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Archiv "Medizingeschichte(n): Medizin und Literatur Pathographie" (18.02.2005)

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Perforatorlappenplastiken und die an mikrochirurgischen Zentren vermehrt verwendete Technik der SIEA-Lappen- plastik ermöglichen die im Vergleich mit anderen Techniken ästhetisch zu- frieden stellende Ergebnisse aufgrund einer nahezu unbeschränkten Model- lierbarkeit des freien Lappengewebes und der möglichen Transplantation von großen Volumina. Dies ist vor allem für die Rekonstruktion der Submammär- falte und den Erhalt einer natürlichen Ptosis entscheidend. Als Methode der zweiten Wahl empfehlen die Autoren die Rekonstruktion mit einem Latissi- mus-dorsi-Lappen, meist in Kombinati- on mit einem Implantat, wobei gemein- sam mit der Patientin die Vor- und Nachteile der jeweiligen Brustrekon- struktion zu diskutieren sind.

Trotz der DRGs sollten hoch spe- zialisierte Operationen, wie der freie DIEP- und S-GAP-Lappen, nicht auf- grund von merkantilen Gründen ver- drängt werden. Gerade diese vorgeblich kostenintensiveren Rekonstruktions- möglichkeiten reduzieren langfristig gesehen die Kosten (11), weil Folge- operationen wie zum Beispiel Implan- tatwechsel entfallen. Dies sollte auch bei der Erstellung der DRGs für mikrochirurgische Techniken, wie hier bei der Brustrekonstruktion mit frei- en Perforatorlappen, berücksichtigt werden. Spezialisierte Zentren sollten weiterhin technisch anspruchsvolle Me- thoden anbieten können, um die best- mögliche Versorgung der Patientinnen zu gewährleisten.

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sin- ne der Richtlinien des International Committee of Medi- cal Journal Editors besteht.

Manuskript eingereicht: 20. 1. 2004, revidierte Fassung angenommen: 13. 8. 2004

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2005; 102: A 422–427 [Heft 7]

M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 718. Februar 2005 AA427

AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT

MEDIZINGESCHICHTE(N))

Mesmerismus Magnetisieren

Kupferstich um 1795 von Daniel Chodowiecki (1726–1801).

Eine junge Dame wird

„magnetisiert“, um sie in den „magnetischen Schlaf“

zu versetzen. Das erotische Moment ist unübersehbar.

Der Wiener Arzt Franz Anton Mesmer (1734–1815) begründete um 1775 eine neue Heilmethode, die er

„animalischen“ oder

„thierischen Magnetismus“

(das heißt Lebensmagnetis- mus) nannte und die später nach ihm benannt wurde.

Durch die „magnetische Manipulation“ sollte der Magnetiseur ein (naturwissenschaftlich nicht nachweisbares)

„Fluidum“ als eine über das Nervensystem wirkende Heilkraft auf die Patienten übertragen.

Medizin und Literatur Pathographie

Zitat:„Am 26. Juni 1581 schied ich kaum vorstellbare Mengen Nierengrieß aus.

Überdies gelang es mir nicht,klaren Kopf zu gewinnen:Ich war völlig benommen, und auf Augen und Stirn, auf Backen, Zähnen und Nase, ja dem ganzen Gesicht fühlte ich eine unbeschreibliche Schwere [...].Am gleichen Tag ging ich rein zum Vergnügen jene Damen besuche, die sich jedem zeigen, der sie zu sehen wünscht.

Ich lernte die berühmtesten kennen: nichts Besonderes!“

Journal du Voyage de Michel de Montaigne an Italie par la Suisse et l´Allemagne en 1580 et 1581 (Rom und Paris 1774–75). In : Michel de Montaigne für Mediziner und ihre Opfer. Übersetzt und herausgegeben von Hans Stilett.

Frankfurt am Main 1999, S. 132. – Michel de Montaigne (1533–1592) unternahm nach Erscheinen seiner „Essais“

(1580) wegen seines quälenden Steinleidens eine längere Badereise nach Italien, deren nähere Umstände, wie hier unter anderem einen Bordellbesuch, er in seinem Tagebuch festhielt.

Paracelsus-Rezeption Spottgedicht

Zitat:„Die Manen [1] des Galenus [2] gegen Theophrastus oder besser Caco- phrastus. [...]Verrecken will ich, wenn Du würdig bist, dem Hippokrates das Nachtgeschirr nachzutragen, / Oder meine Schweine zu hüten, Du Lappes. Was schmückst Du Dohle dich mit gestohlenen Federn! / Deine Ruhmredigkeit hat kurze Beine. Was willst Du denn in Deinen Vorlesungen sagen, / Du lebst ja nur von gestohlenem Geistesgut! / Am besten ist für Dich ein Strick, an dem Du dich aufhängen kannst, / Nachdem man Deine Windbeuteleien erkannt hat.“

Ausschnitt aus einem anonymen (ursprünglich lateinischen) Gedicht gegen Theophrastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, das gegen Ende 1527 in Basel verbreitet wurde.Aus: Karl Sudhoff: Paracelsus. Ein deutsches Lebensbild aus den Tagen der Renaissance. Leipzig 1936, Seite 40. – [1] Gute (Toten)Geister nach altrömischer Religion. [2]

Griechicher Arzt in Rom, 2. Jh. n. Chr. – Paracelsus (1593/94–1541) war in Basel seit März 1527 Stadtarzt und hielt Vorlesungen, ohne jedoch wegen des Widerstands der Fakultät Ordinarius zu sein. Nach schweren Querelen mus- ste er Basel im Februar 1528 fluchtartig verlassen.

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet unter www.aerzteblatt.de/lit0705 abrufbar ist.

Anschrift für die Verfasser:

Dr. med. Andreas Heitland Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie Universitätsklinikum Aachen Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen E-Mail: dr-heitland@t-online.de

Foto:akg/picture alliance

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