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(1)403 Zu Ibn Sa'd's Biographien

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(1)

403

Zu Ibn Sa'd's Biographien.

Von Friedrich Schulthefi.

Im Anschluß an den sei. de Goeje erlaube ich mir zu einigen

der seit seinem Tode erschienenen Bände dieses Werkes, nämlich

zu Band II, Teil II ed. Schwally; Band IV, Teil II ed. Lippert,

und Band VI ed. Zettersteen eine Anzahl kritischer Bemerkungen

zu liefern, die teils den arabischen Text, teils die Zutaten der 5

Herausgeber betreffen. Alle drei Bände zeichnen sich durch die

große Sorgfalt aus, mit der die Texte redigiert und gedruckt sind;

allerdings sind sie, ihrer ganzen Natur nach, durchschnittlich leichter

verständlich als einige der früheren Bände. Bezüglich der Aus¬

gestaltung der Inhaltsangaben und der Anmerkungen steht m. E. 10

Schwally's Band obenan, namentlich hat er in der Heranziehung

der Parallelüberlieferungen das richtige Maß getroffen; nur läßt er

ziemlich viele Stellen, über die man sich Gedanken macht, un-

vokalisiert und unerläutert. Gar zu sparsam mit Vokalzeichen ist

Lippert gewesen, und dazu kommt vielfach eine bedenkliche 15

Dürftigkeit der sprachlichen und sachlichen Erläuterungen. Zwar

leistet die Inhaltsübersicht, die auf weite Strecken einer Übersetzung

nahe oder gleichkommt, einen gewissen Ersatz, aber in ihr treten

auch die meisten Mißverständnisse zutage ; und wenn z. B. der Ab¬

schnitt über Abü Huraira (S. öl*) aus den S. LXII vorgebrachten, so

wenig stichhaltigen Gründen größtenteils übergangen wird, so wären

gelegentliche Anmerkungen zum Text um so notwendiger gewesen.

Nach Paralleltexten hat sich L. sehr wenig umgesehen und dadurch

von vornherein auf ein wichtiges kritisches Hilfsmittel verzichtet. End¬

lich scheint zwar nicht dem arabischen Text, wohl aber der Inhalts- 25

angäbe und den Anmerkungen die Schlußrevision versagt geblieben

zu sein (daher gewisse mechanische Lücken wie S. XCIII, Z. 13

,Ibn Sad, Bd. IV, 1': ohne genauere Angabe). Krankheit und Tod

des Herausgebers müssen wohl dem Allem zur Entschuldigung ge¬

reichen. Zettersteen's Zutaten zum Text, den er übrigens er- so

heblich reicher hätte vokalisieren sollen, zeugen von großem Eifer;

aber sie sind, wie schon in Bd. V (vgl. de Goeje diese Zeitschr,A)l,

S. 441, Z. 28), zu spärlich und namentlich zu ungleich. Was nützen

(2)

404 Schultheß, Zu Ibn Sa'd's Biographien.

ö

z. B. die Bemerkungen zu yvjAi>-tjJi« va, 10 oder ^f, 17,

während vieles Wichtigere übergangen ist? Nihäja und Laue sind

ungebührlich bevorzugt; es erweckt manchmal den Anschein, als

stehe man sprachlichen Seltenheiten gegenüber, während es doch

6 an Belegen durchaus nicht fehlt. Übrigens bedeutet Lane zitieren

(namentlich wenn es mit dem bloßen Hinweis ,s. Laue* geschieht)

bekanntlich noch lange nicht immer den arabischen Wortlaut ver¬

stehen !

Band II, ii.

10 f, 23. Daß ^ viJvXs?.^ ^^ji'iXs? bedeute „stiftet Unheil an

und es wird euch angestiftet", bezweifle ich sehr. Der Prophet

raeint in dieser Tradition : euch kann beides recht sein, ob ich nicht

sterbe (d. h. unsterblich bin?) oder ob ich sterbe; lebe ich, so

können wir uns gegenseitig fördern, bin ich tot, so erwirke ich

15 euch drüben Verzeihung. Es ist also der IV. Stamm, aber in der

- C J

Bedeutung „Neues lehren", und li^J«^. ist Impersonale der Be¬

scheidenheit (= 1. Pers. Sg. Akt.). Muhammed selbst bezeichnet

.Ol o

ja seine Ermahnungen als liitX^ s. Goldziber, Vöries., S. 318.

(",21. xL«jIt go^l ^='' bedeutet wohl „freigebiger

20 als der losgelassene Wind (sc. mit seinen regenspendenden Wolken)".

Das scheint jedoch eine Verschiebung des ursprünglichen Bildes zu

sein; jJt^Lj fehlt ja auch vorher Z. 15. Der eigentliche Sinn war:

„vortrefflicher als der (mit einem Bennpferd verglichene) mit ver-

3

hängten Zügeln dahinfliegende Wind", also vom Starten ge-

25 braucht, wie . r>-N K « ^ (vgl. olaäamI). So auch in Bedensarten wie xjJm ,er ließ seine Blicke schießen", It"., 17, juüiAs«-

„läßt seine Hadithe nur so schießen", VI, Co, 5.

- o ,

II*, 26. ^y>- bedeutet nicht „mit einem Brustlatz

versehen", sondern ,zum Schilde machen , als Schild gebrauchen*

so (Brockelmann, Grundriß II, § 319 a).

If, 16. siXju jOc g.M««! bedeutet „ich strich ihm mit seiner

Hand über das Gesicht statt ihm", d. h. statt daß er selbst es tat

(vgl. Z. 9); das jOc ist also in Ordnung.

-O s,0 Tl^

ff, 25. iJLiü': lies iJLäS, gebildet wie das gegensätzbche üü-,

o -

S5 z. B. Iv, 4; vgl. M, 22. (Sonst kommt auch jjü vor, s. Mu^assas

V, 65, 20).

(3)

Schvltheß, Zu Ibn Sard's Biographien. 405

tf , 8. In den Bemerkungen zu ^.^\ ist übersehen , daß

der Indikativ nach nicht ganz selten ist (vgl. Reckendorf,

Syntakt. Verh., S. 691 C), weshalb die handschriftliche Lesart nicht

in geändert zu werden braucht. Auch ist keine Ellipse an¬

zunehmen, sondem zu übersetzen: ,Er soll (meinen letzten Willen) 5

aufschreiben für den Fall, daß einer auf Abü Bekr's Anspruch

reflektiert oder persönliche Wünsche hat, was aber Allah und die

Gläubigen ungern sehen würden".

- ^ £. 3 o £ c-

fl, 3. JJüJJi lies ^iiXw! ^^I ,die ersten Worte, die er

dann spi'ach, waren: Ich will um Verzeihung bitten." ^( führt die lo

direkte Rede ein.

fl, 12. v_}bUi>l ist mit ,der abwechselnde Besuch" (S. 17)

zwar etymologisch zulässig übersetzt, hier aber bedeutet es ,das

Ab- und Zugehen", vgl. ^\ ^_AJLX5»t ol, 7 und weiter z. B. I. Sa'd,

VI, lo, 26. t6

O^ b .

t"., 23. Zu dem Ausdruck i^^^^ C^^ «zwischen meiner

Lunge und meiner Kehle" s. Muljassas II, 20, 4 v. u., wo ein syno¬

nymer sprichwörtlicher Ausdruck angeführt ist (vgl. noch I. Hi^äm

II, 217, 22 und Freytag, Prov. II, S. 412f.).

J 3 , ,

t"(, 10. Mit ^y^iXSj der Handschrift ist gemeint ^^^"oJj < 20

^^^jSÜ^SJ. Solche vereinfachte Formen sind ja gerade in I. Sa'd's

Hadithmaterial sehr häufig. Übrigens liegen Muhammeds Fordemng,

daß auch die andern Anwesenden die Arznei nehmen, gewiß nicht

abergläubische Motive zugrunde (S. 18), sondern lediglich seine

lächerliche Furcht vor dem Vergiftetwerden. (Hierüber vergleiche 25

Lammens, Berceau 43.) — 13. »yoLil scheint die Kolik zu

sein, VgL Dozy s. v.

IT, 4. ,^.^1 4;J L»: nicht «Was hätte M. von

seinem Herrn erwarten sollen, wenn er . . . gekommen wäre?" (S. 18,

und so auch Brockelmann, Grandr. II, § 426 a, Anm.), sondem so

«Was hätte M. zu gewärtigen, wenn er käme?". — 7. Der Aus¬

spruch «Wenn ich den Uhud da als Gold hätte", wird dem Pro¬

pheten auch bei anderer Gelegenheit in den Mund gelegt: I. Hisäm

835, 18; vgl. ferner öähiz. Busala 17, 2 und Goldziher in

.Oriental. Studien" 315 und Anm. 4. Der Uhud (wie auch andere ss

Berge) dient wegen seiner Klotzigkeit auch zum Vergleich für un¬

beschränkte Freigebigkeit: Baihaqi 245, 6. Übrigens soll auch das

(4)

406 Schultheß, Zu Ihn SafcCs Biographien.

bekannte Sprichwort jJA ^yi J,is! (Prov. I, 271, Nr. 27, dazu Ben

Cheneb Nr. 9) vom Propheten gebraucht worden sein: I. Sa'd

III, I, Ii., 2 f.

n', 10. Zu der richtigen Lesart OolXj?- vgl. noch Muhassas

5 VI, 123, 5. — 23. Die Anmerkung über oiäL erwartete man schon

o ..

zu fl, 15, wie diejenige über und 'iyiS- öf, 1 schon zu o., 4

bzw. fo, 3. — 24. Zu |»jci! »Atemnot bekommen" vgl. Dbzy ^ II.

n, 13. joJ (vgl. S. 20): gemeint ist jJl^^t.

5 - - O

f., 10. u5J Ü! vjJuJi ^j,: natürlich «Welch gute Vorgänger-

10 schaft bin ich für dich!", vgl. Ibn Sa'd, VIII, Iv, 15. Nawawl's

Erklärung (S. 22) ist schlecht. — 21. ^5^^}-^' (^8^- '^^i 10,

wo Ljas »es blieb auf den Rand ihres Mundes beschränkt",

d. h. es war ein gekünsteltes, konventionelles Lächeln.

f'i 7. (3 i3Li bedeutet hier »kritisieren" (vgl. Dozy s. v.),

15 synonym mit dem folgenden ry*^- — ^^^^ Änderung von

6 ^ o .

ijLöli in iijUbU v_äaL*-, wonach ja auch Z. 8 in Ljj

geändert werden müßte, liegt keine Notwendigkeit vor; sagt doch

c *

selbst ein Grammatiker z. B. ^\^\ (r*^\ ^ jäj ^-jb LäaLs- ^.^^

»wenn es auch von Rechts wegen in den vierten Teil gehört"

20 Mufassal 9, 2. — 12. LjÄaoj »er ließ sie (sc. die Hand) auf

mich niederfallen" ist nicht so ungewöhnlich (S. 23); vgL außer

der von Schwally zitierten Stelle I. Sa'd IV, I, fA, 6 noch Dozy

I, 813 a. — 18. Was denkt sich der Herausgeber bei der Vokali¬

sation '^1? Daß [x^IjLs] "% herzustellen ist, kann wegen der An-

25 gäbe ff, 5—6 für ziemlich ausgemacht gelten.

fl, 2. Zu t^üLä (s. S. 25) vgl. noch Bd. III, l, Ivr ult.

o , -

fv, 12. sLo ^iXs (im Sinne von 5L« xas ^lX.s Z. 17. 20)

ist doch weder als auffallend noch als vulgär zu bezeichnen; dafür

ist dieser Gebrauch von ^ viel zu allgemein üblich, nicht nur

so in vorliegender Literaturgattung, z. B. I. Sa'd II, II, 11, 12; IV, I,

Iv, 2. 28, 6; IV, II, ff, 25. ff, 23. vi, 4; VI, lio, 15. I1f,l; Bufeäri

(5)

Schultheß, Zu Ihn Sa'd's Biographien. 407

1,49,12. 63,13. 66,10; Baihaqi 19, 15; I. Hisäm 768,10, sondern

auch anderwärts, wie Naqä'id 532, 14, Delectus 46, 6, Agh. VP,

130, 18. (Brockelmann's Grundriß II, S. 404 unter k wäre

demnach zu erweitern.)

j o - cE -

ol, 6. L?**" '^^'^^^^^t »bis es uns (infolge der 5

Dunkelheit) unheimlich wurde" (vgl. VI, IV, 22). Der Ausdruck

findet sich auch hei I. ^ordädhbeh 107, 13 im Sinne von ,es ward

uns nicht geheuer" (nicht ,es ekelte uns", wie im Glossar zur Aus¬

gabe und in demjenigen zu den .Selections" S. 87 übersetzt ist).

11, 19. ÄiUJ ist doch nicht wohl, wie der Herausgeber S. 33 lo

meint, bloß eine gewisse Art der Einhüllung, sondern ein Kleidungs¬

stück, s. das Material bei Dozy, II, 539'' und dazu die Bedeutung

.Leichentuch" im Neuarabischen: Certeux et Carnoy, L'Algerie

traditionelle I (Alger 1884), S. 224, 9 ff.

o

vf, 14. Das handschriftliche statt gewöhnlichem g^yto 15

hat vielleicht insofern doch etwas für sich, als syr. j*.icv^ das doch

kaum aus j*.?QD verschrieben ist, aus *girhä (< *äirh) entstanden

sein kann. — 20. Zu den Bemerkungen über (S. 36): Nicht

ein .sanftes Wegziehen von der Totenbahre" ist darunter zu ver¬

stehen , sondern ein heimliches; es ist eben ein Ausdruck für 29

die stille Beerdigung, im Gegensatz zu xj j^,ir VI, It^, 27

. - üE „

(wofür Z. 25 ^ytÄl), vgl. eb. fl, 12, oder iOjU.??. ^^öt eb. vt", 2 u. ö.

aI, 18. ^^lii- ist wohl nicht .als Prophet auftreten« (S. 38),

sondern .(von Allah) zum Propheten gemacht werden".

Aö, 13. .Jetzt, wo der Prophet tot ist, hat es keinen Sinn 26

mehr, daß ich meine Blindheit einer Gazelle von Tabäla (im Jeme¬

nischen) anwünsche", das will heißen : daß ich sie in die Einöde,

zum Teufel wünsche. Das ist eine beliebte Redensart ; vgl. das

Sprichwort bei Preytag, Prov. I, S. 148, das zunächst aus dem

ebenda im Scholion angeführten Vers des Parazdaq stammt (= so

Boucher 48, Naqä'id 621): „Recht so, daß es ihn, und nicht eine

staubfarbige Gazelle in asSarlma (vgl. Jäq. III, 387, 11) getroffen

hat!". Davon ist auch meist in den Monographien über das du'ä

die Rede, z. B. L asSikklt, Alfäz 577, 3, Muhassas XII, 182, 1.

Die Gazelle ist der Typus des weltfremden Tiers, daher die Redens- ss

art „auf dem Horn einer Gazelle", die teils unserem „über alle Berge", teils „auf Nimmerwiedersehen verloren" entspricht; Belege bei Gandz,

(6)

408 Schultheß, Zu Ihn Sa'd's Biographien.

Mu'all. Imrulqais, S. 21 f., der sie aber nicht ganz zutreffend auf¬

faßt. Vgl. auch den Ausdruck ^-lo „die Krankheit der Gazelle"

= „Gesundheit" (Kremer, Beitr. z. arab. Lexikographie II, 13);

nicht einmal dem Krankheitsdämon ist die Gazelle erreichbar, ob-

6 wohl sie doch sonst vielfach als dämonisch gilt.

1., 3. Ji..i^: lies \3J*^ (vgl. den Vers bei Tabari III, 635,12);

- J - -

es ist der maflt'-\ers. — 18. j^j^Lj: lies (^jyiLj. — 24. Die

> .01

Worte j>>UiI! Ljas ^«J „werden Begehrlichkeiten nach der Herr¬

schaft vom Schicksal nicht mehr zugelassen" (S. 42) beziehen sich

10 deutlich auf die Stellen ff, 8. 27. Das Gedicht ist überhaupt nur

ein Reflex jener Überlieferungen.

11, 23. 3^ j1: lies Jj>j!. — 24. ^yUs: lies jLyiÄs,

If", 2. Die handschriftliche Überlieferung der 1. Vershälfte ist

nicht abzuändern. — 4. ^ja^ ist richtig und bedeutet „wir allein

16 genießen den Vorzug seiner Wohltaten". Das vom Herausgeber

i -j

vorgeschlagene ^ja^ »wir wurden (?) angeeifert"' paßt auf keinen

Fall. — 22. Zur Lesart ^^Jü! v_.yXo vgl. ,_.uJUiJi ^yJJi I. HiSäm

455, 8.

If, 27. J!j^t Outs: besser S]Sä1\ und J^l.

so 11, 24. JU ijÄJ ist hier unmöglich »ein Zeichen geben" (mit

der Zunge: wobei ^L*J mask, wäre), sondern einfach »daß es sie

(sc. die Wahrheit) sage, ausspreche".

so f'O.J SO

t.o, 21. Zu LjÄs 'wÄjyi' (bzw. Uic) »ein ganzer Sack

voll Gelehrsamkeit" hätte auf I. Sa'd VI, f , 8 mit Zettersteen's

j5 Anmerkung verwiesen werden können.

1.1, 6. Da yc>- nicht wohl »erfreuen* (S. 51) bedeuten kann

und mit persönlichem Objekt überhaupt keinen Sinn gibt, so ist

wohl zu lesen ^Si^tp^: »Hätte ichs gewußt, so hätte ich euch (mit

meinem Vortrag) der Sinne beraubt und mit Liebessehnsucht

30 erfüllt".

llf, 27. ei.,.JLc Uas Us »aber du hast dein Wissen

nicht in die Tat umgesetzt", aus Mangel an Energie (vgl.

(7)

Schultheß, Zu Ibn Sa'd'» Biographien. 409

t.i, 28 u. ö.); — Theorie und Praxis: Goldziher, K. ma'äni

al-nafs 67, 1, Anm.

III, 4. ei^Ls ^y Jwj als Präge zu fassen (S. 51) liegt keine

Veranlassung vor; vielmehr: »als man ihm den Z. nannte'.

Ift, 16. |».j*9 ist nicht zu beanstanden; Sinn: »Aber unter den 5

Leuten von den Prophetengenossen — wer ist unter ihnen?'.

Ifl, 8. ii>JjiÄ*j K^iKM^^: Zur Bedeutung von für das

S. 60 noch ein Beleg aus I. Sa'd und eine Erklärung aus Lisän

beigebracht wird, vgl. folgenden Passus aus den Muwaffaqijjät des

Zuhair b. Bakkär, Göttinger Hs. 56"^: ^y äJlLjj ~y>! Ü! lo

, « * - . c. >

jiLjcX^ L) jJ LiUjii* x! jLiü o*^J^ *^ J-***^

^iLÜ. »i>^ ^yic li^J j_^JcCij| (Agh. XXI, 273 weicht ab, und noch

mehr andere Wiederholungen wie Baihaqi 513). — 11. Zu

o. - >

s.^^ |.L«^t VgL 'iss> SjAaS' ijLS' vi, IIa, 16 (und sonst).

irt", 17. Die Verweise über oüic bei Zahlenfiguren (S. 63) sind 15

durch das von Dozy II, 147 ''f. beigebrachte Material zu ergänzen,

wo u. a. auch Aghänl ed. Kosegarten 78 ult. (= ed. Büläq^ I, 50, 21,

VgL IV, 164,19, sowie Rhodokanakis, Ibn Kais ar-Rukajjät

S. 57 f) zitiert ist; sonst siehe noch etwa Beaussier s. ]/^j^i»;

Certeux et Carnoy a. a. 0., S. 278 oben; Douttö, Magie et »o

Beligion, Alger 1909, S. 179. 326; T. Canaan, Aberglaube und

Volksmedizin im Lande der Bibel (1914), S. 94 f.

Ifö, 22. Schwally's Interpretation von cioijuto: »ich ließ

verloren gehen , nämlich die Sunan , welche er aufzuzeichnen ver¬

säumte" (S. 64), verstehe ich nicht. i^joiAAto ist elliptisch, wie vor- n

her g^'> '^■^^ ^i"*^ i^*- »^'^ gewann (behielt Recht), und ich

verlor (behielt Unrecht)'.

Anmerkung S. 63 zu tfl', 5: JJCi?. ist nicht aus , sondern

aus jJüi? verderbt.

Band IV, 11. 30

1, 9. (^5ysi ist ohne Zusatz kaum möglich und wird auf

einem Versehen beruhen (vgl. »yj iX>-! Z. 11 und isjüö ^ Lgy*' ^'

(8)

410 Schultheß, Zu Ibn Sa'd» Biographien.

t., 14); sowohl Buljäri I, 209, 11 als Qäli, 'Amäli I, 12, 2 haben

statt dessen »tJ^JJ» Jjü!

.% ...

ff, 16. (jyiJ^i ^ ».'iyh ist S. XXXIX nicht gut übersetzt;

es bedeutet: ,sie (nämlich die Elle Landes) bleibt ihm wie der

5 Halsring der Ringeltaube (nach der bekannten sprichwörtlichen

Redensart)^) ewig haften für sieben Grundstücke".

ro, 9. j^yoLs «fand mich fremd" (S. XXXIX), also Druck-

£

fehler für ^yGli d. h. ,er beargwöhnte mich". — 21. 5j^3C».j ^

'^jJi bedeutet natürlich nicht ,sie lehnten das nicht ab" (S. XL), b>

10 sondern »sie hatten keinerlei Argwohn". — 23. ^^tj »ind ich

o >

reichte hin" (S. XL): lies »md ich füllte".

I'I, 23. Es handelt sich um ein Sprichwort, s. Prov. I, 14^

Nr. 26, Harm, Maq.« 190, 20.

ro, 21. (_5jJl iJJ JwiS- »Gott sei Dank, daß ich

16 nicht gestorben bin". Das Pron. rei. als Konjunktion (wie ^läN, n) ist für den Vulgärstil dieser alten Zeit bemerkenswert.

n, 11. ».iyo ist natürlich »Hiebwunde" und demgemäß L^j/ö

»ich empfing sie" ; die Stelle ist S. XLVIII arg mißverstanden.

oS

t"v, 4. ^y>-\ bedeutet nicht »die Pilgerfahrt antreten" (S. XLVIII

20 unten), sondern »das Pilgergewand tragen". 'Abdallah nahm als

genauer Befolger des Gesetzes das 'Hiräm schon bei der Abreise

von Küfa an.

ü üE , tl ~,

5. g^^l-s viiv^L« ist eine sehr häufig vorkommende sprich¬

wörtliche Redensart, für die wenigstens auf Prov. II, 630, Nr. 132

25 hätte verwiesen werden sollen.

f., 5. ^_Ä.sajiJt ist nicht Ortsname (S. LII oben), sondern das

bekannte Appellativum.

fö, 10. ^yij o>-äL:>- (ebenso in der Anmerkung S. XCV) :

lies tljjiLj; vgl. übrigens I. Hisäm 742 oben. — 11. ^Vt^ ist nicht

30 Ortsname (S. XGVI) und die Übersetzung »die Kamele tränken"

ist falsch. Pür \^yXta steht bei I. HiSäm ^_^LüS ^yo, beides bedeutet

1) Siehe Kalila und Dimna II, 191, Anm. 189.

(9)

SchuUheß, Za Ihn Sa'ds Biographien. 411

,aus der Zistemensenkung hinaufsteigen". Danach ist auch die

Übersetzung in Tab. Gl. s. v. ^Ur- zu berichtigen.

ef, 3. v_ÄAi35 : lies Kjuh^ (Druckfehler).

ef, 8. Die Änderung von o*-?"' in (S. XCVI) ist natür¬

lich unerlaubt. — Pür das Verständnis von j_yJl=-^ iUÄc (auch s

Z. 17. 21, und, ohne Vokale, auch bei I. Qutaiba, Ma'ärif 141, 20)

verschlägt der Hinweis auf Lisän II, 106, ult., so viel ich sehe,

Cl .

nichts. Es muß, wie ^ji^ (»Ljtb, eine Gegenleistung der Herrin

bezeichnen: , Sandalen werk " ? (Vokalismus?).

I. , 28. Statt ^jljiJI ü.^ hat L Qutaiba a. a. 0. 142, 7 ü.«tJ lo

Über dieses Kinderspiel kann ich leider zur Zeit nichts

feststellen.

II, 9. <ci\^y^: lies otjj*.. — 12. äj|j(: lies ä^U.

If, 16. ^.jy>Äj: lies

11, 19. iÜyiO): lies kjy;. i.'i

VA, 27. (j*LJb, ebenso vi, 6. An der ersten Stelle (über die

* -

zweite äußert sich der Herausgeber nicht) hat die Hs. (j^Luu; ge¬

meint ist (j«Uäj (vgl. Jäqüt I, 904), wie I. Qutaiba a. a. 0. 145,3 hat.

aI, 1—2. «.ÄHy*- is*" ^- LXXVIII richtig übersetzt: „machte

ich dem Boden gleich" ; das Suffix ist beziehungslos und neutrisch; so

dagegen unrichtig übersetzt Z. 2, was bedeutet: „dann ging ich

weg , indem ich niederriß, was um mich war (und mir den

O 3

Ausblick nahm)". — 7. luuS ist nicht „Krug" (a. a. 0.), sondern

ein (kleines) Maß der gemolkenen Milch, s. Naqä'i4 876, 8 und

Schol., K. asää Z. 61. — ^^sj- <>risj ^^^^ haiie gefüllt". *s

Af, 14. Statt hat der Diwän Hammahs 96, sowie Agh.

VIII, 6 und L Qutaiba a. a. 0. 168 yji^,. — 16. In der Über¬

schrift und in der Inhaltsübersicht heißt der Vater des 'Ulba auf¬

fallenderweise lXjjj statt '■^.j.

AO, 1. Die Übersetzung dieser Stelle ist mißlungen (S. LXXXII). so

Der Sinn ist : Die Leute begannen damals die Sadaqa zu geben, er

2 9

(10)

412 Schultheß, Zu Ihn Sa'ds Biographien.

aber besaß nichts und so gab er seine eigene Person als Sadaqa

und sagte: ,ich verzichte auf sie'; vgl. Tabari, TafsTr^ X, 136, 26

(zu Süra 9, 93), wo er übrigens iJUkc jj! ^ ^y.s>^t Ov^

heißt.

>oj . ^-o- , a 3 . >o-

6 a1, 13. Qjttij: lies ; : lies tja*i,i mit (^J^l*i.

gäbe gerade den entgegengesetzten Sinn!).

H J

aI, 23. Wenn der Herausgeber in _*1ju xL>- (3 nach Usd

-£ *

II, 403 oben ^^LnJ herstellen wollte, vergaß er, daß die Konstruktion

mit u schon ff, 20 da war.

10 Band VI.

t", 23. Pür Joi^l »ich setze aus, bestimme' (vgl. Dozy, und

Pischer in dieser Zeitschr. Bd. 62, S. 788) kann der Imperativ nicht

in Betracht kommen.

f, 6. S. oben zu Bd. II, II, l.ö, 21. In der Anmerkung S. 3,

i

15 5 V. u. wäre für Jojes- usw. statt auf Lane auf Preytag's Prov.

I, 47, Nr. 125 (Tabari I, 1823, 11 = I. HiSäm 1016, 9; Schol zu

Diw. Hudhail 78, 21) zu verweisen gewesen.

A, 8. Zu j'-F?" ■^y^ nü<^ <£yM ^ähiz,

Bajän I, 10, 11 zu erwähnen.

20 II, 21 und Anm. S. 6: zu der Hyperbel vjLjö .Unglück* s.

Umajja b. Abi sSalt S. 120 unten, Prov. I, 731, Nr. 66.

f'o, 7 und Anm. S. 13. Die Präposition y^t^ ^^^JLc erklärt sich

in ihrer zeitlichen Anwendung an unserer und den beiden von

Pischer angezogenen Stellen (dazu Tabari I, fvfl, 14 = Selections

25 ed. de Goeje 11,9: ,im Alter von*) aus der ursprünglichen Be¬

deutung .einer Sache überhoben* (I. Hisäm 98, 19, Tabari I. 1076

ult: ^yt\ ^^^JLc oJ! .du bist mit deiner Sache im Reinen*)

J o. » > »

oder .nach Erledigung von". Vgl. noch ^.-^-^ 8,^/3 üÜj oJJ^

(jaju \jh\j j^^Jlc .sie gebar drei männliche Kinder nach einander

so (ohne ein Mädchen dazwischen)" Naqä'id 267, 10. Im rein örtlichen O '

Sinn ist es synonym mit ^Jö vgl. die Stelle Naqä'i(} 404, 12

mit Jäqüt III, 98 ult., sowie Dozy I, 493'', 6 v u.

t"v, 18. y,^! slXaaII y_AS»-Lo! und Anm. S. 13. Aus der Er-

2 9

(11)

Schultheß, Zu Ibn Sa'd's Biographien. 413

klärung der Isäba ist wenig, aus dem Zitat ,Lane s. v. Jy^' gar

nichts zu lernen. Es bedeutet doch wohl „bist du der Hahnrei

von gestern?', vgl. das tunisische lLJj^ „Quidam* Beaussier 78».

ff, 15. LiLutoyo: lies LiLiÄy« „wir behandelten uns bei Krank¬

heit damit«, vgl. Nöldeke, Neue Beiträge 104 (wo das synonyme 5

v^aÖj I- Sa'd II, II, fv, 29 nachzutragen wäre).

O'O

of, 24. t^Jüdit »leihet Gehör« : der herrschende Sprachgebrauch oE '

verlangt \jX^\

o- o -

öf, 20. und ^jyi bilden ein beliebtes Wortspiel, s. Umajja

b. Abi sSalt, S. 78, Nr. X, Anm. 1. lo

« i

öf, 11. iL^v^ÄjJl ist weder Randglosse zu ^hxi\ noch Schreib¬

fehler für ijJJuW, wie der Herausgeber S. 18 meint, sondern be¬

deutet „Kindbettfieber* (vgl. ttj^ „Fieberanfall« = jfc^oA Bedjan

VII, 339, 5 V. u., P.-Sm. 2977, ferner Brockelmann, Grundr. I,

>

§136), von „entbunden werden«^), also nicht, wie sonst, 15

„Kindbetterin«. Dazu paßt = „Schwangerschaft« bzw. „Wochen¬

bett«, vgl. Uf, 8, fl., 14.

öö, 19. xLJLJt (vgl. S. 18) ist, wie der Ausdruck ^Is'

jJL*-^L«Jt zeigt, Ellipse für üJLJL^ii jj.c „Kettenamt«, vgl. dazu

11, 26. »0

^ .> b .

aI", 19. jjS': zu lesen ist nicht ^jf (S. 23, wo übrigens der

Verweis auf Dozy keinen Sinn hat), sondern ^yS, das auch 11, 8

und I. Sa'd IV, I, fA, 16 als „Kopfbinde* vorkommt. (Zu beachten

ist indessen I. Qutaiba, Ma'ärif 103, 19, wo ^jX!! steht, also

in der Bedeutung „Sattel« !). S6

aI, 19. Das TeSdid bei ^^^ijü ist zu streichen (1. Stamm).

If, 13. Ls^j ^.,1/ töt d. h. „wenn es ein Regentag war«.

Der Verweis S. 26 auf Nöldeke, Zur Gramm. S. 77 ist nicht

1) Sonst auch i. S. v. ijmJÖ: „menstruieren* (I. HisSm 768, 9, BuhSrI I, 84, 9).

Zeitichrift der D. M. G. Bd. 70 (1916). 27

(12)

414 Schultheß, Zu Ibn Sa'd's Biographien.

- o &

sachgemäß. — 22. Es ist zu vokalisieren (joyi\ tj^ ^ ,du

bist mir lieber als eine ganze Welt von Ihresgleichen', vgl. z. B.

Süra 3, 85.

T, 10. Es ist mit der Hs. D zu lesen xJbCj ,,^3 d. h. ,er

6 wollte ihn anreden'.

M O O #& -

If, 25. j^«JC*Ls „höre jetzt auch mich!' Diese

ganz gewöhnliche Konstruktion hätte zu dem besondern Hinweis

auf Süre 74, 3 keine Veranlassung gegeben; aber der Herausgeber

scheint sie weiter nicht zu kennen , weshalb er in der analogen

s

10 Stelle Ivf, 25 'tijtXs»- in OjlX=>- ändern will! — In der 2. Vers¬

hälfte ist die Lesart nicht ganz sicher; keinesfalls aber kann IV

„übermütig machen' noch »O^ hier „ affection, desire' (nach Lane)

bedeuten, vielmehr muß der Sinn sein „weise mich nicht ab' oder

(vgl. Hs. D) „halte mich mit deiner Antwort nicht hin!'

16 I.f, 23. o)^ ^.^S, Var. Natürlich ist nicht

zu lesen (S. 29), sondern jj^^ : „die Sklavinnen und die

« £.

Pferde' ; vgl. obendrein t.c, 4 Litlij^ Lüj.Ar>.

- £.

Iii", 19. Pür aJUl jJ wäre in diesem Zusammen¬

hang statt auf Lane auf Goldziher in den „Oriental. Studien' 307

20 zu verweisen gewesen.

- o - o - -

Ito, 9. Ä.Jb>iyt LäJ d. h. „laß uns den Rücken des

Reittiers räumen!' statt der gewöhnlichen Form der Selbstauf¬

forderung mittelst eines intr. Verbs und (z. B. of, 7, vgl. oa, 4

und dazu Brockelmann, Grundr. II, § 13 b) ist beachtenswert.

25 ii"r, 10. Zu (^ÖL.jj vgl. Pischer in dieser Zeitschr. Bd. 59, 453.

— Hinter j.J muß etwas ausgefallen sein. — 14. Man braucht

nicht ein ls>jj\j zu ergänzen (S. 34), denn der Nachsatz eines Be¬

dingungsvordersatzes (nicht nur bei Disjunktion) kann ja fehlen,

wenn er das Verbum des Vordersatzes wiederholen würde.

30 lt"o, 9. In der Anmerkung über iC<^.i2JLft/o hätte auf die Parallele

(13)

Schultheß, Zu Ihn Sa'd's Biographien. 4^5

1fr, 14 hingewiesen werden sollen, wo mit die ersten,

zartesten Bodenerzeugnisse gemeint sind.

iöl, 18. LlJyi: lies UJyi (Druckfehler).

llv, 23. Es handelt sich da nicht um Süra 1, 4 (S. 40), sondern

um jene außerkanonische Süra, von der hei Nöldeke, Gesch. d. 5

Qorans 228 f. die Rede ist.

so.. - o -

IIa, 23. An lJL*A.ii, als dessen fem. ja neben ^^^xjUi auch

^ dient, ist doch kein Anstoß zu nehmen. Ebensowenig hätte

s - o E

■das vulgäre Loyi»!, 13 geändert werden dürfen.

Iv., 22. 'All's Ausspruch lehnt sich an das Sprichwort Prov. 10

I, 155, Nr. 23 an oder liegt diesem zugrunde.

Ivf, 2. Ich glaube nicht, daß hinter tiijl etwas ausgefallen ist, ..t

•sondern verstehe als .warum nicht gar!". — 8. Zu ... ,i>JUjt

üi^ JjLc liur vgl. r.., 7. — 24. Vgl. Prov. II, 853, Nr. 30

mit Schol. 15

tvv, 14. »Wenn eine Gesellschaft groß wird, tltXi yfi UJLs

tL^ so dauert die Verschwiegenheit nur so lange, bis öffentlich

■davon gesprochen wird", vgl. Prov. II, 770, Nr. 75 — die bekannte Disjunktion statt Unterordnung.

Ia., 18. Siehe Prov. II, 437, Nr. 103. — 28. |.iLiJt: lies to

denn Sa'id b. öubair hat den Ehrennamen ^JjäI! (oder

iüsiijfc!!), »der mudaritische Gelehrte", vgl. Muhassas II, 118, 2—3.

o - t

III, 5. Bedeutet (^ly (vgl. die Anmerkung) nicht viel¬

mehr »eine zufällige, unbewiesene Ansicht"?

. .0, 6 ,

IIa, 19. Pür ,^jf- hätte zunächst auf fft", 19 verwiesen is

werden sollen, sodann auf Gloss. Baläduri S. 67 (vgl. Dozy s. v.

j:) und Jäqüt III, 639, zumal da in dem Zitat aus der Nihäja

'-'-^■^ , ... ) o E o E

(Anmerk. S. 46) .^^^ in und cytJot in oIlX:>|

zu verbessern ist.

fll, 5. ^JiLisJ>: lies jiLix*- »Dreck". so

2 9* 27*

(14)

416 Schultheß, Zu Ibn Sa'ds Biographien.

cn, 10. Die Bemerkung über den maskulinen Gebrauch von

ist irreführend; es ist das ja das gewöhnliche Genus in der

Bedeutung , Lebensalter '.

cn', 7. uJ^i »iMj fJ ^1 Hasan bedient sich hier

6 eines bekannten Sprichwortes, s. Prov. I, 529, Nr. 27 (auch sonst

öfter zitiert).

2 9*

(15)

417

Über die langen Vokale in den Zigeunerdialekten.

Von V. Lesn^.

Im IX. Teile seiner Abhandlung: .Über die Mundarten und

die Wanderungen der Zigeuner Europas^)' sagt Pr. Miklosich in

bezug auf die langen Vokale im Zigeunerischen : , Die Länge der

Vokale finde ich nur in den von A. J. Puchmayer und in den

von Herrn Pr. Müller herausgegebenen Texten durchgängig, aller- 5

dings in vielen Pällen verschieden, bezeichnet. Die Vergleichung

zeigt, daß ein Zusammenhang dieser Längen mit älteren nicht be¬

steht . . . Die Übereinstimmung des Zigeunerischen mit dem Alt¬

indischen in einer Anzahl von Pormen ist als Werk des Zufalls

anzusehen'. Derselben Ansicht ist auch Eudolf v. Sowa, welcher 10

Miklosich folgend, behauptet, daß solche Längen, welche mit der

Länge im Altindischen übereinstimmen, als Neubildungen anzusehen

sind*). Den Verlust der ursprünglich langen Vokale erklärt v. Sowa

durch Einfiuß des Neugriechischen.

Die Eichtigkeit dieser Behauptungen möchten die folgenden 15

Anmerkungen prüfen.

Eine große Schwierigkeit liegt freilich darin, daß das ganze

Material bis auf spärliche Eeste nicht zuverlässig ist. Einige, be¬

sonders ältere, Quellen bezeichnen nämlich keine Vokallänge, andere

Quellen widersprechen sich, manchmal ist die Bezeichnung oder das 20

Fehlen der Bezeichnung der Vokallänge verdächtig; dabei muß man

vorsichtigerweise darauf achten, daß man kein Gesetz des betrefi'en¬

den Dialektes verletze , allerdings , wenn es sich bei neuerlichen

Beobachtungen herausstellt, daß ein solches Gesetz aufrecht erhalten

bleiben kann. So behauptet z. B. Rudolf v. Sowa (S. 19), daß in 25

der böhmischen und slovakischen Mundart in den einsilbigen Wörtern

die Kürze gegen die Länge in den anderen Mundarten, als eine regel¬

mäßige Vertretung erscheint. Nach Franz Nikolaus Pinck's An¬

gabe*) sind hingegen die Quantitätsunterschiede in der Sprache der

1) Denkschriften der Kaiserlichen Äkadfmie der Wissenschaften, Philo¬

sophisch-historische Classe, Wien 1880, Band 30, S. 180.

2) Die Mundart der slovakischen Zigeuner, S. 18. Göttingen 1887.

3) „Die Sprache der armenischen Zigeuner'. Memoires de l'Academie Imperiale des Sciences de St. Petersbourgh. Classe des Sciences Historico-Philo- logique. Tome VIII, VIII« S^rie (1911), No. 5, S. 83 und JGLS., Bd. 1, S. 43.

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