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Archiv "Schleswig-Holstein: Mehr Ärztinnen!" (09.09.1983)

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Academic year: 2022

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen NACHRICHTEN

BERLIN

Pflegesätze an die Verweildauer gekoppelt

Die Berliner Krankenkassenver- bände honorieren seit dem 1. Juli 1983 die Verkürzung der Verweil- dauer in den Krankenhäusern des Landes Berlin mit einem Zuschlag zum Pflegesatz. Für eine Verlän- gerung der Verweildauer müssen die Krankenhäuser einen Ab- schlag vom Pflegesatz hin- nehmen.

Dies ergibt sich aus einer Verein- barung, die die Krankenkassen- verbände im Juli mit dem Land Berlin abgeschlossen haben. Sie sieht vor, daß sich die Verände- rung der Verweildauer in den Akut-Abteilungen der einzelnen Krankenhäuser (ohne psychiatri- sche Kliniken) von 1981 zu 1982 so auswirkt, daß auf die seit Anfang 1983 geltenden Pflegesätze Zu- oder Abschläge in Höhe von 0,25 Prozent je Veränderung um 0,1 Ta- ge Verweildauer vorgenommen werden. Zum Ausgleich dafür, daß die neue Vereinbarung erst für die zweite Jahreshälfte wirksam wer- den kann, werden die Zu- und Ab- schläge verdoppelt.

Für das Krankenhaus mit der 1981 längsten Verweildauer, das Kran- kenhaus Spandau, wirkt sich die Vereinbarung beispielsweise wie folgt aus: Dort ist die Verweildauer von 31,5 Tagen auf 29,9 Tage, also um 1,6 Tage, zurückgegangen.

Demgemäß wird der Pflegesatz von bisher rd. 275 DM um 4 Pro- zent, das heißt um rd. 11 DM, er- höht. Dieser Zuschlag wird für die zweite Jahreshälfte auf rd. 22 DM verdoppelt.

Umgekehrt führt die Vereinbarung bei dem einzigen Krankenhaus mit erhöhter Verweildauer, dem Kran- kenhaus Zehlendorf, zu einer Sen- kung des Pflegesatzes. Da die Ver- weildauer von 26,4 Tagen auf 26,9 Tage, also um 0,5 Tage, gestiegen ist, ermäßigt sich der Pflegesatz von bisher rd. 279 DM um rd. 3,50 DM; für die zweite Jahreshälfte

verdoppelt sich dieser Abschlag auf rd. 7 DM.

Insgesamt ist die Verweildauer in den Akut-Abteilungen (ohne psychiatrische Kliniken) der Kran- kenhäuser des Landes Berlin von 19,9 Tagen im Jahr 1981 auf 19,3 Tage im Jahr 1982 gesunken.

Die neue Bonus-Malus-Regelung stellt erstmals in der Bundesrepu- blik Deutschland einen Zusam- menhang zwischen der Verweil- dauer und dem Pflegesatz her. Sie geht auf eine Vereinbarung der Berliner Krankenkassenverbände und des Landes Berlin vom De- zember 1981 zurück, durch die ein langjähriger Streit über die Höhe der Pflegesätze in den Kranken- häusern des Landes Berlin beige- legt wurde. In dieser Vereinbarung waren die Pflegesätze für die Jah- re 1982 und 1983 als Festpreise vereinbart worden, und gleichzei- tig war eine Überprüfung der Pfle- gesätze bei Änderung der Verweil- dauer vorgesehen worden. Für die Veränderung der Pflegesätze von 1983 zu 1984 haben Krankenkas- sen und Land Berlin bereits ei- ne neue Bonus-Malus-Regelung nach demselben Verfahren verein- bart. JK

Überregionales Zentrum für Herzchirurgie

Der Senat von Berlin hat die Er- richtung eines „Deutschen Zen- trums für Herzchirurgie in Berlin"

beschlossen. Das Zentrum wird auf eine Kapazität von etwa 2500 Operationen pro Jahr ausgelegt.

Es soll nicht nur den in Berlin be- stehenden Bedarf befriedigen, sondern auch Patienten aus der übrigen Bundesrepublik versor- gen.

Das Berliner Herzzentrum soll an eines der großen Städtischen Krankenhäuser, das Rudolf-Vir- chow-Krankenhaus im Bezirk Wedding, angegliedert werden. Ei- ne enge Kooperation mit den ent- sprechenden universitären Ein-

richtungen ist vorgesehen. Die In- vestitionskosten werden etwa 70 Millionen DM betragen; hieran be- teiligt sich der Bund mit etwa 25 Millionen. Mit dem Bau wird noch 1983 begonnen. Die ersten Opera- tionen sind für 1985/86 vorge- sehen.

Die Gesundheitsminister des Bun- des und der Länder hatten auf ih- rer Konferenz im Dezember 1982 in Berlin außer dem Zentrum in Berlin mindestens noch drei wei- tere Zentren für Herzchirurgie als notwendig angesehen. Sie sollen in Bremen, Bad Oeynhausen und Mainz entstehen. JK

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Mehr Ärztinnen!

Für einen wesentlich stärkeren Anteil der Frauen in der Ärzte- schaft hat sich die Präsidentin der Landesärztekammer Schleswig- Holstein, Dr. Ingeborg Retzlaff, eingesetzt. Sie wies in Westerland darauf hin, daß der Anteil der be- rufstätigen Frauen an den Er- werbstätigen 1979 insgesamt 37 Prozent betragen habe, während von den im Jahre 1982 registrier- ten Ärzten nur 25 Prozent weiblich gewesen seien.

Beim medizinischen Nachwuchs steige der Anteil der Frauen inzwi- schen, sagte Frau Dr. Retzlaff wei- ter. Aber selbst von den Frauen- ärzten seien in Schleswig-Holstein nur knapp 17 Prozent weiblich.

Die angestellten Ärztinnen in lei- tenden Positionen seien „dünn gesät". Die Stellenpläne der Kran- kenhäuser würden im wesentli- chen auf die männlichen Kollegen ausgerichtet.

Die Situation der Ärztinnen in un- serer Gesellschaft sei ein guter In- dikator dafür, wie sich das Zusam- menleben zwischen Männern und Frauen entwickle. „Solange wir uns um Gleichberechtigung und Anerkenntnis bemühen müssen, solange ist die Entwicklung noch steckengeblieben." yn 86 Heft 36 vom 9. September 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ARZTEBLATT Ausgabe A

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