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Was bringen NSAR nach Hüftgelenkersatz?

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M E D I E N

M E D I E N ■■ M O D E N M O D E N ■■ M E D I Z I NM E D I Z I N

Die Implantation eines künstlichen Hüft- gelenks gehört zu den Erfolg versprechen- den chirurgischen Eingriffen. Bei einem Teil der Patienten bildet sich allerdings post- operativ innert etwa sechs Monaten um das neue Gelenk herum heterotopes Knochen- gewebe, wahrscheinlich als Folge der ope- rativen Traumatisierung des Gewebes.

Beobachtungsstudien haben ergeben, dass sich diese Ossifikationen ungünstig auf die Gelenkfunktion auswirken können. Eine kurzzeitige postoperative Prophylaxe mit nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) kann dieser Entwicklung entgegenwirken.

Was das für die Patienten klinisch bedeutet, ist jetzt erstmals in der HIPAID-Studie (The prevention of chronic ectopic bone-related pain and disability after hip replacement surgery with anti-inflammatory drugs) untersucht worden. An der Untersuchung nahmen rund 900 Patienten teil, die sich einer elektiven Hüftgelenks-Operation un-

terzogen hatten. Nach randomisierter Zuteilung nahmen die Patienten postopera- tiv 14 Tage lang täglich 1200 mg Ibuprofen oder Plazebo ein. Primär wurde anhand eines Fragebogens (WOMAC-Index) geprüft, wie sich sechs bis zwölf Monate nach der Operation Hüftschmerzen und Gelenk- funktion entwickelten. Eine entsprechende Befragung war auch präoperativ durchge- führt worden. Zu den sekundären End- punkten gehörten der radiologische Nach- weis einer heterotopen Ossifikation, klas- sifiziert nach Brooker, sowie schwere Blu- tungskomplikationen.

Die Ergebnisse, die kürzlich im British Medical Journal publiziert wurden (BMJ 2006; 333: 519), bestätigen, dass Ibuprofen tatsächlich die heterotopen Ossifikationen verhindern oder begrenzen kann. Trotzdem liess sich nach acht Monaten hinsichtlich des mittleren Schmerzscores und des Punktwerts für die körperliche Funktion

kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen nachweisen. Schwer- wiegende heterotope Knochenbildung tra- ten unter Plazebo bei 6,4 Prozent, unter Ibuprofen bei 2,8 Prozent auf; die betroffe- nen Patienten hatten tatsächlich etwas stärkere Schmerzen und eine geringfügig schlechtere Funktionsfähigkeit. Der Unter- schied war jedoch im Vergleich zu der durch die Operation selbst erzielten deutlichen Besserung kaum relevant. Schwere Blutun- gen während des Krankenhausaufenthalts waren unter Ibuprofen etwas häufiger. Un- klar bleibt, ob die medikamentösen Effekte womöglich erst auf noch längere Sicht zur Geltung kommen. Andererseits ist auch die Frage nach der Langzeitsicherheit nicht abschliessend geklärt. Für die Befürchtung, die Gabe eines NSAR könnte auf lange Sicht eine Lockerung der Prothese begünstigen, gibt es bislang nur vage Anhaltspunkte. U.B.

Prophylaxe heterotoper Ossifikation

Was bringen NSAR nach Hüftgelenkersatz?

Mithilfe des Vitamins Lutein kann das Fortschreiten einer altersbedingten Makula- degeneration (AMD) verzögert werden. Das legen verschiedene Studien nahe. Unklar ist, ob die Vitaminsubstitution auch das Auftreten der AMD bei noch augengesun- den Menschen verhindert oder hinaus- schiebt. Ungeachtet dieser Ungewissheit raten die Augenärzte zu einer gesunden Lutein-reichen Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Eine Nahrungsergänzung in Pillen- form ist allenfalls dann sinnvoll, wenn diese Ernährung nicht gewährleistet sei. Das haben Experten auf der 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Ge- sellschaft (DOG) erklärt, die vom 21. bis 24. September in Berlin stattfand.

Über die Ursachen der AMD ist bislang rela- tiv wenig bekannt: Genetische Faktoren

spielen eine Rolle, aber auch Bluthoch- druck, erhöhte Blutfettwerte und Rauchen.

Zudem dürfte oxidativer Stress seinen Teil beitragen. «Wenn die natürlichen Schutz- mechanismen im höheren Alter nicht mehr ausreichend wirken, kommt es zu oxidati- ven Lichtschäden an der Makula», erklärt Professor Gabriele Lang von der Univer- sitäts-Augenklinik in Ulm. Aus epidemiolo- gischen Untersuchungen wisse man, dass bei Menschen, die viel Obst und Gemüse essen, die AMD seltener oder später auftritt.

«Es spricht einiges dafür, dass das Karo- tinoid Lutein eine wichtige antioxidative Rolle spielt», meint Lang. Lutein und Zeaxanthin sind natürliche Filter für blaues Licht und potente Antioxidanzien. Ein nie- driger Gehalt an Lutein in der Makula ist mit dem Auftreten einer AMD assoziiert. In

einer Untersuchung, der LAST-Studie, wur- den AMD-Patienten ein Jahr lang mit täg- lich 10 Milligramm Lutein sowie weiteren Vitaminen und Mineralien behandelt.

Resultat: Das Makulapigment nahm signifi- kant um 40 Prozent zu, die Sehschärfe ver- besserte sich und die Kontrastempfind- lichkeit stieg. «Diese und andere Studien deuten darauf hin, dass sich durch Ein- nahme Lutein-haltiger Nährstoffpräparate das Fortschreiten der trockenen AMD ver- zögern lässt», lautet die Schlussfolgerung der Ulmer Ophthalmologin.

Ob gesunde Menschen von einer solchen Substitution profitieren, wissen die Ex- perten allerdings noch nicht. Für eine Vitaminsubstitution für alle gibt es also keine wissenschaftliche Basis. U.B.

Sekundärprävention der Makuladegeneration

Lutein verzögert die Krankheitsprogression

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ARS MEDICI 19 2006

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