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Archiv "Katheterdilatation vor Operation bei AVK mehr einsetzen" (06.04.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Chemotherapie beim Mammakarzinom FÜR SIE GELESEN

Lymphknotenbefalls, wie Wander und Nagel auf Seite 48 schreiben.

Professor Dr. med.

Willi Schermuly, Chefarzt des Radiologischen Instituts und der Strahlenklinik am Städtischen Krankenhaus Hildesheim Weinberg 1, 3200 Hildesheim

Schlußwort

Ob eine adjuvante Strahlenthera- pie (sogenannte Nachbestrah- lung) beim operierten Mammakar- zinom geeignet ist, das Rezidivri- siko nicht nur im Strahlenfeld, sondern auch außerhalb dessel- ben zu senken, wird noch so lan- ge kontrovers diskutiert werden, bis überzeugende Daten entspre- chender Studien vorliegen. Wer sich die Mühe nimmt, die Literatur zum Thema Nachbestrahlung zu lesen, wird feststellen, daß in pro- spektiven randomisierten Studien mit genügend großer Fallzahl zwar keine signifikanten Überle- benszeiten mit der Nachbestrah- lung erzielt werden, die heute in- teressierende Frage, ob nicht doch einige kleine Untergruppen von Patientinnen von der adjuvan- ten Bestrahlung profitieren, je- doch nicht beantwortet finden.

Zwar korreliert ein lokaler Lymph- knotenbefall eng mit Rezidivraten und Überlebenszeiten, weshalb etwas pauschal gesagt wird:

Lymphknotenmetastasen = Dis- semination, Ausnahmen sind je- doch bekannt. Die Frage ist also, ob solche Ausnahmefälle (=

Lymphknotenbefall ohne erfolgte Fernmetastasierung) nicht doch bestrahlt werden sollten, weil - wie Herr Schermuly richtig schreibt - "mit zusätzlicher Be- strahlung möglicherweise eine optimale lokoregionale Tumor- freiheit erreicht und eine verblie- bene Zwischenstation der Fern- metastasierung ausgeschaltet würde". Leider gibt es bis heute keine Möglichkeit, jene Fälle zu erfassen, die zwar lokalen Lymph- drüsenbefall aber noch keine

Fernmetastasen haben. Stati- stisch gesehen können es nur we- nige Prozent des Gesamtkranken- gutes sein. Womit sich die Frage erhebt, wie dann überhaupt der Wert der adjuvanten Strahlen- therapie geprüft werden soll?

Herr Schermuly weist damit zu Recht auf das zentrale Problem der speziellen Untergruppen und der kleinen Fallzahlen in Studien hin. Die Frage kann heute nicht mehr sein, Nachbestrahlung ja oder nein, Kombination der Strah- lentherapie mit Chemotherapie oder nicht. Sondern es muß diese Frage bei der enormen Heteroge- nität der Mammakarzinome an je- der Untergruppe selektiv geprüft werden. Dies ist nur in Studien möglich, in denen ein homoge- nes, bezüglich prognostischer Faktoren und biologischer Varia- blen genau definiertes Kranken- gut untersucht wird. Solche Stu- dien erfordern ein sehr großes Krankengut, das heute nur noch von vielen kooperativ arbeitenden Kliniken zusammengetragen wer- den kann. Solch eine Studie wird zur Zeit vom BMFT gefördert und ist ab 1984 angelaufen (Koordina- tor: Professor Dr. Bastert, Univer- sitätsfrauenklinik Frankfurt).

Und nochmals ein wesentlicher Hinweis zuletzt: Die Kombination Strahlentherapie plus Che- motherapie ist in der Adjuvans- form bisher nicht adäquat geprüft worden. Es darf durch Nachbe- strahlung die adjuvante Che- motherapie zeitlich nicht verzö- gert und in Dosen nicht reduziert gegeben werden, und es muß bei einer Kombination von Adriamy- cin und Strahlen (Strahlensensibi- lisierung !) mit einer erhöhten Komplikationsrate unter der Strahlentherapie gerechnet wer- den.

Professor Dr. med. Gerhard Nagel Dr. med. Hans-Erik Wander Abteilung Hämatologie/Onkologie Medizinische Klinik

und Poliklinik der Universität Robert-Koch-Straße 40 3400 Göttingen

Katheterdilatation vor Operation

bei AVK mehr einsetzen

Die perkutane transluminale Ka- theterdilatation wurde 1964 von Dotter und Judkins entwickelt, durch die Einführung des Grünt- zig-Ballonkatheters technisch op- timiert und seitdem erfolgreich in der Behandlung arterieller Steno- sen im Becken-Bein-Bereich ein- gesetzt. Die Autoren werteten die in der Literatur von 1970 bis 1981 mitgeteilten Erfahrungen mit die- ser Behandlungsmethode an 1191 Patienten aus und verglichen sie mit den Erfolgen chirurgischer Maßnahmen bei 4266 Patienten.

Berücksichtigt wurden Komplika- tionen, Mortalität, Kosten und Fünfjahreserfolg.

._ Die Katheterdilatation ist dabei deutlich komplikations- und mor- talitätsärmer (2,3 bzw. 0,17 Pro- zent), sowie preiswerter, aber auch durch Re- und Reststenosie- rungen weniger wirksam als die Chirurgie.

._ Aortoiliakale und femoropopli- teale Operationen sind wesentlich teurer und haben eine höhere Komplikations- und Mortalitätsra- te (11 ,4 bzw. 2,6 bis 4,4 Prozent).

Eine optimale Lösung würde nach Meinung der Autoren eine kombi- nierte Strategie beider Methoden darstellen, nämlich zuerst in je- dem geeigneten Fall ein Dilata- tionsversuch und nur bei Erfolglo- sigkeit die Operation. Nach einer Schätzung könnten damit in den USA innerhalb fünf Jahren 352 Le- ben, 82 Mio. Dollar und 5006 bedrohte Extremitäten gerettet

we~en. müb

Doubilet, P., and Abrams, H. L.: The Cast of Underutilization. Percutaneous Transluminal Angioplasty for Peripheral Vascular Disease.

New Eng I. J. Med. 310 (1984) 95-102-Dept. of Radiology, Harvard Medical School, 25 Shat- tuck St., Boston, MA 02115, USA-(Siehe auch Bericht: Katheterdilatation bei peripherer ar- terieller Verschlußkrankheit, Dt. Ärztebl. 79, Heft 29 (1982), S. 44 Ausgabe A)

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 14 vom 6. April1984 (97) 1097

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