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Archiv "Der Staat braucht die freien Berufe" (10.10.1974)

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Bericht und Meinung NACHRICHTEN

seit dem 1. Januar 1974 die Forde- rung der PKV nach Niederlassung der in der DKD tätigen Ärzte erfüllt worden sei. Ferner sei es bedauer- lich, daß der Anteil der Problemun- tersuchungen gegenüber dem Vor- jahr zurückgegangen ist. Mit ihren rund 45 Fachärzten sei die DKD gerade auf solche Untersuchungen besonders eingestellt.

Zur Finanzlage der Klinik erklärte Dr. Schmidt, sie sei, zunächst mit 55 Betten, in den Bettenbedarfs- plan des Landes und damit in die Förderung nach den Bestimmun- gen des Krankenhausgesetzes ein- bezogen worden, auch für künftige Erweiterungen. Die Mehrwertsteu- erpflicht sei entfallen, man habe eine Reihe von Einsparungsmaß- nahmen durchgeführt. Trotz allem arbeite die Klinik noch immer nicht kostendeckend, jedoch sei die hes- sische Landesregierung zu weite- rer Hilfe bereit. gb

Der Staat braucht die freien Berufe

Im Anschluß an die 26. Jahresver- sammlung des Verbandes freier Berufe im Lande Nordrhein-Westfa- len fand in Düsseldorf eine Vor- tragsveranstaltung statt, an der un- ter anderem der Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr.

Posser, und Abgeordnete des Bun- destages und des Landtages teil- nahmen. In seiner Begrüßung gab der Verbandsvorstand, Dr. med.

Robert Schimrigk, Ehrenpräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, einen Überblick über aktuelle poli- tische und wirtschaftspolitische

Entwicklungen, soweit sie die In- teressen der freien Berufe berüh- ren, und schloß mit der Feststel- lung: „Staat und Gesellschaft brau- chen die freien Berufe!"

Den Vortrag zum Thema „Proble- me der Vertretung freiberuflicher Interessen im parlamentarischen Raum" hielt Prof. Dr. K. E. Specht, Direktor des Instituts für Freie Be- rufe an der Friedrich-Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg.

Prof. Specht hob zu Beginn hervor, daß sich in der jüngsten Zeit die Tendenzen vermehren, staatlichen Institutionen Aufgaben zu übertra- gen in Bereichen, in denen häufig freie Berufe tätig sind, also etwa in der Rechtsvertretung, im Städtebau oder im Gesundheitswesen.

Man müsse sich daher verstärkt der Frage zuwenden, ob die freien Berufe in ausreichendem Maße an der politischen Willensbildung in Bund, Ländern und Gemeinden be- teiligt seien und auf welche Weise sie ihre Interessen im parlamenta- rischen Raum vertreten.

Die Schwierigkeiten dabei sind ein- mal das ungünstige Zahlenverhält- nis — etwa 250 000 bis 300 000 Freiberufler stehen 2 Millionen Be- amten oder 12 Millionen Arbeitern gegenüber — , zum anderen die Vielseitigkeit der einzelnen Berufs- gruppen bei den freien Berufen.

Trotz dieser Schwierigkeit hätten es aber bisher zum Beispiel die Ärzte fertiggebracht, eine wir- kungsvolle Interessenvertretung zu organisieren und die Entwicklung der Gesundheitspolitik maßgeblich zu beeinflussen. Man könne daher die Ärzteschaft geradezu als „Mei- nungsführer" für alle freien Berufe bezeichnen. Den Ärzten komme dabei auch der häufige Kontakt mit vielen Millionen Patienten zugute.

An Hand von Tabellen illustrierte Prof. Specht die zahlenmäßig ge- ringe Vertretung der freien Berufe in den Parlamenten. Im Gegensatz dazu hat sich beispielsweise der Anteil der Angehörigen des öffent- lichen Dienstes im Deutschen Bun- destag in den letzten 25 Jahren un- gefähr verdoppelt.

Den einzigen Weg, das Problem zu lösen, wie freiberuflich Tätige ein politisches Mandat und die Tätig- keit in ihrem Beruf ohne finanzielle Einbußen miteinander verbinden können, sieht Prof. Specht darin, daß die Verbände der freien Berufe die wirtschaftliche Existenz von freiberuflichen Abgeordneten si- cherstellen, etwa indem sie ihnen

hauptberufliche Anstellungen ver- schaffen. Auf diese Weise könnte auch die Qualität solcher Abgeord- neter gesteigert werden, die sich dann über ihr eigenes Fachgebiet hinaus besser für die Interessen al- ler freien Berufe einsetzen könn- ten. Hierzu sei die Bereitschaft er- forderlich, ausreichende Geldmittel zur Verfügung zu stellen, schloß Prof. Specht, und man müsse sich vielleicht „mit hemdsärmeligen Methoden etwas unbeliebt ma- chen", um die gegenwärtige Situa- tion zu verbessern. gb

In einem Satz

Bevölkerungsentwicklung — Unter Zugrundelegung der derzeitigen Bevölkerungs- und Familienstruk- tur prognostiziert die Bundesregie- rung eine Abnahme der Bevölke- rungszahl der Bundesrepublik Deutschland um 4,5 Millionen Men- schen bis zum Jahre 2000.

Gesundheitsvorsorge — Im Be- reich der Allgemeinen Ortskran- kenkasse Berlin haben im Jahre 1973 insgesamt 35 000 Versicherte mehr als im Jahr zuvor von der Möglichkeit einer Vorsorgeuntersu- chung zur Früherkennung von Krankheiten Gebrauch gemacht, was einer Zunahme um fast 21 Pro- zent entspricht.

Rentnerkrankenversicherung — Im Jahre 1974 werden sich die Auf- wendungen der Rentenversiche- rungsträger für die Krankenversi- cherung der Rentner voraussicht- lich auf rund 10 Milliarden DM be- laufen; das sind, bezogen auf die Rentenausgaben, mehr als 15 Pro- zent.

Medizinstudium Im Winterseme- ster 1973/74 haben insgesamt 4037 deutsche und 346 ausländische Studenten mit dem Studium der Humanmedizin an einer Universität und Hochschule in der Bundesre- publik Deutschland begonnen (Ver- hältnis deutscher zu ausländischen Studienanfängern: 92:8). HC

2908 Heft 41 vom 10. Oktober 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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