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Archiv "Der Marburger Bund: Chronik eines Verbandes" (21.08.1985)

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„Ich glaube, er hält nichts von Strukturverbesserungen"

Aus: der angestellte

Kurt Gelsner

Der Marburger

Bund

Chronik der

organisierten Krankenhausärzte

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

DAS BESONDERE BUCH

D

iese ebenso profunde wie verdienstvolle verbandshisto- rische Schrift zeichnet die Entstehungsgeschichte des Mar- burger Bundes, des Verbandes der angestellten und beamteten Ärzte, von den Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Ausformung zur inzwischen mit- gliederstärksten Ärzteorganisa- tion gewerkschaftlicher Prägung minuziös nach. Kurt Gelsner, lange Zeit aktiv mit der Arbeit des Mar- burger Bundes (Bundesverband) in seiner Eigenschaft als Presse- sprecher und Chefredakteur der MB-Monatsschrift verbunden (von 1964 bis 1982), hat es verstanden, durch die Ausschöpfung von Do- kumenten und Materialien, aber auch durch Befragen von, maß- geblichen Gestalten und Wegbe- gleitern die Arbeit des Verbandes seit seiner Gründung im Jahr 1947 authentisch zu beschreiben und bewertend auszuloten. Das Buch zieht Zeitgenossen, aber auch kri- tische Beobachter und die nach- folgenden Ärztegenerationen in seinen Bann.

Zum Teil in Vergessenheit gera- ten, zum Teil von Kurt Gelsner wiederentdeckt werden so die hi- storischen Wurzeln und Quellen anhand von Dokumenten darge- legt, die zur arbeitsrechtlichen Stellung und zur wirtschaftlichen Absicherung der Ärzte im Kran- kenhaus und im öffentlichen Ge- sundheitsdienst geführt haben.

Chronik

eines Verbandes

Das Buch erhellt, wieviel Detailar- beit, zähe Kärrnerarbeit notwen- dig war, um mit dem Bundesange- stelltentarif (BAT) vom 1. April 1961 die bis dahin von den Arbeit- gebern einseitig diktierte Tarif- ordnung abzulösen, die Regelar- beitszeit angestellter Ärzte erst- mals zu begrenzen und auch Mehrarbeit durch Ruf- und Bereit- schaftsdienste besonders zu ver- güten. 1967 wurde, und dies ist ein weiterer Meilenstein, der Mar- burger Bund originärer Tarifpart- ner im öffentlichen Dienst. Auch das Grundsatzurteil des Bundes- verfassungsgerichts vom 23. März 1960 wird ebenso gewürdigt wie die gesundheitspolitischen brenz- ligen Situationen, die zum „Dienst nach Vorschrift", zum „Bummel- streik" oder zu anderen wirksa- men gewerkschaftlichen Maßnah- men und zu Aktionen für und mit den Studenten geführt haben.

Schon 1971 ist vom MB das Kon- zept für ein funktionierendes und organisierbares Kollegial- und Teamsystem am Krankenhaus entwickelt worden, das inzwi-

schen die Gesamtärzteschaft — bestätigt durch Ärztetagsbe- schlüsse — auf ihre Fahnen ge- schrieben hat, aber leider immer noch erst rudimentär in der bun- desdeutschen Krankenhausland- schaft realisiert wird.

Nach der Lektüre von Kurt Gels- ners Chronik kann man feststel- len: Alles ist schon einmal dage- wesen, alles muß durch zähe und systematisch betriebene Ver- bandsarbeit im politischen Raum beackert werden, um Früchte zu erzielen. „Ärzteschwemme" und Planstellen für Lebensarbeitsplät- ze, Arbeitslosigkeit, unbezahlte Arbeit, befristete Verträge für Halb-, Drittel-, Volontär- oder

„Gastarztstellen", Zulassungs- sperren, Existenzkampf und eine praxisorientierte Ausbildung zum Arzt — viele und immer wiederkeh- rende Probleme lassen die Schwierigkeiten erahnen, die die Pioniere des Marburger Bundes und seine vielen engagierten Mit- streiter an Spitze und Basis in Kli- nik und den vielen Gliederungen seit fast 40 Jahren immer wieder zu überwinden hatten.

Harald Clade, Köln Kurt Gelsner: Der Marburger Bund.

Chronik der organisierten Krankenhaus- ärzte, Verlag Peter Lang, Frankfurt, Bern, New York, 1985, 395 Seiten, zahl- reiche Fotos und Abbildungen, Leinen, 42 DM

Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 34 vom 21. August 1985 (21) 2393

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