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Archiv "Medizingeschichte(n): Sexualität und Medizin – Orgasmusreflex" (20.05.2005)

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M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 2020. Mai 2005

A A 1459

morwachstum, oder eine ungünstige Tumorlokalisation bei engen anatomi- schen Verhältnissen am Gesichtsschä- del die mikrographische Chirurgie be- hindern können. Bei konsequentem operativem Vorgehen lassen sich größere postoperative Defekte nicht immer vermeiden. Diese bedürfen komplizierter plastischer Deckung, bei manchmal begrenzten kosmeti- schen Erfolgsaussichten. Vor allem bei älteren Patienten mit eingeschränkter Belastbarkeit und fortgeschrittenem Tumor ist deshalb eine therapeutische Alternative wünschenswert. Hierfür ist die Radiotherapie mit Elektronen- strahlen gut geeignet. Aufgrund der erwiesen günstigen kosmetischen und funktionellen Ergebnisse und der Ver- meidbarkeit von Spätschäden (3, 4, 6, 13, 14) (Abbildungen 1, 3, 5, 8) stellt sie heute bei fortgeschrittenen Fällen ei- ne wertvolle Ergänzung des therapeu- tischen Spektrums dar. Die therapeu- tische Entscheidung ist jeweils eine fallbezogene Ermessensfrage, am be- sten beantwortet beim interdiszipli- nären Konsil von Dermatologen, spe- zialisierten Operateuren und Strah- lentherapeuten.

Manuskript eingereicht: 11. 12. 2003, revidierte Fassung angenommen: 21. 9. 2004

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sin- ne der Richtlinien des International Committee of Medi- cal Journal Editors besteht.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2005; 102: A 1454–1459 [Heft 20]

Literatur

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Lippincott 2004: 757–775.

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Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Klaus Reisner (i. R.) Dr. med. Wulf Haase

Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie St. Vincentius Kliniken

Steinhäuserstraße 18 76135 Karlsruhe

AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT

MEDIZINGESCHICHTE(N))

Ärzte als Patienten Schlaflosigkeit

Zitat: „Quält mich nachts Schlaflosig- keit, so stehe ich auf, spaziere um mein Bett und zähle in Gedanken bis auf 1000; auch enthalte ich mich dann der Speisen ganz oder esse doch um mehr als die Hälfte weniger als sonst.

Arzneimittel gegen das Übel ge- brauche ich wenig, außer etwas Pap- pelsalbe [1] oder Bärenfett [2] oder Haarwurzöl [3], womit ich dann mei- nen Leib an 17 Stellen einreibe: an den Schenkeln, den Fußsohlen, am Nacken, an den Ellbogen, den Hand- gelenken, den Schläfen, den Hals- adern, in der Herz- und in der Leber-

gegend und auf der Oberlippe. Na- mentlich morgens quält mich oft die Schlaflosigkeit über die Maßen. “

Giralomo Cardano: De propria vita (posthum: Paris 1643;

deutsch: Jena 1914). In: Alfred Grotjahn: Ärzte als Patien- ten: Subjektive Krankengeschichte in ärztlichen Selbst- schilderungen. Leipzig 1929, Seite 66. – [1] Unguentum populeum, ein Arzneimittel aus pflanzlichen und tierischen Bestandteilen, darunter Pappelknospen. [2] Galt wie die Bärengalle als (All)Heilmittel. [3] Öl der Nixblume (Nym- phaea), Mittel gegen Schlaflosigkeit. Diese herausragende Autobiografie des italienischen Arztes und Universalge- lehrten Cardano (1501–1576) offenbart ihren Autor als ei- nen von Krankheit geplagten „Melancholiker“.

Sexualität und Medizin Orgasmusreflex

Zitat: „Der Orgasmusreflex ist eine ein- heitliche Gesamtkörperzuckung. Im Or- gasmus sind wir nichts als ein zuckender Plasmahaufen. Nach 15jähriger Orgas-

musforschung war es endlich gelungen, zum biologischen Kern der seelischen Erkrankungen vorzudringen. Der Or- gasmusreflex findet sich bei allen ko- pulierenden Lebewesen. In der Reihe der noch tieferstehenden biologischen Organismen, wie etwa bei Einzellern [1] findet er sich in Gestalt von Plasma- zuckungen [...]. Die tiefste Stufe, auf der er zu finden ist, ist die Eiteilung.“

Wilhelm Reich: Die Entdeckung des Orgons I. Die Funktion des Orgasmus. Sexualökonomische Grund- probleme der biologischen Energie (1942). Frankfurt am Main 1979 (fischer Taschenbuch Band 6140), Sei- te 262. – [1] Hier wird auf das Paradigma der Amöbe angespielt. – Reich (1897–1957) war 1922 bis 1930 am psychoanalytischen Ambulatorium in Wien tätig, ab 1928 Mitglied der Kommunistischen Partei; 1933 Ausschluss aus der Psychoanalytischen Vereinigung und aus der KP, im Exil ab 1934, von 1939 bis zu seinem Tod in den USA; Wegbereiter der späteren Gestalt- beziehungsweise Körpertherapie. Seine Defi- nition des „Orgasmusreflexes“ offenbart ein strikt biologistisches Menschenbild.

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