• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Freie Berufe verstärken ihre Zusammenarbeit" (10.11.1977)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Freie Berufe verstärken ihre Zusammenarbeit" (10.11.1977)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die Information:

Bericht und Meinung

Große Informationskundgebung in Wien. Die Präsidenten der Kammern und Verbände der Freien Berufe Österreichs an einem Tisch: Dies spiegelt ein neues Verständnis für die Gemeinsamkeit der Probleme und Belastungen aller Freien Berufe. In erster Linie treffen die geplanten „Steuermaßnahmen" der österreichischen Bundesregierung allerdings die freipraktizierenden Ärzte. Im vollbesetzten Festsaal der Wiener Hofburg - Hunderte von Kundgebungsteilnehmern fanden nur Stehplätze - machten die Repräsentanten der österreichischen Ärzteschaft deutlich, daß für die von ihnen vertretenen Ärzte „die Zeit der scheinbaren Ohnmacht endgültig vorbei ist". (Bericht auf diesen Seiten.) Fotos (2): Schikola

leiden. Es ist die gleiche Politik, wie sie auch von den österreichi- schen Krankenkassen betrieben wird, — eine auffallende Bevorzu- gung der Spitäler und Ambulato- rien gegenüber der ambulanten Betreuung durch niedergelassene Ärzte.

Der Eindruck einer gezielten ge- sellschaftspolitischen Maßnahme gegen die Freien Berufe ist unab- weisbar, da der österreichische Fi- nanzminister Androsch noch im Mai dieses Jahres versichert hat, daß in dieser Legislaturperiode überhaupt kein Anlaß zu Steuerer- höhungen bestehe. Und soviel auch die überraschend geplanten massiven Steuererhöhungen aus allen selbständig Erwerbstätigen

„herausholen" würden, zur wirk- lichen Sanierung der österreichi- schen Staatsfinanzen würden sie ohnehin nicht ausreichen.

Die österreichischen Ärzte sind bereit, wie Dr. Anton Strasser, der Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich, bei der Kundge- bung betonte, auch Zeiten der Not und der Bedrängnis mit dem gan- zen Volk zu teilen, wie sie dies schon immer taten; aber eine will- kürliche Konfiskation zum Zwecke der gesellschaftspolitischen Um- strukturierung werde auf den ent-

schlossenen Widerstand aller Freien Berufe stoßen.

Dr. Richard Piaty, der Präsident der österreichischen Ärztekam- mer, wies abschließend mahnend darauf hin, daß das Bekenntnis der Ärzte zu einem immerwährenden Österreich auch und gerade an dessen Staatsfeiertag mit der Erin- nerung an den Spruch verbunden werden dürfe und müsse, der in ehernen Lettern an der Wiener Hofburg verkündet: „Justitia reg- norum fundamentum". In Wirk- lichkeit verändere sich der öster- reichische Staat immer mehr vom Rechtsstaat zum Machtstaat, gera- dezu zu einem Behinderungs- staat für Selbständige und Freie

Berufe! Piaty forderte die öster- reichische Regierung auf, ihre Po- litik der Verschwendung zu been- den und ihrerseits mit dem Sparen zu beginnen. Es würde der ganzen österreichischen Nation in diesem Zusammenhang Respekt abnöti- gen, wenn die hohen Staatsfunk- tionäre auf einen Teil ihrer Privile- gien, auch auf ihre Steuerprivile- gien, verzichten würden. Statt dessen lähmen die Regierenden zunehmend die freiberufliche In- itiative, den Leistungswillen der Selbständigen, und sie fördern die Umwandlung in eine Gesellschaft von Arbeitnehmern; Piaty: „die

Gleichheitsgesellschaft der Ab- hängigen, geführt von einer privi- legierten Funktionärsschicht".

Dr. Piaty rief über die Freien Beru- fe hinaus sämtliche Selbständigen Österreichs zu einer Bürgerinitiati- ve, zu einer Bürgerrechtsbewe- gung auf. Eine Million Selbständi- ge mit allen ihren Familienange- hörigen zu mobilisieren, sollte der drohenden Entwicklung im Inter- esse aller österreichischen Bürger noch Einhalt gebieten können, denn: „Ohne Selbständige gibt es keine Freiheit und keine demokra- tische Gesellschaft". DÄ

Freie Berufe verstärken ihre Zusammenarbeit

Der Präsident des deutschen Bun- desverbandes der Freien Berufe, Dr. med. Rolf Schlögell, erörterte am 24. Oktober in Wien mit dem Präsidenten der „Konferenz der Kammern der Freien Berufe Öster- reichs", Vizekanzler a. D. Dr. Fritz Bock, und den Präsidenten der Mitgliedskammern der Konferenz gemeinsame aktuelle Probleme der Freien Berufe in den Bundes- republiken Deutschland und Österreich. Das Gespräch war Auf- takt einer künftig regelmäßigen, intensiven Zusammenarbeit. DÄ

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 45 vom 10. November 1977 2671

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

• gen zur Einbeziehung der Freien Berufe in die geplante Dienstleistungshaftungsrichtlinie der Europäischen Gemeinschaften" so- wie alle "Bemühungen zur

Gleichzeitig wurde jedoch eine Pauscha- lierung eingeführt: die Ge- samtvergütung der Ersatz- kassen für zahnärztliche Leistungen für 1986 darf 97,75 Prozent der Ausga- ben

Gießen und Göttingen) or- dentliche Lehrstühle für Allgemeinmedizin, an de- nen wissenschaftliche Pro- jekte und Dissertationen bearbeitet werden, die gleichfalls aus Etatmitteln

Auch die von 1974 bis 1979 beschlossenen Steuerentlastungen, die gerade auch den Freien Berufen zugute kamen, machen deutlich, daß die Belange der Selbständigen

Im Interesse der Freiheitsräume für den Bürger müsse es allgemein-politisches Wissensgut werden, „daß unsere Gesellschaft nicht allein auf den beiden Säulen Arbeitnehmer und

Der Bundesverband der Freien Be- rufe lehnt auch Bestrebungen ab, die auf eine Senkung oder Ab- schaffung von berufsausübungs- spezifischen Freibeträgen, auf die Einführung

Diese Diskrepanz wurde früh- zeitig vom Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) er- kannt : Mit Unterstützung des Deutschen Instituts für rationale Medizin in

Zwar trage jeder Spezialist für sei- nen Bereich und seine Handlun- gen die Verantwortung, doch müs- se ein bestimmter Arzt jeweils koordinierend tätig und für die Ge-