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Die Biographien des Ibn el - äauzt

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554

Streifzüge durcli Constantinopolitanische Handschriften.

Vom Vice-Kanzler Blau>

(s. Ztschr. Vll, S. 576 IT.)

Coostantinopel, d, 26. Jan. 1854.

3. Die Biographien des Ibn el - äauzt.

Heute kann ich Ihnen den Beweis für die Richtigkeit meiner in Zischr.

Vlll, S. 385, ausgesprochenen Vermuthung liefern. Wenn ich, durch zwei falsche Titel geneckt, den richtigen nicht gleich entdeckt hahe, so war doch

wenigstens das ein sicherer Fund, dass Ihn el-6auzi der Verfasser

dieses Werkes ist. Docb zur Sache !

Dä^i Chalfa bespricht unter Nr. 4624, Bd. III, S. 110, die »LJj'^l

des Abu Nuaim und stimmt im Allgemeinen in das Lob ein, das auch Ihn

Challikän diesem Scbriftsteller ertbeilt; er tadelt ihn aber, dass er seine Ge¬

währsmänner zu weitläufig aufführe, viele Erzählungen wiederhole! and andere uniweckmässige Dinge anbringe. „Desshalb", fährt er fort, „machte der Scheich Abulfara^ 'Abderrahman ibn 'AH ibn el-(iauzi einen guten Auszug aus ihm unter dem Titel §afwet es-safwet, und kritisirte ihn in zehn Punk¬

ten" — denn so sind die Worte »Uii 8jÄ.«j »aIc lAÜÄilj zu verstehen •).

Unter dem Artikel §afwet es-safwet Nr. 7765, Bd. IV, S. 105, gedenkt er, wenn auch kurz, eben dieses Auszuges. (Nur ist da als Todesjahr des Ihn el-(»auzi in Texl und Ueberselzung aus Versehen 997 d. H. angegeben, wäb¬

rend an vielen anderen Stellen richlig 597 d. H. steht, auch z. B. unter Nr. 9895, Bd. V, S. 50, wo aber ein anderer Fehler: Abü "Ali el - Fara^

stalt Abu'l-fara^, unterläuft.) Dieses Werk ist nun wohl unzweifelhaft identisch mit dem iJ^i-ail sÄao , von welchem die Berliner Bibliothek

aus Dr. Wetzstein's Sammlung den 3. nnd 5, Band besitzt. Die Worte

Welzslein's (Ztschr. V, S. 281, Nr. 24) und die Inhaltsangabe der yiljet el-AuIija bei y. Cb. «timmen zn dem in dem zweilen Slreifzüge (Ztschr. Vll, S. 577) gegebenen Inhalte der Cayol'scben Hdscbr. noch genauer als das was wir von dem Telkib el-fuhüm wissen. — Schon dadurch wurde mein Glaube an die Wahrheit meiner ersten Ansicht erschüttert; nocb mehr dadurcb dass die Harmonie mit Ibn IJuleiba's Kitab el-maärif, welche hei dem Telkib el- fobüm docb in die Augen springen müsste , »ich bei näherer Vergleichung durchaus nicht bemerkbar macbte. Daza kam , dass ich auf dem verblichenen vordersten Blatte noch Spuren der an den Titel §afwet es-salwet erinnernden Worte lii Hj&M (sie) fand. Ob nun dieser nucb |j. Ch. von mir beibe¬

haltene, oder der von Wetzstein angegebene Titel iÄto der ricbtige

ist, wage ich nicht zu entscheiden. Für lelzleren spricht vielleicht der Um-

»Und , dass der Verf. in einer Reihe von Artikeln mit einer gewissen Vorliebe 1) S. über diese Bedeutung von JJlÄil Mehren, die Rhetorik der Araber,

S. 202, Anm. Fl.

(2)

Blau , Slreifzüge durch Conslantinopol. Hdschrr. 555

die iüoo des Belieffendeu abgesondert behandelt. — Hiernacb erschien mir

auch der Anfang der Vorrede des Buches in einem andern Lichte. Icb

hatte ihn weniger beachtet, ja er war mir zum Theil unverslündlich ge¬

blieben , weil da fortwährend von einem Jemand die Rede ist , dessen nähere Bezeichnung mit dem ersten Blatte der Handschrift verloren gegangen war.

An die Stelle des Ibn Puteiba, den icb dahinter vermuthete, tritt nun aber

Abu Nuaim, und diese Vorrede enthält in zehn Punkten eine Kritik der

yiljet el-Aulija — ganz übereinstimmend mit flä^i Chalfa's Angabe. In Folgendem gebe ich Ihnen, soweit die sehr verblasslen Worte zu entziffern sind, einen Auszug aus dieser Kritik, erstens als Hauptbeweis danir, dass dies wirklich die von y. Ch. erwäbnte Bearbeitung ist; zweitens um zu zeigen , dass die oben gegen Flügel gegebene l'ebersetzung der Worte .LaÄI Hj^tu JS^ic v>Äol die richtige ist; drittens als Beitrag zur Charakte¬

ristik des Werkes von Abu Nuaim.

Worauf der erste jener zehn Punkte sich bezogen hat, weiss ich oicbt zu sagen; die Hdschr. beginnt mit dem£nde des ^weiten, wo, wie ich aus einem

vjUJÜI^ vJLJLj und *L*.i"5)l »Aj> liX» u«,J, vermuthe , die

Einmischung fremdartiger Dinge geUdelt worden sein mag. Dann folgt : Drittens, Dass er viele Notizen wiederholt HjjSS IjLj.>l OLcI »il;

was er z. B. unter dem Artikel Abfi Suleimän ed-Daran! von dessen Aus¬

sprüchen beibringt, wiederholt er uuter d. A. Ahmed ibn Abi'I-Chuwäri, wo

er den Abu Suleimän als Gewährsmann nennt. — Viertens. Dass er zu

weitläuftig die von einem einzigen Individuum angeblich aus dem Munde des Propheten überlieferten Aussprüche desselben aufführt _^J^ jL_bt kX5>-I^JI t^ajSUiJl L^j jJt jJ! l^^jjll «i*J'iL=«-'i't , indem er vergisst, dass seine Aufgabe die Sitten- und Charakter-Schilderung eben dieses Individuums ist M^^l^i-Ij ».jtj>I ^yLo; z. B. in den Artikeln Said, Sufjän, Mälik, 'Abder¬

rahman ibn el-Mehdi und Ahmed ibn ^anbal. — Fünftens. Dass er in seinem Buche viele untergeschobene Ueberlieferungen beibringt wUJ" ^J ""-jl 'ic^io^it SjmS c>.jv^I,s»I , om von dem Umfange seiner Traditionskunde eine

desto grössere Vorslellung zu geben. — Sechs lens. ,^ j^*.s:\.iÄJI

JjAj». S Caya» Jjl* ^y^' >>LjLj' "5) »S'Lxi\

— Siebentens.^ Dass er die grossen Männer wie Abü-bekr, 'Omar, 'Otmän, 'Ali, Hasan, Sureih, Sufjän, So'ba, Mälik, ei-^afa"! und

1) Ein Erklärungsversuch des Herrn Einsenders war durch ein beige¬

setztes Fragezeichen von ihm selbst als zweifelhaft bezeichnet. In der Thal giebt jenes ^^f^^Xj\ keinen zulässigen Sinn. Es ist zu lesen j^k^U^ÄJi :

„ die Anwendung rhetorischer Reimprosa in den kanm irgend einen ver¬

nünftigen Gedanken enthaltenden Artikeln , besonders da wo von den sufi¬

schen Graden die Rede ist." Ueber O^A». s. Ztschr. V, S. 64 u 65

Anm. 1, u. S. 77—79 d. Nachschrift. Fl.

(3)

556 Blau, Streif Züge durch Conslantinopol, Hdschrr.

Abmed, als Anhänger des §uflsmus darslelll, der ihnen durchaus fremd war.

Jene Männer besassen das was man v\*j Siltenslrenge nennt; der ^ulismus isl nur eine gewisse hiermit in Verbindung stehende Richtung, besteht »her nicbt ausschliesslich in dieser Sittenstrenge fc^s ^wixiij ^ oder ist ein zu ihr erst hinzutretendes Etwas , das man jenen Männern nur mit um so grösse¬

rem Unrechte beilegen kann, als Abü Nuaim selbst in dem Artikel über es - Salfi dessen Ausspruch anfuhrt: „Der §ufisraus isl auf Trägheit gegründet;

und gesetzt, es wird einer bei Tagesanbruch §ufi , so ist er dumm noch

ehe der MitUg herankommt " ^^yXsLiJI X»>y> i ^1 lAjj

Js' J>>; ^* vjj^l JLä »ol ».Jlc aljl

Ulri ^1 Ob jL^I . Uebrigens , sagt Ibn el - Öauzi , habe

ich von dem §ufismus in meinem Buche Telbis Iblis ausführlicher gehandelt.

— Achten». Dass er von mehreren der ohen erwähnten Männer weitläutig

Aa3»prücbe ohne erheblichen Wertb und Nutzen ySlh L, beibringt.

Das isl ein Mangel in der Kunst schriftstellerischer Composition; ein Sebrift- seller mnss sorgfältige Auswahl treffen und sich vor Fehlgriffen in Achl neb¬

men, niebt sein wie einer der bei Nachl Holz sammelt'), noch seio Abseben auf die Menge des Stoffe» ricbten Ui^j Uif^Aa*i\ KcUo ^ JJii. (J^^^

^ % V^tI^ ^y<j jyya, JiXJ^. ^1 ..iS^Ai

OjÄJül — Neuntens. Dass er von §ufis Dinge erzäblt, die zu thun

unerlaubt ist l^Lsd jj~>;. 'i^y^^ "LaäI ^ j ».il . So soll der §ufi

Abü yamza, als er in einen Brunnen gefallen war nnd dieser von zwei

Männern verschüttet wurde , aus Gottvertrauen sich ganz slill gehalten haben und dann aucb wirklich auf wunderbare Weise gerettet worden sein; es-Sibli aber soll Kleidungsstücke, Nahrungsmittel und andere zum Leben nöthige nnd nützliche Dinge absicbtlich zerrissen und verbrannt baben, indem er sich dafür auf Sur. 38, V. 32 berief, u. dgl, mebr. Dogegen beweist nun Ihn el- dauzi durch Handlungen und Aussprüche des Propheten ,. dass ein solches faules, ausschweifende» Gotlverlrauen mit Versehmähung und sogar Vernich- toog der dem Menschen voa Gotl verliehenen natürlicben Kräfte und Hülfs¬

mittel nicht in den Himmel, sondern in die Hölle führe, dass jene Koran- steile nicht nothwendig von einem Niederstechen der Pferde zu verstehen sei, und, »elbst diess angeuommen , Salomo als ein unsündhafter Propbet nur ihm Erlaubte» gethan haben könne , er aucb dann das Fleisch der ge¬

fällten Thiere dem Volke zur Nahrung überlassen haben werde, da der

Genuss von Pferdefleisch erlaubt »ei , u. ». w. — Zehnten». Dass er die Artikel »ehr uoter einander gewirrt, Nachzustellendes vor-, und Vorzuslel- lendes nachgestellt bat. Man bemerkt weder eine Stufenfolge nacb der Be¬

deutung der Individuen , noch eine chronologische Ordnung , »ondern nur bis-

1) S. de Sacy'» yariri, 1. Ausg., S. 1, Z. 3, m. d. Anm. FL

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Schreiben des SUiatsr. Dr. von^dmann an Prof. Fleischer. 557

weilen eine geographische Zusammenslellung, so dass man beim Nachschlagen keinen feslen Anhalt hat.

Nach dieser Rüge der Begehungssünden seines Vorgänger» rührt Ibn el- Öauzi nocb ein paar Sireiche gegen dessen Unterlassungssünden und tadelt ihn bitter , dass er I) den Propheten , 2) viele berühmte Männer , 3) alle Frauen unberücksichtigt gelassen habe. — Durch dieses Alles werden Sie nun, glaube ich, eben so überzeugt »ein, wie ich es bin, däss obige Kritik

dem Abu Nu'aim gilt nnd somit die Vorrede zu Ibn el-6auzi's

§afwet es-safwet bildet. Ist das aber richtig, so gewinnt die Hdschr.

noch mehr Interesse und Werth, denn die §afwet es-safwet ist anerkannter¬

massen ein noch bedeutenderes Werk als das Telkib el-fuhum.

Sclireiben des Staatsrathes Dr. von Erduiann

ao Prof. Fleischer.

Gross-Nowgorod, d. 6/18. Oct. 1853.

Sie fordern in der Ztschr. d. D. M. G., Bd. VII, S. 414, Anm. 2, un- betheiligte Fachgenossen auf, ihr Urtheil über die von Hrn. Dr. Sprenger angeregte Frage abzugeben , ob der Möncb Boheirä mit Muhammed von Bosrä nach Mekkah gereist sey und sicb dann an letzterem Orte aufgebalten habe.

Obgleich nicht im Besitze der ebendaselbst erwähnten Schrift: Muhammads Journey to Syria and Prof. Fleischer's Opinion thereon, by Dr. A. .Sprenyer, and auf das in der Zeitschrift Vorliegende beschränkt, glaube ich es doch der goten Sache schuldig zn seyn , Ihnen aus bochangesehenen persischen Geschicbtschreibern nach den mir zugehörigen Handscbriflen eiaige Beiträge zur Beantwortung jener Frage fär die Ztschr. mitzutbeilen.

In dem Leben Muhammed's erscheinen vier mit seiner Sendung in Ver¬

bindung stehende Mönche. Der erste, welcher, ein Feind des Götzen¬

dienstes, den Glauben Abrabam's schon vor Muhammed's Auftreten wieder herstellen wollte und deswegen verschiedene Reisen unternahm, um von Juden und gelehrten Cbrislen Auskunft über jenen Glauben zn erhallen , aber wäb¬

rend dieser seiaer Bemühungen durch ein Traumgesicht belehrt wurde, dass der Propheten letzter unter den Nachkommen Hischam's auftreten werde, nnd

deshalb von seinem Vorhaben abstand, hiess Abfi 'Amir, ^U:_^l *).

Der zweite, welcher mit Mubammed in Syrien zusammentraf und ibm

ü- 9 seine künftige Grösse vorhersagte, hiess nach Raschiduddin B che ira,

1) Mirchond's »UUaJI Käj^ Tom. II, fol. ff verso.

|Abu 'Amir, eia Araber aus der Familie Dubafa bin Zaid, bekam den oei- namen ar-Rähib, der Möncb, bloss von seiner den christlichen Mönchen nach¬

geahmten strengen Lebensweise. Später trat er als Feind des Isläm auf. S.

Baidäwi zu Sur. 9, V. 108; Weil, Mob. d. Proph., S. 267 u. 268, S. 428;

Cnus»t», Essai, III, S. 92 u. 100. Fleischer.]

Bd. Vlll. 36

3 6 .

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