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Archiv "Darf unter Aspirin- oder NSAR-Einnahme biopsiert werden?" (14.04.1995)

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MEDIZIN

retisch fundierte pathogenetische Er- klärung als auch verfügbare Laborpa- rameter jenseits der (bisherigen) Routinediagnostik den ärztlichen Bemühungen fehlen.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1995; 92: A-1096-1101 [Heft 15]

ZUR FORTBILDUNG / FÜR SIE REFERIERT

Serumproben und Daten verdanken wir den Kollegen Drs. Marg/Bremen, F.-W. Jans- sen/Aurich, F. Walther/Rostock, S. Wu- dy/Ulm, Prof. U. Stephani/Kiel; histologi- sche Befunde überließ uns freundlicherwei- se Prof. Dr. D. Harms/Kiel.

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über die Verfasser.

Anschrift der Verfasser:

Prof. Dr. med. habil. Klaus Heyne Illerweg 73

24146 Kiel Prof. Dr. rer. nat.

Sebastian Weidinger

Medizinisch-Immunologische Laboratorien

Mittererstraße 3.80336 München

Darf unter Aspirin- oder NSAR-Einnahme biopsiert werden?

Ungefähr 25 Prozent der erwach- senen Bevölkerung nehmen entweder Aspirin oder nichtsteroidale Anti- rheumatika (NSAR) regelmäßig zu sich. Die gewünschte Hemmung der Thrombozytenaggregation kann bei operativen Eingriffen wie Tonsillek- tomie, Bypass-Chirurgie und ähnli- chen zu Problemen führen.

Die Autoren gingen der Frage nach, ob im Rahmen einer endoskopi- schen Untersuchung ein erhöhtes Blutungsrisiko für Biopsie oder Po- lypektomie besteht.

In der Tat ließ sich ein erhöhtes Blutungsrisiko von 6,3 Prozent unter NSAR-Therapie im Vergleich zu 2,1 Prozent bei Kontrollpatienten nach- weisen. Klinisch signifikante Blutun-

Helicobacter pylori wird bei über 95 Prozent aller Ulcus-duodeni-Pati- enten und 70 bis 80 Prozent aller Ulcus-ventriculi-Patienten gefunden.

Die WHO hat unlängst diesen Keim als eindeutiges Karzinogen für die Entwicklung eines Magenkarzinoms eingestuft Insofern sind die Daten aus dem „Entwicklungsland China"

von Interesse.

Von 1 006 Patienten, die Helicob- acter pylori-positiv waren, wiesen 34,5 Prozent ein Ulcus duodeni, 3,5 Pro- zent ein Ulcus ventriculi und 2,4 Pro- zent ein Magenkarzinom auf. 50,2 Prozent der Patienten wurden als nichtulzeröse Dyspepsie klassifiziert.

Von den Ulcus-Patienten waren 87,2 Prozent Helicobacter-pylori-positiv.

gen wurden jedoch nur bei 4 von 694 Patienten (0,58 Prozent) beobachtet, die alle nach koloskopischer Polypek- tomie und in gleicher Häufigkeit un- ter NSAR-Einnahme wie bei einer Kontrollgruppe auftraten. Die Auto- ren halten es deshalb nicht für erfor- derlich, bei einer geplanten endosko- pischen Untersuchung, auch wenn ope- rative Eingriffe, wie beispielsweise eine Polypektomie vorgesehen sind, Aspirin oder NSAR abzusetzen. W Shiffman ML; MT Farrel, YS Yee: Risk of bleeding after endoscopic biopsy or pol- ypectomy in patients taking aspirin or other NSAID. Gastrointest Endosc 1994;

40: 458-462

Division of Gastroenterology Medical College of Virginia Richmond, VA 23298, USA

Wurden Patienten ausgeschlossen, die Antibiotika oder Wismut-Präparate in den letzten vier Wochen eingenom- men hatten, waren 98,9 Prozent der Ulcus-duodeni-Patienten und 100 Prozent der Ulcus-ventriculi-Patien- ten Helicobacter-pylori-positiv. Bei Patienten mit einem Magenkarzinom fand sich Helicobacter pylori in 83,3 Prozent.

Im Süden Chinas, einer Gegend mit niedriger Magenkarzinom-Mor- talität, findet sich somit eine hohe Ra- te an Ulcera duodeni und eine niedri- ge Prävalenz des Ulcus ventriculi.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß der Status einer Nation als Entwicklungsland noch keine Aussagen über die Prävalenz von Er-

krankungen des oberen Verdauungs- traktes in der Bevölkerung zuläßt. W Hu PJ, Li YY, Zhou MH, Chen MH, Du GG, Huang BJ, Mitchell HM, Hazell SL:

Helicobacter pylori associated with a high prevalence of duodenal ulcer disease and a low prevalence of gastric cancer in a de- veloping nation. Gut 1995; 36; 198-202.

Dr. S. L. Hazell, School of Microbiology and Immunology University of New South Wales, Sydney 2052, Australien.

Gastroösophagealer Reflux und

chronischer Husten

Eine der möglichen Ursachen für chronischen Husten ist offensichtlich Reflux von Mageninhalt in die Spei- seröhre während der Nacht, wobei es sich entweder um eine Mikroaspirati- on oder ein reflektorisches Gesche- hen handelt.

Die Autoren führten bei zehn Pa- tienten mit chronischem Husten eine Langzeit-pH-Metrie durch und ver- suchten eine Korrelation zwischen Husten- und Refluxepisoden herzu- stellen. Dabei zeigte sich, daß der Hu- sten etwa zweimal so häufig den Re- fluxepisoden vorherging als umge- kehrt. Ein Hinweis auf die Refluxas- soziation könnte der Nachweis einer posterioren Laryngitis sein. Eine pro- batorische anitsekretorische Therapie sollte bei Patienten mit chronischem Husten in Erwägung gezogen werden.

W Laukka MA, Cameron AJ, Schei AJ: Ga- stroesophageal Reflux and Chronic Cough: Which Comes First? J Clin Ga- stroenterol 1994; 19: 100-104.

Division of Gastroneterology and Inter- nal Medicine, Mayo Clinic and Founda- tion, Rochester, MN 55905 USA.

Ulkus- und Karzinomhäufigkeit in China

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 15, 14. April 1995 (45) A-1101

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