Gebremste Krankheitskosten
Durchschnitt
1971-1975 Jährlicher Ausgabenanstieg in der gesetzlichen Krankenversicherung in%
Zahnersatz
19 6 +271
Krankenhaus
Durchschnitt 1971-1975
+23.9
IBM Arzneimittel
Durchschnitt 1971-1975
+16J
Durchschnitt 1971-1975
.16,6
6
2141
• •
lv
JJ
Zahnarzt
Durchschnitt 1971-1975
Arzt
Schon bevor das „Krankenversicherungs-Kostendämpfungsgesetz" (KVKG) in Kraft getreten war, verringerten sich die Ausgabensteigerungen im Ge- sundheitswesen spürbar. 1977 erhöhten sich die Aufwendungen der gesetz- lichen Krankenkassen nur noch um 4,4 Prozent, während das Bruttosozial- produkt um 6,2 Prozent stieg. Von 1971 bis 1975 hatte der Ausgabenanstieg jahresdurchschnittlich noch 19,5 Prozent betragen. 1977 war beim Zahner- satz mit einem Ausgabenplus von 1 Prozent nahezu Stabilität erreicht wor- den. Diese Leistungen stiegen von 1971 bis 1975 jahresdurchschnittlich um 38 Prozent. Während die letztjährigen Ausgaben für Medikamente, Kranken- haus- und Arztbehandlung unterdurchschnittlich stiegen, erhöhten sich die Ausgaben für die zahnärztlichen Leistungen 1977 um 7,2 Prozent Globus/DÄ
Die Information:
Bericht und Meinung
Acht Millionen DM für Notrufmelder an Bundesstraßen
Die seit 1969 bestehende Ret- tungsdienst-Stiftung Björn Steiger hat bisher fast 20 Prozent der Bun- desstraßen in der Bundesrepublik Deutschland mit mehr als 900 Not- rufmeldern im Wert von fast 8 Mil- lionen DM ausgerüstet.
In einem Gespräch mit dem Grün- der Siegfried Steiger hat der Bun- desminister für Verkehr nach Mit- teilung der Stiftung nunmehr zu- gesagt, daß die Leitpfosten an den Bundesstraßen in ähnlicher Weise wie an den Bundesautobahnen mit Hinweispfeilen auf den nächsten Notrufmelder versehen werden sollen.
Insgesamt hat die Stiftung bis zum März 1978 fast 21 Millionen DM für verschiedene Bereiche der Notfall- hilfe aufgewendet. Nach den Not- rufmeldern sind die nächsten grö- ßeren Posten 5,3 Millionen DM für fünf Rettungshubschrauber, 3 Mil- lionen DM für die Deutsche Ret- tungsflugwacht, 1,6 Millionen DM für Notarzt- und Rettungswagen sowie 1,5 Millionen DM für Funk- geräte. EB
Großer Bedarf an Anästhesisten
In der Bundesrepublik Deutsch- land fehlen gegenwärtig etwa 4000 Anästhesisten. Dieser „Fehlbe- darf" ergibt sich aus einer statisti- schen Erhebung in Nordrhein- Westfalen, die auf das gesam- te Bundesgebiet hochgerechnet wurde. Gegenwärtig sind von den insgesamt 4000 berufstätigen An- ästhesisten etwa 2000 Ärzte für Anästhesie (Anästhesisten) mit Facharztanerkennung. Die andere Hälfte umfaßt in der Weiterbildung zum Arzt für Anästhesie befindli- che Ärzte.
Wie in der Bundesrepublik Deutschland herrscht auch in fast
allen anderen vergleichbaren Län- dern ein spürbarer Mangel an An- ästhesisten.
Hauptursache bei uns dürfte die überdurchschnittlich hohe berufli- che Inanspruchnahme sein, wel- che nicht wenige Anästhesisten veranlaßt hat, dem Fachgebiet den Rücken zu kehren und sich einer anderen medizinischen Disziplin zuzuwenden.
Eine statistische Auswertung von Lutz für das Jahr 1975 ergab, daß bei etwa drei Millionen in der Bun- desrepublik Deutschland durch- geführten Anästhesien in 0,047 Prozent Komplikationen eingetre- ten sind. Da erfahruggsgemäß et- wa 50 Prozent der intraoperativen Kreislaufstillstände auf Dauer er- folgreich wiederbelebt werden können, ergibt sich hieraus eine Anästhesie-Sterblichkeitsquote von 0,0235 Prozent. DÄ
Marburger Bund bleibt selbständig
Der Verband der angestellten und beamteten Ärzte Deutschlands e.
V. (Marburger Bund) hat die Be- mühungen einiger Verbände nie- dergelassener Ärzte begrüßt, durch den Zusammenschluß in ei- ner Bundesvereinigung zu einer einheitlichen Vertretung ihrer Mit- glieder zu kommen. Der Marbur- ger Bund trat jedoch der Bundes- vereinigung selbst nicht bei, um seine gewerkschaftliche Funktion, vor allem die tarifpolitische Vertre- tung der angestellten und beamte- ten Ärzte, nicht zu tangieren. Der Marburger Bund geht jedoch da- von aus, daß die neugegründete Bundesvereinigung alles unter- nehme, um mit den ärztlichen Kör- perschaften und dem Marburger Bund eng und loyal zusammenzu- arbeiten. MB/DÄ
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 19 vom 11. Mai 1978 1121