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Archiv "Marburger Bund: Tarifverhandlungen für Unikliniken starten" (15.03.2013)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 11

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15. März 2013 A 481

Wann muss ein Notarzt vor Ort sein?

Die Bundesärz- tekammer hat einen Katalog erstellt.

Foto: picture alliance

6,5 Prozent mehr Gehalt und eine bessere Bezahlung der Arbeit in der Nacht und an Samstagen – das sind die zentralen Forderungen des Mar- burger Bundes (MB) in den Tarif- verhandlungen für die etwa 18 000 Ärztinnen und Ärzte in den Uni - versitätskliniken der Länder. „Die Universitätskliniken erwirtschaften aufgrund ihrer Leistungsstruktur höhere Erlöse als andere Klinikträ- ger. Es ist deshalb nicht zu akzep- tieren, dass die Ärztegehälter in Unikliniken deutlich hinter denen in kommunalen Krankenhäusern und anderen Kliniken zurückblei- ben“, sagte der MB-Vorsitzende Rudolf Henke.

Deshalb fordert der MB eine Er- höhung des Zuschlags für Sams- tagsarbeit auf 20 Prozent des indivi - duellen Stundenentgelts für die ge- samte Zeit des Tages. Für Vollarbeit in der Nacht bekommen Ärzte an Unikliniken derzeit einen Zuschlag von 20 Prozent des individuellen MARBURGER BUND

Tarifverhandlungen für Unikliniken starten

Stundenentgelts. Der MB fordert hier einen Nachtarbeitszuschlag von 25 Prozent des individuellen Stun- denentgelts.

Die erste Verhandlungsrunde zwi- schen der Tarifgemeinschaft deut- scher Länder (TdL) und dem MB findet am 12. März in Berlin statt.

Es geht dabei um den Entgeltta - rifvertrag für Ärzte (TV Ärzte) in 20 Universitätskliniken sowie im Justizvollzug der Länder. Eine Son- derstellung nehmen einige Unikli- niken ein, die nicht der TdL ange- hören. So befindet sich das Unikli- nikum Mannheim in städtischer Hand und das Uniklinikum Gießen und Marburg im Besitz des priva- ten Konzerns Rhön-Klinikum AG.

Auch andere Unikliniken unterlie- gen nicht dem TV Ärzte, zum Bei- spiel die Berliner Charité, die Uni- versitätsklinik Frankfurt am Main, das Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf und die Universitätsme-

dizin Mainz. hil

RANDNOTIZ

Birgit Hibbeler

Die Medizin wird weiblich. Den stei- genden Frauenanteil unter den Ärz- tinnen und Ärzten empfinden viele als Herausforderung, andere sogar als Bedrohung. Frauen werden schwanger, gehen in Elternzeit und arbeiten gerne Teilzeit. Kein Wunder, dass sich viele Chefärzte die Zeiten zurückwünschen, in denen sie genü- gend männliche Bewerber hatten.

Heute dominieren Assistenzärz- tinnen das Bild in den Abteilungen.

Blickt man in die Führungsetagen,

sieht es allerdings ganz anders aus.

Ein Paradebeispiel ist das Fach Gy- näkologie. Der Frauenanteil bei den Facharztprüfungen liegt bei 80 Pro- zent. Aber nur zwei Lehrstühle an den Fakultäten in Deutschland sind mit einer Frau besetzt. Die Forde- rung nach einer Frauenquote ist da- her völlig nachvollziehbar. Formuliert hat sie die Initiative „Pro Quote Me- dizin“ (siehe Meldung „Ärztinnen for- dern feste Frauenquote“ und http://pro-quote-medizin.de). Über die konkrete Ausgestaltung einer solchen Quote kann man streiten, grundsätzlich ist sie aber richtig.

Die Gegner werden sagen: Wenn die Frauen in Führungspositionen wollen, dann sollen sie sich halt stärker bemühen, mehr einfordern und vor allem mehr leisten. Das greift aber zu kurz. Tatsächlich sto- ßen Frauen immer noch an die „glä- serne Decke“. Männer in Führungs- positionen fördern eher den Nach- wuchs, der ihnen ähnlich ist – junge Männer. Die Frauen, die bereits auf Chefsesseln sitzen, verhalten sich auch nicht immer unterstützend.

„Ich hatte es schwer, warum sollt ihr es leichter haben?“, mag der Hinter- gedanke sein. Frauen müssen (lei- der) noch immer gefördert werden.

Wir leben eben nicht nur in einer Leistungsgesellschaft, sondern vor allem in einer Machtgesellschaft.

Frauenquote:

Die Zeit ist reif

Der Vorstand der Bundesärztekam- mer (BÄK) hat einen Indikationska- talog für den Einsatz von Notärzten beschlossen (siehe Bekanntmachung

in diesem Heft). Dieser soll Dispo- nenten in Notdienstzentralen und Rettungsleitstellen als Handreichung dienen. Mit dem Katalog will die BÄK unter Bezug auf den Patien- tenzustand und notfallbezogen nach bundesweit einheitlichen Kriterien NOTÄRZTE

Indikationskatalog für den Einsatz vorgelegt

Klarheit bezüglich der ärztlichen Kompetenzen in der prästationären Notfallversorgung schaffen.

Die BÄK stellt klar, dass es für den Gebrauch des Indikationskata- logs einer besonderen Schulung des Leitstellenpersonals bedarf.

Diese ist nicht zuletzt deshalb er- forderlich, um in begründeten Ein- zelfällen bei der Notarztalarmie- rung vom Indikationskatalog ab- weichen zu können.

Der Notarztindikationskatalog listet mit Blick auf den Patientenzu- stand diejenigen fehlenden oder deutlich beeinträchtigten Vitalfunk- tionen auf, die den Einsatz eines Notarztes erforderlich machen. In einer weiteren Liste werden diejeni- gen Notfallereignisse – zum Bei- spiel Unfall mit Schwerverletzten, Strom- oder Blitzunfälle, Einklem- mung oder Verschüttung – aufge- führt, die direkt zu einem Notarzt-

einsatz führen. TG

A K T U E L L

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