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Autogenes Training als psycho­

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INHALT *** INHALT *** INHALT *** ■5-

Hifpokrates Verlag GmbH Stuttgart 68. Jahrgang, Heft 6

Gastkommentar

Autogenes Training als psychosomatische Ba­

sistherapie F. Stetter

143

Schwerpunkt

Autogenes Training - Musterbeispiel einer »or­

ganismischen Psychotherapie«?

G. Iversen

Das autogene Training in der Versorgung psy­

chisch Kranker F. Stetterund K. Mann

Das autogene Training in der psychosomati­

schen Grundversorgung

A. Günthner M. Bartels, K. Mann, F. Stetter und H. Heinemann

Die Beeinflussung kardiovaskulärer Risikofakto­

ren durch autogenes Training M. Carruthers und F. Stetter

Autogenes Training hei Neurodermitis A. Ehlers, U. Stangier und U. Gieler Autogenes Training bei Alkoholkranken I. S. Becker, F. Stetter, K. Mann

Psychotherapie mit autogenem Training bei psychiatrischen Patienten

J. Coleman

Hypnoanalye - ein wenig bekanntes Therapie­

konzept H. AmTt Service Box

145

148

151

154 158 162

165

168 153 Therapeutische Erfahrungen

Wirksamkeit und Verträglichkeit von Acarbose M. Spengler und M. Cagatay

Serie

177

Immunologie (16)

Gefahr erkannt - Gefahr gebannt H. W. Baenkler

183

Magazin 171

Pharma-News 173

Kongreßberichte 175

Autoren des Heftes -15-

Quiz -45-

Online -8-

Impressum -8-

Praxisführung

N aturheilverfahren

Organisation, Arbeitsmethoden und Motivation Von M. KASTOR, Speyer

1991, XIV, 90 Seiten, 32 Abbildungen, 15,5x23 cm, kartoniert DM 34,-

ISBN 3-7773-1025-5

Eine Hilfe für den bereits niedergelassenen Arzt, um seine tägliche Arbeit zeit- und kostengünstig zu organisieren. Das Spektrum reicht von der ratio­

nellen Zeitplanung über Arbeitsplatzgestaltung, Büroorganisation, bis hin zur Mitarbeiterauswahl/- führung sowie optimalen Patientenbetreuung.

Schwerpunkt ist die Praxisorganisation. Auch der nicht ausgelastete Therapeut findet zahlreiche Hinweise, die zu einem vollen Wartezimmer und wirtschaftlichen Ertragssteigerungen führen kön­

nen. - Das Buch gibt auch gut motivierten Helfe­

rinnen Anregungen für die Neustrukturierung der Praxisroutine.

Ich bestelle aus dem Hippokrates Verlag Stuttgart durch die Buchhandlung:

... Expl. KASTOR, Praxisführung Naturheil­

verfahren. DM 34,- ISBN 3-7773-1025-5

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(Preisänderung Vorbehalten)

Postfacb

(2)

-6-i

INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * *

Autogenes Training kann »eingerostete«

Kräfte wieder erwecken...

In der Psychotherapie kommt es darauf an, eine Wandlung zu ermöglichen, eine Entwicklung, die z. B. aus einer psychischen Erstarrung herausführt.

In diesem Sinne wirkt das AT nicht nur entspan­

nend, sondern auch »katalytisch«: Es kann u. U.

blockierte, »eingerostete« seelische Selbstheilungs­

kräfte wieder mobilisieren.

Autogenes Training - Musterbeispiel einer »orga­

nismischen« Psychotherapie 145

i

Autogenes Training statt Alkohol

Viele Menschen erwarten vom Alkohol Entspannung.

Deshalb ist es, gerade für Alkoholkranke besonders wichtig, selbstständig Entspannung zu finden. AT verhilft dazu, sogenannte »Tiefs« zu überwinden und gelassener zu werden.

Autogenes Training bei Alkoholkranken 162

Hypnoanalyse - als Zugang zum Unterbewußtsein Die Hypnoanalyse kann es ermöglichen, über zuvor »Unaussprechbares«

zu reden. Allerdings beinhaltet die Hypnosetherapie gerade wegen ihrer Wirksamkeit einhohes Kunstfehler- und Mißbrauchspotential.

Hypnoanalyse - ein wenig bekanntes Therapiekonzept 168

Abbildungsnachweise:

Titelbild: R. Stockinger.S. -6- H. J. Klemann (oben, Mitte, unten).

INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT

(3)

Gastkommentar 22FA

Friedhelm Stetter

Autogenes Training als psycho­

somatische Basistherapie

Viele Anregungen - manche Fragen

Psychiatrische Universitätsklinik Tübingen (Direktor: Prof.

Dr. G. Buchkremer)

Es ist die Tradition dieser Zeitschrift, ihren Leserkreis regelmäßig über Entwicklungen im autogenen Training zu informieren (z. B. in den Heften 18 und 19/1988). Das hat seinen guten Grund, denn das autogene Training (AT) hat in Deutschland seit Jahren einen festen Platz in der allgemeinmedizinischen Versorgung. Hier­

auf verweisen Günthner et al. in ihrem Beitrag und begründen dies mit der Schlüsselrolle, die dem Hausarzt bei der psychosomatischen Grundversorgung zukommt. Katalytisches Prinzip und Stärken von Selbstheilungskräften (Iversen), körperorientiertes Vorgehen und fundierte theoretische Konzeption sowie kon­

trollierte Wirksamkeitsnachweise (Stetter und Mann) ergänzen diese Begründung. Neue wis­

senschaftliche Ergebnisse, z. B. in der Reduk­

tion kardiovaskulärer Risikofaktoren (Car- ruthers und Stetter) oder bei ergänzender am­

bulanter AT-Behandlung von Neurodermitis- Patienten (Stangier et al.) erweitern das bekannte Indikationsspektrum und sollen zur

»Nachahmung« in der alltäglichen Praxis er­

muntern. In psychiatrischen Kliniken (Cole­

man) und bei der Entwöhnung Alkoholkranker (Becker et al.) wird AT erfolgreich in Kombina­

tion mit anderen Psychotherapie-Verfahren eingesetzt und besonders interessierte und ge­

schulte Leser können dem Beitrag des nieder­

gelassenen Kollegen Amft Anregungen für die eigene Pra.xis entnehmen.

Die meisten dieser Themen wurden in einer Nachmittags-Sitzung des XV. Internationalen Kongresses für Psychotherapie (Hannover, 18.9.1991) behandelt und diskutiert. Man sollte meinen, daß bei einer solchen Vielzahl positi­

ver Berichte AT in den meisten Arzt-Praxen seinen festen Platz hat und zusammen mit dem ärztlich-psychotherapeutischen Gespäch den Dreh- und Angelpunkt der psychosomatischen Grundversorgung darstellt. Trotz der weiten Verbreitung des AT ist dies nicht der Fall. Die Gründe sind inzwischen wohl kaum noch in mangelndem Interesse der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte an psychosomatischem

Vorgehen zu suchen. Vielmehr sind eine Reihe von Fragen zu diskutieren, die vor allem an die

»AT-Experten« und ärztlichen Interessenver­

treter zu richten sind: Einer der zentralen Hin­

tergründe ist die Honorierung der »sprechen­

den Medizin« durch die GKV, die derzeit ein rentables Arbeiten mit dem AT in einer Praxis erschwert. Im Interesse der Versorgung der Bevölkerung müßten die ärztlichen Verhand­

lungspartner ihre Argumentation darauf ab­

stellen, daß eine angemessene Honorierung dieser Leistungen erreicht wird. Man sollte bei dieser Diskussion jedoch auch bemerken, daß das AT Stil und Gepräge einer Praxis positiv beeinflussen kann und von vielen Ärztinnen und Ärzten als psychohygienische Maßnahme für sich selbst, die Mitarbeiter und die Patien-

Dr. med. Friedhelm Stetter wurde in Roßdorf/Darm­

stadt geboren. Me­

dizinstudium in Mainz. Düsseldorf und Zürich. 1985 Promotion. 1985 bis 1986 Assi­

stenzarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik ^ Düsseldorf. 1986

bis 1987 Assistenzarzt an der Klinik für Psy­

chotherapie. Düsseldorf. 1987 Zusatzbezeich­

nung Psychotherapie. Seit 1988 Assistenzarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Tübingen. Landesstellenleitung Baden-Würt­

temberg der Deutschen Gesellschaft für ärztli­

che Hypnose und autogenes Training. Leitung von Lehr- und Weiterbildungsveranstaltungen über autogenes Training und gestufte Akti­

vhypnose. Wissenschaftliche Forschungs­

schwerpunkte: Alkoholismus: hypnosugges- tive Therapieverfahren.

Die Honorie­

rung erschwert ein rentables Arbeiten mit dem AT in der Praxis

Zur Person

Z. Allg. Med. 1992; 68: 143-144. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1992

(4)

’ZFA Gastkommentar

Ein zukünftiger Forschungs­

schwerpunkt sollte die Frage sein, wie sich die Compliance beim AT ver­

bessern läßt

Das AT darf nicht zur

»Psycho- Gymnastik«

verkommen

ten hoch bewertet wird. Solche Effekte entzie­

hen sich möglicherweise Rentabilitätsanalysen.

Eine weitere relevante praktische Frage ist die der Weiterbildungsangebote für interes­

sierte Ärztinnen und Ärzte. Abgesehen von den großen Psychotherapie-Kongressen, bei denen AT-Lehrgänge belegt werden können, waren diese Angebote bislang regional sehr unter­

schiedlich. Die »Deutsche Gesellschaft für ärztliche Hypnose und autogenes Training«

(Anschrift: Kirchberg 4, 5100 Aachen) hat ein AT-Kurrikulum erstellt und fördert flächen­

deckende regionale Weiterbildungsveranstal­

tungen, die so organisiert sind, daß sie den Erfordernissen praktisch tätiger Ärztinnen und Ärzte gerecht werden. Aber auch in diesem Bereich muß von den »AT-Experten« noch ei­

niges an Arbeit geleistet werden. Monographi­

sche Einführungen in das AT, von denen hier nur einige exemplarisch genannt werden, kön­

nen in jedem Fall praktische Erfahrungen in Lehrgängen nur ergänzen - niemals ersetzen, soll das AT nicht zu »Psycho-Gymnastik« ver­

kommen (1-5).

ln der AT-Forschung wurde die empirische Tradition des Begründers 1. H. Schultz, für den es selbstverständlich war, auch in der Psycho­

therapie Einzelbeobachtungen einer empiri­

schen, experimentellen Forschung zu unterzie­

hen und Erfahrungen intersubjektiv verifizier­

bar zu machen, fortgesetzt. Hierfür sprechen nicht zuletzt die Beiträge in dieser Zeitschrift.

Dennoch ist festzustellen, daß nach einem

»Forschungsboom«, der bis zum Beginn der 70er Jahre andauerte, die Anstrengungen nachgelassen haben, die gewonnenen Erkennt­

nisse mit neuer Methodik zu replizieren. Es liegen zwar kontrollierte Wirksamkeitsstudien vor, nach meiner Ansicht müssen hier die An­

strengungen aber wieder verstärkt werden.

Auch dem Aspekt der »Qualitätssicherung«

sollte Beachtung geschenkt werden. Das Wis­

sen zahlreicher »AT-Therapeuten«, daß die Qualität praktischen ärztlichen Handelns durch die Therapie mit AT verbessert wird, reicht nicht aus. Dies muß anhand definierter Krite­

rien überprüfbar nachgewiesen werden. Für

diesbezügliche Anregungen oder die Bereit­

schaft zu Mitarbeit aus dem Kreis der Leser dieses Beitrags bin ich dankbar.

Zuletzt soll ein Aspekt von erheblicher prak­

tischer Relevanz angesprochen werden, der nach meiner Einschätzung bislang von der AT- Forschung vernachlässigt wurde; Es ist zwar gut belegt, daß die meisten positiven Effekte einer Therapie mit AT nur dann eintreten, wenn die Patienten regelmäßig (mehrmals) täglich eigene AT-Übungen durchführen. Wie die Compliance der Patienten verbessert wer­

den kann, ist jedoch nur wenig bearbeitet wor­

den. Die Erfahrungen aus Weiterbildungsver­

anstaltungen zeigen darüber hinaus, daß auch manche der angehenden „AT-Therapeuten«

ähnliche Probleme haben. Möglicherweise ist hier von therapeutischen Prinzipien, die aus der Verhaltenstherapie bekannt sind, eine Ver­

besserung zu erwarten. Auf jeden Fall sollte dies einer der Forschungsschwerpunkte der nächsten Jahre sein.

Literatur

1. Schultz, I. H.: Übungsheft für das autogene Training.

22. Aufl., Trias, Stuttgart 1989.

2. Langen, ü.: Autogenes Training für jeden. Gräfe und Unzer Verlag, München 1991.

3. Binder. H., Binder, K.: Autogenes Training - Basis- psychotherapeutikum. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 1989.

4. Kraft. H.: Autogenes Training. Methodik. Didaktik und Psychodynamik. Hippokrates Verlag, Stuttgart 1989.

5. Kruse, W.: Einführung in das autogene Training mit Kindern. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 1980.

Dr. med. Friedhelm Stetter Psychiatrische Universitätsklinik Osianderstr. 22

7400 Tübingen

Informationen zur Weiterbildung, Adressen­

listen etc.:

Deutsche Gesellschaft für ärztliche Hypnose und autogenes Training.

Sekretariat: Frau E. Koch, Oberforstbacher­

straße 4/6, 5100 Aachen

(5)

Voltaren Emulgel

-11-

CD

Das vom Ei.

Zusammensetzung: 100 g VOLTAREN EMULGEL, Gel enthalten: 1,16 g Diclo­

fenac, Diethylaminsalz. Anwendungsgebiete: Zur äußerlichen Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen bei: rheumatischen Erkrankungen der Weichteile (Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen, Schleimbeutel­

entzündungen, Schulter-Arm-Syndrom, Entzündungen im Muskel- und Kapsel­

bereich); degenerativen Erkrankungen der Extremitätengelenke und im Bereich der Wirbelsäule; Sport- und Unfallverletzungen (Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen); Thrombophlebitis superficialis (Entzündungen oberflächlicher Venen). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Diclofenac, Acetyl­

salicylsäure und anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika sowie gegenüber Isopropylalkohol oder Propylenglykol. Letztes Drittel der Schwangerschaft, Still­

zeit, bei Säuglingen. - Obwohl es bisher keine Hinweise auf teratogene Wirkungen gibt, soll VOLTAREN EMULGEL auch im ersten und zweiten Schwangerschafts­

drittel nicht angewendet werden. - Die Anwendung von VOLTAREN EMULGEL bei Kindern unter 6 Jahren wird nicht empfohlen. Nebenwirkungen: Gelegentlich Juckreiz, Rötungen, Hautausschlag oder Brennen der Haut. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind bisher nicht bekanntgeworden. Dosierung und Anwendung: VOLTAREN EMULGEL wird 3-4mal täglich auf die betroffene Körperregion aufgetragen und ggf. leicht eingerieben. Bei Venenentzündung nicht mit Druck einreiben. VOLTAREN EMULGEL ist auch zur Anwendung mittels Iontophorese geeignet. Bei der Iontophorese wird VOLTAREN EMULGEL unter dem Minuspol (Kathode) aufgetragen. Weitere Hinweise siehe Fachinformation.

Handelsformen und Preise: 50 g Gel DM 11,45; 100 g Gel DM 19,90. Packungen für Krankenhausbedarf: 500 (10 x 50) g Gel, 1000 (10 x 100) g Gel, 1000 g Gel

(Dose für Spender). CIBA-GEIGY GmbH, 7867 Wehr

GEIGY

(6)

29. Februar

Zeitschrift für

Allgemeinmedizin

Heft 6 68. Jahrj

Gerd Iversen

Autogenes Training - Musterbeispiei einer »organis­

mischen Psychotherapie«

Nur stützend oder katalytisch wirksam?

Arzt für Innere Medizin, Psychotherapie/

-analyse

Mit dem autogenen Training (AT) wird eine psychophysische, also ganzheitliche »organis­

mische Umschaltung« (J. H. Schultz) bewirkt;

ihr liegt zweifellos mehr zugrunde als ein Wechsel von der ergotropen (sympathikotonen) in die trophotrope (vagotone) Phase. Die resul­

tierenden Veränderungen sind allein mit den konventionellen Parametern der Physiologie nicht zu (er-)messen. Die in der Medizin gefor­

derten Wirkungsnachweise einer Therapie wurden für das AT zahlreich publiziert (sorg­

fältig und umfangreich aufgelistet z. B. in dem Literaturverzeichnis bei Mensen fll und ande­

ren Autoren).

In der Psychotherapie kommt es auf das Er­

möglichen einer Wandlung an, einer Entwick­

lung, die aus der Erstarrung oder einer psycho- neurovegetativen Dysbalance herausführt. Im Sinne des »Ermöglichens« sei an die Bedeu­

tung des griechischen Wortes »katalyein« er­

innert: katalyein = auflösen; das läßt an lösen, erlösen, auslösen, entbinden denken und da­

mit an das Möglichwerden einer Reaktion. - Auch eine latente Reaktionsbereitschaft ist u. U. noch auf ein auslösendes Agens angewie­

sen.

Katalytisch wirksam ist ein Agens, das eine Reaktion fördert (positive Katalyse), ohne sich selbst dabei (bleibend) zu verändern. Es nimmt also an der Reaktion nicht aktiv teil, bewirkt sie aber durch Einfluß auf die Reaktionsfähigkeit bzw. -geschwindigkeit. Therapie zielt zwar auf eine positive Einflußnahme ab, günstigenfalls eine Heilung, mindestens eine Besserung von Beschwerden; das Risiko negativer Einflüsse, einer Hemmwirkung sollten wir aber nicht übersehen!

Nur bei zweifelsfreier Indikation können wir mit einer katalytischen Psychotherapie die u. U. blockierten seelischen »Selbstheilungs­

kräfte« mobilisieren. Wie das praktisch ge­

meint ist, sei im folgenden ausgeführt, und zwar in bezug auf

Es gibt bereits zahlreiche Wir­

kungsnach­

weise des auto­

genen Trai­

nings

• mögliche Formen von katalytischen Ansät­

zen und ihre Wahl und

• die Haltung des Therapeuten in der kata­

lytischen Psychotherapie.

Ein gut. d. h. gründlich vermitteltes und kon­

sequent genutztes autogenes Training wirkt über die subjektiv wohltuende ganzheitliche Entspannung hinaus »katalytisch«: die u. U.

blockierten seelischen »Selbstheilungskräfte«

werden mobilsiert. Bei einem vorrangig indi­

rekten Zugang zu einem psychischen Trauma oder einem somatisierten Konflikt ist die Hil­

festellung des vermittelnden Therapeuten - ebenso wie bei einem »partiell direkten« Zu­

gang (mit der Herz- und der Atemübung) be­

sonders zurückhaltend. Bei einem mehr direk­

ten Vorgehen (Übung III bis V) können die spon­

tan auftretenden Veränderungen therapeu­

tisch mit Vorsatzformeln potenziert werden.

Das gemeinsame Erarbeiten solcher Vorsatz­

formeln (nach dem Muster des »Terminerwa­

chens«) soll situationsgerecht, quasi »maßge­

schneidert« von dem Übenden voll akzeptiert werden. Der konsultierte Arzt leistet als »ver­

antwortlich abwartender Begleiter« (J. H.

Schultz) mit dem nicht nur stützenden Konzept eine katalytisch wirksame Hilfe!

Zum Inhalt

Z. Allg. Med. 1992; 68: 145-147. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1992

(7)

ISjzusammensetzung: 1 Tablette Ulco- gant 1 i. 1 Beutel Ulcogant-Granulat bzw. 1 Beutel oder 1 Meßlöffel (5 ml) Ulcogant-Suspension enthalten 1 g Sucralfat (basisches Aluminium- Saccharose-Sulfat), entspr. 190 mg Aluminium. Ulcogant-Suspension enthält zusätzlich Methyl-4-und Pro-

|«pyl-4-hydroxybenzoat (jeweils Na­

triumsalz) als Konservierungsmit­

tel. Anwendungsgebiete: Ulcus ven- Itriculi und Ulcus duodeni, Rezidiv- i Prophylaxe des Ulcus duodeni,

^ Refluxösophagitis. Gegenanzeigen:

jßei schwerer Einschränkung der i Nierenfunktion (Urämie, Dialysepa­

tienten) sollte Ulcogant wegen des Aluminiumanteils nicht eingenom­

men werden. Schwangerschaft und Stillzeit: Es bestehen keine Hin­

weise auf ein embryotoxisches Risiko. Tierversuche lassen vermu­

ten, daß eine Ausscheidung mit der Muttermilch nicht erfolgt. Nebenwir­

kungen: Gelegentlich Obstipation.

Ulcogant-Suspension: Allergische

^Reaktionen (Parabene). Hinweis:

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist mit einer Erhö­

hung des Plasma-Aluminiumspie­

gels zu rechnen. Dies ist besonders bei dialysepflichtigen Patienten zu beachten.

Wechselwirkungen: Ulcogant kann bei gleichzeitiger Gabe die Resorp­

tion von Tetrazyklinen, Phenytoin, Sulpirid, Digoxin, Cimetidin, Rani­

tidin, Norfloxacin, Ciprofloxacin, Theophyllin in retardierter Form, Chenodeoxycholsäure und Ursode- üxycholsäure beeinträchtigen. Dies kann durch eine um 1 bis 2 Stunden versetzte Einnahme vermieden wer­

den. Sowohl zu Beginn wie am Ende einer Ulcogant-Behandlung ist die Dosis oraler Antikoagulanzien zu überprüfen. Dosierung: Ulcus duo­

deni; Täglich 2mal 2 oder 4mal 1 Thblette bzw. Beutel Granulat bzw.

Beutel oder Meßlöffel Suspension.

Bezidivprophylaxe des Ulcus duo­

deni: Täglich 2mal 1 Tablette bzw.

Beutel Granulat bzw. Beutel oder Meßlöffel Suspension. Ulcus ventri- t>uli und Refluxösophagitis: Täglich 4inal 1 Tablette bzw. Beutel Granulat üzw. Beutel oder Meßlöffel Suspen­

sion. Anwendung: Möglichst auf leeren Magen vor den Mahlzeiten unmittelbar vor dem Schlafen- Sehen. Handelsformen: Ulcogant 1 g:

SOThbletten DM 39,30,100 Tabletten 74,45. Ulcogant-Granulat: 50 Beu- DM 39,30. Ulcogant-Suspension:

50 Beutel DM39,30, 250 ml Flasche Meßlöffel DM 41,23. Jeweils Blinikpackung. Apoth.-Abg’preise.

Stand: 1.1.1991 E- Merck, Postfach 4119, OlOO Darmstadt 1

a‘Ä5.>

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Ulcogant

Lange Rezidivfrei-Zeit für den Magen.

(8)

Autogenes Training

Eine situations­

gerechte Vor­

satzformel er­

leichtert den Zugang zu un- bewältigten Konflikten

Die Form von katalytischen Psychotherapie- Ansätzen wird weitgehend von dem Konzept abhängen, das der Therapeut bevorzugt.

Mit der Vorstel­

lung des Her­

zens werden häufiger emo­

tionale Bela­

stungen asso­

ziiert

Formen katalytischer Psychotherapie- Ansätze

Für ein mehr indirektes Vorgehen i. S. der ge­

nannten Kennzeichen bietet sich die Grundstufe des AT als katalytisch wirksam an; das gilt be­

sonders für die Übungen I und II (Schwere und Wärme).

Ein partiell direkter Ansatz bietet sich mit in­

tensiviertem und ausgebautem AT durch die Übungen III (Herz) und IV (Atmung) - mit aus­

geprägt pessivierender Wirkung - und V an, ggf.

auch mit anderen Psychotherapie-Konzepten.

Ein mehr fokussierter, direkter Ansatz von ka­

talytischer Psychotherapie kann sowohl mit sorgfältig erarbeiteten Vorsatzformeln in der Grundstufe des AT - wie mit dessen Oberstufe - und mit anderen imaginativen Verfahren gebo­

ten werden. Erwägenswert ist die Ergänzung durch eine tiefenpsychologisch fundierte Psy­

chotherapie!

Der vorrangig indirekte Zugang

Diese Zugangsmöglichkeit zu einem traumati- sierenden oder konsumierenden, evtl, somati- sierten Konflikt ermöglicht besonders die Grundstufe des AT mit ihrem »neutralen, >un- verdächtigen< Vorgang«. - so hat es der Ham­

burger Nervenarzt B. Hoffmann (2) gekenn­

zeichnet:

»Körperempfmdungen, aufsteigende Bilder, überraschende Einfälle, die unverbindlich und unverfänglich erscheinen, werden eher ange­

nommen, nicht zuletzt deswegen, weil zunächst gar nicht oder sehr vorsichtig auf sie eingegan­

gen wird ... Ist erst der Prozeß der Somatisie- rung im AT (Schwere und Wärme) in Gang gekommen, pflegt die Introspektion, das Ein­

gehen auf eigene seelische Inhalte, nachzufol­

gen: das Sich-Sträuben gegen arationales Ge­

schehen läßt nach, die Scheu z. B. vor Träumen geht verloren.«

Erstarrtem, eine größere Offenheit, Ursprüng­

lichkeit und Spontaneität in anschließenden Berichten; den Übenden wird damit ermög­

licht, endlich »aufzuatmen«! - Übung V (Son­

nengeflecht) ermöglicht dann eine Kontakt- nahme mit ihrer »Kreatürlichkeit«. Wenn die somatischen Auswirkungen (z.B. Behebung ei­

ner langfristigen Obstipation oder Besserung von dysmenorrhoischen Beschwerden) spür­

bar wurden, ist ein Brückenschlag zu ursa­

chengerechten Interventionen leichter möglich (nicht immer nötig).

Ein mehr direkter Zugang

zu unbewältigten Konflikten läßt sich erleich­

tern, wenn wir im Anschluß an ein gründlich vermitteltes und konsequent praktiziertes AT mit dem Ratsuchenden eine situationsgerechte Vorsatzformel erarbeiten. Diese muß quasi

»maßgeschneidert« sein, wenn sie von dem Übenden voll bejaht und »internalisiert« wer­

den soll. Dann wirkt sie als katalytischer Ansatz i. S. einer psychotherapeutischen Hilfestellung!

Gemeinsames Entwickeln einer situationsge­

rechten Vorsatzformel (nach dem psychodyna­

mischen Muster des »Terminerwachens«) setzt außer einem »neutralen Wohlwollen« des Rat­

suchenden bei ihm ein Mindestmaß an Einsicht voraus. Der übende Gesprächspartner ahnt dann aufgrund eigenen Erlebens die Wirksam­

keit des Simultangeschehens bei Veränderun­

gen im somatischen wie im psychischen Be­

reich. Der vermehrt Anfällige oder auch Kranke (an-)erkennt, daß er mit seinem beseelten Or­

ganismus in eine Einheitswirklichkeit einge­

bunden ist, mit seiner genetischen Grundaus­

stattung pfleglicher umgehen und - für die Ak­

tivierung seiner Selbstheilungskräfte etwas tun muß. Bei diesen Voraussetzungen sind kata­

lytische Hilfen aussichtsreich!

Die Haltung des Therapeuten

Beim Ratsu­

chenden wird die Bereitschaft zur Innenwen­

dung voraus­

gesetzt

Ein partiell direkter Zugang

Mit den Übungen III (Herz) und IV (Atmung) wie auch mit der Übung V (Sonnengeflecht) wird ein - partiell direkter - Zugang erleich­

tert. Mit der Vorstellung des Herzens werden häufiger emotionale Belastungen assoziiert und im behutsamen Gedankenaustausch auch dann zur Sprache gebracht, wenn sie vorher gründ­

lich »verdrängt« waren.

Die mit der Übung IV deutlicher ausgeprägte Passivierung bewirkt eine Lösung von Abwehr­

mechanismen und damit eine Lockerung von

In der katalytischen Psychotherapie ist die Hal­

tung des Therapeuten vorrangig von Achtung vor dem anderen und von Empathie geprägt.

Das setzt die Bereitschaft des Ratsuchenden zur Innenwendung voraus. Statt Außenwendung hat ein Wahrnehmen i. S. von Vor-Stellen, an­

stelle von Wollen (ein Zu-)Lassen Vorrang.

Der Therapeut soll seine psychotherapeuti­

schen Hilfsmöglichkeiten als Angebot nahe­

bringen, - allerdings nicht im Sinne einer Ver­

ordnung, sondern als sinn-vollen Vorschlag, nicht als einzige Möglichkeit, zum Ziel zu kom-

(9)

-!3-

Cosaldon" retard mono Cosaldon" A

► bei Hirnleistungsstörungen im Alter

► bei altersbedingten Funktionsstörungen von Auge und Innenohr

Cosaldon* retard mono. Zusammensetzung: 1 Retarddragee enthält 400 mg Pentifyllin. Indikationen: Hirnleistungsstörungen im Alter, degenerative Gefäßerkrankungen am Auge, chronisch fortschreitende Funktionsstörungen des Innenohrs. Kontraindi kationen: Dekompensierte Herzinsuffizienz, frischer Myo­

kardinfarkt, Massenblutungen sowie Überempfindlichkeit gegen Pentifyllin. Treten krankheitsbedingte großflächige Netzhautblutungen auf, Cosaldon retard mono absetzen.

Während der Schwangerschaft ist bei der Anwendung von Cosaldon retard mono Zurückhaltung geboten. Nebenwirkun­

gen: Nur selten Flush, Magenbeschwerden, Überempfindlich- keitsreaktionen (z. B. an der H^JT_________________________

Dosierung und Anwendungsweise: Erwachsene morgens und abends 1 Retarddragee unzerkaut mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten. Bei Durchblutungsstörungen des Auges und des Innenohrs kann die Dosis auf täglich 3 mal 1 Retarddragee erhöht werden. Bei höheren Tagesdosen regelmäßig Blutdruck kontrollieren. Handelsformen und Preise: P. mit 20 Retard- dragees (NI) DM 19,49; P. mit 50 Retarddragees (N2) DM 41,64;

P. mit 100 Retarddragees (N3) DM 74,81; Krankenhauspackun­

gen. (Stand; Februar 1992)

li- s

S'

Cosaldon A. Zusammensetzung: 1 Retarddragee enthält 400 mg Pentifyllin, 50001.E. Retinolpalmitat (Vitamin A). Indikationen:

Degenerative Gefäßerkrankungen am Auge, chronisch fort­

schreitende Funktionsstörungen des Innenohrs. Kontraindika­

tionen: A-Hypervitaminose, dekompensierte Herzinsuffi­

zienz, frischer Myokardinfarkt, Massenblutungen, Leber­

zirrhose und Überempfindlichkeit gegen Pentifyllin bzw.

Vitamin A. Cosaldon A darf wegen der Gefahr von kindlichen Mißbildungen in der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Treten krankheitsbedingte großflächige Netzhaut­

blutungen auf, Cosaldon A absetzen. Nebenwirkungen: Nur selten Flush, Magenbeschwerden, Überempfindlichkeits- reaktionen (z. B. an der Haut).

Dosierung und Anwendungsweise: Erwachsene täglich 1 -3 mal 1 Retarddragee unzerkaut mit etwas Flüssigkeit nach den Mahl­

zeiten. Bei höheren Tagesdosen regelmäßig Blutdruck kontrol­

lieren. Handelsformen und Preise: P. mit 50 Retarddragees DM 50,24; P. mit 100 Retarddragees DM 90,80.

(Stand: Februar 1992)

Albert-Roussel Pharma GmbH, Wiesbaden

(10)

Fortbildung Autogenes Training

Ein katalytischer Ansatz setzt voraus,

• daß der Therapeut ganz offen ist für das Hier und Jetzt des Patienten,

• daß für ihn auch das mühe- und leidvolle, manchmal peinigende Gespräch jetzt vor al­

lem anderen Vorrang hat,

• daß für den Partner die Empathie spürbar wird durch das fraglose Angenommensein, so wie er jetzt (noch) ist, - und

• daß verbale wie nonverbale Signale die Kon­

gruenz des Therapeuten mit seinen Aussagen deutlich machen.

die bisherige, vielleicht starre Haltung relati­

viert.

Mit dem Aufgeben von »Rollenfixierungen«

(Moreno) und dem Lösen hinderlicher »See­

lenkrusten« können verborgene seelische Kräfte, manchmal verkümmerte emotionale und auch mentale Fähigkeiten freigesetzt wer­

den. Dieses Lösen führt zu einem Aus-Lösen ungenutzter Potentiale! Die damit ermöglichte Kreativität bedeutet Gewinn für das Leben je­

des einzelnen wie für die Gemeinschaft, in der er lebt (3).

Eine Psycho­

therapie soll nicht verord­

net, sondern vorgeschlagen werden

men! Der Vermittler einer katalytischen Psy­

chotherapie soll sich zwar auf sein bewährtes Konzept stützen, aber im Sinne des »verant­

wortlich abwartenden Begleiters« (J. H.

Schultz). Begleiten, also Mit-gehen kann be­

reits eine große Hilfe sein, wenn auf einem langen Weg »schwere Schritte« getan sein wol­

len. Da der Psychotherapeut weder Lehrer noch Richter ist, muß er warten können, manchen notwendigen Schritt des Ratsuchenden abwar- ten können. Er kann aber mit einem katalytisch wirksamen Konzept helfen, die Kräfte freizu­

setzen, die diesen Schritt ermöglichen, im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe!

»Verkrustungen der Seele« ...

können das Ergebnis von Dauerbelastungen oder einseitigem Verschleiß sein; also auch von langfristiger Willkür (eigener oder fremder) oder sinnentleerter Eintönigkeit im Arbeitsall­

tag. Das beeinträchtigt unsere lebendige Reak­

tionsfähigkeit! Mit der erwähnten Innenwen­

dung wird der beseelte Organismus neu erfah­

ren. Dadurch wird schon in der Übung 1 und 11

Das Aufdecken verborgener Eigenkräfte ...

hat z. B. H. Wallnöfer sehr anschaulich ge­

macht! Mit seinem Verfahren »Aufdecken durch Gestalten vor und nach dem AT« wird in Bildern die lösende und erlösende Wirkung ei­

ner autogenen Tiefenentspannung manchmal überraschend deutlich (4). Mit einem kata­

lytischen Ansatz versucht also der Therapeut, die »autogene« (!) Entfaltung und Entwicklung von »Neuem« zu fördern, ohne etwa »schon längst Bescheid« zu wissen.

Fazit

Wir müssen uns von alten Schablonen und Vor­

urteilen frei machen! Zu einer situationsgerech­

ten Nutzung bewährter psychotherapeutischer Standardmethoden gehört

• das Erkennen und Ermöglichen seelischer Selbstheilungskräfte des Patienten,

• der kundige Einsatz des AT zur Ökonomisie­

rung, leibseelischer Reserven,

• die Nutzung von Ergänzungsmöglichkeiten, z. B. einer tiefenpsychologisch fundierten Psy­

chotherapie (evtl, fokussiert) durch das AT.

Leitlinien zu einer katalytischen Psycho­

therapie mit dem autogenen Training 1. Psychotherapie , soll Wandlung ermögli­

chen, eine Entwicklung - aus der Erstarrung oder einer chronifizierten psycho-neuro-ve- getativen Dysbalance heraus!

2. Konsequentes autogenes Training ermög­

licht zu den Belastungen im Alltag eine neue Haltung; mit dieser werden auch seelische Selbstheilungskräfte aktiviert und schließ­

lich stabilisiert!

3. So verstanden ermöglicht das autogene Trai­

ning durch die »organismische Umschal­

tung« eine katalytische Wirkung!

4. Als »verantwortlich abwartender Begleiter«

(Joh. Heinr. Schultz) gibt der konsultierte Arzt mit dem »Basispsychotherapeutikum«

autogenes Training eine u. U. entscheidende Hilfestellung!

Literatur

1. Mensen. H.: »Autogenes Training in Prävention und Rehabilitation«, perimed Fachbuch-Verlagsgesellschaft, Erlangen, 1988.

2. Hoffmann. Bernt: Handbuch des autogenen Trai­

nings, DTV, München, 9. Auf! 1990.

3. Matussek. Paul: Kreativität als Chance. Piper, Mün­

chen, 1974.

4. Wallnöfer. H.: Aufdecken durch Gestalten vor und nach dem .^T in Langen (Zur Stellg.): »Hypnose und psychosomatische Medizin«, Hippokrates, Stuttgart, 1972.

5. Wolberg. L R.: »Die Katalysierung des therapeuti­

schen Prozesses« in »Kurzzeit-Psychotherapie«, Thieme-Verlag, Stuttgart, 1983.

I)r. med. G. Iversen

Internist - Psychotherapie/Psychoanalyse Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Ärztliche Hypnose und autogenes Training .\m Ihlsee 25h

2.360 Bad Segeherg

(11)

I

Isoptiri RR

lx täglich.

Der gute Start in der Hochdrucktherapie

(12)

Friedhelm Stetter und Karl Mann

Das autogene Training in der Versorgung psychisch Kranker

Psychiatrische Uni­

versitätsklinik Tübingen (Direktor:

‘^"ßuchk^eLr) Physiologische Grundlagen und klinische Anwendung

Der subjektive Übungserfolg ist größer, wenn die Übun­

gen entspannt begonnen wer­

den

Je nach Tages­

zeit lag der Temperaturan­

stieg im AT zwischen 3,3°C und 2,0° C

Physiologische Grundlagen des autogenen Trainings

Schultz, dem Begründer des autogenen Trai­

nings (AT), ging es ebenso wie Kretschmer mit der »gestuften Aktivhypnose« um die Entmy­

stifizierung hypnotischer Vorgänge durch ihre Zerlegung in methodisch klar abgrenzbare und psychophysiologisch definierbare Einzel­

schritte. Die ersten beiden Übungen des AT beziehen sich auf Schwere- und Wärme-Emp­

findungen in den Extremitäten, die sich im Verlauf des Trainings spontan ausbreiten und zu einer allgemeinen Ruhigstellung führen. Ex­

emplarisch wird auf Untersuchungen zur Wärme-Übung eingegangen. Der Wärmeemp­

findung liegt eine vermehrte Durchblutung der Haut der Extremitäten zugrunde. Physiolo­

gisch-anatomisch findet eine Umverteilung des Blutstroms von der in der Übung ruhenden Muskulatur in die Haut mit raschem Rückstrom zum Herzen statt, wobei arteriovenöse Anasto- mosen und oberflächliche Venen geöffnet wer­

den. Dies konnte in früheren Untersuchungen plethysmographisch und durch Bestimmung der Wärmetransportzahl der Haut gezeigt wer­

den (1). In eigenen Untersuchungen gelang es zunächst bei Gesunden (2), später bei 41 vege­

tativ dystonen Patienten (3) nachzuweisen, daß die während einer fünfminütigen Übung im AT meßbaren Anstiege der Wärmestrahlung der Haut des Mittelfingers deutlich über denen von 41 im AT ungeübten Patienten (Kontrollen) lagen.

Beide Untersuchungen gingen zudem der Frage nach, ob es zirkadiane Schwankungen dieser Übungseffekte gibt. Dazu wurden die Gruppen von AT-Erfahrenen und Kontrollen nach dem tageszeitlichen Muster ihrer Haut­

temperatur in zwei Untergruppen eingeteilt.

Abbildung 1 zeigt die Anstiege der Hauttempe­

ratur zu beiden Zeitpunkten bei der ersten Gruppe von 25 AT-Übenden und 25 Kontrol­

len. Der Temperaturanstieg im AT lag je nach Tageszeit zwischen 3,3° und 2°C und war si­

gnifikant größer als der der Kontrollen (p <

0,001). Auch in der Gruppe mit umgekehrtem zirkadianen Muster fanden sich die gleichen klaren Unterschiede zwischen AT-Übenden und Kontrollen. Hinsichtlich der zirkadianen Kopplung ließen sich Unterschiede im Anstieg

: Testgruppe n.25

3 Kontrollgruppe 11=25

Abbildung 1: Anstiege der Hauttemperatur von 25 AT-erfab- renen Patienten (Testgruppe) und 25 KontroU-Patienten um 12.00 und 14.00 Uhr (Mittelwert ± SEM)

der Hauttemperatur zu den verschiedenen Ta­

geszeiten nachweisen. Je entspannter ein Pa­

tient vor der Übung war, desto geringer fielen die Anstiege aus. Umgekehrt waren die durch AT zu erzielenden Temperaturanstiege dann größer, wenn der Patient vor der Übung ein höheres Erregungsniveau aufwies. Das subjek­

tive Wärmegefühl in der AT-Übung korrelierte nur mäßig mit der meßbaren Temperaturdif­

ferenz. Die Einschätzung der Übenden hing auch von der Ausgangslage vor der Übung ab.

Hierin finden wir einen empirischen Beleg für die Praxis, Lernenden im AT zu empfehlen, zunächst zu Zeiten zu üben, an denen sie sich ohnehin entspannt fühlen: Der subjektive Übungserfolg ist dann größer. Dies hilft, initial notwendige Verstärkungsprozesse in Gang zu bringen.

Z. Allg. Med. 1992; 68: 148-150. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1992

(13)

Zusammensetzung: 1 Ampulle TRAMAL 50-lnjektionslösung enthält 50 mg Tra- madolhydrochlorid, 1 Ampulle TRAMAL 100-lnjektionslösung bzw. 1 TRAMAL 100- Fertigspritze enthalten 100 mg Tra- madolhydrochlond, 1 Kapsel TRAMAL ent­

hält 50 mg T ramadolhydrochlorid, 20Trop- fen (0,5 ml) TRAMAL-Lösung entsprechen 50 mg Tramadolhydrochlorid, 1 Sup- positorium TFtAMAL enthält 100 mg Tra­

madolhydrochlorid Anwendungsgebiete:

Mittelstarke bis starke akute oder chroni­

sche Schmerzzustände sowie bei schmerz­

haften diagnostischen odertherapeutischen Eingnffen Gegenanzeigen: TRAMAL soll nicht bei akuter Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika- oder Psychopharmaka­

intoxikation eingesetzt werden. Hinweis:

Entsprechend den heute allgemein gege­

benen Empfehlungen sollte das Präparat während der Schwangerschaft nur unter strenger Indikationsstellung angewendet werden Bei Anwendung während der Still­

zeit ist zu berücksichtigen, daß etwa 0,1 % der Dosis in die Muttermilch übergehen.

Bei Patienten, die auf Opiate empfindlich reagieren, sollte das Medikament nur mit Vorsicht angewendet werden. Patienten mit bekannten cerebralen Krampfleidensoll- ten wahrend einer Behandlung mit TRAMAL sorgfältig überwacht werden Nebenwir­

kungen: Wie bei allen zentral wirksamen Analgetika können auch nach der Anwen­

dung von TRAMAL mitunter Schwitzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Mund­

trockenheit und Müdigkeit auftreten. Eine Beeinflussung der Kreislaufregulation (Herzklopfen, Kollapsneigung bis Kreislauf­

kollaps) ist in seltenen Fällen möglich. Die­

se Möglichkeit besteht insbesondere bei aufrechter Körperhaltung und wenn TRAMAL intravenös gespritzt wird. In Ein­

zelfallen wurden in zeitlichem Zusammen­

hang mit der Anwendung von TRAMAL cerebrale Krampfanfälle beobachtet. Uner­

wünschte Wirkungen treten insbesondere dann auf, wenn der Patient körperlich bela­

stet wird. Besonderer Hinweis: Bei erheb­

licher Überschreitung der empfohlenen parenteralen Dosierung, wie sie im Rah­

men von Anwendungen bei der Narkose geiegenflich ertoigt, ist mit einer dämpfen­

den Wirkung auf die Atmung (Atem­

depression) zu rechnen. Eine atem­

dämpfende Wirkung wurde bei der Anwen­

dung von TRAMÄL-Kapseln, TRAMAL- Tropfen, TRAMAL-Suppositonen bisher nicht beobachtet. Sie ist jedoch bei erheb­

licher Überschreitung der empfohlenen Dosierung und bei gleichzeitiger Anwen­

dung von anderen zentraldämpfenden Me­

dikamenten nicht sicher auszuschließen.

Hinweis: Verkehrstüchtigkeit: Dieses Arz­

neimittel kann auch bei oestimmungsge- mäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, daß die Fähigkeit zur aktivenTeilnahmeam Straßenverkehroder zum Bedienen von Maschinen beeinträch­

tigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wiikungsweise: TRAMAL ist ein Analge­

tikum. dessen Wirkung auf der Reaktion des Pharmakons mit spezifischen Rezeptoren des schmerzverarbeiten­

den Systems beruht. Wechselwirkungen:

Bei gleichzeitiger Anwendung von TRA­

MAL und Substanzen, die ebenfalls auf das zentrale Nervensystem wirken, ist mit einer gegenseitigen Verstärkung der zentralen Effekte zu rechnen. TRAMAL sollte nicht mit MAO-Hemmstoffen kom­

biniert werden Handelsformen und Preise: TRAMAL-Kapseln: Packung mit 10 Kapseln (NI) DM 14,15; Packung mit 20 Kapseln (N2) DM 26,25. TRAMAL- Tropfen: Flasche zu 10 ml DM 27,95;

3 Flaschen zu 10 ml DM 73,40; 10 Fla­

schen zu 10 ml DM 217,25. TRAMAL- Suppositorien: Packung mit 5 Sup­

positories DM 13,05; Packung mit 10 Suppositorien DM 24,30; Packung mit 20 Suppositorien DM 42,85. TRAMAL 50- lnjektionslösung: Packung mit 5 Ampullen zu 1 ml DM 22,45. TRAMAL 100- Injektionslösung: Packung mit 5 Ampullen zu 2 ml DM 26,35: Packung mit 10 Ampullen zu 2 ml DM 47,40; Ansfiilts- packungen von allen Darreichungsfor­

men TRAMAL _ __ 100-Fertigsprit- GRÜNENTHAL M: Packung mit

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(14)

Fortbildung Autogenes Training

In empirischen Untersu­

chungen wurde eine Reduktion von Ängstlich­

keit und De­

pressivität fest­

gestellt

Hauptindikati- onshereich sind funktionelle Störungen

Eine Kombina­

tion mit ande­

ren psychothe­

rapeutischen Verfahren kann erforderlich sein

EEG-Untersuchungen und

psychophysiologische Wirkmodelle Hypnoide Versenkungszustände mit ihrer Ru­

hetönung wurden zunächst als partielle Schlaf­

zustände aufgefaßt. Heimann und Spoerri (4) konnten jedoch bereits 1953 zeigen, daß es sich hierbei um getrennte Phänomene handelt.

Neuere EEG-Studien fanden beim AT und ähn­

lichen Entspannungstechniken einen erhalte­

nen oder leicht verminderten, aber frequenz­

stabileren Alpha-Rhythmus bei deutlicher Zu­

nahme des Theta-Bandes (5, 6, 7). Ikemi (8) gelang darüber hinaus in einem CNV-Para- digma die Abgrenzung vom einfachen Zustand der Schläfrigkeit: ln beiden Zuständen war eine CNV-Amplituden-Reduktion zu verzeichnen.

Die Leistungen (Reaktionszeit, Fehlerzahl) ver­

besserten sich jedoch während der autogenen Entspannung im Vergleich zum Wachzustand, während sie sich bei Schläfrigkeit verschlech­

terten. Ikemi sprach daher von einer »relaxed alertness«, bei der unter Ausschaltung von Störreizen eine besonders ausgeprägte Auf­

merksamkeitszuwendung zu relevanten Rei­

zen, die z. B. auch in therapeutischen Instruk­

tionen bestehen können, auftritt. Phänomene der selektiven Aufmerksamkeit spielen eine zentrale Rolle bei der therapeutischen Wirk­

samkeit hypnosuggestiver Verfahren. Es kommt zu einer vermehrten Zuwendung zu kognitiven, intrinsischen Aspekten der Reiz­

verarbeitung, die durch Auto- oder Heterosug­

gestionen nahegelegt werden. Extrinsische Reize sind in dieser Einengung der Apperzep­

tion weitgehend bedeutungslos und werden daher vermindert wahrgenommen und verar­

beitet. Hierin kann ein neurophysiologisches und psychologisches Erklärungsmodell für die während der Übungen sich verstärkende Ru­

hetönung und die Wirksamkeit z. B. »persönli­

cher Leitsätze« im AT gesehen werden.

Indikationen und empirische Wirksamkeitsnachweise des AT

Die Hauptindikation für eine Behandlung mit AT liegt im Bereich der funktionellen Störun­

gen. Bei diesen »Problempatienten« kommt es darauf an, einen guten emotionalen Kontakt herzustellen, der es ermöglicht, eine Beziehung aufzubauen. Das AT ist ein nüchternes, körper­

orientiertes Verfahren. Es geht um physiologi­

sche Vorgänge, die wahrgenommen und trai­

niert werden. Viele Patienten, die sich als kör­

perlich krank erleben, können dies gut akzep­

tieren. Hier holt der Arzt den Patienten da ab, wo dieser in seinem Erleben steht. Schritt für Schritt, in dem Maße, wie die therapeutische Beziehung Gestalt gewinnt, können psychoso­

matische Zusammenhänge verdeutlicht wer­

den. ln vielen Fällen wird eine Behandlung mit dem AT - besonders wenn es intensiv vermit­

telt wird und Störungen als Ausdrucksphäno­

mene konflikthaften Geschehens aufgefaßt werden - zu einer dauerhaften Symptombes­

serung führen. Diese Wirksamkeit ist für viele Störungsbilder empirisch gut belegt. In Unter­

suchungen der eigenen Arbeitsgruppe (9) konn­

ten bei 71 Teilnehmern an AT-Volkshochschul- kursen im Vergleich zu 40 Kontrollen eine hochsignifikante Reduktion von Ängstlichkeit und Depressivität festgestellt werden. Darüber hinaus liegen kontrollierte Studien bei Schlaf­

störungen, Verspannungskopfschmerz und Zwangssyndromen vor, die die Wirksamkeit von AT zeigen. In der Zeit ab 1984 wurden bei einer Literaturrecherche acht kontrollierte Wirksamkeitsstudien mit Hypertonikern, zwei StudienmitStreßpatienten,eineStudiemitHerz- infarktpatienten, zwei Studien mit Kopf­

schmerzpatienten, eine Studie mit vegetativ Dystonen, zwei Studien mit Patienten, die an Reizkolon oder an M. Crohn litten und eine Studie an Paaren mit idiopathischer Infertilität gefunden. Außer bei den infertilen Paaren (evtl, wegen zu kurzer Katamnese) erwies sich das AT in allen Untersuchungen effektiv hinsicht­

lich der Zielsymptomatik. Darüber hinaus konnte in den meisten Studien die Reduktion von Ängstlichkeit und Depressivität sowie ei­

ner Reihe von biochemischen und physiologi­

schen (kardialen) Risikofaktoren nachgewiesen werden. Das AT hat seine Wirksamkeit bei einer Vielzahl psychosomatischer Störungen bewiesen -, ganz abgesehen von der ebenfalls in kontrollierten Studien nachgewiesenen Wirksamkeit bei psychosomatisch gestörten Kindern (10) oder im Bereich der Gesundheits­

vorsorge (11,12) und Leistungssteigerung (13).

Grenzen des AT und Kombination mit anderen Verfahren

Im AT ist kein Allheilmittel zu sehen. In einer Untersuchung von Günthner (14) zeigte sich, daß die Patienten mit hohem Beschwerdeni­

veau, die in einer internistischen Praxis AT lernen sollten, in vielen Fällen die Therapie abbrachen. In einer anderen Untersuchung (9)

(15)

Autogenes Training

Grundlagen in Kürze

1. Die physiologischen Vorgänge der Grund­

stufe des autogenen Trainings sind empi­

risch bestens belegt.

2. EEG-Untersuchungen und psychologische Modelle fügen sich zu einem theoriegeleite­

ten und in der Praxis anwendbaren Wirkmo­

dell der autogenen Entspannung zusammen.

3. Damit bietet das autogene Training mit sei­

nem psycho-physiologischen Ansatz dem Arzt die Möglichkeit, Patienten mit funktio­

neilen Beschwerden dort »abzuholen«, wo sie in ihrem Erleben zunächst stehen, eine therapeutische Beziehung aufzubauen und schrittweise Verständnis für psycho-somati- sche Zusammenhänge zu entwickeln.

4. Läßt sich durch die Behandlung mit autoge­

nem Training allein kein ausreichender Be­

handlungserfolg erzielen, so ist für den er­

fahrenen Therapeuten die Kombination mit anderen psychotherapeutischen oder phar­

makologischen Verfahren die Methode der Wahl.

fanden wir, daß gehemmte Menschen zumin­

dest im Rahmen der Volkshochschule vom AT nur wenig profitieren konnten. Es kann daher erforderlich sein, bei schwerer erkrankten Pa­

tienten das AT mit anderen psychotherapeuti­

schen Verfahren zu kombinieren, wobei jedes Verfahren in Frage kommt, das der Therapeut selbst überzeugend anwendet.

Im Bereich klassisch psychiatrischer Krank­

heitsbilder, insbesondere schwerer depressi­

ver oder psychotischer Erkrankungen, ist in aller Regel Vorsicht geboten, und in den akuten Krankheitsphasen ist das AT kontraindiziert.

Im stationären Rahmen sollten erfahrene Kol­

legen z. B. auf offenen Stationen das AT bei schwerer erkrankten Patienten in der postaku­

ten Phase einsetzen. Eine thymo- oder neuro­

leptische Medikation hindert nicht, kann oft sogar die Übungen im AT erst ermöglichen.

Der gezielte Einsatz eines solchen Verfahrens kann beim Patienten das Gefühl der Autonomie stärken und Selbstheilungskräfte freisetzen.

Auch das therapeutische Klima auf psychiatri­

schen Stationen kann dadurch verbessert wer­

den. Dies konnte bei einem AT-Projekt auf ei­

ner gerontopsychiatrischen Station (15) beob­

achtet werden, wo depressive und leicht zere­

bral abgebaute Patienten das AT unter engmaschiger Anleitung erlernten und im Be­

handlerteam therapeutische Resignation abge­

baut wurde.

Literatur

1. Langen. D. : Die gestufte Aktivhypnose. Thieme Ver­

lag, Stuttgart 1979.

2. Mann. K.. und Stetter. F.\ Thermographische Be­

funde beim autogenen Training in Abhängigkeit von der Tagesperiodik. Therapiewoche 1982; 32: 2232-2238.

3. Stetter. F. : Chronobiologische Aspekte beim autoge­

nen Training. Thermometrische Befunde beim autoge­

nen Training in Abhängigkeit von der Tagesperiodik bei vegetativ dystonen Patienten. Z. Psychosom. Med. 1985;

31: 172-186.

4. Heimann. H.. und Spoerri. T.: Elektroencephalogra- phische Untersuchungen an Hypnotisierten. Mschr.

Psychiat. 1953, 125: 261-271.

5. Geissmann. P.. and Noel. C.: Electroencephalogra- phic Study with Frequency Analysis und Polygraphy of Autogenic Training, ln: Proceedings of the III. World Congress of Psychiatry. University of Toronto Press an McGill University Press, Toronto, Vol. Ill, 468-472, 1961.

6. Dierks. T.. Maurer. K.. and Zacher. A.: Brain Map­

ping of EEG in Autogenic Training (AT). Psychiat. Res.

1989; 29: 433-434.

7. Jacobs. G. D.. and Lubar J. : Spectral analysis of the central nervous system effects of the relaxation response elicited by autogenic training. Behav. Med. 1989; 15:

125-132.

8. Ikemi. A. -. Psychophysiological Effects of Self-Regu­

lation Method: EEG Frequency Analysis and Contingent Negativ Variations, Psychother. Psychosom. 1988; 49:

230-239.

9. Schrapper. D. K.. und Mann. K. F.: Veränderung der Befindlichkeit durch autogenes Training, Psychother.

Med. Psychol. 1985; 35: 268-272.

10. Kroner. B.. und Steinacker. /.: Autogenes Training bei Kindern: Auswirkungen auf verschiedene Persön­

lichkeitsvariablen. Psychother. Med. Psychol. 1980; 30:

180-184.

11. Carruthers. M. E.: Die kardioprotektive Wirkung des autogenen Trainings. Z. Allg. Med. 1988; 64:

575-579.

12. Bailey. R. \ .Autogenic regulation training and sick­

ness absence amongst student nurses in general trai­

ning. J. Adv. Nurs. 1984; 9: 581 ff.

13. Siersch. K. \ Zum Einfluß des autogenen Trainings auf die Konzentrationsleistung und auf subjektiv erlebte Beanspruchungsfolgen. Ärztl. Prax. und Psychother.

1989; 11: 5-10.

14. Günthner. A. H. : Autogenes Trainig in der Praxis eines niedergelassenen Arztes. Ergebnisse einer empi­

rischen Feldstudie. Med. Diss., Tübingen 1989.

15. Stetter. F.. und Stuhlmann. W.: Autogenes Training bei gerontopsychiatrischen Patienten. Z. Gerontol.

1987; 20: 236-241.

Vorsicht bei psychiatrischen Patienten in akuten Krank­

heitsphasen

Dr. med. Friedhelm Stetter Priv.-Doz. I)r. med. Karl Mann Fsychiatrisrhe Universitätsklinik Osianderstr. 22

7400 Tübingen

(16)

mFortbildung ‘

Psychiatrische Uni­

versitätsklinik Tübingen (Direktor:

Prof. Dr. med. G.

Buchkremer)

A. Günthner, M. Bartels, K. Mann, F. Stetter und H. Heimann

Das autogene Training

in der psychosomatischen Grundversorgung

Viele Gründe sprechen dafür, das AT in einer Arztpraxis zu vermitteln

Verbreitung des autogenen Trainings in der psychosomatischen Grundver­

sorgung

Für den stationären Bereich ist das AT oft in­

tegrierter Bestandteil des Therapieangebotes in psychosomatischen, psychiatrischen sowie Rehabilitationskliniken.

Soweit das AT als kassenärztliche Versor­

gungsleistung Anwendung findet, läßt sich sein Verbreitungsgrad anhand der Daten aus der kassenärztlichen Versorgung über Psychothe­

rapie in der Allgemeinmedizin erfassen. So zei­

gen die diesbezüglichen Daten im Zeitraum von März 1978 bis Februar 1983 (1), daß

• die allgemeine Psychotherapie 19,5% aller psychotherapeutischen Maßnahmen über­

haupt umfaßte,

• innerhalb dieser Kategorie die Behandlungs­

ziffer 849 der damaligen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) mit einer Leistungshäufig- keit von 69,6% den Vorrang hatte,

• das AT 14,0%, die Hypnose 2,2% erreichten.

ln der Differenzierung nach Arztgruppen zeigt sich, daß die Gruppe der Psychiater und Psy­

chotherapeuten in der Anwendung des AT 64,1% erreichten, die Allgemeinmediziner (im weiteren Sinn) 35,9%.

Zum Inhalt Unter Betonung praxisrelevanter Aspekte zum Verbreitungsgrad und zur Durchführung des autogenen Trainings (AT) soll die Bedeutung dieses Verfahrens in der psychosomatischen Grundversorgung beispielhaft erläutert wer­

den. Die folgenden Angaben beruhen auf stati­

stischen Daten über die kassenärztliche Ver­

sorgung sowie auf den Ergebnissen einer eige­

nen empirischen Untersuchung.

Das AT in der Praxis

des niedergelassenen Arztes

An einer eigenen empirischen Untersuchung (3) nahmen 63 Patienten aus der Praxis eines niedergelassenen Arztes für Innere Medizin (mit hausärztlichen Aufgaben) teil. Diese lern­

ten, verteilt auf insgesamt fünf Kursgruppen, in einem 13wöchigen Kurs die Grundstufe des AT. Vor dem Kurs, unmittelbar danach sowie drei Jahre später wurden die Patienten jeweils hinsichtlich ihres körperlichen Status, ihrer Beschwerden, ihrer Befindlichkeit, ihrer Per­

sönlichkeit sowie übungsbezogener Aspekte des AT befragt bzw. untersucht. Dabei nahmen von den 63 Patienten zu Beginn der Untersu­

chung nach dem Kurs noch 39 Patienten teil, an der Untersuchung drei Jahre später noch 38 Patienten. (Der wissenschaftlich interes­

sierte Leser sei diesbezüglich auf weitere Ver­

öffentlichungen [2, 3, 5] verwiesen.) Wie soll man das AT in der Arztpraxis durchführen?

Prinzipiell läßt sich das AT gemäß den Anlei­

tungen für die Grundstufe nach I. H. Schultz (6) bzw. Langen (4) durchführen. Nach einem per­

sönlichen Gespräch, in dem die Indikation und die Motivation des Patienten für das AT geklärt werden, können grundsätzliche Informationen bereits im Rahmen einer Einführungsveran­

staltung gegeben werden. Da unsere Daten be­

legen, daß mögliche Kursabbrecher sich oft schon durch ein signifikant größeres Ausmaß an Beschwerden und Befmdlichkeitsstörungen sowie durch eine Reihe von Persönlichkeitsei­

genschaften (größere Erregbarkeit und emotio­

nale Labilität, geringere Gelassenheit) von re­

gelmäßig teilnehmenden Patienten unterschei­

den, sollten diese Aspekte bei der Indikations­

stellung und Therapieplanung Berücksich­

tigung finden.

Z. Allg. Med. 1992; 68: 151-153. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1992

Referenzen

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