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Archiv "Neuer COMT-Hemmer: Entacapon für die Parkinson-Therapie" (19.03.1999)

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Mit Entacapon ist ein neuer COMT-(Catechol-O- Methyl-Transferase-)Hemmer für die Therapie des Morbus Parkinson eingeführt wor- den. Diese Substanzgruppe verlängert die Wirkdauer von L-Dopa um 30 bis 50 Prozent, indem sie peripher den Ab- bau zum unwirksamen Meta- boliten 3-OMD (3-O-Methyl- dopa) hemmt. Indiziert ist Entacapon bei Patienten, die unter Langzeittherapie mit L- Dopa motorische Komplika- tionen entwickeln. Vorteil- haft ist, daß der Effekt bereits in den ersten Tagen eintritt.

Der größte Unterschied zwischen Entacapon (Com- tess®, Orion Pharma) und Tolcapon (Tasmar®, Roche), dem ersten Vertreter dieser Substanzgruppe, der wegen Hepatitiden vom Markt ge- nommen worden ist, besteht darin, daß Tolcapon peripher und zentral wirkt, Entacapon jedoch nur peripher. Mit der zentralen Wirkung, die für den Effekt nicht notwendig sei, stünden möglicherweise Neben- und Wechselwirkun- gen in Verbindung, so Dr. Ka- ri Reinikainen (Orion Phar- ma Espoo/Finnland).

Entacapon wurde in rund 50 Studien von bis zu drei Jahren Dauer an mehr als 2 000 Patienten mit Morbus Parkinson als Add-on-Thera- pie evaluiert. Zwei Stunden

nach Gabe einer Einzeldosis von 200 mg Tolcapon waren 40 bis 60 Prozent der COMT – in Erythrozyten gemessen – gehemmt. Die Wirkung von L-Dopa wird signifikant ver- längert, und im Gehirn wer- den mehr L-Dopa und Dop- amin verfügbar. Der Beweg- lichkeitsscore von Patienten mit motorischen Komplika- tionen bessert sich deutlich.

In zwei großen plazebo- kontrollierten Multicenter- Studien über sechs Monate (NOMECOMT und SEE- SAW) verlängerte Entacapon signifikant die durchschnittli- che On-Zeit der Patienten und verkürzte die Off-Zeit entsprechend.

Im Vergleich zu Tolcapon scheint Entacapon besser ver- träglich zu sein. Insbesondere eine schwere Diarrhö, die etwa zehn Prozent der Patienten un- ter Tolcapon zu schaffen macht und Therapiepausen erzwingt, tritt unter Entacapon seltener und in leichterer Form auf.

Eine Zunahme der Trans- aminasen wurde unter Enta- capon (im Gegensatz zu Tol- capon) bisher noch nicht be- obachtet. Die üblichen dop- aminergen Beschwerden wie Dyskinesien und Nausea be- komme man durch Reduktion der L-Dopa-Dosis gut in den Griff, betonte Prof. Heinz Reichmann (Dresden).

Dr. med. Angelika Bischoff

A-712 (64) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 11, 19. März 1999

Neuer COMT-Hemmer

Entacapon für die Parkinson-Therapie

Praktische Tips zum Einsatz

cEntacapon wird ohne Titration in einer Dosierung von 200 mg jeweils zusammen mit L-Dopa verabreicht.

cDie L-Dopa-Dosis sollte initial um 20 Prozent verringert werden. Eventuell vergrößert man auch die Dosierungsin- tervalle.

cEs empfiehlt sich, die Therapie montags zu beginnen, da- mit man bei einem hyperdopaminergen Zustand sofort in- tervenieren kann. Die Symptome Nausea, Dyskinesien, Halluzinationen und Hypotension weisen darauf hin.

cEntacapon führt zu einer gelb-orangen Verfärbung des Urins. Auf dieses harmlose Phänomen sollte man den Pati- enten vorbereiten, damit er sich nicht unnötig ängstigt. AB

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