Aus Bund und Ländern
Brandenburg:
Assistenzärzte fordern bessere Weiterbildung
POTSDAM. Brandenbur- ger Assistenzärzte, die sich in Weiterbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin befinden, haben ihre Weiterbildungssi- tuation als inakzeptabel kriti- siert. Es genüge nicht, daß sich die Kassenärztliche Vereini- gung Brandenburg und die Landesärztekammer darauf geeinigt hätten, Weiterbil- dungsverbünde zu schaffen, die Dienstaufgaben der Chef- ärzte in Richtung Weiterbil- dung Allgemeinmedizin zu er- weitern und Rotationsstellen in den Krankenhäusern zu schaffen. Dies müsse vom Gesetzgeber festgeschrieben werden.
Zur Zeit fördert die Ärzte- kammer Brandenburg nach Angaben der Assistenzärzte jeden Weiterbildungsassisten- ten mit 500 DM je Monat für ein Jahr. Die KV zahle für sechs Monate an zehn Praxen, die einen Assistenten weiter- bilden, 1 500 DM. Die Assi- stenzärzte fordern jedoch ei- nen Zuschuß von 1 500 DM monatlich für den Zeitraum von 18 Monaten. Zwischen 25 und 30 Weiterbildungsstellen müßten auf diese Weise geför- dert werden, denn jährlich schieden ebenso viele Ärzte aus ihren Praxen aus. Auch das Land und die Kranken- kassen müßten sich finanziell
beteiligen. EB
Kurzstipendien in Italien
KÖLN. Die Universität Padua bietet Studenten und akademischen Berufsanfän- gern die Möglichkeit, Kurzsti- pendien in Firmen und in ei- nem Krankenhaus in der Ve- neto-Region zu absolvieren.
Die dreimonatigen Stipen- dien finden nach Angaben der Bundesärztekammer im Rahmen des EU-Programms
„Leonardo“ statt. Interessen- ten mit guten Italienisch- Kenntnissen können beim
Auslandsdienst der Bundes- ärztekammer eine Liste der Institutionen und die italieni- sche Kontaktadresse erhalten (Tel 0 22 1/40 04-3 58 oder -3 59). Außerdem suchen die Universitäten Padua und Ve- nedig für 50 Studenten und Hochschulabgänger Prakti- kantenplätze in Europa. Die
Praktikanten sollen in Betrie- ben, Institutionen und Kran- kenhäusern für drei Monate Auslandserfahrungen sam- meln. Kontaktstelle ist die Bundesärztekammer, Colle- gium Medicinae Italoger- manicum, Herbert-Lewin- Straße 1, 50931 Köln, Tel 02 21/40 04-3 58 oder -3 59. EN
A-870 (26) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 15, 10. April 1998
P O L I T I K NACHRICHTEN
Laboratorien:
Akkreditierung empfohlen
BREMEN. Die in der Ar- beitsgemeinschaft Medizini- sche Laboratoriumsdiagno- stik (AML) zusammenge- schlossenen Fachgesellschaf- ten gehen davon aus, daß Qualitätsmanagementsyste- me auch für medizinische La- boratorien hilfreich sein kön- nen. Nach Ansicht der Ar- beitsgemeinschaft sind inter- nationale DIN- und ISO-Nor- men dabei die erfolgreich- sten Standards. Die Umset- zung dieser Normen sei ein wesentlicher Schritt in Rich- tung „Total Quality Manage- ment“. Wie die AML mit- teilt, kann ein implementier- tes Qualitätsmanagementsy- stem nach unterschiedlichen DIN-Normen entweder zerti- fiziert (Konformitätsbestäti-
gung) oder akkreditiert wer- den (Kompetenzbestätigung).
Informationen zur Vorbe- reitung und Durchführung von Akkreditierungen medi- zinischer Laboratorien ent- hält ein Handbuch, das zum Preis von 198 DM über die Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Medi- zinprodukten (ZLG), Seba- stianstraße 189, 53115 Bonn, bezogen werden kann. EB
Musterverträge zu Kooperationsformen
KÖLN. Der NAV-Vir- chowbund, Verband der nie- dergelassenen Ärzte Deutsch- lands, hat neben einer 80seiti- gen Informationsbroschüre
„Ärztliche Kooperationsfor- men“ nun auch Musterverträ- ge herausgegeben zu: Grün- dung einer Gemeinschaftspra-
xis, Praxisgemeinschaft, Ap- parategemeinschaft, Partner- schaftsgesellschaft zwischen Ärzten sowie Partnerschafts- gesellschaft zwischen Ärzten und Angehörigen anderer Fachberufe. Zudem hat der Verband eine „Dokumentati- on zur Verbesserung der am- bulanten ärztlichen Versor- gung in der Bundesrepublik Deutschland 1982 bis 1994“
zusammengestellt. Informa- tionen: NAV-Virchowbund, Postfach 10 26 61, 50466 Köln, Tel 02 21/9 73 00 50. SG
Initiative der
Gesundheitsminister gegen Alkoholismus
NORDERSTEDT. Die Gesundheitsminister von Schleswig-Holstein, Mecklen- burg-Vorpommern, Hamburg und Bremen haben sich auf Maßnahmen zur Bekämpfung des Alkoholismus verständigt.
Dabei sei vor allem an Ein- schränkungen bei der Wer- bung und beim Angebot etwa in Tankstellen gedacht. Wenn Selbstbeschränkungen der Wirtschaft nicht ausreichten, sagte die schleswig-holsteini- sche Sozialministerin Heide Moser (SPD), müßten Geset- ze Abhilfe schaffen. Zuvor hatte die Gesundheitsmini- sterkonferenz der Länder ei- nen „Aktionsplan Alkohol“
auf den Weg gebracht.
Hintergrund der Initiati- ven ist die zunehmende Alko- holproblematik: „Alkohol- mißbrauch ist zur führenden Suchtkrankheit vor allem bei Jugendlichen geworden“, er- klärte die Nordwestdeutsche Gesellschaft für Innere Medi- zin bei ihrer Tagung in Ham- burg. Es gebe derzeit drei Millionen Alkoholabhängige und zehn Millionen Alkohol- geschädigte in Deutschland.
Bundesärztekammer-Prä- sident Dr. med. Karsten Vil- mar erinnerte daran, daß Deutsche Ärztetage seit lan- gem ein Werbeverbot für Al- kohol fordern. Er halte es zu- dem für sinnvoll, die Auf- klärungskampagne „Keine Macht den Drogen“ auf legale Suchtmittel auszudehnen. kr Die „International Fe-
deration of Medical Students´ Associa- tions“ veranstaltet ih- ren jährlichen Som- merkurs STOP AIDS in diesem Jahr vom 3.
bis zum 14. Juli in Slowenien. Organi- siert wird die Veran- staltung von der
„Slovenian Medical Students´ Organisa- tion“. Bewerbungs- schluß ist der 30.
April. Informationen:
Summer School STOP AIDS, SloMSIC, Interna- tional Office SOU, Ker- snikova 4, 1000 Lju- bljana, Slovenia, Fax:
00 38 6-61-1 33 33 48, e-mail: slomsic.aids
@kiss.uni-lj.si