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Archiv "Doktortitel: Kein Kinderspiel" (13.05.1994)

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PKV

Zu den Auswirkungen der Gebüh- renordnung für Ärzte:

Wir sind die Dummen Der Verband der Privaten Krankenversicherer wetzt die Messer und hat sich Perfides ausgedacht: Es wird den Ver- sicherten eine günstigere Prä- mie angeboten, wenn sie sich mit der Erstattung des 1,7fa- chen Satzes zufrieden ge- ben!!!

Folge: Der Patient bittet den Arzt, dies bei der Rech- nungsstellung zu berücksich- tigen. Tut er es nicht, kann er den Patienten vergessen, und er wird nicht in eine Liste wil- liger Änte aufgenommen, die die PKV ihren Versicherten zur Verfügung stellt!

Ich habe noch nicht ge- hört, daß solches Vorgehen auch in anderen Bereichen üblich ist. Man stelle sich vor:

Man hat einen Kfz-Schaden und geht dann zum Handwer- ker und sagt, er solle doch bit- te eine um 30 Prozent niedri- gere Rechnung stellen, denn besser sei man eben nicht ver- sichert!

Eine gemeinsame Front gegenüber diesem Frontalan- griff der PKV, die alle Ver- besserungen der GOÄ zu- nichte machen wird, ist wohl nicht zu erwarten. Das wissen die Privatversicherer genau.

Wenigstens sollten wir uns keine Illusionen machen: Wir sind wieder einmal die Dum- men und lassen es mit uns machen!

Dr. med. Helmut Kees, Dorf- ackerstraße 17, 72074 Tübin- gen

Chipkarte

Meinung zur Einführung der Chip- karte:

Schildbürgerstreich Das Wissenschaftliche In- stitut der Ortskrankenkassen (WidO) hat jetzt bei den Chipkartenopfern in den Pi- lotregionen Wiesbaden, Wei- mar und Böblingen eine Um-

LESERBRIEFE

frage über deren Akzeptanz gemacht, bei der nur das Be- ste über die Chipkarte her- auskam, angeblich. Ähnlich überzeugend wäre für mich eine Umfrage des Wolfs über die Sicherheit der Schafe. Die Chipkarte, dieser als Fort- schritt verkaufte Schwach- sinn, den leider auch Ärzte (die wir in die Wüste schicken sollten) mitverbrochen ha- ben, ist teuer und nervig. Für viele Patienten ist es gerade- zu eine Quälerei, ständig dar- auf zu achten, das Ding dabei zu haben beziehungsweise wo sie es haben. Der Kranken- schein war viel einfacher und billiger; einmal abgegeben, war für bis zu drei Monaten Ruhe.

Der Zweck der Identifi- zierung des Patienten entfällt in der Hausarztpraxis zu 95 Prozent, da man sich kennt, beim Spezialisten hatte man die Überweisung. Schon von daher ist die Chipkarte und Unterschreiberei des Abrech- nungsscheins (noch dazu auf

Zu dem Leserbrief von Dr. med. Jo- senhans "Direktzugang unterbin- den" in Heft 13/1994, in dem er fordert, daß Patienten der Direktzu- gang mit Chipkarte ohne Überwei- sung verwehrt sein sollte:

Keine Gängelung Es ist erstaunlich, wie in den Hirnen mancher Kolle- gen der Verteilungskampf schon als selbstverständlich angesehen wird. Es wäre sinnvoller, auf eine echte Ko- operation aus Überzeugung hinzusteuern als mit noch mehr Verboten und noch mehr Bürokratie. Diese greift schon in kaum noch erträgli- chem Maße in die Alltagspra- xis ein. Warum soll der Pa- tient mit eindeutigen fachspe- zifischen Erkrankungen nicht sofort den Facharzt aufsu- chen? Es ist dann unter Um- ständen doch ökonomischer, als wenn erst die Behand- lungsversuche, womöglich längere Arbeitsunfähigkeit, unternommen werden, die dann auch die Tätigkeit des

der Rück- und Überweisungs- seite!) reine Quälerei, Büro- kratenirrsinn. Der Zirkus um den Spezialistenbesuch mit Überweisung und Chipkarte, nur mit Überweisung oder nur mit Chipkarte, die Schä- digung des Patienten durch nicht erkennbare Paralleldia- gnostik und -behandlung, Ne- benwirkung: Punktwertverfall bei verschärftem Hamster- rad-Syndrom der Ärzte, sind bei uns mittlerweile klar und deutlich zu Tage getreten. Bald wird die Chipkarte den gläsernen Patienten und Arzt bringen, wenn nichts ge- schieht.

Kürzlich träumte ich ei- nen fantastischen Traum:

"Ärzte stellten Bunsenbren- ner auf die Theken und fak- kelten alle Chipkarten ab". Leider nur Fiktion, realisti- scherweise müssen wir mit der Chipkarte (die auch ein paar Vorteile hat) leben.

Dr. med. Udo Saueressig, Hauptstraße 129, 74931 Lob- bach-W.

Facharztes teurer machen.

Herr Kollege Josenhans hat in seiner Weiterbildung zum Allgemein?-Arzt wohl sehr viel orthopädische Kenntnis- se erwerben können, sonst wäre seine Kenntnis ortho- pädischer Arbeitsweise sicher nicht so fundiert.

Man könnte sehr ironisch auf seine Äußerungen ant- worten. Meine Aufgabe als Vorsitzender des Berufsver- bandes der Ärzte für Ortho- pädie ist aber nicht, noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, sondern im Interesse der ge- samten Ärzteschaft auch die sogenannten Hausärzte zur Kooperation aufzurufen. Dann sollten aber anderer- seits auch nicht so unqualifi- zierte Äußerungen, wie die von Herrn Josenhans, getätigt werden.

Wir sind für Kooperation;

wir sind auch dafür, daß in geeigneten Fällen der mündi- ge Patient seinen Hausarzt aufsucht, mit dem wir alle gut zusammenarbeiten wollen.

Wir lehnen aber ab, daß der Patient gegängelt wird und

A-1326 (6) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 19, 13. Mai 1994

sich Ärzte, welcher Gruppe auch immer, als omnipotent fühlen.

Dr. Georg Holfelder, Berufs- verband der Ärzte für Ortho- pädie e. V., Am Lindenbaum 6-8, 60433 Frankfurt am Main

Karriere

Zu dem Post Scripturn-Beitrag von Priv.-Doz. Dr. med. Klaus M

. Peters

in Heft B/1994:

Nicht nur Karriere Mit Interesse habe ich die anregenden Gedichte von PD Dr. Peters gelesen, sie ma- chen mich allerdings auch nachdenklich. Aus einer Arztfamilie stammend, habe ich frühzeitig den vermeintli- chen Glanz bewundert, m dem der Mediziner erstrahlt, und habe gleichzeitig unter der erlebten Unmenschlich- keit hinter den Kulissen gelit- ten. Trotzdem konnte ich von dem Beruf nicht lassen. Ich denke, wer Medizin aus- schließlich als Karriere be- greift, betreibt psycho-sozi- ale, manchmal auch körperli- che Selbstzerstörung, somit eine Erkrankung mit infau- ster Prognose.

Dr. med. Dr. med. dent. Joa- chim Leineweber, Johannis- berger Str. 73, 14197 Berlin

Doktortitel

Zu dem Leserbrief "Es geht, wenn man will" von Prof. Dr. jur. G. H.

Schlund in Heft 14/1994, der sich auf den Beitrag von Gisela Klink- hammer in Heft 5/1994 "Doktortitel zu verkaufen" bezog:

Kein Kinderspiel So schwierig, wie Profes- sor Schlund argumentiert, sind Promotionen im juristi- schen Bereich im Unterschied zu den Medizinpromotionen gar nicht:

.,.. Auch für Juristen gibt es viele Möglichkeiten, ohne Prädikatsexamen zu promo- vieren.

.,.. Dissertationen im Me- dizinbereich sind nicht etwa

(2)

E. Effer I A. Engels I K. Freigang I H. Korbmann

Heilmittel und Hilfsmittel

Richtlinien - Rechtsgrundlagen - Kommentar 1. Ergänzungslieferung, Stand: 1. 1. 94

(erscheint Mai 1994)

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Loseblattwerk in 1 Ordner, DM 148,-, Ergänzungslieferungen DM 0,251Seite ISBN 3-7691-3066-9

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Bei der Verordnung von Heilmitteln und Hilfsmitteln hat der Kassenarzt die Gebote der Wirtschaftlichkeit ebenso wie die Regeln der medizinischen Indikation zu beachten. Der bewährte Kommentar zu den Heil- mittel- und Hilfsmittel-Richtlinien, von kompetenten Autoren verfaßt, unterstützt den Arzt bei der wirt- schaftlichen Planung seines Therapiekonzepts. Die

"Arztinformation Hilfsmittel" trifft eine praxisge- rechte Auswahl aus dem neuen, für den Arzt nicht mehr überschaubaren Hilfsmittelverzeichnis der Kran- kenkassen.

Eine bis zwei Ergänzungslieferungen jährlich halten dieses Loseblattwerk stets aktuell.

Widerrufsrecht: Die Bestellung des Loseblattwerkes kann ich schrift- lich innerhalb von 10 Tagen durch Mitteilung an die Deutscher Ärzte- Verlag GmbH, Postfach 40 02 65, 50832 Köln, widerrufen. DieFristfür den Widerruf beginnt erst mit Absendung des Bestellcoupons. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs.

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_ Expl. Eifer, Heilmittel

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je DM 148,- DM 0,25

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LESERBRIEFE

in der Nähe von 29 Seiten, wie die Argumentation des Leserbriefschreibers vermu- ten läßt, sondern - von uns akribisch ausgezählt-im Jahr 1993 im Durchschnitt 106 Sei- ten und im Extremfall bis zu 1 200 Seiten stark; dagegen gibt es durchaus juristische Dissertationen mit unter 20 Seiten Text.

..,.. Es gibt keine Promoti- onsordnung an deutschen ju- ristischen Fakultäten, die es erlaubt, daß der Doktorand von drei Professoren über drei Stunden geprüft wird. Im übrigen ist die Durchfallquo- te bei mündlichen Prüfungen an den juristischen Fakultä- ten bei 0,2 Prozent. So ganz schwierig kann das dann wohl doch nicht sein.

..,.. Daß eine medizinische Doktorarbeit kein Kinder- spiel ist, zeigt auch die Tatsa- che, daß durchschnittlich jede zweite medizinische Disserta- tion nicht erfolgreich abge- schlossen wird. Dieser Pro- zentsatz ist bei den Juristen deutlich niedriger.

Dr. Frank Grätz, Institut für Wissenschaftsberatung, Diet- rich-von-Dorendorp-Straße 2 A, 51429 Bergisch Glad- bach

Mehr Respekt

Mir kamen ebenfalls die Tränen nach der Lektüre die- ses Beitrags. Da äußert sich ein Mann, der Gesetze inter- pretiert, die schon zu Bis- marcks Zeiten die Leute är- gerten. Da hat doch die Me- dizin einen gewichtigen Vor- sprung gegenüber den Juri- sten, denn wir sind nicht bei 1890 stehengeblieben.

Mein ehemaliger Lehrer, Prof. Dr. Mecklinger (mag er nun gewesen sein, wie er will, aber er war ein guter Logisti- ker), brachte einmal im Audi- torium unter großem Beifall das Bonmot "Der Apotheker ist der natürliche Feind des Arztes". Wie wahr- dachten wir damals. Doch irrte er, es ist der Jurist, besonders, wenn er ungefragt ist!

Ich habe selten einen so unqualifizierten Artikel in ei-

ner wissenschaftlichen Zeit- schrift gelesen.

In der Tat, der Mediziner ist eben in der Lage, sich in 29 Seiten oder auch drei Sätzen in normalem Deutsch präzise auszudrücken. Das, verehrter Herr Prof. Schlund, ist auch der wesentliche Unterschied zwischen Ihnen und den von Ihnen diskriminierten Ärz- ten.

Und warum sollte eine

"Penisverletzung bei Mastur- bation mit dem Staubsauger"

kein wissenschaftliches Inter- esse finden? Ich hatte einen Patienten, der machte es mit der Milchflasche, die dabei zerbrach - viel schrecklichere Folgen. Sie ahnen nicht ein- mal im Ansatz, was da alles möglich ist - das langt sogar zur Habilitation, wenn man es richtig aufarbeitet. Aber die Übersicht muß man schon ha- ben.

Also bitte etwas mehr Re- spekt vor den Medizinern. Sie haben doch auch einen be- handelnden Arzt, oder? ...

SR Dr. med. Peter Schlobach, Gartenstraße 6, 01728 Banne- witz bei Dresden

Weitere

Dissertationsthemen Das hohe akademische Niveau der juristischen Aus- bildung steht im Widerspruch zum empirischen Phänomen eines umgekehrt proportiona- len Niveaus der deutschen Gesetzgebung und Recht- sprechung. Solange die Medi- zin dieses Niveau noch nicht erreicht hat, wird sie noch vielen Menschen wirklich hel- fen können. Als nächstes me- dizinisches Dissertationsthe- ma böte sich die "pathologi- sche Hybris der Jurispru- denz" an, gebunden in 20 Bänden; oder eine interdiszi- plinäre Arbeit hohen juristi- schen Niveaus über den Zu- sammenhang von Gesund- heitsschädigungen aufgrund von Stichverletzungen nach

"Herrenloswerden eines Bie- nenschwarmes" gern. § 961 BGB.

Dieter Heimsath, Schierleher Ring 11, 49219 Glandorf A-1328 (8) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 19, 13. Mai 1994

Referenzen

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