Spezifische Allergie-Therapie in der Praxis
Sonderdrucke des Fortbildungsbeitrages über das praktische Vor- gehen bei der Hyposensibilisierung und über Maßnahmen der Aller- gen-Karenz können angefordert werden bei der Redaktion der ..Monatskurse für die ärztliche Fortbildung'. Haedenkampstraße 5.
5000 Köln 41.
Zur Fortbildung Aktuelle Medizin
Was ist bei allergischen Erkrankun- gen kausaltherapeutisch möglich?
Welche Grundsätze gelten für das praktische Vorgehen bei der Hypo- sensibilisierung? Wie sind die Be- gleitreaktionen dieser spezifischen Allergietherapie zu beherrschen?
Diese Fragen aus der Praxis beant- wortet ein niedergelassener Kollege in der von der Bundesärztekammer und von der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung herausgegebenen Zeitschrift „Monatskurse für die ärztliche Fortbildung" ebenso gründlich wie übersichtlich. Mit sei- nem Beitrag über die Therapie setzt Viktor Ruppert, Köln, seine praxis- nahe allergologische Fortbildung in dieser Zeitschrift fort, die er mit ei- ner vielbeachteten Ü.bersicht über
„Allergie-Diagnostik in der Praxis"
im Oktober 1979 (Heft 19, Seiten 599 bis 612) begonnen hat.
Allergen-Karenz
Die Allergen-Karenz heilt klinisch manifeste allergische Krankheiten;
sie verhindert jedoch erneute im- munologische Fehlreaktionen erst dann, wenn sie über Jahre, manch- mal über Jahrzehnte, eingehalten werden kann.
Konservierungsmittel und Farbstof- fe in der Nahrung oder in der Zahn- pasta (Benzoate, Salizylate, Azofarb- stoffe), die oft das Bild einer Lidika- ria auslösen, lassen sich diagno- stisch im einzelnen schwer erfassen.
Eine konservierungsmittelfreie Diät, wie sie de Weck entwickelt hat, kann oft gleichzeitig Diagnostik und The- rapie bedeuten.
Fast alle Medikamente können gele- gentlich zu allergischen Reaktionen
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führen. Die Diagnostik der Arznei- mittel-Allergien ist oft sehr schwie- rig, so daß in vielen Fällen auch die Karenz als diagnostische Maßnahme neben dem therapeutischen Effekt steht. Dabei ist es besonders für die Praxis wichtig, die Stärke des Sensi- bilisierungseffektes wichtiger Medi- kamente zu kennen. Die Rate allergi- scher Hautreaktionen auf einzelne Medikamente ist ein Maßstab für den Sensibilisierungseffekt.
Hyposensibilisierung
Spezifisch ist die Therapie einiger Allergien durch Hyposensibilisie- rung. Da es sich bei dieser Behand- lung, über Jahre durchgeführt, um Eingriffe in das immunologische Ge- schehen handelt, gelten besonders strenge Grundsätze für die Indika- tion und für das praktische Vorge- hen. Außerdem muß auch gelegent- lich mit unerwünschten überschie- ßenden Begleitreaktionen, zum Bei- spiel in Form von Schockfragmen- ten und — glücklicherweise in sehr seltenen Fällen — echten allergi- schen Schocks, gerechnet werden.
Bei Beachtung aller Grundsätze für die Hyposensibilisierung ist die Ge- fahr unerwünschter Begleitreaktio- nen ernsthafter Art sehr gering.
Jeder Arzt, der die Hyposensibilisie- rung durchführt, wird an dieser in- formativen Übersicht interessiert sein, die den derzeitigen Wissens- stand- und Erfahrungsstand wieder- gibt. ÄF
Ruppert, V.: Spezielle Allergie-Therapie in der Praxis: Allergen-Expositionsprophylaxe und Allergen-Karenz, Monatskurse Arztl. Fortb. 30 (1980) 780-787; Spezielle Allergie-Therapie in der Praxis: Hyposensibilisierung, Monatskurse Arztl. Fortb. 30 (1980) 815-827
FÜR SIE GELESEN
te in mehreren Studien zu einer si- gnifikanten Reduktion der Infarkt- mortalität.
Die Bypass-Chirurgie hat an Be- deutung gewonnen. Die Operations- mortalität wurde in vielen Zentren auf ein Prozent gesenkt. Außerdem ist inzwischen erwiesen, daß durch einen koronarchirurgischen Eingriff bei bestimmten Patienten die Le- benserwartung verbessert werden kann. Hierzu gehören in erster Linie Patienten mit Stenose des Haupt- stammes der linken Koronararterie und wahrscheinlich auch Patienten mit Drei-Gefäß-Erkrankung.
Empfehlungen und Behandlungskriterien
Braunwald empfiehlt neben der Be- handlung von Bluthochdruck und Hypercholesterinämie folgendes Vorgehen bei Postinfarkt-Patienten, die nicht älter als 70 Jahre sind, kei- ne manifeste Herzinsuffizienz auf- weisen und in Ruhe keine ernsten Rhythmusstörungen zeigen:
• Aufzeichnung eines Langzeit- EKGs
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Durchführung eines Belastungs- EKGs bei submaximaler Belastung(;) Gabe von Beta-Blockern und Iso- sorbiddinitrat bei Angina pectoris
Cl
Durchführung einer selektiven Koronarangiographie bei Patienten, die unter medikamentöser Behand- lung nicht beschwerdefrei werden oder die ein pathologisches Bela- stungs-EKG haben4)
Systematische antiarrhythmi- sche Behandlung beim Auftreten ventrikulärer Extrasystolen in Ruhe oder bei Belastung und Objektivie- rung des Therapieeffektes.43
Gabe von Sulfinpyrazon (weniger Nebenwirkungen als Aspirin) wenig- stens vom zweiten bis zum siebten Monat nach dem Infarkt. MnhBraunwald, E.: Treatment of the patient after myocardial infarction. The last decade and the next, N. Engl. J. Med. 3 (1980) 290-302
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 45 vom 6. November 1980 2677