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Archiv "Bei AVK heute zurückhaltender gegenüber Operationen" (16.01.1985)

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Ein neues Therapiekon- zept, mit dem die Letali- tät bei Intoxikationen mit Knollenblätterpilzen auf mehr als die Hälfte ge- senkt werden kann, hat die Kölner Pharmafirma Madaus & Co. während der Medica '84 Ende No- vember in Düsseldorf vorgestellt. Es handelt sich um Legalon® SIL Ampullen, eine Weiter- entwicklung des bereits 1969 von Madaus einge- führten Lebertherapeuti- kums Legalon, das als Extrakt aus den Samen der Mariendistel isolier- tes Silymarin als Haupt- wirkstoff enthält. Speziell für die Behandlung von Annanitin-Intoxikationen steht es als injizierbare wasserlösliche Monosub- stanz Silibinin zur Verfü- gung. Einen durchschla- genden Therapieerfolg mit Legalon® SIL Ampul- len erzielten österreichi- sche Krankenhäuser.

Von 28 Patienten, die Knollenblätterpilze ver- zehrt hatten, konnten alle

—bis auf einen Suizidfall

—gerettet werden.

Der Biochemiker Prof.

Dr. rer. nat. Johann Son-

Diagnose und Therapie- möglichkeiten periphe- rer arterieller Durchblu- tungsstörungen standen kürzlich in Budapest auf einem Symposium der Firma Hormon-Chemie, München, zur Diskus- sion.

Professor D. Rühland, Münster, erläuterte war- um die Indikationen zur operativen Behandlung

nenbichler vom Max- Planck-Institut in Martins- ried bei München berich- tete über den Wirkme- chanismus von Silibinin:

Es induziert die Vermeh- rung der Ribosomen und steigert die Protein-Bio- synthese, wodurch die Teilung der Leberzellen stimuliert wird. So läßt sich die Regenerationsfä- higkeit einer geschädig- ten Leber durch Silibinin erklären. HC

Gegen den giftigen Knollen- blätterpilz ist ein Kraut ge- wachsen: die Mariendistel

Foto: Dr. Madaus

peripherer arterieller Durchblutungsstörungen in den letzten Jahren zu- nehmend zurückhalten- der angesehen werden.

Ursächlich dafür seien die Entwicklung anderer risikoärmerer Therapie- verfahren wie die perku- tane, transluminäre An- gioplastie, Thrombolyse- verfahren und Erkennt- nis, daß Durchblutungs- störungen im Stadium II

jahrelang stationär blei- ben können und einer konservativen Therapie zumeist gut zugänglich sind. Auch die mangel- haften gefäßchirurgi- schen Erfolge, insbeson- dere der peripheren Re- konstruktion, sind in die- sem Zusammenhang zu erwähnen.

Das besondere Augen- merk der Zuhörer lenkte Professor F. Hacke!, Bad Nauheim, auf die Niere, deren Beteiligung bei der arteriellen Verschluß- krankheit (AVK) bislang unterschätzt werde und die bei Hypertonikern verstärkt gefährdet sei.

Eigene korrosionsanato- mische Untersuchungen Hackels bestätigen, daß vom physiologischen Prozeß des Alterns vor al- lem die Nierenrinde be- troffen ist. Therapeuti-

Für ihren richtungwei- senden Beitrag zur The- rapieforschung wurden Professor Dr. med. Hein- rich Patscheke und Dr.

Karlheinz Stegmeier (Boehringer Mannheim) mit dem Preis der Deut- schen Therapiewoche 1984 ausgezeichnet. Bei- de Wissenschaftler cha- rakterisierten die phar- makologischen Eigen- schaften eines Thrombo- xan-Rezeptor-Antagoni- sten, der sich als ein neu- es Konzept für die anti- thrombotische und anti- ischämische Therapie anbietet.

Zwei Prostanoide spielen in der Pathophysiologie des Herz-Kreislauf-Sy- stems eine herausragen- de Rolle: Thromboxan A2 als Induktor der Throm- bozytenaggregation und Vasokonstriktion und

sche Maßnahmen bei AVK sollten daher auch die enge Korrelation zwi- schen dem peripheren und dem renalen Kreis- lauf beachten.

Hackel untersuchte au- ßerdem den Einfluß von Actovegin® und nieder- molekularem Dextran auf die Durchblutung der Ex- tremitäten und die Mikro- zirkulation. Die Langzeit- Infusionsbehandlung mit einer solchen Kombina- tion bewirkt bei AVK eine statistisch gesicherte Verbesserung der Durch- blutungsreserve sowohl der Unterschenkel-Mus- kulatur als auch der Ak- ren. Sie eignet sich nach Ansicht Hackels deshalb ganz besonders zur The- rapie schwerer Formen der peripheren AVK, ent- sprechend den Stadien III und IV nach Fontaine. la

Prostazyklin PGI 2 als Inhi- bitor der Thrombozyten- aggregation und Vaso- dilatator. Seit der Entdek- kung der biologischen Funktion dieser Prosta- noide verfolgt die phar- makologische Forschung das Ziel, Pharmaka zu entwickeln, die die uner- wünschten Wirkungen von Thromboxan A2 aus- schalten können, ohne dessen Antagonisten Prostazyklin zu hemmen.

Dieses Ziel wurde mit dem ersten bislang ein- gehender untersuchten

Thromboxan-Rezeptor- Antagonisten erreicht, der vorläufig BM 13177 heißt. Zur Zeit befindet sich das offenbar gut ver- trägliche Pharmakon in Phase II der klinischen Prüfung. Mit einer Zulas- sung allerdings ist erst Ende dieses Jahrzehnts zu rechnen. jv

Thromboxan-Antagonisten:

neues preisgekröntes Konzept

Bei AVK heute zurückhaltender gegenüber Operationen

Hochwirksames Therapeutikum bei Pilzvergiftungen

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

AUS INDUSTRIE UND FORSCHUNG

132 (92) Heft 3 vom 16. Januar 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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