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Archiv "Ärztestatistik: Mehr Ärztinnen, mehr Angestellte" (18.04.2014)

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ÄRZTESTATISTIK

Mehr Ärztinnen, mehr Angestellte

Bei der Arztzahlentwicklung halten die Trends der vergangenen Jahre an: 2013 arbeiteten mehr Ärztinnen und mehr angestellte Ärzte in Deutschland. Auch das Durchschnittsalter stieg weiter an sowie die Zahl der Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit.

D

ie Gesamtzahl der berufstäti- gen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland ist im Jahr 2013 um 2,5 Prozent auf 357 252 gestiegen. Das geht aus der aktuellen Ärzte statistik der Bundesärztekammer (BÄK) her- vor. Auch 2013 haben sich dabei verschiedene Trends der vergange- nen Jahre fortgesetzt. So ist der An- teil der Ärztinnen an der Gesamtzahl berufstätiger Ärzte von 44,3 Prozent auf 45 Prozent und damit auf 160 869 angestiegen. 1996 lag ihr Anteil noch bei 35,9 Prozent. Auch die Anzahl angestellter Ärztinnen

und Ärzte im ambulanten Bereich ist weiter gestiegen – von 20 845 im Jahr 2012 auf 22 304 im vergange- nen Jahr. 1993 waren es 5 397 (Gra- fik 2). Zudem gehen immer mehr Ärzte in den Ruhestand. Im vergan- genen Jahr erhöhte sich ihre Zahl um 3,8 Prozent auf 72 540. Zugleich steigt das durchschnittliche Alter be- rufstätiger Ärztinnen und Ärzte seit Jahren an: im stationären Bereich von 38,05 Jahren im Jahr 1993 auf 41,25 Jahre im vergangenen Jahr.

Und im ambulanten Bereich von 46,56 Jahren im Jahr 1993 auf 53,09 Jahre im Jahr 2013.

Weiter zugenommen hat auch die Anzahl der in Deutschland arbei- tenden ausländischen Ärzte. Sie stieg von 28 310 im Jahr 2012 auf 31 236 im vergangenen Jahr. 1995 lag sie bei 10 989. Aus Deutschland abgewandert sind 3 035 ursprüng- lich in Deutschland tätige Ärzte.

Schließlich ist auch 2013 die An- zahl der Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit gestiegen: von 110 326 im Jahr 2012 auf 113 170.

1995 waren es 61 468.

Ärztemangel und steigende Arztzahlen kein Widerspruch

„Der Ärztemangel und der Mangel an Arztstunden sind keine Prognose mehr, sondern in vielen Regionen Deutschlands längst Realität. Und wir müssen davon ausgehen, dass sich dieser Mangel in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen wird“, betonte der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. med.

Frank Ulrich Montgomery, anläss- lich der Veröffentlichung der Ärzte- statistik. Doch wie passen steigende Arztzahlen und ein zunehmender Ärztemangel zusammen? Schon al- lein aufgrund der Zunahme der Be- handlungsintensität in einer altern- den Gesellschaft würden heute mehr Ärztinnen und Ärzte ge-

braucht als früher, erklärte Mont - gomery. Zwischen 2004 und 2012 sei die Zahl der ambulanten Be- handlungsfälle in Deutschland um 136 Millionen und die der stationä- ren um 1,8 Millionen auf 18,6 Mil- lionen Fälle angestiegen.

„Hinzu kommt, dass Dank des medizinischen Fortschritts früher nicht bekannte oder mögliche Ein- griffe, Untersuchungen und Thera- piemethoden durchführbar geworden sind. Dies erfordert ebenso mehr Per- sonal, wie die durch die wissen- schaftliche Entwicklung bedingte zunehmende Spezialisierung der Me- dizin“, sagte der BÄK-Präsident.

Zudem wachse eine Ärztegeneration heran, die der Work-Life-Balance ei- ne höhere Bedeutung zumesse und die sich immer häufiger für Teilzeit- arbeit entscheide. Dies treffe sowohl auf Frauen als auch auf Männer zu.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes arbeiteten im Jahr 2001 noch 31 000 Ärztinnen und Ärzte in Teilzeit. Im Jahr 2011 waren es 54 000. „Zu Recht sind junge Menschen mit einer hochqualifizier- ten Ausbildung nicht mehr bereit, ih- re Lebensqualität und ihre Arbeitneh- merrechte an den Pforten der Kran- kenhäuser und Arztpraxen abzuge- ben“, kommentierte Montgomery.

Insgesamt stellten Ärztinnen und Ärzte ohne Gebietsbezeichnung im Jahr 2013 mit 106 660 Ärzten die größte Arztgruppe dar (+4 212 im Vergleich zum Vorjahr). Es folgen die Fachärzte für Innere Medizin (48 090, +1 095), die Fachärzte für Allgemeinmedizin (43 248, −56), die Anästhesisten (21 478, +642) und die Chirurgen (20 214, +148) (Gra- fik 1). Bei den großen Arztgruppen hat nur die Anzahl der Fachärzte für Allgemeinmedizin im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Hausärz- te stellen mit 4 108 Personen zu- gleich die Arztgruppe mit den meis- GRAFIK 1

Berufstätige Ärztinnen und Ärzte nach Arztgruppen zum 31. 12. 2013

Chirurgie Frauenheilkunde und Geburtshilfe Kinder- und Jugendmedizin Orthopädie und Unfallchirurgie Psychiatrie und Psychotherapie Radiologie Augenheilkunde HNO-Heilkunde Neurologie

Haut- und Geschlechts- krankheiten Anästhesio - logie

Quelle: Statistik der BÄK

Summe berufstätige Ärztinnen und Ärzte 357 252

Ärztinnen und Ärzte ohne Gebietsbezeichnung

106 660

Innere Medizin 48 090

Allgemeinmedizin43 248 21 478 20 214 17 337 13 464 13 407 9 770 7 546 7 076 5 952 5 727 5 584

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 16

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18. April 2014 A 673 ten Ärzten, die älter sind als 65 Jah-

re. Bei den Fachärzten für Innere Medizin sind 2 965 Ärztinnen und Ärzte in dieser Altersgruppe, bei den Anästhesisten 404.

Im stationären Bereich arbeiteten im vergangenen Jahr 181 012 Ärzte und damit 3,5 Prozent mehr als 2012. Die größten Arztgruppen sind hier Ärzte ohne Gebietsbezeich- nung (82 750, +5 Prozent im Ver- gleich zum Vorjahr), gefolgt von den Internisten (21 575, +2,1 Pro- zent), den Chirurgen (inklusive Fachärzte für Orthopädie und Un- fallchirurgie) (20 174, +2,2 Pro- zent), den Anästhesisten (16 234, +3,1 Prozent) und den Fachärzten für Frauenheilkunde und Geburts- hilfe (5 484, +1,9 Prozent). Die meisten Klinikärzte sind dabei jün- ger als 35 Jahre (59 714), gefolgt von der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen (46 273), der 50- bis 59-Jährigen (33 048), der 35- bis 39-Jährigen (31 304) und der 60- bis 65-Jährigen (9 486). Älter als 65 Jahre waren im vergangenen Jahr 1 187 Klinikärzte.

Zahl der Hausärzte um ein Prozent geschrumpft

Die Anzahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ist mit 123 629 etwa konstant geblieben (+0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Hier stellen die Fachärzte für Allgemeinmedizin die größte Fachgruppe (33 780, −1 Prozent),

gefolgt von den Fachärzten für In- nere Medizin (20 259, +1,3 Pro- zent), den Chirurgen (inklusive Fachärzte für Orthopädie und Un- fallchirurgie) (9 917, +0,9 Prozent), den Fachärzten für Frauenheilkun- de und Geburtshilfe (9 798, + 0,1 Prozent), den Ärzten ohne Gebiets- bezeichnung (8 155, −0,4 Prozent) und den Kinder- und Jugendärzten (5 931, +0,1 Prozent). Die meisten niedergelassenen Ärzte sind zwi- schen 50 und 59 Jahre alt (52 640).

Es folgen die 40- bis 49-Jährigen (32 336) und die 60- bis 65-Jähri- gen (23 785). 10 634 Ärztinnen und Ärzte waren im Jahr 2013 älter als 65 Jahre, 3 816 waren zwischen 35 und 39 Jahre alt, und 418 waren jünger als 35 Jahre.

Im vergangenen Jahr wurden ins- gesamt 11 149 Facharztanerken- nungen ausgesprochen – 5 683 da- von gegenüber Ärztinnen. Im Jahr 2012 waren noch 11 891 Anerken- nungen erteilt worden. Die meisten Anerkennungen wurden im Bereich der Inneren Medizin ausgesprochen (1 586, darunter 904 Ärztinnen), gefolgt von der Anästhesiologie (1 037, darunter 483 Ärztinnen), der Allgemeinmedizin (998, darun- ter 632 Ärztinnen), der Orthopädie und Unfallchirurgie (817, darunter 162 Ärztinnen), der Frauenheilkun- de und Geburtshilfe (643, darunter 539 Ärztinnen) und der Kinder- und Jugendmedizin (631, darunter 462 Ärztinnen).

Die meisten ausländischen Ärz- te, die 2013 in Deutschland gear- beitet haben, stammen aus Rumä- nien (3 215). Als Heimatländer fol- gen Griechenland (2 500 Ärzte), Österreich (2 189 Ärzte), Russland (1 706 Ärzte), Polen (1 655 Ärzte), Ungarn (1 292 Ärzte), Syrien (1 236 Ärzte) und Bulgarien (1 174 Ärzte). Insgesamt arbeiteten im ver- gangenen Jahr 31 236 ausländische Ärzte in Deutschland und damit 2 926 mehr als im Vorjahr.

Deutsche Ärzte gehen am liebsten in die Schweiz

Aus der Europäischen Union stammten im vergangenen Jahr 17 914 Ärzte, aus dem übrigen Europa 5 214 Ärzte, aus Asien 5 400 Ärzte, aus Afrika 1 606 Ärz- te und aus Amerika 862 Ärzte. Die meisten ausländischen Ärzte arbei- teten in Krankenhäusern (25 106).

Im ambulanten Bereich arbeiteten 3 795 ausländische Ärzte.

Aus Deutschland abgewandert sind im vergangenen Jahr 3 035 ur- sprünglich in Deutschland lebende Ärztinnen und Ärzte. Davon waren 63 Prozent Deutsche. Die beliebtes- ten Auswanderungsländer waren die Schweiz (793 Ärzte gingen dorthin), Österreich (289) und die

USA (143).

Falk Osterloh Anzahl der im ambulanten Bereich angestellten Ärzte

Anzahl 25 000

20 000

15 000

5 000

1993 1995 1998 2000 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Jahr 22 304

5 397 6 629 7 821 8 271 8 146 8 048 8 546 9 057 10 406 12 576

14 348 16 776

18 843 20 845

Quelle: Statistk der BÄK

10 000

@

Weitere Grafiken im Internet:

www.aerzteblatt.de/14672

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eGRAFIK 2

Arztdichte in Deutschland zum 31. 12. 2013 (einwohner je berufstätigen Arzt)

Quelle: Statistik der BÄK

eGRAFIK 1

Struktur der Ärzteschaft 2013 (Zahlen in Tausend)

Quelle: Statistik der BÄK

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 16

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18. April 2014 A 4

Berufstätige Ärztinnen nach Arztgruppen zum 31. 12. 2013

Quelle: Statistik der BÄK

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eGRAFIK 4

Durchschnittsalter der Ärzte

Quelle: Statistik der BÄK

eGRAFIK 5

Anteil der unter 35-jährigen Ärzte an allen berufstätigen Ärzten

Quelle: Statistik der BÄK

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Deutsches Ärzteblatt

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Heft 16

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18. April 2014 A 6

eGRAFIK 7

Entwicklung der berufstätigen ausländischen Ärzte

Quelle: Statistik der BÄK

Entwicklung der Zahl der Facharztkennungen

Quelle: Statistik der BÄK

Referenzen

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