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Archiv "Hepatitis-Fälle unter Therapie mit Tasmar®" (30.10.1998)

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basis und die Einbindung des Patienten in die Therapie- kontrolle, betonte Kaiser.

Als Irrweg in der „Karrie- re“ bezeichnete Kaiser die Entwicklung immer stärkerer Produkte, in der Hoffnung, mit hochpotenten Präparaten – kurzfristig angewandt – die Nebenwirkungen zu mini- mieren. Bei den genomi- schen Wirkungen, die in der Akuttherapie genutzt wer- den, komme es vielmehr auf die kurze Halbwertszeit an.

Nichtgenomische Wirkungen sind nur bei Dosen von über 300 mg zu erzielen, da die ent- sprechenden Membranab- dichtungen erst nach Beset- zung aller Rezeptoren be- wirkt werden.

Zirkadianer Rhythmus

Die wichtigsten Fort- schritte in der Therapie be- ruhen laut Kaiser auf der Beachtung der zirkadianen Rhythmik, der hochdosierten Stoßtherapie in Akutphasen und der Low-dose-Therapie bei chronischen Erkrankun- gen. Eine definitive Redukti- on der Nebenwirkungen ist durch die Entwicklung topi- scher Formen gelungen.

In der Rheumatologie das potenteste antiinflammatori- sche Medikament, ist Korti- son unverzichtbar bei lebens- bedrohlichen Krankheitsma- nifestationen oder Komplika- tionen, wenn irreversible Or- ganschäden oder Funktions- verluste drohen, sowie bei akuten Schüben. Wie Dr.

Hans-Eckhard Langer (Meer- busch) darlegte, reduziert eine chronische Polyarthritis die Lebenserwartung um zehn Jahre; mutilierende Entwick- lungen gehören dank der heu- tigen Therapiemöglichkeiten allerdings der Vergangenheit an. Ob Kortison auch im Sinne der früheren „Basistherapie“

protektiv wirken kann, indem Gelenkerosionen verhindert oder die Gelenkzerstörung verlangsamt werden kann, bleibt noch zu klären.

In der Asthmatherapie hat das neue pathogenetische Verständnis international zu

neuen Therapierichtlinien ge- führt. Da die Erkrankung als eine chronisch entzündliche Veränderung der Atemwe- ge mit bronchialer Über- empfindlichkeit und variabler Bronchokonstriktion zu se- hen ist, stehen Kortikoide an erster Stelle bei allen Schwe- regraden. Der neue, noch in diesem Jahr zu erwartende Vier-Stufen-Plan sehe bei konstantem Befund in Stufe drei einen Übergang auf eine Low-dose-Therapie vor, er- läuterte Dr. Peter Kardos (Frankfurt/Main).

Kortikoide haben im Ge- gensatz zum Asthma bei chronisch obstruktiven Atem- wegserkrankungen (COPD) keinen gesicherten Platz.

Drei Viertel dieser Patienten reagieren nicht auf die Stero-

ide. Da in der Praxis Misch- bilder jedoch vorherrschen, schlug Kardos eine probatori- sche Therapie vor, um das Ansprechen zu klären: Stabi- le Patienten mit mittelschwe- rer oder schwerer irreversi- bler Obstruktion erhalten ad- ditiv über zwei Wochen 40 mg Prednisolon (etwa Decortin® H), dann erfolgt eine Lun- genfunktionsprüfung. Bei Nonrespondern setzt Kardos das Steroid ab, bei Respon- dern zielt er auf eine Erhal- tungstherapie, die allerdings nicht als etabliertes Ver- fahren angesehen wird.

Bei adäquater Therapie, Dosierung und Beachtung von Begleitumständen sei ei- ne kortisoninduzierte Osteo- porose unzweifelhaft ver- meidbar, führte Prof. Johann Ringe (Leverkusen) aus. An- gesichts der multifaktoriellen Genese der Osteoporose und der unterschiedlichen Pati- entengruppen empfahl der Internist eine gezielte Ana- mnese, um bestehende Risi- kofaktoren für eine Osteo- porose abzuklären. Bei Hochdosis-Kortikoidbehand- lung ist eine Knochendichte- Bestimmung in halbjährigem Abstand nötig, bei anderen Formen reichen jährliche Kontrollen. Bei Prävention und Therapie setzt Ringe ne- ben der Gabe von Kalzium (1 000 bis 1 500 mg/die) und

Vitamin D auf körperliche Aktivität und Sturzprophy- laxe.

Bei nachgewiesenem Man- gel an Knochendichte emp- fahl der Experte antiresorp- tive Substanzen – Estrogene in der Postmenopause, Calcitonin und Bisphospho- nate. Bei stark erhöhtem Frakturrisiko oder manifester Osteoporose ist eine osteo- anabole Therapie in Form von Fluoridsalzen notwendig, wobei über Kortisonpatien- ten derzeit allerdings keine kontrollierten Studien vorlie- gen. Dr. Renate Leinmüller

Hepatitis-Fälle unter Therapie mit Tasmar® Hoffmann-La Roche gibt be- kannt, daß dem Unterneh- men Berichte über sechs He- patitis-Fälle vorliegen, die in Zusammenhang mit der Ga- be von Tasmar® (Tolcapon) aufgetreten sein können. In zwei Fällen kam es zur sekun- dären Schädigung anderer Organe und letalem Aus- gang. Wahrscheinlich, so Roche, wurde in diesen Fäl- len das in der Fachinformati- on empfohlene Transamina- sen-Monitoring nicht durch- geführt.

Tasmar®wurde im August 1997 für die Zusatzbehand- lung von Morbus Parkinson zugelassen. Seit Marktein- führung wurden weltweit et- wa 60 000 Patienten behan- delt. Bereits vor der Zulas- sung wurde aus den klini- schen Prüfungen ein Fall von Diarrhö, verbunden mit Ikte- rus und nachfolgend letalem Ausgang, berichtet. Der Tod wurde auf mögliche kardiale Ursachen zurückgeführt.

Die aktuelle Fachinfor- mation weist darauf hin, daß in klinischen Studien Er- höhungen der ALT-(SGPT-) Werte bei 1,7 Prozent der Pa- tienten unter dreimal tägli- cher Gabe von 100 mg und bei 3,1 Prozent der Patienten unter dreimal täglicher Gabe von 200 mg Tasmar®festge- stellt worden sind.

Nach Abstimmung mit der Europäischen Gesundheits- behörde (EMEA) weist Hoff- man-La Roche nachdrücklich darauf hin, daß die empfohle- ne Standarddosierung drei- mal 100 mg pro Tag beträgt und daß die Überwachung der Leberfunktionswerte (Trans- aminasen) unter der Therapie mit Tasmar® von besonderer Bedeutung ist. Es wird emp- fohlen, die Leberfunktions- werte vor und 3, 6, 9, 12, 16, 20 und 24 Wochen nach Behand- lungsbeginn zu überprüfen.

Hat die ALT (SGPT) das Dreifache des oberen Grenz- wertes erreicht, muß die Be- handlung unverzüglich abge- brochen werden. zyl A-2782 (62) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 44, 30. Oktober 1998

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Übersicht über die wichtigsten Pathomechanismen der kortikoidinduzierten Osteoporose

Abbildung: Merck

Osteoblasten und Vorläuferzellen NNR und Testes ( Androgene) Osteoklasten ( Aktivität) Parathyreoideae ( PTH-Sekretion)

Dünndarm ( Ca-Absorption)

Nieren ( Ca-Rückresorption)

Osteopenie/Osteopor ose

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Gluco- corticoide

Calciummangel

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Knochenresorption

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Knochenformation

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K U R Z I N F O R M I E R T

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