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Gefahr erkannt - Gefahr

Im Dokument Autogenes Training als psycho­ (Seite 53-57)

gebannt

Medizinischp Klinik III und

... . a .. . .. Poliklinik der

Uni-Wege der Antigenelimination versität Erlangen

Der zytotoxische T-Lymphozyt

Als erstes soll die zellvermittelte zytotoxische Reaktion beschrieben werden. Sie ist zweifellos die wichtigste Möglichkeit zur Antigenbeseiti­

gung im Organismus, wenngleich nicht die häufigste. Aktives Element ist der zytotoxische T-Lymphozyt. Er ist spezialisiert auf die Besei­

tigung von virusinfizierten Zellen. Unter dem Einfluß des in das Genom eingedrungenen Vi­

rus werden während der aktiven Phase neue Strukturen produziert, insbesondere Viruspar­

tikel. Es gibt jedoch auch andere Proteine, die sich im Zellkern, im Zytoplasma und an der Zelloberfläche ausbilden. Die an der Membran erkennbaren Strukturen ähneln für gewöhn­

lich dem Virus. Aus diesem Grunde wird die sensibilisierte T-Zelle, nachdem sie durch Präsentation des Antigens aktiviert worden ist, ihr Antigen an der Zelloberfläche wiedererken­

nen. Dieser Vorgang findet ebenfalls am T-Zell- rezeptor, also dem korrespondierenden Mem­

branmerkmal des T-Zellklones statt. Aber dies allein genügt nicht, es muß wiederum in be­

sonderer Form erfolgen.

Stößt eine zytotoxische Zelle auf das virusin­

fizierte Ziel, so sondert sie einen Stoff ab, der die Membran der infizierten Zelle lokal zerstört und dadurch den Austritt des Zellinhaltes er­

möglicht, was deren Untergang besiegelt. Der Stoff hat enzymartigen Charakter und wird Perforin genannt. Selbstverständlich muß der T-Lymphozyt eine wirksame Gegenmaßnahme treffen, um nicht seiner eigenen mörderischen Substanz zum Opfer zu fallen. Während dieses aktiven Vorganges sondert die zytotoxische Zelle weitere Substanzen ab, die in der Lage sind, Elemente der unspezifischen Abwehr an­

zulocken und am Ort des Geschehens festzu­

halten.

Dies sind chemotaktische Faktoren und sol­

che mit aktivierenden Eigenschaften. Zugleich wird hier auch die Wanderungsfähigkeit der einmal herangeeilten Zellelemente gehemmt, um sie an den Ort des Geschehens zu binden.

Diese Zytokine werden als makrophagenakti­

vierende Faktoren oder migrationsinhibie­

rende Faktoren bezeichnet.

Die Summe der Einzelvorgänge dient der ra­

schen Beseitigung der Zellen, die quasi als Müll nach ihrem Untergang noch vorhanden sind.

Das Immunsystem wird nämlich von phagozy- tierenden Elementen der unspezifischen Ab­

wehr bei der Elimination der virusinfizierten Zellen unterstützt. Dies alles ist ein ganz nor­

maler und banaler Vorgang, wie man ihn bei jeder Virusinfektion antrifft.

Die verzögerte Reaktion

Ein weiteres Element der zellvermittelten Im­

munreaktion ist die DTH-Zelle, was stellver­

tretend steht für den deutschen Begriff der ver­

zögerten Reaktion (DTR = delayed type of hy­

persensitivity). Im Grunde genommen werden auch hier die Antigene von der sensibilisierten T-Zelle erkannt und attackiert. Wiederum scheinen HLA-Gruppen des Gewebes mitbetei­

ligt zu sein. Klassisches Beispiel ist das Kon­

taktekzem oder die Dermatitis. Die abgegebe­

nen Faktoren sind abgesehen vom Perforin identisch.

Bei der Betrachtung von Antigen-Eliminati­

onsmechanismen, die von B-Lymphozyten und Plasmazellen ausgehen, können diese Zellen deshalb außer acht gelassen werden, weil sie nicht selbst das Antigen beseitigen, sondern die dafür geeigneten Antikörper produzieren und sezernieren.

Der zytotoxi­

sche T-Lym- phozyt ist auf die Beseitigung virusinfizierter zellen speziali­

siert

Sogar der tote Zellmüll wird beseitigt

Z. .\llg. Med. 1992; 68: 183-185. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1992

D

Serie (16) Immunologie

IgA soll den Schutz nach außen gewähr­

leisten

IgE ist ein Anti­

körper, der anaphylakti­

sche Reaktio­

nen vermittelt

Zumindest der Magen-Darm- Kanal des Säuglings wird durch die IgA aus der Mutter­

milch geschützt

Die verschiedenen Immunglobulin- klassen

IgD - klinisch wenig relevant

IgD ist ein Immunprotein, welches aus klini­

scher Sicht wenig Bedeutung hat. Zumindest ist keine Erkrankung bekannt, die durch Anti­

körper dieser Immunglobulinklasse ausgelöst wird. Es ist nur von Wichtigkeit, wenn ein bösartiger Immuntumor, das Plasmozytom, IgD produziert, so daß es unter den Eiweißkörpern des Blutes hervortritt und als Paraprotein er­

kennbar wird.

IgA - Schutz nach außen

IgA ist eine Antikörperklasse, die wenig patho­

genes Potential aufweist. So ist lediglich bei blasenbildenden Hautkrankheiten und bei der IgA-Nephritis dieser Antikörpertyp mit der Er­

krankung in einen Zusammenhang zu bringen.

IgA hat aber eine andere wichtige Aufgabe, nämlich den Schutz nach außen zu gewährlei­

sten. Es wird in großen Mengen abgesondert vor allem in drüsigen Organen, in deren Sekre­

ten es sich findet. IgA kommt vorzugsweise in den Speicheldrüsen, den Tränendrüsen aber auch in vergleichbaren Gebilden der Atemwege und des Magen-Darm-Kanales vor. Einen be­

sonders hohen IgA-Anteil gibt es in der Mut­

termilch. Auf diesem Wege wird sichergestellt, daß der trinkende Säugling das ihm zunächst fehlende eigene IgA von der Mutter übernimmt und auf diesem Wege zumindest einen Schutz seines eigenen Magen-Darm-Kanals erfährt.

Dies ist auch einer der Gründe, weshalb die natürliche Brustmilchernährung durch nichts anderes ersetzt werden kann und warum auch für eine möglichst lange Brustmilchernährung plädiert wird. Die Leihimmunität soll nämlich so lange aufrecht erhalten werden, bis die Lei­

stung des Immunsystems des Säuglings die Aufgaben übernehmen kann.

Damit nun möglichst viel IgA in die Oberflä­

chensekrete Übertritt, sind die IgA-bildenden Plasmazellen an der Oberfläche sehr dicht ge­

sät. So wird gewährleistet, daß das IgA, wel­

ches nur durch Diffusionsdruck oder in der Zirkulation verteilt werden kann, zu einem kleinen Anteil ins Blut und zu einem großen in die Ausführungsgänge der Drüsen gelangt.

ln der Muttermilch ist IgA das einzige Pro­

tein, welches nicht verdaut wird und dem Schutz des kindlichen Darmes erhalten bleibt.

Das Sekretorische IgA kann also sogar extra­

korporal Antigene binden.

Raffinierter Schutzmechanismus

Bei der Diffusion und Exkretion durch die Epi­

thelverbände wird IgA mit einem Protein verse­

hen, das die an der Oberfläche gelegenen Zellen produzieren. Es wird als Sekret oder Transport­

stück bezeichnet. Das nunmehr vorliegende IgA heißt Sekretorisches IgA und kann von den Ver­

dauungsenzymen nicht mehr zerlegt werden.

Die übrigen Immunglobuline, indes, werden verdaut. Dies ist der entscheidende Grund da­

für, daß in den Sekreten IgA dominiert.

IgE - wichtig bei klassischen allergischen Reaktionen

IgE ist ein Antikörper, der anaphylaktische Re­

aktionen vermittelt. Dazu gehören Asthma bronchiale, Urtikaria und die sogenannten all­

ergischen Eormen der Rhinitis, Konjunktivitis und Gastroenteritis sowie der anaphylaktische Schock. Diese dramatischen Ereignisse werden von Mediatorsubstanzen ausgelöst. Das Drama beginnt zunächst damit, daß sich das IgE an Oberflächen von Mastzellen und Basophilen fi­

xiert, und zwar in einer Art und Weise, daß die antigenbindenden Arme hinaus ins Freie ra­

gen.

Wenn eine Antigenbindung eintritt, dient dies als Signal für die Freisetzung der in der Zelle enthaltenen Mediatoren. Wichtigste Sub­

stanz ist hier das Histamin, gefolgt von Leu­

kotrienen und Serotonin. Weil die Mediator­

substanzen schon fix und fertig in der Zelle enthalten sind und die Ausschüttung sofort ein­

tritt, setzt auch die Symptomatik nach Antigen­

kontakt blitzartig ein. Bekannteste Beispiele sind etwa Auftreten von Asthma unmittelbar nach Kontakt mit den entsprechenden Antige­

nen oder der anaphylaktische Schock nach In­

jektion eines Arzneimittels oder nach einem Bienenstich. Dank zahlreicher abbauender En­

zyme sind die entsprechenden Symptome ebenso rasch wieder am Abklingen.

IgG - der »Allerweltsantikörper«

IgG ist so gut wie überall funktionstüchtig und übernimmt auch den Großteil der Antigenbin­

dung. Dementsprechend vielfältig sind die Eli­

minationsmechanismen. Um es vorweg zu nehmen, IgG wird sogar in den Kreislauf des Föten transportiert, wozu ein aktiver Mecha­

nismus in der reifen Plazenta beiträgt. Es dient hier dem intravasalen und sogar dem generel­

len Immunschutz für das Neugeborene, mit Ausnahme des Magen-Darm-Traktes.

Bindet IgG an Membranen von Zellen, so

Immunologie Serie XiFA

durchlöchert die enzymatische Aktivität des nunmehr aktivierten Komplements die Zell­

wand mit der Folge des Zelltodes. Auf diese Weise werden Zellverbände zerstört, etwa Membranen in Lunge und Niere beim Goodpa- sture-Syndrom. Häufigstes Beispiel sind jedoch Hämozytopenien, Hämolytische Anämie, Leu­

kopenien und Thrombopenien.

Am verzwicktesten wird die Situation, wenn IgG und Antigen sich im freien Raum begegnen und binden. Solange die daraus entstehenden Komplexe nicht an der Wand anstoßen, ge­

schieht gar nichts. Erst nach deren Strandung

- (Antikörper) - Immunoglobuline

-Antigen

Antigen Komplementbindung

Lyse Zytoadhärenz Phagozytose

Antigenbindung

. Immunologischer Effekt

= spezifischer Effekt biologischer ^__

Effekt

= unspezifischer Effekt

Abbildung 1

an beliebiger Stelle kommt es zur Aktivierung großer Komplementmengen, zur Anlockung von phagozytierenden Elementen zwecks Be­

seitigung der komplexgebundenen Antigene und bei Anfallen und Verarbeitung großer Mengen zum Eintreten einer Entzündung.

Wenn dieses Ereignis in größeren Körperhöh­

len geschieht, dann folgt daraus eine Serositis, wie sie die Pleuritis oder Perikarditis darstel­

len. Formieren sich solche Immunkomplexe in den Blutgefäßen, so kommt es zur Vaskulitis, wenn sie in die Gefäßwand eindringen. Da die­

ses sich am häufigsten in den Bereichen erei­

gnet, wo die Blutstrombahn sehr eng wird, finden sich solche Zustände überdurchschnitt­

lich im kapillaren Bereich. Dies täuscht eine Erkrankung von Organen vor, obgleich ledig­

lich die Gefäße, aber nicht das Parenchym be­

troffen sind. Häufigste Beispiele hierfür sind die Glomerulonephritis, Dermatitis, Iridocycli­

tis - aber auch Synovitis und Erythema nodo­

sum können hierher gehören. Dies alles dient, es soll nicht vergessen werden, der beschleu­

nigten Elimination des Antigen. Weil hier auch noch phagozytierende Zellen hinzutreten müs­

sen, verzögert sich der gesamte Ablauf Solche Reaktionen werden für gewöhnlich einige Stun­

den nach Antigenbindung manifest und bilden sich einige Tage später wieder zurück.

IgG kann auch Rezeptoren besetzen und auf diese Weise irritieren, was auf der einen Seite zu Hyperreaktivität und auf der anderen Seite zu Reaktionslosigkeit führen. Hier geht es al­

lerdings nicht um die Beseitigung von Antige­

nen, sondern es liegt ein Irrtum des Immunsy­

stems vor.

Am Anfang steht das IgM ...

IgM ist ein Antikörper mit ähnlichen Eigen­

schaften wie IgG. Er findet sich vergleichsweise früh bei der Immunreaktion und geht der Pro­

duktion der anderen Immunglobuline voraus.

Er vermag grundsätzlich das gleiche wie IgG, allerdings verläßt er infolge seiner enormen Größe kaum die Kapillaren und kann auch nicht die Plazentaschranke überwinden. IgM hat als zusätzliche Eigenschaft noch die Fähigkeit zur Agglutination, weil es als Makromolekül selbst große Partikel zu binden vermag. Als früher Antikörper dient IgM auch in der Diagnostik zur Beurteilung, ob eine Immunreaktion frisch oder schon längst abgelaufen ist. Findet sich der IgM-Antikörper, so ist der Antigenkontakt noch jung, bei IgG und IgA liegt der Antigen­

kontakt schon länger zurück. Auch bei der In­

fektion im Uterus bildet der Föt zunächst IgM, was an einem erhöhten Spiegel im Nabel­

schnurblut nachweisbar ist, die derzeit häu- figst geübte Diagnostik bei Verdacht auf intrau­

terine Infektion.

Prof. Dr. med. H. W. Baenkler Medizinische Klinik III und Poliklinik der Friedrich-Alexander-Universität Krankenhausstraße 12

8520 Erlangen

IgG übernimmt den Großteil der Antigenbin­

dung

IgM ist das Im­

munglobulin, auf das bin all die anderen Antikörper ge­

bildet werden

Buchbesprechung

Norman Mcl. Johnson

Erkrankungen der Atmung

Kompendium -Übersetzer G. W. Sybrecht

P. B. Kroker Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, New York 1991.

58,- DM.

Inhalt

• Anamnese

• Physikalische Untersu­

chung des Patienten

• Untersuchungsmethoden

• Häufige radiologische Be­

funde

• Wichtige Erkrankungen

• Besondere klinische Pro­

bleme

• Therapie.

Kommentar

Vor jedem Kapitel verhilft eine systematische Inhaltsangabe zu einer umfassenden klaren Übersicht. Das handliche Buch wird dadurch lexikonar­

tig benutzbar. Der großzügige Satzspiegel fördert ein ermü­

dungsfreies Lesen.

Schon dem ersten Satz des Buches können wir voll zu­

stimmen: »Die sorgfältig er­

hobene Anamnese ist von zentraler Bedeutung.«

Die 159 Abbildungen stellen zum Teil gute Ergänzungen der schriftlichen Information dar, einige sollten durch Bunt­

bilder ersetzt werden. (Die strahlend schön beleuchtete Hausmilbe dient wohl eher der ästhetischen Demonstra­

tion als der Sachinformation.) Die 16 Tabellen sind über­

sichtlich und informativ.

Bei der Übersetzung ins Deut­

sche wurde die neue Nomen­

klatur der Lungenneben­

geräusche verwendet und deren Entstehung erklärt.

Kleine Schönheitsfehler min­

dern den Wert des Schnell- Info-Buches nicht.

Die Legenden der .Abbildungen 64 und 65 wurden vertauscht.

Die zur Verringerung der Schädlichkeit des Rauchens empfohlenen Filtermund­

stücke der Zigaretten filtern die Giftstoffe schlechter als eine gleichgroße Strecke Tabak.

Eine Neuauflage sollte trotz der schon gegebenen Übersicht­

lichkeit ein Stichwortverzeich­

nis bekommen.

Insgesamt stellt das kleine Kompendium eine Bereiche­

rung unserer wissenschaftli­

chen Bibliothek beziehungs­

weise unseres Schreibtisches dar. H. Germeshauseri

Rudolf Hänsel

Phytopharmaka

Grundlagen und Praxis Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 1991.

322 Seiten, 2. Auflage, 68,- DM.

Inhalt

• Allgemeines zur Phytothe­

rapie, historische Hinter­

gründe, Herstellungsver­

fahren und Therapiefor­

men mit Phytopharmaka

• Pflanzliche Herz-Kreislauf- Therapie

• Pflanzliche Therapie der Erkältungskrankheit

• Pflanzliche Therapie der Magen-/Darmerkran- kungen und Therapie der Leber, Gallenwege und des Pankreas

• Pflanzliche Urologika

• Pflanzliche Gynäkologika

• Pflanzliche Beruhigungs­

mittel

• Immunstimulation mit Phy­

topharmaka

• Auf jedes Kapitel folgt ein ausführliches Literaturver­

zeichnis.

Kommentar

Das Interesse an anderen, alt­

hergebrachten Heilmetho­

den, die mit weniger Neben­

wirkungen belastet sind, wächst in zunehmendem Maße bei Patienten und Ärz­

ten.

Rudolf Hänsels Buch über die

»Phytopharmaka« bietet bei­

den Zielgruppen, dem Fach­

mann und dem Laien, ein um­

fassendes und gut geglieder­

tes Lehrbuch.

Jedes Phytotherapeutikum wird übersichtlich mit In­

haltsstoffen, Wirkung, Neben­

wirkung und Anwendungs­

hinweisen besprochen, was das Buch auch als schnelles Nachschlagewerk attrak­

tiv macht. Der hintergründig interessierte Leser wird eben­

falls zufriedengestellt, da der Autor größtenteils auch auf die Biochemie, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik der pflanzlichen Inhaltsstoffe ein­

geht. Sollten dann immer noch Fragen offenstehen, kann der Leser nach weiteren Informa­

tionen in dem umfangreichen Literatuverzeichnis im An­

schluß an jedes Kapitel suchen.

Das vorliegende Buch gibt in übersichtlicher und textlich klarer Form einen praxisorien­

tierten Überblick über die Mög­

lichkeiten und Anwendungsge­

biete der Phytopharmaka.

Dr. med. Annette Morisch

Gastkommentar

Wolfgang Hasselkus

Im Dokument Autogenes Training als psycho­ (Seite 53-57)