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Arabische Literatur

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Ein Schatz klassischer arabischer Literatur

- Die Sammlung Steiger in der Bibliothek der Universität Konstanz –

Peter Christoph Wagner, Konstanz 2013

Die Bibliothek der Universität Konstanz ist für ihre vielfältigen Bestände auf allen Gebieten sowie für ihr breites Dienstleistungsangebot weithin bekannt und geschätzt. Dass zu diesen Beständen auch eine größere Sammlung von arabischen Klassikern gehört – jeweils etwa zur Hälfte im arabischen Original bzw. in Übersetzungen in europäische Sprachen -, ist eher unbekannt. Dem soll mit dem folgenden Beitrag abgeholfen werden.

Es handelt sich um den Nachlaß des Zürcher Orientalisten und Romanisten Prof. Dr. Arnald Steiger (1896 – 1963).1 Bereits in ihrer Gründungsphase erhielt die Universität Konstanz diesen Nachlaß im Umfang von etwa 800 bis 1.000 Bänden2. Auf Grund der durchaus ungewöhnlichen Kombination seiner Forschungsinteressen sammelte er die klassische arabische Literatur unter besonderer Berücksichtigung der arabischen Autoren von „Al- Andalus“, dem maurischen Spanien. Darüber hinaus gehend sammelte Staiger auch

literarische Werke in hebräischer, syrischer, türkischer, armenischer , persischer, äthiopischer sowie maltesischer Sprache.

Die von Arnald Steiger gesammelten Autoren umfassen den Zeitraum vom 5. Jahrhundert n.

Chr. bis zum 20. Jahrhundert, mit dem Schwerpunkt auf den klassischen mittelalterlichen Autoren. Sein Nachlaß ist ein eindrucksvolles Zeugnis für die Hochblüte der mittelalterlichen arabischen Literatur auf allen Gebieten.

Alle diese Werke wurden in den Jahren 1988 – 1994 im elektronischen Katalog des

„Südwestdeutschen Bibliotheksverbunds“ maschinenlesbar katalogisiert3 und in der

Bibliothek der Universität Konstanz öffentlich und frei zugänglich aufgestellt. Allerdings ist

1 Zu Arnald Steiger liegt einiges an biographischen Angaben vor, vgl.: Hilty, Gerold: Zwischen Tradition und Innovation, in: Unizürich. Magazin der Universität Zürich 3 (1994) S. 9f. (mit Bild)

< http://www.rose.uzh.ch/studium/warumromanistik/zuerchertradition/hist1.pdf>

Bossong, Georg: Arnald Steiger et la fascination de l’Orient, in: Wüest, Jakob (Hrsg.) : Les linguistes suisses et la variation linguistique (Basel 1997) S. 137-147 < http://www.yumpu.com/fr/document/view/16606277/georg- bossong-arnald-steiger-et-la-fascination-de-l->

Siebenmann, Gustav : Romania - Hispania - América ; Fragmente einer Autobiografie (Münster 2011) S. 121-127; Historisches Lexikon der Schweiz. Bd. 11 (Basel 2012) < http://www.hls-dhs-

dss.ch/textes/d/D24300.php >

2Vgl. Steffen, Reinhild; Wagner, Peter Chr.: Alf laila wa-laila – Tausendundeine Nacht. Die Schleier sind gelüftet, in: Bibliothek aktuell 64 (1994) S. 12-21

<http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-opus-7610>

Wagner, Peter Chr. : Nicht nur “Tausendundeine Nacht“. Die orientalistische “Sammlung Steiger“ ist nun in der Bibliothek zugänglich, in: uni-info Nr. 228 (1994) S. 1-4

3 Wertvolle Hilfe bei der Transkription der fremdsprachigen Titel sowie bei der Ansetzung und

Vereinheitlichung der Autorennamen leisteten stud. Jur. Martin Huth und Prof. Dr. Christoph Correll von der Universität Konstanz sowie Dr. Mechthild Kellermann vom damaligen Sondersammelgebiet Orientalistik an der Universitätsbibliothek Tübingen.

Die Ermittlung normierter Namensansetzungen ist bei der Fülle von unterschiedlichen Varianten der semitischen Autorennamen ein besonderes Problem: z.B. gibt es für den syrischen Autor Barhebraeus 119 Namensvarianten!

Diese Normierung ist eine Leistung, welche das Tübinger Sondersammelgebiet im Laufe der 90er Jahre erbrachte. Im folgenden werden die Autoren stets unter ihrer normierten Namensform angesetzt, ganz gleich welche Variante auf der Titelseite der jeweils zitierten Bücher steht.

Für die Katalogsuche wird der „SWB Online-Katalog“ http://swb.bsz-bw.de/ empfohlen – und nicht der lokale Katalog, weil dieser die Transkriptionssonderzeichen fehlerhaft umsetzt und es dadurch zu entstellten

Formulierungen kommt.

Konstanzer Online-Publikations-System (KOPS) URL: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-290060

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die Sammlung Steiger nicht als Nachlaß-Ensemble geschlossen aufgestellt, sondern die Bücher sind je nach ihrem Thema gemäß der ausdifferenzierten Fächersystematik einzeln auf verschiedene Systemstellen oder unterschiedliche Autorenstellen verstreut. Naturgemäß ergibt sich allerdings eine gewisse Zentrierung auf die Autorenstellen der Dschahilijja ( ori 253), der klassischen arabischen Zeit (ori 278), der Moderne seit 1850 (ori 296) sowie bezüglich der wissenschaftsgeschichtlichen und philosophischen Autoren auf die Stellen bei ph. Der vorliegende Beitrag hat daher zum Ziel, eine Zusammenführung des Ensembles der Sammlung Steiger zu imaginieren.4

Die Breite der Sammlung Steiger macht es möglich, anhand einzelner ausgewählter Werke einen Abriß der arabischen Literaturgeschichte zu erstellen5. Dies wird im folgenden unternommen. Im zweiten Teil wird, soweit rekonstruierbar, die arabische Literatur alphabetisch aufgelistet.

Dschahilijja

Ihre erste Blüte erlebte die arabische Literatur bereits im 6. Jahrhundert, also noch in vorislamischer Zeit, der Dschahilijja, und zwar mit einer ganzen Reihe von umfangreichen Gedichtsammlungen, die sich durch eine bilderreiche Sprache von großer Empfindsamkeit auszeichnen6. Ihr Gattungsname ist seit alters Diwan.

Aus dem „Wüstenlied“ („Lāmīyat al-ʿarab“) des um 525 n. Chr. gestorbenen Dichters Šanfarā (Schanfara) sei hier in der Übersetzung von Georg Jacob zitiert: „Wann Sommerluft im

Flimmerschein des Hundssterns Gluten schmelzt, daß ringelnd sich versengt vom Stein die Rasselvipern wälzen, scheu ich mich nicht, dem Sonnenstrahl mein Antlitz auszusetzen, den Nacken nur umweht ein Tuch in buntgestreiften Fetzen; und saust der Wüste Wind um mich beim ungestümen Reiten, umflattert wirres Haargelock mein Haupt zu beiden Seiten, das, nicht von Salbenduft verschönt, die Pflege missen mußte, und auch der Waschung längst entwöhnt, bald bildet eine Kruste.“7

Arnald Steiger hat bei seiner Sammlung auffallend Wert gelegt auf die Epoche der Dschahilijja. Sie ist vertreten mit den folgenden Autoren:

ʿAbīd Ibn-al-Abraṣ; Abū-Ḏuʾaib; ʿAlqama Ibn-ʿAbada; ʿĀmir Ibn-aṭ-Ṭufail; ʿAmr Ibn- Qamīʾa; al-Aʿšā; ʿAntara Ibn-Šaddād; Ḫansāʾ, Tumāḍir Bint-ʿAmr al- ; Ḥassān Ibn-Ṯābit;

Ḥātim aṭ-Ṭā'ī ; Ḫirniq Bint-Badr Ibn-Hiffān ; Ḥuṭai'a, Ǧarwal Ibn-Aus al- ;

4 Einen fundierten Überblick über die arabische Literatur bietet in jüngster Zeit Walther, Wiebke : Kleine Geschichte der arabischen Literatur: von der vorislamischen Zeit bis zur Gegenwart (München 2004).

Grundlegend sind immer noch: Brockelmann, Carl : Geschichte der arabischen Litteratur. 2. Aufl. 2 Bde.

(Weimar 1943. 1949) und 3 Supplemente (Weimar 1937-1942);

Sezgin, Fuat : Geschichte des arabischen Schrifttums. 12 Bde u. Indexbd. (Leiden 1967-2000)

5 Aus Platzgründen werden hier kaum biographische Angaben zu den Autoren gemacht; pauschal kann auf die

„Encyclopaedia of Islam, Second edition (1960-2004)“ sowie die im Entstehen begriffene 3. Auflage hingewiesen werden, die beide als online-Versionen vorliegen:

http://referenceworks.brillonline.com/browse/encyclopaedia-of-islam-2 und http://referenceworks.brillonline.com/browse/encyclopaedia-of-islam-3 Auch bei „Wikipedia“ sind fundierte Artikel zu arabischen Autoren zu finden.

6 Zur vorislamischen Dichtkunst : Stetkevych, Suzanne Pinckney (Ed.): Early Islamic poetry and poetics (Farnham 2009)

7 Šanfarā aš- : Aus Schanfaras Diwan. Übertragungen aus dem Arabischen von Georg Jacob (Berlin 1914) S. 13

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Imruʾ-al-Qais ; Nābiġa aḏ-Ḏubyānī an- ; Qais Ibn-al-Ḫaṭīm ; Samauʾal Ibn-ʿĀdiyāʾ;

aš- Šanfarā ; Ṭarafa Ibn-al-ʿAbd ; Ṭufail Ibn-ʿAuf al-Ġanawī ; ʿUrwa Ibn-al-Ward ; Zuhair Ibn-Abī-Sulmā.

Hinzu kommen noch die alte Sammlung von Mufaḍḍal aḍ-Ḍabbī sowie die von Wilhelm Ahlwardt herausgegebene Anthologie; außerdem die Übersetzung von Nöldeke.

Bemerkenswert ist der Anteil der Dichterinnen an der altarabischen Literatur: die Sammlung Steiger enthält die Gedichtsammlungen der beiden bedeutenden altarabischen Dichterinnen Tumadir Bint-Amr al-Hansa und der Ḫirniq; außerdem die von Louis Šaiẖū herausgegebene Anthologie vorislamischer Dichterinnen.

Aus dieser und der anschließenden Epoche sind auch Dichtungen altarabischer Stämme überliefert, z. B. von dem Dichter Abū-Ḏuʾaib aus dem Stamme der Huḏailiten; das anonyme

„ʾAśʿâru-l-Huḏalijjîna“ oder die von as-Sukkarī im 9. Jahrh. gesammelten Gedichte eines alten arabischen Stammes.

Klassische arabische Literatur Belletristik

Dichtkunst und Lieder

Diwane sind vorhanden von al-Aṣmaʿī; Ḥuṭai'a; Labīd Ibn-Rabīʿa ; Šammāḫ Ibn-Ḍirār.

Abu-ʾl-Faraǧ al-Iṣfahānī (10. Jahrh.) arbeitete 50 Jahre lang an seinem wichtigsten Werk, dem

„Kitāb al-Aġānī “ („Buch der Lieder“), einer umfangreichen Sammlung von Liedern, mit Skizzierung ihrer Melodie sowie biographischen Angaben zu den Dichtern und Komponisten.

Ausführlich werden die altarabischen Stämme beschrieben sowie das höfische Leben der Umayyaden und Abbasiden geschildert, besonders am Hofe von Harun al-Raschid8.

Qasiden, eine Gedichtform mit bestimmter Metrik und inhaltlichen Kriterien, sind etwa von folgenden Dichtern in der Sammlung Steiger vertreten: H̱ alaf al-Aḥmar;

Mufaḍḍal aḍ-Ḍabbī oder Muzāhim Ibn-al-Ḥāriṯ al-ʿUqailī.

Einen besonderen Stellenwert nimmt die arabische Dichtung aus Al-Andalus ein.9 Der bedeutendste Dichter ist Ibn-Quzmān (12. Jahrh.). Eine andalusisch-arabische

Gedichtsammlung verfaßte auch Ibn-Saʿīd (13. Jahrh.). Außer den Werken einzelner Dichter sind in der Sammlung Steiger auch entsprechende Anthologien enthalten, und zwar von Ibn- Bassām aš-Šantarīnī (12. Jahrh.) aus alter Zeit sowie von dem Arabisten Emilio García Gómez aus neuerer Zeit.

Eine frühe Literaturgeschichte von Al-Andalus ist die von Ibn-al-Munāṣif (um 1200).

8 Vgl. Nallino, M.: Abu ’l-Farad̲ j̲ al-Iṣbahānī, in: Encyclopaedia of Islam, Second Edition. Brill Online 2013

<http://referenceworks.brillonline.com/entries/encyclopaedia-of-islam-2/abu-l-faradj-al-isbahani-SIM_0181>

(Zugriff 18.9.2013) - zu seinen Quellen: Fleischhammer, Manfred: Die Quellen des Kitā b al-Aġānī (Wiesbaden 2004)

9 Schreiner, Elisabeth: Liebe und Erotik in der arabisch-andalusischen Lyrik; Ringvorlesung WS 2005/2006, Universität Salzburg <http://www.uni-salzburg.at/fileadmin/oracle_file_imports/543156.PDF>

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Prosa

Der bedeutendste Prosaschriftsteller ist al-Ǧāḥiẓ (9. Jahrh.): sein „Buch der Geizhälse“

enthält satirische Geschichten über Menschen mit dieser Eigenheit.

Bei dem „Qiṣṣat Bayāḍ̄ wa -Riyād“ handelt es sich um eine Liebesgeschichte aus dem 13.

Jahrh.

Ein beliebtes und vielfach übersetztes Werk mit Liebesgedichten und Liebeserzählungen ist das „Tauq al-ḥamāma“ von Ibn-Ḥazm aus Cordoba (11. Jahr.), der deshalb auch Ibn-Ḥazm al-Andalusi genannt wurde. Die Sammlung Steiger weist es in der deutschen Übersetzung mit dem hübschen Titel „Das Halsband der Taube“ auf.

Eine spezielle Gattung sind Makamen: dies sind Folgen von Kurzgeschichten, die durch die Figur eines Helden, meistens ein hochgebildeter Schelm, verbunden werden. Dieser zeichnet sich durch markante Sprüche in Versform aus. 11 Ein Beispiel ist das

„Kitāb al- maqāmāt“ von al-Qāsim Ibn-ʿAlī al- Ḥarīrī (1054 – 1122). Die Makamen haben die Gattung des europäischen Schelmenromans beeinflußt.

An moderner Literatur sind folgende Autoren hervorzuheben: Muwailiḥī mit einer Erzählung aus dem 19. Jahrh. und aus dem 20. Jahrhundert der Ägypter Taufīq al- Ḥakīm; Sibāʿī mit seinen Kurzgeschichten über Kairo oder der Ägypter Maḥmūd Taimūr.

Drama

Ein bemerkenswertes Werk der dramatischen Literatur besaß Arnald Steiger mit dem „Ṭaif al- ḫaǧāl“ des ägyptischen Autors Ibn-Dāniyāl (13. Jahrh.)12 – zu Deutsch „Schatten der

Einbildung)“ : Es ist eines der frühesten Schattenspiele; darin geht es um einen betrogenen Bräutigam.

Wesentlich jünger sind zwei Theaterwerke nach Molière, bei denen es sich nicht um direkte Übersetzungen, sondern um Bearbeitungen bzw. Nachdichtungen handelt: in der Bearbeitung von Muhammad Utman Galal (19. Jahrh.) die „Femmes savantes“ unter dem Titel „Innisâʾu- lʿâlimât“ sowie die „Schule der Frauen“ mit dem Titel „Madrasat al-ʾazwāǧ “.

Volksliteratur

Außer der klassischen Literatur gibt es auch eine reichhaltige und lebendige Volksliteratur, die bis in frühe Zeiten zurückreicht: Belege hierfür sind z.B. die von

Abū-Tammām Ḥabīb Ibn-Aus aṭ-Ṭāʾī im 9. Jahrh. gesammelten Volkslieder - hier in der Übersetzung von Friedrich Rückert – sowie Märchen und Sprichwörtersammlungen wie das zweibändige „Maǧmaʿ al-amṯāl“ , das bereits um 1100 von al-Maidānī schriftlich

aufgezeichnet wurde, oder die Sammlung von Baghdader Sprichwörtern von Ṭālaqānī aus der Zeit nach 1000.

Eine hübsche Sage ist die von Carlo Landberg herausgegebene Geschichte vom traurigen Kalifen Harun al-Raschid und dem fröhlichen Schmied Basim.

10 Malti-Douglas, Fedwa : Structures of avarice. the Bukhalāʾ in medieval Arabic literature (Leiden 1985) S.

26-36

11 Hämeen-Anttila, Jaakko : Maqama, a history of a genre (Wiesbaden 2002)

12 Badawi, M.M. : Medieval Arabic Drama: ibn Dāniyāl, in: Journal of Arabic Literature 13 (1982) S. 83-107

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Koranliteratur

Die Sammlung Steiger weist vier Koranausgaben bzw. Korankommentare auf, darunter den Kommentar von Rāġib al-Iṣfahānī (um 1100); außerdem auch die Hadit-Literatur. Mit dem Begriff Hadit werden die Überlieferung der Taten und Sprüche des Propheten und seiner Gefährten bezeichnet. Mit Hadith beschäftigten sich Ibn-al-Aṯīr; Mubārak Ibn-Muḥammad Ibn-al-Aṯīr oder as- Suyūṭī.

Zwei frühe Biographien von Mohammed aus dem 8. Jahrh. stammen von Ibn-Isḥāq und von Ibn-Hišām.

Zur theologischen Literatur ist auch das moraltheologische Werk „Kitāb al-Aḫlāq wa's-siyar fī mudāwāt an-nufūs“ von Ibn-Ḥazm (11. Jahrh.) zu zählen, das in der spanischen

Übersetzung mit dem Titel „Los caracteres y la conducta” vorliegt.

Wissenschaftliche Literatur

Der persische Enzyklopädist al-Ḫwārazmī 13 verfaßte im 10. Jahrh. in seinem Werk „Kitāb Mafātīḥ al-ʿulūm“ die grundlegende Einteilung der Wissenschaften.14 Allerdings schrieb er dieses Werk als Handbuch für persische Verwaltungsbeamte.15

Ṣāʿid Ibn-Aḥmad al-Andalusī (11. Jahrh.) bringt in seinem Buch „Kitâb ṭabaḳât al-umam“

den Beitrag von neun Nationen - Indien, Persien, Chaldäa, Griechenland, Rom, Ägypten, Araber, al-Andalus, Hebräer - zum Wissen bzw. der Wissenschaft der Menschheit.16 Die meisten Gelehrten waren Universalgelehrte bzw. beschäftigten sich mit verschiedenen Disziplinen. Exemplarisch sei hier nur al- Bīrūnī (11. Jahrh.) aus Choresmien in Zentralasien hervorgehoben, weil Arnald Steiger von ihm vier Werke aus unterschiedlichen

Themenbereichen hatte: das „Tārīḫ al-Hind“ gilt als die umfangreichste Quelle zur Geschichte Indiens im Mittelalter, mit einer Fülle von Informationen zur Geschichte, zur Kultur, zur Religion und zu Sitten und Gebräuchen. Neben Parallelen zwischen der Hindu- Religion und dem Islam hebt er aber auch die Unterschiede hervor; das Kastensystem mißbilligte er scharf.17 Sein „Kitāb al-Āṯār al-bāqiya ʿan al-qurūn al-ḫāliya“ beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Zeitrechnungen der verschiedenen Völker. Seine Methode war rational; er ging vergleichend und wertend vor, wie er selbst im Vorwort ausführlich darlegt.18 Mit dem „Kitāb al- Ǧamāhir fī maʿrifat al-ǧawāhir min taṣnīf al-ustāḏ“ verfaßte er das bedeutendste Werk zur Edelsteinkunde. Bemerkenswert ist seine Einschätzung, dass

13 Er wird in vielen Bibliothekskatalogen allerdings als Ḫwārizmī angesetzt.

14 Borgolte, Michael (Hrsg.) : Mittelalter im Labor. Die Mediävistik testet Wege zu einer transkulturellen Europawissenschaft (Berlin 2008) S. 211-214

15 Ess, Josef van : Der Eine und das Andere. Beobachtungen an islamischen häresiographischen Texten. Bd. 1 (Berlin 2011) S. 553-557

16 http://utpress.utexas.edu/index.php/books/alasci ; Hill, Donald R.: Rezension, in: The British Journal for the History of Science 26 (1993) S. 80

17 Scheppler, Bill : Al-Biruni : master astronomer and Muslim scholar of the eleventh century (New York 2006) S. 98ff.

18 Conermann, Stephan : Türken, Iraner, Araber. Zentralasien und der Vordere Orient zur Zeit des christlichen Jahres 1000, in: Periplus 10 (2000) S. 113ff.

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Edelsteine keinen Wert an sich haben, sondern ihn nur durch die Verwendung der Menschen im Güteraustausch erlangen.19

Sein „Qānūn al-masʿūdī“ ist ein bedeutendes Werk zur Astronomie, auf mathemathischer Grundlage.20

Adab-Literatur

Eine ganze Reihe von Werken aus der Sammlung Steiger gehört zur Gattung der Adab- Literatur. Mit diesem weitgespannten Begriff ist sowohl Bildung im Allgemeinen als auch Kenntnis und Wissen in den Fachdisziplinen gemeint.21

Folgende Autoren sind zu nennen: al-Ǧāḥiẓ (das “Buch der Geizhälse“), Ibn-Qutaiba (über die Kunst des Bücherschreibens); ferner al-Muqaffaʿund Nafzāwī; sowie die Enzyklopädie von Nuwairī.

Aus jüngerer Zeit (17. Jahrh.) kann das Werk von al-Baġdādī angeführt werden.

Ein modernes Adab-Werk ist das Buch von ʿAbd-al-Laṭīf, und eine moderne Anthologie von Adab-Literatur gibt es von Louis Šaiẖū.

Eine Untergattung der Adab-Literatur sind Amali-Werke, z.B. das „Kitāb al- Amālı̄ “ von Abū-ʿAlī al-Qālī (10. Jahrh.)

Philologie

Schon seit früher Zeit betrieben die Araber sprachwissenschaftliche Studien22. Sie verfaßten Grammatiken, Wörterbücher oder beschäftigten sich mit einzelnen linguistischen Aspekten wie Lexikographie, Namenkunde oder Ausdrucksweise. Auch dies ist in der Sammlung Steiger gut belegt, z.B. mit der ältesten umfassenden Grammatik des Autors Sībawaih (765 - 796), die einfach “Sibawaihs Buch“ heißt (“Kitāb Sībawaih“)! 23 Bereits im 9. Jahrhundert wurde eine Ausgabe Sibawaihs mit einem Kommentar versehen, und zwar von as- Sīrāfī.

Das „Handbuch der Grammatik“ von Zamaḫšarī (1. Hälfte 12. Jahrh.) ist ein „Meilenstein in der arabischen Grammatikschreibung“.24 Es übte sogar Einfluß auf die Grammatiken der frühen europäischen Orientalistik aus.

Al- Ḥarīrī schrieb schon um 1100 ein Buch mit dem Titel „Über die Verstösse von Gebildeten gegen die grammatischen Regeln"!

Bereits um 1300 verfaßte Ibn-Āǧurrūm einen Studienführer zu den arabischen Grammatikern.

Einer der frühesten Lexikographen ist al-Aṣmaʿī (740 - 831), der auch Anthologien erstellte.

Er war übrigens Unterhalter und Prinzenerzieher am Hofe des abbasidischen Kalifen Harun al-Raschid.25

19 Ullmann, Manfred : Die Natur- und Geheimwissenschaften im Islam (Handbuch der Orientalistik ; Abt. 1, Erg.-Bd. 6, Abschn. 2) (Leiden 1972) S. 121f.

20 Biruni, in: Encyclopaedia Iranica (2013) < http://www.iranicaonline.org/articles/biruni-abu-rayhan-iii>

(Zugriff 26.9.2013)

21 Zur Definition von ‚Adab‘ siehe Behzadi, Lale: Muslimische Gelehrte im Gespräch, in: Gemeinhardt, Peter;

Günther, Sebastian (Hrsg.) : Von Rom nach Bagdad. Bildung und Religion von der römischen Kaiserzeit bis zum klassischen Islam (Tübingen 2013) S. 298

22 Grundlegend: Goldziher, Ignaz : On the history of grammar among the Arabs : an essay in literary history (Amsterdam 1994)

23 Steiger sammelte auch Sekundärliteratur zu Sībawaih: Schaade, Arthur: Sībawaihi's Lautlehre (Leiden 1911) Zur Bedeutung Sībawaihs für die arabische Grammatiklehre vgl. jetzt Marogy, Amal E. (Hrsg.) : The foundations of Arabic linguistics. Sībawayhi and early Arabic grammatical theory (Leiden 2012)

24 az-Zamachscharī, in: Wikipedia < http://de.wikipedia.org/wiki/Az-Zamachschar%C4%AB> Zugriff 4.10.2013

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Ein bedeutender andalusischer Lexikograph ist Ibn-Sīda (11. Jahrh.).26

Von den Wörterbüchern der arabischen Sprache ist das “Qāmūs al-muhīṭ“ des persischen Gelehrten Fīrūzābādī (14. Jahrh.) eines der bekanntesten.

Ibn-Manẓūr vollendete um 1290 sein Wörterbuch der arabischen Sprache „Lisān al-ʿarab“, welches mit 20 Bänden das umfangreichste war.

Ibn-Duraid verfaßte um 900 außer einem ‚normalen‘ Wörterbuch auch ein genealogisch- etymologisches.

Ǧawālīqī erstellte im 12. Jahrh. sogar ein arabisches Wörterbuch der Fremdwörter.

Bezüglich der Namenkunde hervorzuheben sind das “Muštabih“, ein Verzeichnis

südarabischer Eigennamen von al-Hamdānī (10. Jahrh.), sowie das Kunja-Wörterbuch zu den arabischen Namen von Ibn-al-Aṯīr (12. Jahrh.).

Ein Buch über die Verfeinerung der Redeweise ist das “Kitāb Tahḏīb Iṣlāḥ al-manṭiq“ von at- Tibrizī (11. Jahrh.). Und schon im 9. Jahrh. wandte sich Aḥmad Ibn-Yaḥyā Ṯaʿlab gegen das Eindringen von vulgären, saloppen Neubildungen in die Sprache und kämpfte für ihre

Reinhaltung!

Es gibt sogar eine arabische Bibliographie, und zwar aus dem 12. Jahrh. von Ibn-H̱ air al- Išbīlī.

Weitere sprachwissenschaftliche Autoren sind: al-Hamaḏānī; Ibn-Fāris; Ibn-Mālik; Ibn-al- Qūṭīya; Ibn-Yaʿīš; al-Marzūqī; Mubarrad; al-Laḫmī; as-Suyūṭī; at-Ṯaʿālibī sowie Ṯaʿlab.

Philosophie

In der Sammlung Steiger sind natürlich auch die beiden bekanntesten arabischen Philosophen vertreten: zum einen Abu-'l-Walīd Muḥammad Ibn-Aḥmad Ibn-Muḥammad Ibn-Rušd al- Ḥafīd al-Andalusī, aus Cordoba (12. Jahrh.). Allerdings kennt man ihn hierzulande kaum unter seinem arabischen Namen, sondern in der latinisierten Form Averroes27. Sein „ 'Alam mā ba'd at-tabī'a “ ist ein Kommentar zu Aristoteles' Metaphysik. Averroes übte mit seinen Kommentaren zum Werk des Aristoteles einen großen Einfluss auf die mittelalterliche lateinische Scholastik aus.28 Seine Kommentare wurden bereits 1230 ins Lateinische übersetzt.29

25 "al-Aṣmaʿī", in: Encyclopædia Britannica. Encyclopædia Britannica Online Academic Edition (2013)

<http://www.britannica.com/EBchecked/topic/38758/al-Asmai > (Zugriff 24 Sep. 2013)

26 Haywood, John A. : Arabic lexicography. its history and its place in the general history of lexicography (Leiden 1960) S. 134f.; Haywood, John A : Ibn Sida (D. 458/1066) the greatest Andalusian lexicographer (Madrid 1964)

27 Kügelgen, Anke von : Averroes und die arabische Moderne. Ansätze zu einer Neubegründung des Rationalismus im Islam (Leiden u.a. 1994)

28 Sezgin, Fuat (Hrsg.) : Ibn Rushd in the Western tradition. 4 Bde. (Frankfurt am Main 1999)

29 Zahlten, Johannes, in: Speer, Andreas (Hrsg.): Wissen über Grenzen. Arabisches Wissen und lateinisches Mittelalter (Berlin 2006) S. 720; Sturlese, Loris : Die Philosophie im Mittelalter. Von Boethius bis Cusanus (München 2013) S. 48.

Ansonsten hat Arnald Steiger sein Augenmerk weniger auf die Tradierung der griechischen Literatur durch die Araber gerichtet. Zu nennen sind die arabische Version des Alexanderromans von Callisthenes – vgl. Zuwiyya, Zachary David: The Alexander Romance in the Arabic Tradition, in: A companion to Alexander literature in the Middle Ages (Leiden 2011) S. 73-112 - ferner der Aristoteles-Kommentar von al-Farabi sowie die Übersetzung der Arithmetik des Nicomachus von Gerasa durch Ṯābit Ibn-Qurra und die Bearbeitung von Ptolemäus‘

Geographie durch Ḫwārizmī.

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Sein Werk „Kitāb al- kullīyāt“ ist eine medizinische Enzyklopädie, die das gesamte Wissen der Araber enthält, gegliedert in sieben Teile: Anatomie, Gesundheit, Krankheiten,

Symptome, Drogen und Nahrung, Erhaltung der Gesundheit, Behandlung der Krankheiten.30 1255 ins Lateinische übersetzt mit dem Titel „Coliget“ hatte es großen Einfluß auf die europäische Medizin.31

Der andere Philosoph ist Avicenna (980 – 1037) – eigentlich Ibn-Sīnā - , der sich gleichfalls medizinisch betätigte: sein „Kitāb al- qānūn fi 't-tibb“ ist ebenfalls eine medizinische Enzyklopädie, sogar noch bedeutender als die von Averroes und von noch größerem Einfluß im mittelalterlichen Europa.32

Das Werk „Risālat Ḥaiy Ibn Yaqẓān“ von dem Philosophen Ibn-Ṭufail (12. Jahrh.) fällt aus dem Rahmen des Üblichen, denn es ist ein philosophischer Roman: geschildert wird die autodidaktische Entwicklung eines Kindes, das auf einer Insel ausgesetzt ist, zu einem Philosophen, und zwar zu einem Neuplatoniker. Es handelt sich also um einen arabischen Robinson!

Abu Nasr al-Farabi beschäftigte sich im 10. Jahrh. , beeinflußt von der griechischen Philosophie, mit dem Aufbau eines Bildungsbetriebs33. Er galt als zweiter Aristoteles und beeinflußte stark die mittelalterliche jüdische Philosophie.34

Geschichtsschreibung, Geographie, Reiseberichte

Geschichtsschreibung, Geographie und Reiseberichte nehmen in der Sammlung Steiger den breitesten Raum ein und dokumentieren ebenfalls die Spannweite der arabischen

wissenschaftlichen Gelehrsamkeit:

Epochale Geschichtswerke sind die Weltgeschichten „Tārīẖ al-umam wa'l-mulūk “ von Ṭabarī (838 - 923) und die siebenbändige Weltgeschichte von Ibn-Ḫaldūn (14. Jahrh.) - ein geschichtstheoretisches und - philosophisches Werk. Deren erstes Buch, die „Al-

Muqaddima“, ist nahezu genauso bedeutend wie die übrigen Teile. Ibn-Ḫaldūn sieht die Grundlagen der historischen Entwicklung in wirtschaftlichen und sozialen Strukturen. Seine Denkweise wird zu Recht als soziologisch bezeichnet.35

Eine Weltgeschichte, von Anbeginn der Welt an, ist das „Kitāb murūǧ aḏ-ḏahab wa-maʿādin al-ǧauhar“ von al-Masʿūdī aus dem 10. Jahrh. Er betont, mehr als 80 historische Bücher

30 Urvoye, Dominique: Averroes et la medicine < cehm.toulouse.free.fr/fichier/T132.doc> (Zugriff 24.9.2013)

31 Vgl. z.B.: Liber de medicina Averoys qui dicitur Coliget (Ferrara 1482)

32 Zu Avicennas Philosophie und zu seinem überragenden Einfluß auf die christliche und jüdische Geisteswelt vgl. den jüngsten Sammelband: Adamson, Peter (Hrsg.) : Interpreting Avicenna (Cambridge 2013). - Zu Avicennas Leben und Werk s. zuletzt Häfele, Arnulf : Giorgones Himmel. Das Gemälde mit den drei Philosophen als Grenzerfahrung der Ikonographie (Hildesheim u.a. 2013) S. 165-186. 221ff. ; Häfele identifiziert die orientalische Figur auf Giorgones Bild als Avicenna.

33 Günther, Sebastian: „Das Buch ist ein Gefäß gefüllt mit Wissen und Scharfsinn“, in: Gemeinhardt, Peter;

Günther, Sebastian (Hrsgg.) : Von Rom nach Bagdad. Bildung und Religion von der römischen Kaiserzeit bis zum klassischen Islam (Tübingen 2013) S. 363. 369f.

34 Influence of Arabic and Islamic philosophy on Judaic thought, in: Stanford Encyclopedia of Philosophy (2011) http://plato.stanford.edu/entries/arabic-islamic-judaic/

35 Encyclopaedia of Islam. Bd. 3 (Leiden 1971) S. 830 ; Pätzold, Mathias : Religion, Gesellschaft und Geschichte in der "Muqaddima" des arabisch-islamischen Denkers Ibn Ḫaldūn (1332 - 1406); Ibn-Ḫaldūn, ʿAbd-ar-Raḥmān Ibn-Muḥammad; Giese, Alma (Hrsg.) : Die Muqaddima : Betrachtungen zur Weltgeschichte . Aus dem Arabischen übertragen und mit einer Einführung von Alma Giese (München 2011)

(9)

ausgewertet zu haben. Sein Werk enthält eine Fülle von Details, z.B. über das Perlentauchen im Persischen Golf, Bernstein in Ostafrika oder die Landwege nach China.36

Ibn-Qutaiba verfaßte im 9. Jahr. ein regelrechtes Handbuch der Geschichte, das „Kitāb al- Maʿārif“.

Eine Geschichte der arabischen Herrscher, mit vielen Episoden aus ihrem Leben, liegt von Ibn-aṭ-Ṭiqṭaqā aus dem 13. Jahrh. vor.

Balāḏurī’s „Kitāb futūḥ al-buldān“ ist ein wichtiges Grundlagenwerk zur arabischen Expansion der Frühzeit (9. Jahrh.). Speziell über die Eroberung Spaniens schrieb Ibn-al- Qūṭīya im 10. Jahrh.

Mehrere Historiker schrieben über den Maghreb und Al-Andalus:

Ibn-ʿIḏārī al-Marrākušī (13. Jahrh.) das „Kitāb al-Bayān al-muġrib fī aḫbār mulūk al- Andalus wa'l-Maġrib“ ; Ṣāliḥ Ibn-ʿAbd-al-Ḥalīm al-Ġarnāṭī die Herrschergeschichte des Maghreb, die von 788 bis 1326 reicht37.

Auch Ibn-al-Aṯīr 1160 - 1232) und Ibn-Abī-Zarʿ (14. Jahrh.) verfaßten eine Geschichte des Maghreb.

Abd-al-Wāḥid al-Marrākušī schrieb eine Geschichte der Almohadendynastie (1130 – 1269), deren Herrschaft Marokko und Spanien umfaßte.

Von Ibn-Tūmart (1092 – 1130), dem Begründer der Almohadendynastie38, der sich als Mahdi sah, liegt seine Lehre vor, das „Kitāb Aḫbār al-Mahdī Ibn Tūmirt wa-ibtidāʾ daulat al- muwaḥḥidīn“. Er ging von einem strengen, puritanischen Gottesbild aus.

Ein relativ später Historiker ist al-Maqqarī, der in der 1. Hälfte des 17. Jahrh. eine zehnbändige Geschichte des islamischen Spanien schrieb.

Arnald Steiger sammelte aber auch Geschichtswerke über Ägypten:

z.B. die Geschichte der Mamlukenherrschaft von Ibn-Faḍlallāh al-ʿUmarī (14. Jahrh.); oder das umfangreiche Werk zur Geschichte und historischen Landeskunde Ägyptens von Maqrīzī (15. Jahrh.); die Geschichte Ägyptens von Ibn-Saʿīd (13. Jahrh.) sowie die von Ibn-Iyās um 1500 verfaßte umfangreiche zeitgenössische Chronik Ägyptens.

Eine Geschichte des südarabischen Königreichs der Himyariten gibt es von Ibn-Hišām aus dem 9. Jahrh. Mit der südarabischen Landeskunde hat sich auch Našwān Ibn-Saʿīd al-Ḥimyarī um 1100 befaßt.

Das wichtigste Werk zur vorislamischen Religion Arabiens stammt von al-Kalbī (um 800).39 Ein Dokument für die ‘weltumspannenden‘ Kontakte der mittelalterlichen arabischen Welt sind die bereits im Jahre 851 gesammelten Nachrichten über die Beziehungen zwischen Indien und China im “Aḫbār aṣ-Ṣīn wa'l-Hind“. Diese geben auch wertvolle Auskunft über den damaligen Stand der Seefahrt.

Zahlreich sind die historischen Biographien zu Persönlichkeiten oder Gelehrten des islamischen Spaniens oder von Nordafrika; erwähnt seien die Autoren ad-Ḍabbī; Ibn-al-

36 "al-Masʿūdī."in: Encyclopædia Britannica Online (2013)

<http://www.britannica.com/EBchecked/topic/368842/al-Masudi> (Zugriff 2. 10. 2013)

37 In den meisten Bibliothekskatalogen wird dieses Werk dem Ibn-Abī-Zarʿ zugeordnet.

38 Brunschvig, Robert : Sur la doctrine du Mahdī ibn Tū mart, in: Arabica 2 (1955) S. 137-149

39 Çinar, Hüseyin İlker : Die Religionen der Araber vor und in der frühislamischen Zeit (Wiesbaden 2007)

(10)

Abbār; Ibn-al-ʿArabī; Ibn-Baškuwāl; Ibn-al-Faraḍī; Ibn-Ḥaiyān; Ibn-H̱ āqān; Ibn-az-Zubair ; al-Mālikī.

Das “Kitāb at-Takmila“ von Ibn-al-Abbār stellt eine Ergänzung zum biographischen Lexikon von Ibn- Baškuwāl dar.

Ähnlich umfangreich ist das Spektrum der geographischen Abhandlungen:

Globale Werke sind z.B. die Beschreibung der islamischen Welt, das “ Kitāb Aḥsan at- taqāsīm fī maʿrifat al-aqālīm “ von al- Muqaddasī (10. Jahrh.), das Arnald Steiger in drei Ausgaben besaß, oder die Weltbeschreibung “Kitāb Nuzhat al-muštāq fi 'ḫtirāq al-āfāq“, welche Idrīsī , der bedeutendste arabische Geograph, auf Veranlassung des sizilischen Normannenkönigs Roger II. im 12. Jahrh. verfasst hat, und in der sogar der Beschreibung Mittel- und Nordeuropas breiter Raum gewidmet wird.

Auch al-Iṣṭaḫrī (10. Jahrh.) beschrieb die gesamte islamische Welt und stattete sein Werk

„Kitāb Masālik al-mamālik“ mit Karten aus, darunter einer Weltkarte, mit Mekka und Arabien im Zentrum.40

Zwei umfangreiche geographische Enzyklopädien verfaßte um 1200 Yāqūt Ibn-ʿAbdallāh ar- Rūmī.

Das „Kitāb Ṣūrat al-arḍ“ von Ḫwārizmī (10. Jahrh.) ist eine Bearbeitung von Ptolemäus‘

Geographie und enthält die Koordinaten von Städten und anderen Punkten.

Suhrāb sammelte im 10. Jahrh. in seinem Werk die Koordinaten von 492 Orten und gab Anleitungen zur Erstellung einer rechteckigen Weltkarte.41

Auch die Beschreibungen einzelner Länder offenbaren eine weite Spannbreite: Erwähnt seien Einzelberichte wie die über Nordafrika, das “Kitāb al- Muġrib fī ḏikr bilād Ifrīqīya wa'l- Maġrib“ von Abū-ʿUbaid al-Bakrī (11. Jahrh.) oder die Beschreibung Indiens, das “Tārīḫ al- Hind“ des Universalgelehrten al-Bīrūnī (1. Hälfte 11. Jahrh.).

Das Werk “al-Iklīl” von Hamdānī (10. Jahrh.) ist gewissermaßen eine Enzyklopädie zu Arabien in geschichtlicher, philologischer, geographisc her und topographischer Hinsicht.

Besonders faszinierend sind die Reiseberichte von Ibn-Baṭṭūṭa aus dem 14. Jahrh. mit dem Titel “Tuḥfat an-nuẓẓār fī ġarā'ib al-amṣār wa-'aǧā'ib al-asfār“, der nicht nur die damalige arabische Welt und Kleinasien bereiste, sondern darüber hinaus auch Südrussland,

Afghanistan, Indien, Sumatra und China!42

Unter anderem besuchte er auch die Malediven, wo er sich längere Zeit aufhielt und sogar ein Richteramt inne hatte. In seiner anschaulichen Art schildert er Land und Leute, Sitten und Gebräuche. Hier eine Kostprobe: "Die Frauen des Archipels verschleiern sich nicht, nicht einmal ihre Herrscherin tut es. Sie kämmen ihr Haar und stecken es an einer Stelle zusammen.

Die meisten tragen nur einen Schurz, der sie vom Nabel bis zum Boden bedeckt, während der übrige Teil ihres Körpers unverhüllt bleibt. So erscheinen sie auf den Basaren. Als ich das Richteramt erhielt, war ich bestrebt, dieser Gewohnheit ein Ende zu setzen und befahl den Frauen, sich anzuziehen, setzte mich aber nicht durch."43

40 Les mappemondes en terre d’Islam : al-Istakhrî < http://expositions.bnf.fr/marine/grand/por_110.htm>

(Zugriff 2.10.2013)

41 Rapoport, Yossef ; Savage-Smith, Emilie : The Book of Curiosities and a unique map of the world, in:

Talbert, Richard J. A (Hrsg.) : Cartography in Antiquity and the Middle Ages. Fresh Perspectives, New Methods (Leiden 2008) S. 129. 136f.

42 Ausgesprochen spannend zu lesen in der neuen Übersetzung von Hans D. Leicht : Reisen ans Ende der Welt.

durch Afrika und Asien, 1325 – 1353 (Wiesbaden 2013)

43 Voyages d'Ibn Batoutah. Bd. 4 (Paris 1879) S. 122f. (hier aus dem Französischen übersetzt)

(11)

Ibn-Ǧubair reiste im 12. Jahrh. als Mekkapilger von Spanien über Ägypten nach Arabien, weiter zu den Kalifen nach Baghdad, zum Lateinischen Königreich Jerusalem sowie ins normannische Sizilien und verfaßte darüber einen Reisebericht.

Ebenfalls der Bericht eines Mekkapilgers ist der Reisebericht über Arabien von Ibn-al- Muǧāwir aus dem 13. Jahrh.

Ibn-Ḥauqal berichtet im 10. Jahrh. in seinem Werk von seinen ausgedehnten Reisen durch die islamische Welt, die er von Bagdhad aus sowohl nach Westen als auch nach Osten (bis nach Mittelasien) unternahm.

Staatslehre und Verwaltung

Ibn-Mammātī verfaßte sein „Kitāb Qawānīn ad-dawāwīn“ als Handbuch für die Verwaltungsbeamten Ägyptens. Es ist eine Fundgrube für Verwaltung, Wirtschaft und Landwirtschaft Ägyptens im späten 12. Jahrhundert. So enthält es die älteste Beschreibung des Katastersystems.44

Qalqašandī ‘s Werk aus der Zeit um 1400 zur Kanzleikunst ist eine wichtige Quelle für die frühe Zeit der Mameluken in Ägypten und ihre außenpolitischen Beziehungen45.

Bemerkenswert sind auch seine Anleitungen zur Verfassung und Decodierung von Geheimschriften.46

„Die Leuchte der Könige“ von Ṭurṭūšī (um 1100) kann man als ‘Fürstenspiegel’ bezeichnen.

Fiqh-Literatur / Rechtswissenschaft

Die Gattung der Fiqh-Literatur ist vertreten mit den Autoren Abū'l-Barakāt Hasan Ibn-ʿUmār und Ibn-Qutaiba.

Zur juristischen Literatur zählen auch die ḥisba-Manuals, wie dasjenige von as-Saqaṭī (um 1100): es ist eine verwaltungsrechtliche Abhandlung, die sich mit dem Register- und Verrechnungswesen beschäftigt. Der Begriff ḥisba ist vieldeutig und meint öffentliche Pflichten im weitesten Sinne, kann sich aber auf viele Bereiche erstrecken.47

Als Beispiel für eine spezielle islamische Rechtsüberlieferung kann aus der Sammlung Steiger das „al-Muḫtaṣar“ von Ḫalīl Ibn-Isḥāq al-Ǧundī (14. Jahrh.) in der französischen

Übersetzung „Abrégé de la loi musulmane selon le rite de l'Imâm Mâlek” angeführt werden.

44 Vgl. dazu ausführlich den Artikel zu Ibn Mammātī in: The Filāḥa Texts Project. The Arabic Books of Husbandry < http://filaha.org/author_ibn_mammati.html> (Zugriff 19.9.2013)

45 Bosworth, C.E. : Some historical gleanings from the section on symbolic actions in Qalqašandī's Subh Al- a'Ša, in: Arabica 10 (1963) S. 148-153; Christen und Muslime in der Capitanata im 13. Jahrhundert (= AHF- Information Nr. 126 vom 12.09.2012), S. 1

< http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2012/126-12.pdf>

46 Bosworth, C.E.: The Section on codes and their decipherment in Qalqashandi’s Ṣubḥ al-aʿshā, in: Journal of Semitic Studies 8 (1963) S. 17-33

47 Abdelsalam, Ahmed : The Practice of violence in the "ḥisba"-Theories, in: Iranian Studies 38 (2005) S. 547- 554

(12)

Astronomie

Die mittelalterliche arabische Wissenschaft beschäftigte sich aber nicht nur mit der Erde, sondern auch mit dem Kosmos. Das wichtigste Werk zur Kosmographie ist die von Qazwīnī (13. Jahrh.), eine Beschreibung aller Wunderdinge des Himmels und der Erde.48

Die Forschungen zur Sternkunde haben im christlichen Abendland kaum etwas

Vergleichbares. Stellvertretend für vieles aus der Sammlung Steiger seien hier aufgeführt: die Beschreibung der Fixsterne „Ṣuwar al-kawākib“ von ʿAbd-ar-Raḥmān aṣ-Ṣūfī (10. Jahrh., worin er die 48 wichtigsten Sternbilder beschreibt und von jedem zwei Abbildungen bringt:

“Die erste zeigt das Sternbild so, wie wir es am nächtlichen Himmel sehen, während die zweite darstellt, wie es auf dem Himmelsglobus erscheint.“49 oder die astronomischen Tafeln des al-Ḫwārizmī (9. Jahrh.), worin er seine Rechenmethode auf die Sternkunde anwandte. Ja sogar über die Natur der Flecken auf der Oberseite des Mondes machte man sich schon früh Gedanken, wie das gleichnamige Werk von Ibn-al-Haiṯam aus der Zeit um 100050 beweist.

Der Einfluss der arabischen Astronomie auf den Westen läßt sich sogar bis zur Reichenau verfolgen, wie dies Arno Borst nachgewiesen hat51!

Ibn-al-Bannāʾ erstellte einen astronomischen Kalender in Almanachform, der auch metereologische Vorzeichen enthält. Anstelle der christlichen Heiligen nimmt er die Todesdaten muslimischer Märtyrer. Dieser Kalender ist auch eine wichtige Quelle für die mittelalterliche Landwirtschaft im Maghreb.52

Die Astronomie war aber auch eminent wichtig für die Seefahrt, auf welcher die Araber einen hohen Kenntnisstand hatten53, wie aus der Sammlung Steiger die mit Quellen unterlegte Studie „Instructions nautiques et routiers arabes et portugais des 15. et 16. siècles“

verdeutlicht.

Mathematik

Die astronomischen Forschungen waren nicht möglich ohne eine hochentwickelte Mathematik. Der berühmteste Mathematiker ist al-Ḫwārizmī, auf dessen grundlegendes

48 Hees, Syrinx von : Enzyklopädie als Spiegel des Weltbildes. Qazwīnīs Wunder der Schöpfung; eine Naturkunde des 13. Jahrhunderts (Wiesbaden 2002) -

S. 109ff. zur terminologischen Problematik von ‘Kosmographie‘ und ‘Geographie‘.Das zweite Werk von Qazwīnī ist eine Geographie.

49 Hehmeyer, Ingrid: Denker und Tüftler, in: Gemeinhardt, Peter; Günther, Sebastian (Hrsgg.) : Von Rom nach Bagdad. Bildung und Religion von der römischen Kaiserzeit bis zum klassischen Islam(Tübingen 2013) S. 351- 353

50 Zu seiner Biographie und zu seinem Werk, dessen Bedeutung vor allem auf der Optik, auch des menschlichen Auges, liegt: Hehmeyer, Ingrid: Denker und Tüftler, in: Gemeinhardt, Peter; Günther, Sebastian (Hrsg.) : Von Rom nach Bagdad. Bildung und Religion von der römischen Kaiserzeit bis zum klassischen Islam (Tübingen 2013) S. 333-337

51 Borst, Arno : Wie kam die arabische Sternkunde ins Kloster Reichenau? (= Konstanzer Universitätsreden.

169) (Konstanz 1988); ders.: "Astrolab und Klosterreform an der Jahrtausendwende", in: Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1989).

52 Ibn al-Bannā’, in: The Filaha Texts Project < http://filaha.org/author_ibn_al_banna.html> (Zugriff 30.9.2013)

53 Tolmacheva, Marina : On the Arab system of nautical orientation, in: Arabica 27 (1980) S. 180-192 ; Histoire des sciences arabes. 1: Astronomie, théorique et appliquée (Paris 1997)

(13)

Werk „Al-Kitāb al-muḫtaṣar fī ḥisāb al-ǧabr wa-'l-muqābala“ unsere Bezeichnung

"Algebra" zurückgeht54.

Medizin und Pharmazie

Die Sammlung Steiger dokumentiert sehr gut den hohen Stand, den die arabische Medizin und Arzneimittelkunde im Mittelalter innehatten. Beschreibungen der Anatomie und der Krankheitsbilder, Ratschläge zur Behandlung, die genaue Darstellung der Heilstoffe von Pflanzen sowie die Rezepturen von Arzneimitteln ergeben ein anschauliches, für uns heute vielleicht manchmal bizarr anmutendes Bild.

Die beiden bedeutendsten Werke von Averroes und von Avicenna wurden oben bei

‚Philosophie‘ bereits genannt. Ein weiteres umfangreiches Allgemeinwerk ist das “Kitāb aḏ- ḏaḫı̄ ra fı̄ ʿilm aṭ-ṭibb“, das “Buch der Schätze in der Medizin“, des Ṯābit Ibn-Qurra aus dem 9. Jahrh. Dieses Buch ist eines der frühesten medizinischen Werke der arabischen Kultur.

Beieinflußt von Galen, behandelt Ṯābit in 31 Kapiteln die Krankheiten des menschlichen Körpers. Er war selbst Arzt in Baghdad und Universalwissenschaftler: sein Oeuvre umfaßte 200 Bücher, wovon 40 der Medizin gewidmet sind!55

Einen Eindruck davon, wie viele bedeutende Ärzte es gab, vermittelt die Biographie des Ibn- Abī-Uṣaibiʿa bereits aus dem 13. Jahrhundert.

Die Abhandlung des syrisch-christlichen Arztes Ḥunain Ibn-Isḥāq aus dem 9. Jahrh. über das Auge ist das älteste opthalmologische Werk. 56

Spezielle Untersuchungen zur Augenheilkunde sind ferner das “Kitāb al- Muršid fi 'l-kuḥl“

des spanisch- arabischen Autors Muḥammad Ibn-Qassūm al- Ġāfiqī (12. Jahrhundert)57 sowie das Werk des Alcoatin (um 1159).

Al-Ġāfiqī aus Cordoba verfaßte im 12. Jahrh. ein alphabetisch angeordnetes Kompendium der Arzneimittel (Pharmakopöe), mit den Synonymen der Begriffe aus anderen Sprachen.

Barhebraeus erstellte davon eine abgekürzte Version.58

Yūsuf Ibn-ʿUmar Ibn-ʿAlī Rasūl schrieb im 13. Jahrh. ebenfalls eine Pharmakopöe mit dem suggestiven Titel „Das verläßliche Buch über einfache Heilmittel“.

Eine alphabetische Zusammenstellung der Heilmittel aus dem Pflanzen- , Tier- und sogar Mineralienreich ist das “Kitāb al-Ǧāmiʿ li-mufradāt al-adwiya wa'l-aġḏiya“ von Ibn-al- Baiṭār (1. Hälfte 13. Jahrh.) aus Malaga.

Das späteste Werk der Sammlung Steiger ist ein Handbuch der medizinischen Drogenkunde des um 1600 gestorbenen Anṭākī.

54 Zu diesem und zu vielen anderen arabischen Wörtern im Deutschen vgl. die anschauliche Zusammenstellung von Unger, Andreas : Von Algebra bis Zucker. arabische Wörter im Deutschen. 2. Aufl. (Stuttgart 2013)

55 Prioreschi, Plinio : A History of medicine. Byzantine and Islamic medicine. Bd. 4 (Omaha 2001) S. 386f.

56 Eastwood, Bruce S. : The elements of vision. a micro-cosmology of galenic visual theory according to Hunayn Ibn Isḥāq (Philadelphia 1982)

57 Arnelli, T., "al-G̲ h̲ āfiḳī", in: Encyclopaedia of Islam, Second Edition. Brill Online, 2013.

<http://referenceworks.brillonline.com/entries/encyclopaedia-of-islam-2/al-ghafiki-SIM_2442>

58 Dietrich, A., "al-G̲ h̲ āfiḳī.", in: Encyclopaedia of Islam, Second Edition. Brill Online, 2013.

<http://referenceworks.brillonline.com/entries/encyclopaedia-of-islam-2/al-ghafiki-SIM_8557>

(14)

Den hohen Stand der arabischen Heilkunde verdeutlicht auch der große Einfluß, den sie auf die erste medizinische Schule Europas ausgeübt hat, die im 9. Jahrhundert in Salerno gegründet wurde.59

Botanik, Zoologie, Geologie

Auch auf diesen Gebieten waren die Leistungen der Araber beachtlich, wie Bücher des Nachlasses von Arnald Steiger belegen:

z.B. das Pflanzenbuch “Kitāb an- Nabāt“ des Abū-Ḥanīfa ad-Dīnawarī aus dem 9.

Jahrhundert mit seiner systemastischen Beschreibung der Pflanzen60 oder das botanische Lexikon zu den Bäumen von Ibn-Ḫālawaih (10. Jahrh.).

Das zoologische Lexikon “Ḥayāt al-ḥayawān“ von ad- Damīrī (14. Jahrh.) ist weniger naturwissenschaftlich als ethnographisch: es enthält z.B. Tiernamen und Etymologie oder Passagen von Dichtern über Tiere. Es ist eine „Fundgrube für Folklore, Überlieferung, Volksmedizin und Rassenpsychologie“. 61

Bemerkenswert ist auch die Abhandlung über Edelsteine “Nuḫab aḏ-ḏaḫāʾir fī aḥwāl al- ǧawāhir“, die Ibn-al-Akfānī in der 1. Hälfte des 14. Jahrh. verfasste.

Landwirtschaft und Pferdezucht

Den hoch entwickelten Stand der Landwirtschaft dokumentiert das Lehrbuch “Kitāb al- filāḥa“ des andalusischen Autors Ibn-al-ʿAuwām vom Ende des 12. Jahrhunderts.

Auch kulturhistorisch bedeutsam sind zwei Abhandlungen aus dem 9. Jahrhundert über die hohe Kunst der Pferdezucht bei den Arabern: das “Kitāb Nasab al-ḫail fi 'l-ǧāhilīya wa'l- islām wa-aḫbāruhā“ von al- Kalbī und das “Kitāb Asmāʾ ḫail al-ʿrab wa-fursānihā“ von Ibn-al-Aʿrābī. Auch Ibn-Huḏail al-Andalusī verfaßte im 14. Jahrh. ein Werk über die Pferdezucht.

Ein neueres hippologisches Werk, in dem auch die Stellen aus der älteren Dichtung über Pferde zusammengetragen sind, ist das „Kitāb ʿIqd al-aǧyād fi 'ṣ-ṣāfināt al-ǧiyād“ von al- Ǧazāʾirī.

Schach

Das Schachspiel kam über die Araber nach Europa: die Sammlung Steiger enthält das zweibändige „Kitāb fi 'l-šaṭranǧ wa-manṣūbātihī wa-milḥihī“.

Kochbücher

Seltenheitswert hat ein historisches Kochbuch der Sammlung Steiger aus der Abbasidenzeit mit dem Titel “Kitāb aṭ-Ṭabīḫ“ . Die schriftliche Zusammenstellung der sicher mündlich tradierten Rezepte nahm Ibn-al-Karīm al-Baġdādī vor, der von 1184 bis 1240 lebte.

59 Zur Schule von Salerno vgl. Kristeller, Paul Oskar:The School of Salerno, in: ders., Studies in Renaissance Thought and Letters (Rom 1956) S. 495-583; Baader, Gerhard: Die Schule von Salerno, in: Medizinhistorisches Journal 13 (1978), S. 124-145

60 Bauer, Thomas : Das Pflanzenbuch des Abū Ḥanīfa ad-Dīnawarī . Inhalt, Aufbau, Quellen (Wiesbaden 1988)

61 Wahb Ibn-Munabbih: Der Heidelberger Papyrus PSR Heid Arab 23 (Wiesbaden 1972) S. 226

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Jünger, nämlich von 1940, ist das Kochbuch „Muršid aṭ-ṭabbāḫīn“.

Jüdische und syrische Autoren in arabischer Sprache

In der mittelalterlichen arabischen Welt lebten auch zahlreiche jüdische und syrische Autoren, die ebenfalls in der Sammlung Steiger vertreten sind. Im Zusammenhang dieses Beitrags sollen nur vier hervorgehoben werden, weil sie Werke nicht oder nicht nur in ihrer hebräischen oder syrischen Muttersprache verfassten, sondern auf Arabisch:

Der aus Cordoba stammende jüdische Grammatiker Yônā Ibn-Ǧanāḥ (1. Hälfte 11. Jahrh.) schrieb seine Grammatik der hebräischen Sprache auf Arabisch, mit dem Titel “ Kitāb al- lumaʿ“.

Yefet ben ʿAli ha-Leṿi (10. Jh.) verfaßte seinen Kommentar zum Buch Daniel auf Arabisch.

Und der jüdische Arzt und Philosoph Abū-ʿImrān Mūsā Ibn-ʿUbaidallāh al-Israʾīlī al-Qurṭubī (12. Jahrh.) schrieb seine Erklärung der Heilpflanzennamen auf Arabisch : „Šarḥ asmāʾ al- ʿuqqār“.

Unter diesem Namen kennt ihn im Westen kaum jemand, denn geläufig ist nur sein Name Maimonides!

Der syrische Autor Barhebraeus (13. Jahrh.) verfaßte sein Geschichtswerk „Kurze Geschichte der Staaten“ auf Arabisch mit dem Titel “ Tārīḫ muḫtaṣar ad-duwal“. Ferner edierte er auf Arabisch eine Kurzfassung des Heilmittelbuches “Kitāb ǧāmiʿ al-mufradāt“ des Aḥmad Ibn-Muḥammad al- Ġāfiqī, (gestorben 1182).

Christlich-arabische Autoren

Belege für Toleranz sind auch christliche Autoren des islamischen Mittelalters:

Al-Aẖṭal (640 - circa 723), der als Meister der Qasidendichtung gilt, war sogar Hofdichter der Umayyaden.62

Ḥunain Ibn-Isḥāq war Arzt und schrieb das oben erwähnte älteste augenkundliche Werk.

“ Kalı̄ la wa-Dimna“

Zum Abschluß sei noch ein Werk der Sammlung Steiger vorgestellt, mit dem es eine ganz besondere Bewandtnis hat: Es handelt sich um eine Fabelsammlung, die im Laufe der Geschichte von einer Kultur zur nächsten ‘wanderte‘ und somit von einer Sprache in die andere übertragen wurde. Hierbei kann man nicht einfach von ‘übersetzen‘ reden, denn meist wurden die Fabeln bearbeitet und abgeändert. Es wurden Teile hinzugefügt, bis ihre fremde Herkunft nahezu verborgen war und sie wie etwas Einheimisches erschienen. Daher erhielt diese Fabelsammlung auch oft einen neuen Namen. Bibliothekarischerseits hat man den arabischen Titel “ Kalı̄ la wa-dimna“ als ‘Einheitssachtitel‘ gewählt. Dies sind die Namen zweier Schakale, die in den Erzählungen eine Rolle spielen. Die arabische Fassung des Ibn-al- Muqaffaʿ aus dem 8. Jahrhundert geht über eine verloren gegangene mittelpersische Fassung auf eine ebenfalls verlorengegangene altindische Fabelquelle zurück, die dem Bī dpāī

62 Brinkmann, Stefanie : Al-Aẖṭal - Dichter der Umaiyaden. Untersuchungen zu Bau, Funktion und Rezeption von al-Aẖṭals ẖaffa l-qaṭīn (Frankfurt am Main [u.a.] 2005)

(16)

zugeschrieben wird. Auch das “Pañcatantra“, eine jüngere Sanskritversion des Viṣṇuśarmā, geht auf diese Quelle zurück. Die arabische Fassung diente ihrerseits als Vorlage für

zahlreiche weitere Versionen (Abb. 1)

.

63

Abb. 1: Überlieferungsstemma des“ Kalı̄ la wa-Dimna“

Entsprechend der Beliebtheit dieses Werkes kann man gewissermaßen von einem

multikulturellen Bestseller sprechen oder aber auch von einem eindrucksvollen Dokument für frühe Globalisierung.64

63 Anläßlich der Bearbeitung von „Kalila wa-Dimna“ sandte mir Frau Dr. Kellermann vom damaligen Tübinger Sondersammelgebiet Vorderer Orient dankenswerterweise das hier abgebildete Überlieferungsschema zu.

64 Zuletzt hat sich Hans-Jörg Döhla in seiner Zürcher Dissertation umfassend mit den Überleiferungssträngen beschäftigt: Döhla, Hans-Jörg : El libro de Calila e Dimna (1251). Nueva edición y estudio de los dos manuscritos castellanos (Zaragoza 2009)

(17)

Verzeichnis der arabischen Literatur der Sammlung Steiger

ʿAbd-al-Ḫāliq Ḫadīl ad-Dabbāġ : Muʿǧam amt̮ āl al-Mūṣul al-ʿāmmīya (Mosul 1956)

(Sammlung von irakisch-arabischen Sprichwörtern aus Mossul) ʿAbd-al-Laṭīf, Muḥammad Fahmī : Abū-Zīr al-Hilālī

( moderne Adab-Literatur) (Miṣr 1946)

ʿAbd-al-Laṭīf al-Baġdādī (1162 – 1231) : Muḫtaṣar aḫbār miṣr. Abdollatiphi historiae Aegypti compendium. Arabice et Latine

(Oxford 1800)

ʿAbd-ar-Raḥmān (Córdoba, Kalif 889 - 961) : Una crónica anónima de ʿAbd al-Raḥmān III al-Nāṣir. Editada por primera vez y traducida, con introduccion, notas e índices, por E. Lévi- Provençal ...

(Madrid 1950)

ʿAbd-ar-Raḥmān aṣ-Ṣūfī, Ibn-ʿUmar (903 - 986) : Description des étoiles fixes. composée au milieu du dixième siècle de notre ère par l'astronome persan Abd-al-Rahman al-Sûfi.

Traduction littérale de 2 manuscrits arabes de la Bibliothèque Royale de Copenhague et de la Bibliothèque Impériale de St. Pétersbourg, avec des notes par H. C. F. C. Schjellerup

(=Ṣuwar al-kawākib <frz.>) (S[ain]t.-Pétersbourg 1874)

Abd-al-Wāḥid al-Marrākušī (1185 - 1250) : Kitāb al- Muʿǧib fī talḫīṣ aḫbār al-Maġrib. The history of the Almohades.

Arabisch Leiden 1881)

ʿAbīd Ibn-al-Abraṣ (circa 500 - circa 550) ; ʿĀmir Ibn-aṭ-Ṭufail (Anfang 7. Jahrh.) : The Dīwāns of ʿAbīd Ibn al-Abraṣ, of Asad, and ʿĀmir Ibn aṭ-Ṭufail, of ʿĀmir Ibn Ṣaʿṣaʿah.

Arabisch u. englisch (Leyden 1913)

Abū-ʿAlī al-Qālī, Ismāʿīl Ibn-al-Qāsim (893 - 967) : Indices to the poetical citations in the Kitāb al- Amālī of Abū ʿAlī Ismāʿī l Ibn al-Ḳasim al-Ḳāli

(Leiden 1913)

Abū'l-Barakāt Hasan Ibn-ʿUmār : Matn nūr al-īḍāḥ fī'l-fiqh (Miṣr 1906)

( Fiqh-Literatur)

Abū-Ḏuʾaib (gestorben 649) : Dīwān Abī Ḏuʾaib. Der Diwan des Abu Ḏuʾaib, hrsg. u. übers.

von Joseph Hell (Hannover 1926)

(bedeutendster Dichter des Stammes der Huḏailiten)

(18)

Abu-ʾl-Faraǧ al-Iṣfahānī, ʿAlī Ibn-al-Ḥusain (897 - 967) : Kitāb al-Aġānī. 22 Bde.

(Leiden 1887-1900) („Buch der Lieder“)

Abu-'l-Fidāʾ Ismāʿīl Ibn-ʿAlī (1273 - 1331) : Kitāb taqwīm al-biladān (Paris 1840)

(geographisches Werk)

Abu-'l-Fidāʾ Ismāʿīl Ibn-ʿAlī : Kitāb Taqwīm al-buldān. Géographie d'Aboulféda, traduite de l'arabe en français. 3 Bde.

(Paris 1848. 1883)

Abū-Ḥanīfa ad-Dīnawarī, Aḥmad Ibn-Dāwūd (gestorben ca. 904) : Kitāb an- Nabāt. the book of plants.

arabisch

(Wiesbaden 1953) (botanisches Werk)

Abū-Tammām Ḥabīb Ibn-Aus aṭ-Ṭāʾī (806 - 846) [Hrsg.] : Hamâsa oder die ältesten

arabischen Volkslieder, gesammelt von Abu Temmām, übersetzt und erläutert von Friedrich Rückert. 2 Bde.

(Stuttgart 1846)

Abū-ʿUbaid al-Bakrī, ʿAbdallāh Ibn-ʿAbd-al-ʿAzīz (1040 - 1094) : Kitāb al- Muġrib fī ḏikr bilād Ifrīqīya wa'l-Maġrib. Description de l'Afrique septentrionale par Abou-Obei͏̈ d-el- Bekri.

Texte arabe revu sur 4 manuscrits et publié ... par le Bon de Slane (Alger 1911)

Abū-ʿUbaid al-Bakrī, ʿAbdallāh Ibn-ʿAbd-al-ʿAzīz : Description de l'Afrique septentrionale.

par el-Bekri. Traduite par Mac Guckin de Slane (Alger 1913)

Aḫbār maǧmūʿa fī fatḥ al-Andalus wa-ḏikr umarāʾihā wa'l-ḥurūb al-wāqiʿa bihā bainahum.

Ajbar machmuâ (coleccion de tradiciones); crónica anónima del siglo XI.

arab. u. spanisch (Madrid 1867)

(andalusische Chronik des 11. Jahrh.)

Aḫbār aṣ-Ṣīn wa'l-Hind. Relation de la Chine et de l'Inde, rédigée en 851. Texte établi, traduit et commenté par Jean Sauvaget

(Paris 1948)

Ahlwardt, Wilhelm (1828 - 1909) [Hrsg.] : The Divans of the six ancient arabic poets Ennabiga, 'Antara, Tharafa, Zuhair, Alqama and Imruulqais

(London 1870)

Aḫṭal, Ġiyāṯ Ibn-Ġauṯ al- (640 - circa 723) : Dîwân Al-Aḫṭal. 6 Bde.

(Beyrouth 1891-1925)

(Sammlung der Gedichte eines christlich-umayyadischen Hofdichters)

(19)

Aʿlām al-lubnānīyīn fī naḥdat al-ādāb al-ʿarabīya (Bairūt 1948)

(Anthologie arabischer Schriftsteller aus dem Libanon)

Alcoatin (um 1159) : Libre de la figura del uyl. Alcoatí. Text català traduit de l'àrab per Joan Jacme

(Barcelona 1933)

(Werk zum Auge und zur Augenheilkunde) Alf laila wa-laila. 4 Bde. (al-

Qahira 1297 = 1919)

ʿAlqama Ibn-ʿAbada (560 - 620) : Šiʿr ʿAlqama Ibn-ʿAbada al-Faḥl (Leipzig 1867)

(Diwan des vorislamischen Dichters ʿAlqama)

ʿAlqama Ibn-ʿAbada ; Aʿlam aš-Šantamarī, Yūsuf Ibn-Sulaimān al- (1019 - 1083) : Šarḥ Dīwān ʿAlqama Ibn-ʿAbada at-Tamīmī al-mašhūr bi-ʿAlqama al-Faḥl li-Abi-'l-Ḥaǧǧāǧ Yūsuf Ibn-Sulaimān Ibn-ʿĪsā al-maʿrūf bi'l-Aʿlam aš-Šantamarī

(Alger 1925)

(Diwan von ʿAlqama, mit Kommentar von Šantamarī)

Amari, Michele (1806 – 1889 [Hrsg.]) : Biblioteca Arabo-Sicula, ossia raccolta di testi arabici che toccano la geografia, la storia, le biografie e la bibliografia della Sicilia. 4 Bde.

(Leipzig 1857-1875)

ʿAmr Ibn-Qamīʾa (480 - 570) : The poems of ʿAmr son of Qamīʾah of the clan of Qais son of Thaʿlabah, a branch of the tribe of Bakr son of Wāʾil. Edited and translated by Sir Charles Lyall

(Cambridge 1919)

Anṭākī, Dāʾūd Ibn-ʿUmar al- (gestorben um 1600) : Ta_dkirat uli 'l-albāb wa'l-ǧāmiʿ li'l-ʿaǧab al-ʿuǧāb

(Kairo 1906)

(Handbuch der medizinischen Drogenkunde) ʿAntara Ibn-Šaddād (525-615) : Dī wān ʿAntar (Bairūt 1910)

Arslān, Nasīb (1867 – 1927) : Rauḍ aš-šaqīq fī 'l-ǧazl ar-raqīq (Dimašq 1934)

(Diwan)

Arslān, Šakīb (1869-1946) : Diwān al-Amīr Šakīb Arslān (Miṣr 1935)

Arslān, Šakīb : Al- ḥulal as-sundusīya fī'l-aḫbār wa-'l-aṯār al-andalusīya. 2 Bde (Fes 1936)

(”Gewänder aus Seidenbrokat in den Zeugnissen und Altertümern Andalusiens“) (Beiträge zur Geschichte und Geographie Spaniens)

(20)

Arslān, Šakīb : Tārīḫ ġazawāt al-ʿarab fī Faransā wa-Swīsrā wa-Īṭālīyā wa-ǧuzāʾir al-baḥr al- mutawassiṭ

(Miṣr 1950)

(Geschichte der arabischen Überfälle in Frankreich, der Schweiz, Italien u. auf den Mittelmeerinseln)

Aʿšā, Maimūn Ibn-Qais al- (565 – 629) : Kitāb aṣ- Ṣubḥ al-munīr. Gedichte von ʿAbû Baṣîr Maimûn Ibn Qais al-Aʿšâ. Nebst Sammlungen von Stücken anderer Dichter des gleichen Beinamens und von al-Musayyab Ibn ʿAlas; arabisch hrsg. von Rudolf Geyer

(London 1928)

ʾAśʿâru-l-Huḏalijjîna. Die Lieder der Dichter vom Stamme Huḏail. aus dem Arabischen übersetzt von Rudolf Abicht

(= ʾAšʿār al-Huḏailīyīn <dt.>) (Namslau 1900)

Aṣmaʿī, ʿAbd-al-Malik Ibn-Quraib al- (740 - 831) : Al- Aṣmaʿīyāt wa-baʿḍ qaṣāʾid luġawīya (Berlin 1902)

(Sammlung arabischer Gedichte aus der Zeit vor Muḥammad und aus dem 1. Jahrh. der Hiǧra, von dem Sprachgelehrten ʿAbd-al-Malik Ibn-Quraib al-Aṣmaʿī)

Aṣmaʿī, ʿAbd-al-Malik Ibn-Quraib al- : Al- Muntaqa min aḫbār al-Aṣmaʿī (Damas 1936)

(Auswahl aus seinen Schriften)

Aṣmaʿī, ʿAbd-al-Malik Ibn-Quraib al- ; Abū-Ḥātim as-Siǧistānī, Sahl Ibn-Muḥammad (781- 869) ; Haffner, August [Hrsg.] : Drei arabische Quellenwerke über die Aḍdād

Arabisch (Bairūt 1913)

Aṣmaʿī, ʿAbd-al-Malik Ibn-Quraib al- ; Ibn-as-Sikkīt, Yaʿqūb Ibn-Isḥāq (802-858) ; Haffner, August [Hrsg.] : Texte zur arabischen Lexikographie

Arabisch (Leipzig 1905)

Aṭīya, ʿAzīz Sūryāl (1898 - 1988, Historiker) : Našʾat ar-rahbana al-masīḥīya fī miṣr wa- qawānīn al-qadīs Bāḫūmīus

(al-Iskandarīya 1950)

(Abhandlung über die Entstehung des Mönchstums in Ägypten)

Averroes (1126 - 1198) : 'Alam mā ba'd at-tabī'a. Compendio de metafisica. texto arabe con traduccion y notas

(Madrid 1919)

Averroes : Kitāb al- kullīyāt (Larache 1939)

Avicenna (980 – 1037) : Kitāb al- qānūn fi 't-tibb. 3 Bde. (al- Qāhira 1877)

(21)

Avicenna : Livre des directives et remarques (Kitāb al-'išārāt wa l-tanbīhāt); ouvrage publié à l'occasion du millénaire d'Avicenne

(frz. Übersetzung) (Beyrouth 1951)

Avicenna: Al- Urǧūza fi 'ṭ-ṭibb al-musamma 'l-Manẓūma fi 'ṭ-ṭibb. texte arabe, traduction française, traduction latine du XIIIe siècle

(Paris 1956)

Badawī, ʿAbd-ar-Raḥmān (1917 – 2002, ägyptischer Philosoph) [Hrsg.] : Ideae Platonicae.

Al- muṯul al-ʿaqlīya al-aflāṭūnīya (al- Qahira 1947)

Baġdādī, ʿAbd-al-Qādir Ibn-ʿUmar al- (1621 - 1682) : ʾIqlīd al-Ḵẖizāna or Index of titles of works referred to or quoted by ʿAbd-al-Qádir al-Baghdádí in his Ḵẖizānat al-adab

Arabisch (Lahore 1927)

Bakrī, Muḥammad Taufīq al- (1870 - 1932) : Kitāb Arāǧīz al-ʿarab (o.O. 1896)

(Sammlung von Raǧaz-Gedichten)

Balāḏurī, Aḥmad Ibn-Yaḥyā al- (gestorben 892) : Kitāb futūḥ al-buldān (Leiden 1866)

Balāḏurī, Aḥmad Ibn-Yaḥyā al- : El-Belâḏorî's "kitâb futûḥ el-buldân" (Buch der Eroberung der Länder) nach de Goeje's Edition (Leyden 1866) ins Deutsche übersetzt von O. Rescher. 2 Bände

(Leipzig 1917. 1923)

Barakātī, Šaraf ʿAbd-al-Muḥsin al- : Ar- Riḥla al-yamānīya li-Ṣāḥib ad-Daula wa's-Siyāda al- Amīr al-Akbar aš-Šarīf Ḥusain Bāšā Amīr Makka al-Mukarrama

(Miṣr 1912)

(Die jeminitische Reise des Emirs Ḥusain Bāšā)

Barhebraeus (1226 - 1286) : Tārīḫ muḫtaṣar ad-duwal; li-Abi-'l-Faraǧ Ibn-Ahrūn aṭ-Ṭabīb al- Malaṭī, al-maʿrūf bi-'bn al-ʿIbrī

(Beirut 1890)

(„kurze Geschichte der Staaten“)

Barhebraeus : Muntaḫab kitāb ǧāmiʿ al-mufradāt li-Aḥmad Ibn-Muḥammad Ibn Ḫālid al- Ġāfiqī. Intaḫabahā Abu'l-Faraǧ Ġrīġūryūs al-maʿrūf bi-'bn al-ʿIbrī

(Miṣr 1950)

Bekkhoucha, Mohammed : Adab al-maġāriba wa-ḥayātihim al-iǧtimāʿīya wa'd-dīnīya wa- baʿḍ ḫurāfātihum

(Casablanca 1944)

(Lebensart, soziales und religöses Leben der Marokkaner)

Bīrūnī, Abu-ʾr-Raiḥān Muḥammad Ibn-Aḥmad al- (973 - 1048) : Kitāb al-Āṯār al-bāqiya ʿan al-qurūn al-ḫāliya

(22)

(Leipzig 1923)

(Chronologie orientalischer Völker)

Bīrūnī, Abu-ʾr-Raiḥān Muḥammad Ibn-Aḥmad al- : Tārīḫ al-Hind. Nachdruck der Ausgabe London 1887

(Leipzig 1925) (Geschichte Indiens)

Bīrūnī, Abu-ʾr-Raiḥān Muḥammad Ibn-Aḥmad al-: Kitāb al- Ǧamāhir fī maʿrifat al-ǧawāhir min taṣnīf al-ustāḏ

(Haidarabad 1937)

(Abhandlung über Edelsteine)

Bīrūnī, Abu-ʾr-Raiḥān Muḥammad Ibn-Aḥmad al- : Ṣifat al-maʿmūra ʿala 'l-Bīrūnī (New Delhi 1937)

(Auszug aus: Al-Qānūn al-masʿūdī)

Al- bulġa fī šuḏūr al-luġa. Dix anciens traités de philologie arabe Arabisch

(Beyrouth 1914)

Callisthenes : Alexander Magnus <arab.> : Hadīṯ ḏū'l-qarnain. Leyenda de Alejandro. Un texto árabe occidental de la leyenda de Alejandro

(Madrid 1929)

(„Überlieferung über den Zweigehörnten“)

Ḍabbī, Aḥmad Ibn-Yaḥyā aḍ- (um 1185 - 1202) : Kitāb Buġyat al-multamas fī tārīḫ riǧāl ahl al-Andalus

(Madrid 1885)

(Geschichte berühmter Männer Andalusiens)

Ad- Dalīl li-mutaʿallim al-luġa al-ʿarabīya ad-dāliǧa fi 'l-Maġrib wa'l-Mamlaka at-Tūnisīya.

Eddalil ou Guide de l'arabisant qui étudie les dialectes, parlés en Algérie et en Tunisie (Alger 1901)

(„ein Wegweiser zum Erlernen des Arabischen, wie es in Marokko und Tunesien gesprochen wird“)

Damīrī, Muḥammad Ibn-Mūsā ad- (1344 - 1405) : Ḥayât al-Ḥayawân. A zoological lexicon.

Ad-Damîrî's Ḥayât al-Ḥayawân translated from the Arabic by A. S. G. Jayakar. 2 Bde (London 1906-1908)

Damīrī, Muḥammad Ibn-Mūsā ad- : Kitāb ḥayāt al-ḥayawān (o.O. o.J.)

Dammūs, Ḥalī m Ibrāhī m (1888 – 1957) : Dictionnaire populaire. Qāmūs al-ʿawāmm Dimašq 1923

Dasūqī, Muḥammad ʿAlī ad- : Kitāb tahḏīb al-alfāẓ al-ʿāmmīya. 2 Bde.

(Miṣr 1920. 1923)

(23)

(Sprachwissenschaftliches Werk, das sich mit dem Unterschied von Umgangssprache zu Hochsprache auseinandersetzt und Vorschläge zur Verbesserung der ägyptischen Umgangssprache enthält)

Deux traités médicaux édités et traduits par R. P. Paul Sbath et Christo D. Avierinos

1.: Sahlān Ibn-Kaisān: Muḫtaṣar fi 'l-adwiya al-murakkaba al-mustaʿamala fī akṯar al-amrāḍ.

Précis sur les médicaments composés employés dans la plupart des maladies. – 2.: Rašīd-ad- Dīn Abū-Ḥulaiqa : Maqāl fi 'l-ayāriǧāt. Précis sur les hiéras

(Le Caire 1953)

Dimašqī, Muḥammad Ibn-Abī-Ṭālib ad- (1256 - 1327) : Kitāb nuḫba ad-dahr fī ʿaǧāʾib al- barr wa'l-baḥr

(Saint-Pétersbourg 1866) (Kosmographie)

Dimašqī, Muḥammad Ibn-Abī-Ṭālib ad-: Manuel de la cosmographie du moyen age (=Kitāb Nuḫbat ad-dahr fī ʿaǧāʾib al-barr wa'l-baḥr <franz.>)

(Copenhague 1874)

Dīwān muḫtārāt šuʿarāʾ al-ʿarab (o.O. ca 1950)

(Diwan ausgewählter arabischer Dichter)

Farābī, Abū-Naṣr Muḥammad Ibn-Muḥammad al- (873 - 950) : De scientiis. compilación a base principalmente de la Maqāla fī iḥṣāʾ al-ʿulūm de al-Fārābī. Texto latino establecido por el Manuel Alonso Alonso

(=Maqāla fī iḥṣāʾ al-ʿulūm <lat.>) (Madrid 1954)

Farābī, Abū-Naṣr Muḥammad Ibn-Muḥammad al- : Šarḥ al-Fārābī li-kitāb Arisṭūṭālīs fi 'l- ʿIbāra. Alfarabi's commentary on Aristotle's Peri Hermēneias (De interpretatione)

Arabisch (Bairūt 1960)

Farḥāt, Ǧirmānūs : Kitāb baḥṯ al-maṭālib fī ʿilm al-ʿarabī ya. 2 Bde.

(Bairūt 1911. 1929)

(Buch für den Unterricht in arabischer Sprache; Autor war Metropolit der maronitischen Kirche in der Stadt Halab / Aleppo)

Fatḥallāh, Ḥamza (1849 – 1918) : Hidāya al-fahm ʾilā baʿḍ ʾanwāʿ al-wasm (Miṣr 1895)

(Abhandlung über Brandzeichen auf Kamelen u. die dabei benutzten Buchstaben) Fīrūzābādī, Muḥammad Ibn-Yaʿqūb al- (1329 – 1415) : Qāmūs al-muhīṭ. 4 Bände (Bulaq 1883-1885)

(Arabisches Wörterbuch) Ǧadwal al-ʾafʿāl al-ʿarabīya

(Bairūt 1930)

(Paradigmentafeln arabischer Verben)

Referenzen

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