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Archiv "Engagement für die freien Berufe" (17.08.1978)

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Bericht und Meinung DER KOMMENTAR

Engagement für die

freien Berufe

Selten geschieht es, daß ein Ver- band eine Forderung aufstellt und diese schon wenige Wochen spä- ter von der Regierung erfüllt oder wenigstens ihrer Erfüllung näher- gebracht sieht — so geschehen mit der Entschließung des Bundes- kongresses der freien Berufe am 7.

Juni in Bad Godesberg, in der eine Erhöhung des Vorwegabzuges bei der Einkommensteuer gefordert wurde. Diese Maßnahme würde den Angehörigen der freien Berufe eine bessere Berücksichtigung ih- rer Vorsorgeaufwendungen und damit eine Annäherung an die Si- tuation der Arbeitnehmer bringen, bei denen die Hälfte der Vorsorge- aufwendungen ja vom Arbeitgeber getragen wird.

Nun, der Bundesverband der Freien Berufe hatte mit seiner Ak- tion gut gezielt, sowohl in politi- scher wie in zeitlicher Hinsicht:

Die Steuerexpertin der FDP-Bun- destagsfraktion, Liselotte Funcke, hatte sich schon mehrfach dieser Forderung angenommen und sie wenige Tage nach dem Kongreß in einem Interview auch wiederholt, und vor den Kongreßteilnehmern hatten der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirt- schaftsministerium, Martin Grüner (FDP), und der Kieler Ministerprä- sident Gerhard Stoltenberg (CDU) ja gesagt.

Ein Regierungsentwurf aber ist noch kein Gesetz. Wie steht es mit den Chancen zur Verwirklichung?

Widerstand aus der linken SPD- Ecke ist mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten. Immerhin: Der Regie- rungsentwurf enthält nicht die von Frau Funcke geforderte Verdop- pelung, sondern lediglich eine wenn auch kräftige Erhöhung des Vorwegabzuges, und er terminiert sie erst auf das Steuerjahr 1980.

Daraus kann man schließen, daß

der notwendige Koalitionskom- promiß schon im Regierungsent- wurf steckt — weiter kann die FDP nicht mehr nachgeben, und ohne sie wird das ganze Steuerpaket nicht befördert.

Es geht aber auch nicht ohne die CDU/CSU, auf deren Mitwirkung im Bundesrat die Regierung ange- wiesen ist. Deren Interessen aber liegen nicht nur bei den freien Be- rufen; die Oppositionsparteien kümmern sich intensiv auch um einige Steuerformen und -refor- men, die für andere Gruppen von Bedeutung sind. Andererseits hat gerade die CDU/CSU ihr Engage-

-BLÜTENLESE

Contraria (I) - vom Menschen

„Der Mensch verdankt seiner partiellen Neotenie und damit mittelbar seiner Selbst-Dome- stikation, zwei konstitutionelle Eigenschaften: erstens Erhal- tenbleiben der weltoffenen Neugier über nahezu sein ganzes Leben, zweitens aber eine Ent-Spezialisation, die ihn schon rein körperlich zum unspezialisierten Neugierwe- sen stempelt." (Konrad Lo- renz, 1959)

„. . dann muß der Mensch endlich aus seinem tausend- jährigen Traum erwachen und seine totale Verlassenheit, sei- ne radikale Fremdheit erken- nen. Er weiß nur, daß er sei- nen Platz wie ein Zigeuner am Rande des Universums hat, das für seine Musik taub ist und gleichgültig gegen seine Hoffnungen, Leiden oder Ver- brechen." (Jacques Monod, 1970)

„. . und das ist der Mensch mit seiner Seele, und das bin ich selbst! Was bin ich also, mein Gott? Was bin ich für ein Wesen?" (Augustinus 354-430) (Durrak)

ment für die freien Berufe durch ihren vom Bundesverband der Freien Berufe angeregten und in- zwischen vom Bundestag einstim- mig angenommenen Antrag über die Erstattung eines Berichtes über die Lage der freien Berufe bewiesen. Die freien Berufe sollten dieses Engagement honorieren, indem sie nach Kräften bei der Ma- terialbeschaffung für diesen Be- richt mithelfen. bt

Schwemme

Der inzwischen zurückgetretene Berliner Justizsenator, Prof. Dr.

Jürgen Baumann, hat „Staat, Uni- versitäten und Gesellschaft" ein- dringlich vor den Gefahren einer

„Juristenschwemme" gewarnt. Il- lusionen seien völlig fehl am Plat- ze, man müsse von der unge- schminkten Wirklichkeit ausgehen und Augenwischerei unterlassen.

Wenn die Entwicklung so weiter- gehe wie bisher, dann werde man in der Zeit von 1979 bis 1984 ein Überangebot von nicht weniger als 10 000 Juristen haben. Und es werde besonders der Stand der Rechtsanwälte sein, der dadurch in Mitleidenschaft gezogen wird.

Denn ohne weitere Zulassungs- voraussetzungen stehe jungen Ju- risten nach Ablegung der Staats- prüfungen einzig der Beruf des Rechtsanwaltes offen.

Man braucht nur an die Stelle des Wortes „Jurist" jeweils das Wort

„Arzt" zu setzen, dann liegen die Parallelen der Entwicklung klar zutage. Dem jungen Rechtsanwalt würde dann der junge Arzt ent- sprechen, der keine Weiterbil- dungsmöglichkeit mehr findet.

Einen Unterschied gibt es doch:

Ex-Senator Baumann nannte die Zunahme der Zahl der Rechtsan- wälte in Berlin seit 1965 „besorg- niserregend". Diese Zunahme be- trug etwas über 35 Prozent; die Zahl der Ärzte in der Bundesrepu- blik hat sich seit 1965 um mehr als 50 Prozent erhöht... gb

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 33 vom 17. August 1978 1849

Referenzen

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