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Archiv "Private Krankenversicherung: Stagnation beim Bestandszugang" (27.12.1999)

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Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 51–52, 27. Dezember 1999

V E R S I C H E R U N G E N

D

ie private Krankenver- sicherung (PKV) erwar- tet für das Versiche- rungsjahr 1999 einen gegen- über dem Vorjahr fast kon- stanten Nettoneuzugang beim Versichertenbestand. Im er- sten Halbjahr 1999 betrug der Nettozugang 69 600 Perso- nen, so daß zum 30. Juni 1999 insgesamt 7,252 Millionen Personen in der Krankheits- kostenversicherung (Vollver- sicherung) versichert waren.

Im ganzen Jahr 1998 ist der Bestand in diesem Tarif- werk um 140 700 auf 7,206 Millionen Personen gestiegen.

Zum 30. Juni 1999 zähl- ten die 53 Mitgliedsunterneh- men des Verbandes der priva- ten Krankenversicherung e.V., Köln, 13,66 Millionen Perso- nen mit Zusatzversicherun- gen. Die Zahl der Versicher- ten, die Tarife mit Wahl- leistungen im Krankenhaus abgeschlossen hatten, ging leicht zurück. Hier wurde Mitte 1999 ein Bestand von 4,36 Millionen Personen ge- zählt. Eine Hochrechnung aus dem Mikrozensus ergibt eine Zahl der Zusatzversi- cherten zum Jahresende 1999 von rund 7,5 Millionen Per- sonen.

Rückgang in der Pflegeversicherung Ende 1999 rechnet die PKV mit einer Beitragseinnahme in Höhe von schätzungsweise 38,9 Milliarden DM. Davon entfallen 35,2 Milliarden DM auf die private Krankenversi- cherung und 3,8 Milliarden DM auf die private Pflegever- sicherung. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von insgesamt 3,2 Prozent, ein Plus von 4,8 Pro- zent in der privaten Kranken- versicherung und ein Minus von 9,5 Prozent in der priva- ten Pflegeversicherung. Der Rückgang in der Pflegeversi- cherung wird vor allem dar- auf zurückgeführt, daß die Prämien bei allen versicher- ten Personen ohne Beitrags- kappung zum 1. Januar 1999 gesenkt wurden. Dies geht aus dem jüngsten Zahlen- bericht 1998/1999 des Verban-

des der privaten Krankenver- sicherung hervor. Im einzel- nen:

Die ausgezahlten Versiche- rungsleistungen (einschließ- lich der Schadenregulierungs- kosten) werden für 1999 auf 25,7 Milliarden DM geschätzt (+5,4 Prozent). Davon ent- fallen auf die private Kran- kenversicherung 24,8 Mil- liarden DM (+4,5 Prozent), auf die private Pflegeversi- cherung 0,9 Milliarden DM (+4,4 Prozent).

Die gesamten Aufwen- dungen und Erstattungslei- stungen prognostiziert der Verband für 1999 auf rund 45,5 Milliarden DM (+7,1 Prozent). Darin enthalten sind neben dem Aufwand für Versicherungsfälle die Zufüh- rung zur Alterungsrückstel-

lung (um die Beitragserhö- hungen vor allem der älteren Generationen zu dämpfen) und die Rückstellung für Bei- tragsrückerstattung.

Besonders ins Gewicht bei den Aufwendungen fallen wiederum die Verwaltungs- und die Abschlußkosten. In den ersten sechs Monaten des Jahres 1999 betrugen die Ver- waltungskosten fast 700 Mil- lionen DM; dies entspricht einer Quote von 3,6 Prozent der Beitragseinnahmen. Die Abschlußkosten und die Ko- sten der Umstellung des Ver- sicherungsschutzes beliefen sich im ersten Halbjahr 1999 auf rund 1,7 Milliarden DM.

Die Kapitalanlagen der PKV thesaurieren sich per Ende 1999 voraussichtlich auf rund 127 Milliarden DM.

Die Ausgabenentwicklung in den einzelnen Leistungs- beziehungsweise Erstattungs- bereichen war in 1998 wie bereits in den Vorjahren sehr unterschiedlich. So legten die ambulanten Arztkosten um 3,7 Prozent zu und er- reichten ein Erstattungsvolu- men von 5,5 Milliarden DM.

Dagegen nahmen die Lei- stungsausgaben für Zahnbe- handlung und -ersatz um 1,3 Prozent auf rund 3,42 Milli- arden DM ab.

Kliniken:

Steigerung plus 2,4 Prozent

Die Aufwendungen zu- gunsten der Versicherung für Krankenhausbehandlung stie- gen im Jahr 1998 um 2,4 Pro- zent und erreichten ein Vo- lumen in Höhe von 8,55 Milli- arden DM. Von diesem Aus- gabenblock entfielen 3,8 Mil- liarden DM auf die Pflege- kosten im Krankenhaus, wei- tere 3,37 Milliarden DM auf die Klinikarzthonorare (Chef- arzthonorare) und 1,37 Mil- liarden DM für die Wahl- leistung „Unterbringung“. Für Arznei- und Verbandmittel wurden 7,1 Prozent mehr auf- gewandt; Ausgaben: fast zwei Milliarden DM. Für Heil- und Hilfsmittel wandte die Bran- che 3,7 Prozent mehr auf; Aus- gaben: 1,44 Milliarden DM im Jahr 1998.

Die Beitragseinnahmen be- trugen im Jahr 1998 rund 37,8 Milliarden DM (+4,1 Pro- zent); 1997: +5,9 Prozent. In der privaten Krankenversi- cherung erhöhten sich die Einnahmen um knapp 4,8 Prozent (1997: 3,6 Prozent) auf 33,6 Prozent. Dies geht vor allem auf die gestiege- ne Zahl der Neuversicherten zurück. In der privaten Pfle- geversicherung sanken die Prämieneinnahmen um 0,8 Prozent auf 4,2 Milliarden DM. Dies wird darauf zu- rückgeführt, daß der Bei- tragsverlust durch Beitrags- senkungen zum Jahresbe- ginn stärker durchschlug, als sich der Beitragsanstieg durch Neuzugänge bemerkbar mach- te. Dr. Harald Clade

Private Krankenversicherung

Stagnation beim Bestandszugang

Tabelle

Durchschnittliche Zuschläge für Ein- und Zweibettzimmer1998

(in DM) Bundesland Zweibettzimmer Einbettzimmer

Bremen 155,12 203,71

Schleswig-Holstein 126,61 198,03

Berlin 108,52 191,56

Hessen 110,78 186,94

Hamburg 108,49 184,50

Nordrhein-Westfalen 134,68 183,43

Niedersachsen 114,08 180,51

Bayern 109,44 168,43

Baden-Württemberg 102,46 167,14

Rheinland-Pfalz 114,63 167,07

Saarland 109,63 153,44

Alte Bundesländer 117,44 177,73

Mecklenburg-Vorp. 86,73 133,48

Sachsen-Anhalt 79,47 130,08

Thüringen 69,54 118,02

Brandenburg 72,27 116,64

Sachsen 69,77 114,91

Neue Bundesländer 74,40 121,25

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