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Archiv "Bundesverband der freien Berufe informiert sich in Brüssel" (15.01.1976)

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Die Information:

Bericht und Meinung

„Gesundheitliche Aufklärung"

von einer „offenbar durch politi- sche Rücksichten mitbestimmte(n) Entscheidung gegen mich"

spricht, während „Die Welt"

schrieb, M. selbst habe seine Be- werbung zurückgezogen, nachdem der Bundespersonalausschuß nicht die angestrebte Besoldung eines Ministerialrats, sondern „nur" die eines Regierungsdirektors geboten habe.

Wie dem auch sei, die Entschei- dung war jedenfalls richtig. Wie recht die Bundesärztekammer mit ihrem Vorbehalt gegen M. als des- integrierenden und demagogi- schen Agitator hatte, bewies M.

selbst unmittelbar nach dem Schei- tern seiner Kandidatur in einem In- terview mit der „Frankfurter Rund- schau", der gegenüber er Prof. Se- wering als einen Mann diffamierte,

„der zwölf Jahre lang in der Nähe von Dachau gelebt und gearbeitet hat".

Diese raffinierte Formel sollte oder mußte — und dies gerade bei den linksgeschichteten Lesern der

„Frankfurter Rundschau" — doch wohl den absolut falschen Ein- druck erwecken, als habe Sewe- ring, der nicht „in der Nähe", son- dern mitten in Dachau lebt und ar- beitet, irgend etwas mit den Greu- eln während jener zwölf Jahre zu tun, auf die M. anspielt.

Diese „Reaktion" ist so demago- gisch, wie es von Dr. M. zu erwar- ten war und ist, — aber eigentlich von niemandem, den das Bundes- ministerium für Jugend, Familie und Gesundheit für geeignet hielt, eine Bundesbehörde für gesund- heitliche Aufklärung zu führen.

Vielleicht begreifen die im und für das Bundesgesundheitsministerium Verantwortlichen wenigstens nach- träglich, weshalb ihr personalpoliti- sches Engagement für Dr. M. der Ärzteschaft als ein Test dafür galt, wie ernst zu nehmen bisherige mi- nisterielle Versicherungen waren, daß man — in der gemeinsamen Fürsorge für unsere Bevölkerung

— eng zusammenarbeiten wolle...

NACHRICHTEN

Bundesverband der freien Berufe informiert sich in Brüssel

Der für Forschung, Wissenschaft und Bildung zuständige Kommissar der Europäischen Gemeinschaft, Dr. Guido Brunner, hat in Brüssel die Vertreter der im „Bundesver- band der freien Berufe" zusam- mengeschlossenen Organisationen und Verbände unter Leitung des Hauptgeschäftsführers der Bundes- ärztekammer, Professor J. F. Vol- rad Deneke, zu einem Informa- tionsgespräch über die Niederlas- sungsfreiheit und die Freizügigkeit der Berufsausübung in der Europä- ischen Gemeinschaft empfangen.

Zunächst gab Generaldirektor Schuster einen Bericht über den gegenwärtigen Stand der Beratun- gen in den verschiedenen Berei- chen. In der anschließenden leb- haften Diskussion wurden zahlrei- che Komplexe angesprochen, die die Problematik der Berufsaus- übung der freien Berufe in der Ge- meinschaft betreffen. Die für die einzelnen Berufsgruppen zuständi- gen Experten der Kommission er- läuterten die Auffassung der Brüs- seler Behörden.

Hauptberatungsgegenstand waren die erst vor wenigen Monaten vom Ministerrat verabschiedeten EG- Richtlinien für die gegenseitige An- erkennung der Diplome, Prüfungs- zeugnisse und sonstigen Befähi- gungsnachweise des Arztes und für Maßnahmen zur Erleichterung der tatsächlichen Ausübung des Niederlassungsrechts und des Rechts auf freien Dienstleistungs- verkehr sowie der Koordinierungs- richtlinie der Rechts- und Verwal- tungsvorschriften (siehe DEUT- SCHES ÄRZTEBLATT, Heft 40, vom 2. 10. 1975) und die sich daraus ergebenden noch offenen Fragen.

Dabei wurde unter anderem dies klargestellt: Die beschlußfassenden Gremien haben keineswegs — auch wenn der Text unklar ist — gewollt, daß in einen anderen EG-

Staat übersiedelnde Ärzte vor der Aufnahme ihrer Tätigkeit eine Sprachprüfung ablegen müssen.

Leider war es der deutschen Dele- gation nicht möglich, eine überzeu- gende Antwort auf die Frage zu er- halten, warum der sogenannte „Be- ratende Ausschuß" — er wird aus Ärzten, Hochschullehrern und Be- hördenvertretern bestehen — in den Richtlinien nicht verankert wurde, während der Ausschuß der sogenannten „Hohen Beamten" ex- pressiv verbis aufgeführt ist.

Richtlinien für Krankenpfleger und Hebammen werden für 1976 erwar- tet, während bedauerlicherweise ein Termin für ähnliche Regelun- gen für Apotheker, Zahnärzte und Tierärzte noch nicht abzusehen ist.

Die Berichte der Sachverständigen zeigten, daß wegen der zur Zeit sehr unterschiedlichen nationalen Regelungen große Schwierigkeiten bei der Erarbeitung von Richtlinien für Juristen, Architekten und Bau- ingenieure bestehen. Das gleiche gilt für Wirtschaftsprüfer und Steu- erberater.

Am Nachmittag begrüßte der Vor- sitzende des Wirtschafts- und So- zialausschusses, Canonge (Frank- reich), die Vertreter des Bundes- verbandes und erläuterte zusam- men mit seinen Mitarbeitern die Aufgaben dieses Gremiums der Eu-

ropäischen Gemeinschaft.

Die auf Initiative von Frau Dr. Hed- da Heuser, Mitglied des Wirt- schafts- und Sozialausschusses der Europäischen Gemeinschaften, zustande gekommenen Beratungen, zu deren Teilnehmern der Präsi- dent der Bundesärztekammer, Prof.

Dr. Hans J. Sewering, und der Lei- ter des BÄK-Auslandsdienstes, Dr.

Heinz Peter Brauer, gehörten, wur- den von allen Teilnehmern als sehr nützlich bezeichnet, wenngleich auch nicht verkannt werden darf, daß eine Sachdiskussion in kleine- rem Kreis zwischen den Vertretern der einzelnen Berufsgruppen und den Sachverständigen der ver- schiedenen Europäischen Behör- den größere Effektivität erwarten läßt. uer

104 Heft 3 vom 15. Januar 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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