Dokument Mittwoch, den n . Januar, 18- (Seite 158-164)