Die Information:
Bericht und Meinung AUS DEN BUNDESLÄNDERN
werbsverzerrungen zwischen frei- gemeinnützigen und privaten Krankenhäusern einerseits und kommunalen Anstalten anderer- seits beseitigt werden.
Ferner befürwortet die PKV einen
„fairen" Arztkosten-Abschlag bei privatärztlicher Behandlung. Dar- über hinaus soll der Belegarztpfle- gesatz nicht geringer kalkuliert werden dürfen als der Pflegesatz bei privatärztlicher Behandlung.
Es sei systemwidrig, daß in einzel- nen Bundesländern ein sogenann- ter mittlerer Pflegesatz bei privat- ärztlicher Behandlung gewählt werde (zum Beispiel Bayern), wäh- rend der kleine Pflegesatz für be- legärztliche Behandlung gelte. Die bisher landesrechtlichen Unter- schiede sollten deshalb in einer abschließenden Regelung im KHG geprüft und gegebenenfalls besei- tigt werden. Das neue Kranken- hausfinanzierungsrecht müsse auch rechtlich klarstellen, daß dem Krankenhausträger bei pri- vatärztlicher Behandlung nur die Kosten erstattet werden, die ent- standen, aber noch nicht abge- deckt sind. HC
Ein Prozent
Mitglieder-Plus beim DGB
Der Mitgliederzuwachs beim Deut- schen Gewerkschaftsbund (DGB) hielt auch im Jahr 1977 an. Der Nettozugang von 70 946 Mitglie- dern (= ein Prozent) bei acht von 16 DGB-Einzelgewerkschaften führte zum höchsten Mitglieder- stand des DGB in der Nachkriegs- geschichte, und zwar zu insge- samt 7 470 967 Mitgliedern. Den größten Zugang mit 43 048 Mit- gliedern (+ 1,7 Prozent) verzeich- nete die weitaus größte DGB-Ge- werkschaft, die Industrie-Gewerk- schaft Metall, die inzwischen über 2 642 000 eingeschriebene Ge- folgsleute zählt. Es folgten die Ge- werkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) mit 17 375 (+ 6,3 Prozent) und die Gewerk- schaft Öffentliche Dienste, Trans- port und Verkehr (ÖTV) mit 14 080 Zugängen (+ 1,3 Prozent). HC
SCHLESWIG-HOLSTEIN
Praktisch keine
Versorgungslücken mehr
Rund 20 Millionen DM haben die Kassenärzte in Schleswig-Holstein in den vergangenen fünf Jahren aus eigenen Mitteln aufgewendet für die Sicherstellung der kassen- ärztlichen Versorgung. Wie ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein auf der Abgeordnetenversamm- lung mitteilte, entfielen von dieser Summe 10,6 Millionen DM auf die Gewährung von zinsgünstigen oder zinslosen Darlehen. In 48 Fäl- len wurden Darlehen für die Er- richtung von Arztpraxen mit einer Gesamtsumme von 4,5 Millionen DM gewährt; in 134 Fällen erfolgte eine Mitfinanzierung der Praxis- einrichtung mit einem Darlehens- betrag von 5,4 Millionen DM, und in 36 Fällen wurden Finanzie- rungshilfen zur Modernisierung oder Rationalisierung von vorhan- denen Praxen mit einem Gesamt- volumen von 700 000 DM gewährt.
Damit ist es nach Auffassung der KV in den zurückliegenden fünf Jahren gelungen, die kassenärztli- che Versorgung im Lande so zu verbessern, daß es heute praktisch keine Versorgungslücken mehr gibt. Das gleiche ergibt sich aus einer Studie von Klaus H. Wulf vom Geographischen Institut der Universität Kiel. Danach ist die am- bulante ärztliche Versorgung der Bevölkerung durch Allgemeinärz- te in Schleswig-Holstein flächen- deckend.
Das Programm zur Durchführung von Sicherstellungsmaßnahmen war von der Abgeordnetenver- sammlung der KV im Frühjahr 1973 beschlossen worden. Außer der Gewährung von Darlehen an neu niedergelassene Kassenärzte sieht das Programm finanzielle Hilfen bei der Durchführung des Notfallbereitschaftsdienstes und bei der Einrichtung und Unterhal- tung von Notrufzentralen vor. An Bereitschaftsgebühren für solche
Ärzte, die sich auf Grund der geo- graphischen Lage nicht zu einem Vertreterring von wenigstens vier Ärzten zusammenschließen kön- nen, wurden 2,1 Millionen DM auf- gewendet, für Notrufzentralen mehr als 400 000 DM.
Diese positive Bilanz zeigt nach Auffassung der Kassenärztlichen Vereinigung, daß die ärztliche Selbstverwaltung durchaus in der Lage ist, die ihr vom Gesetzgeber gestellten Aufgaben aus eigener Kraft voll zu erfüllen. KV-SH
BAYERN
Drei Millionen DM für Sozialstationen
Die 80 staatlich geförderten So- zialstationen erhalten in diesem Jahr vom Freistaat Bayern Zu- schüsse in Höhe von insgesamt fast 3 Millionen DM, wie der Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Dr.
Wilhelm Vorndran, mitteilte.
Dr. Vorndran bezeichnete die mo- derne Organisationsform der So- zialstationen als überlegen gegen- über der herkömmlichen Kranken- pflegestation. Dies ergebe sich un- ter anderem daraus, daß manche Sozialstationen durch die Aus- schöpfung aller gesetzlichen Mög- lichkeiten und durch die Abrech- nung der Leistungsentgelte mit den verschiedenen Soziallei- stungsträgern heute bereits bis zu 60 Prozent ihrer Kosten selbst auf- bringen.
Andererseits spiele bei den So- zialstationen der Einsatz ehren- amtlicher Kräfte eine große Rolle.
Während in der herkömmlichen ambulanten Krankenpflege auf durchschnittlich 1,4 hauptberufli- che Kräfte 0,3 nebenberuflich und 0,6 ehrenamtlich tätige Kräfte kommen, sind in den Sozialstatio- nen durchschnittlich 7,5 Personen hauptberuflich, 7,1 Personen ne- benberuflich und 7,0 ehrenamtlich tätig. WZ
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 15 vom 13. April 1978 869