nfallkurve
3567 zeigt nach unten
Tödliche Arbeitsunfälle (ohne Wegeunfalleund Berufskrankheiten) im gewerblichen Bereich
3021 1966
3094
1973 2691
11974 2455
1676 1960
1971 2 992
Seit 1971 weist die Kurve der tödlichen Arbeitsunfälle im ge- werblichen Bereich stetig nach unten. Starben damals in der Bundesrepublik Deutschland noch fast 3000 Arbeitnehmer an den Folgen eines Arbeitsunfalls, so waren es 1974 nur noch 2455.
Das ist die niedrigste Todesziffer seit 25 Jahren. In diesen Zahlen sind die tödlichen Unfälle auf dem Weg zwischen Wohnung und Arbeitsstätte sowie Berufskrank- heiten mit tödlichem Ausgang nicht enthalten Globus/DÄ
Die Information:
Bericht und Meinung AUS DEN BUNDESLÄNDERN
Da der erste Examenstermin für die Pharmazeuten bereits im Früh- jahr 1976 ansteht, müssen jetzt in dem zentralen Institut vorrangig die organisatorischen, personellen und sachlichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit auch die pharmazeutischen Prüfungen wie die bisherigen medizinischen rei- bungslos verlaufen können. Vor den gleichen Aufgaben stehen die Landesprüfungsämter in den ein- zelnen Bundesländern. DÄ
Wegweiser
zur Rehabilitation von Behinderten
Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation hat in einer Über- sichtstafel die Auskunftsstellen und die gesetzlichen Leistungsträger für die Rehabilitation von Behin- derten zusammengefaßt. Für die einzelnen Personenkreise und ver- schiedene Arten der Hilfe sind in die Übersicht die Bestimmungen der einschlägigen Gesetze — ins- besondere Rehabilitationsanglei- chungsgesetz und Schwerbehin- dertengesetz — nach dem Stand von Dezember 1974 eingearbeitet.
Die Übersichtstafel ist erhältlich bei der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, 6 Frankfurt 1, Eysseneckstraße 55. BÄK
Begrenzter
Akademikerbedarf in der Wirtschaft
Den zusätzlichen, über den Ersatz- bedarf hinausgehenden Bedarf der privaten Wirtschaft an Akademi- kern schätzt die Bundesvereini- gung der Deutschen Arbeitgeber- verbände (Köln) im Durchschnitt auf ein Prozent pro Jahr. Bereits heute bestehe ein Überangebot an Wirtschaftswissenschaftlern, dage- gen mangele es bei Werksärzten und Ingenieuren —, heißt es. Zu diesem Ergebnis kommt die Verei- nigung aufgrund einer Umfrage bei den personalstärksten Unterneh-
men der Bundesrepublik, die etwa 60 Prozent der Arbeitsplätze stel- len. Da die Wirtschaft ohnehin nicht mehr als rund 20 Prozent der Akademiker beschäftigen könne, sei es um so dringender, junge Menschen rechtzeitig auf den be-
grenzten Bedarf der deutschen Un- ternehmen an Akademikern hinzu- weisen, folgern die Arbeitgeber. Im übrigen habe die Wirtschaft seit je- her und stärker als andere gesell- schaftliche Institutionen der Quali- fikation einen höheren Rang einge- räumt als einem formalen Akademi- kerstatus. Diesen Maßstab werde sie auch weiterhin ihren bildungs- politischen Vorstellungen zugrunde legen. Die bisherige Bedarfspro- gnostik müsse — wie die Bundes- vereinigung weiter feststellt — von Methode, Zahlenmaterial und Prä- misse her als unzulänglich bezeich- net werden. EB
NORDRHEIN-WESTFALEN
Prof. Farthmann
Minister für Gesundheit und Soziales
Neuer Landesminister für Arbeit, Gesundheit und Soziales als Nach- folger von Werner Figgen, der aus Gesundheitsgründen dieses Amt zur Verfügung stellte, ist seit dem 4. Mai dieses Jahres Prof. Dr.
Friedhelm Farthmann (45). Farth- mann, bis zu seiner Amtsüber- nahme SPD-Bundestagsabgeord- neter, war Mitbestimmungsex- perte im Bundesvorstand des Deut- schen Gewerkschaftsbundes und war seit 1971 Geschäftsführer des Wirtschafts- und Sozialwissen- schaftlichen Institutes des Deut- schen Gewerkschaftsbundes. DÄ-WL
NIEDERSACHSEN
KV finanziert Lehrstuhl
für Allgemeinmedizin
Für die Dauer von zwei Jahren übernimmt die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen die Ko- sten eines Lehrstuhls für Allgemein- medizin, der an der Medizinischen Hochschule Hannover eingerichtet werden soll. Die Finanzierung be- ginnt 1976 und erfordert jährlich rund 140 000 DM.
Der neue Lehrstuhl für Allgemein- medizin soll zunächst mit einem Lehrstuhlinhaber und zwei Assi- stenzärzten besetzt werden. Seine Aufgabe wird es vor allem sein, die Tätigkeit in der Allgemeinpraxis mit ihren besonderen Aufgaben im Rahmen der ärztlichen Versorgung der Studenten bereits während des Studiums darzustellen. Dieses ge- schieht in Vorlesungen, Seminaren und bei der Mitarbeit in Lehrpra- xen.
Der Hauptgeschäftsführer der KV Niedersachsen, Dr. Wolfgang Wich-
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 27 vom 3. Juli 1975 1987
Die Information:
Bericht und Meinung
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
mann, wies auf die langfristige Wir- kung dieser praktischen Maßnah- me zur wirksamen Verbesserung der kassenärztlichen Versorgung hin. Viele Mediziner strebten eine Facharztweiterbildung an. Der öf- fentliche Gesundheitsdienst, die Bundeswehr und der werksärztli- che Dienst hätten einen erhebli- chen Bedarf an Ärzten. Der neue Lehrstuhl solle mögliche Engpässe im sogenannten primärärztlichen Bereich vermeiden helfen und die jungen Ärzte schon während des Studiums zur Allgemeinmedizin
hinführen. ÄPN
BERLIN
Jüdisches Krankenhaus wird modernisiert
Beim jüdischen Krankenhaus im Bezirk Wedding ist ein weiterer Ab- schnitt des Sanierungs- und Mo- dernisierungsprogramms beendet worden. Das im Jahre 1914 mit 325 Betten eröffnete jüdische Kranken- haus, eines der bekanntesten Berli- ner Krankenhäuser, wird aus städ- tebaulichen Gründen erhalten und soll in einem Zeitraum von 12 Jah- ren mit einem Aufwand von 70 Mil- lionen DM ausgebaut und moderni- siert werden. Es gehört seit 12 Jah- ren nicht mehr der jüdischen Ge- meinde, sondern wird als Stiftung des öffentlichen Rechts geführt.
Nach Abschluß der Umbauarbeiten wird das jüdische Krankenhaus über 460 Betten verfügen, darunter eine psychosomatische Abteilung zur Behandlung von Alkoholkran- ken. zel
HAMBURG
Informationsschrift der KV
Unter dem Titel „Im Dienst der Ärz- te und Patienten" hat die Kassen- ärztliche Vereinigung Hamburg ei- nen Tätigkeitsbericht für die Jahre
1973 und 1974 herausgegeben, mit dem sie sich bewußt mit eingehen- den Informationen über die Tätig- keit der KV auch an die Öffentlich- keit wendet. So enthält die 28seiti- ge bebilderte Broschüre genaue Statistiken über die Kassenärzte in Hamburg sowie deren Leistungen.
Es wird zum Beispiel ausgeführt, daß die Arztdichte in der Hanse- stadt weit höher ist als im Durchschnitt der Bundesrepublik, daß aber in den nächsten zehn Jahren besondere Anstren- gungen nötig sein werden, um die durch das Ausscheiden von All- gemeinpraktiken zu erwartenden
Lücken zu füllen: 45 Prozent der Ärzte für Allgemeinmedizin waren Ende 1974 über 65 Jahre alt. Weite- re Abschnitte behandeln die Ausrü- stung der Hamburger Kassenärzte und ihrer Einrichtungen wie zum Beispiel den Notfalldienst und den Hamburgischen Schnellinforma- tionsplan für Kassenärzte, ferner die Maßnahmen der KV zur Sicher- stellung der ambulanten ärztlichen Versorgung.
Mit eingehenden Zahlenangaben wird auch über die Tätigkeit der Kassenärztlichen Vereinigung be- richtet. Beispielsweise werden die fast 8 Millionen jährlichen Behand- lungsausweise im einzelnen auf Gruppen aufgegliedert, und dann heißt es, daß die abgerechneten Behandlungsausweise eines Ka- lenderjahres zusammen 18 Tonnen wögen.
Ebenso eingehend wird in der Schrift der Finanzhaushalt der KVH erläutert. So erfährt der Bür- ger etwa, daß der einzelne Kassen- arzt im vergangenen Jahr für die reinen Verwaltungskosten seiner KV mit 1,35 Prozent seines Umsat- zes belastet wurde; dazu kamen 0,3 Prozent für den Notfalldienst und ein Prozent für die Sicherstel- lungsmaßnahmen der KV.
Schließlich erläutert die Schrift die Organisation und die Organe der Kassenärztlichen Vereinigung so- wie ihre Zusammenarbeit mit den Vertragspartnern und den einschlä- gigen Behörden. gb
AUS EUROPA
DÄNEMARK
Ärztestreik abgewendet
Ein juristischer Trick hat am letz- ten Tag vor Ablauf einer von den Ärzten auf den 19. Juni gesetzten Frist einen Streik der dänischen Ärzte verhindert. Der Streik war an- gekündigt worden für den Fall, daß die zweimal jährlich gesetzlich festgelegte Teuerungszulage der Angestellten und Arbeiter, also auch der Sprechstundenhelferin- nen und Klinikassistenten, nicht durch entsprechende Änderungen der Verträge mit den (in Dänemark lokal organisierten) Krankenkassen aufgefangen werden könnten. Die- se Änderung der Honorare verhin- dert jedoch das Gesetz über den Preisstopp. Die Monopolaufsichts- behörde hat nun entschieden, daß die Ärzte, Zahnärzte und Physio- therapeuten im Einzugsbereich der Kopenhagener Krankenkasse als
„Angestellte" dieser Krankenkasse zu gelten hätten; ihr Honorar sei deshalb de facto ein Gehalt, das auch nach dem Preisstopp-Gesetz erhöht werden dürfe.
Die Ärzte und Zahnärzte der Pro- vinz sind schlechter gestellt. Nach Ansicht der Monopolaufsichtsbe- hörde sind diese Ärzte und Zahn- ärzte von den jeweiligen Kranken- kassen unabhängig; ihre Honorare unterliegen daher dem Preisstopp- Gesetz. Gleichzeitig machte die Behörde jedoch von ihrem Recht Gebrauch, Ausnahmen vom Preis- stopp zu genehmigen, und erlaubte den dänischen Provinzärzten und -zahnärzten, ihre Honorare um vier Prozent zu erhöhen.
Während die Krankenkassen die Entscheidung der Monopolauf- sichtsbehörde akzeptierten, haben die Organisation der praktischen Ärzte und der Verein der Fach- ärzte angekündigt, vor dem Ar- beitsgericht Klage zu erheben, wenn die Arzthonorare nicht bis 1. August um weitere 2,6 Prozent erhöht würden. Sonst würden dann alle Patienten wie Privatpatienten behandelt. ewc 1988 Heft 27 vom 3. Juli 1975 DEUTSCHES ARZTEBLATT