• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Protonenpumpenhemmer: Erhöhtes Risiko für Hüftfraktur bei Langzeitanwendung" (25.05.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Protonenpumpenhemmer: Erhöhtes Risiko für Hüftfraktur bei Langzeitanwendung" (25.05.2012)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 1090 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 21

|

25. Mai 2012 gnose eines Normaldruckglaukoms

wird vermutet, dass dieses vor fast einem Vierteljahrhundert wenig er- forscht war und seltener erkannt wurde. Als vollständigen Erfolg der Behandlung definierten die briti- schen Autoren das Erreichen eines intraokularen Druckwerts unter 21 mmHg bei Hochdruckpatienten und eine Senkung um mindestens 20 % des Ausgangswerts bei Nor- maldruckglaukomen.

Ein relativer Erfolg (qualified success) lag vor, wenn dieses The- rapieziel unter zusätzlicher Gabe topischer Antiglaukomatosa er- reicht werden konnte. Ein vollstän- diger Erfolg bestand nach immerhin 20 Jahren bei 57 % der trabekulek-

tomierten Augen. Zählt man jene hinzu, die früher oder später erneut Tropfen applizieren mussten, be- trägt die Erfolgsrate 88 %. Die Wahrscheinlichkeit eines Fehl- schlags der Trabekulektomie war für jüngere Patienten und für jene mit einem uveitischen Glaukom (für letztere um fast das Zehnfache) erhöht.

Auch Augen, die in den Jahren vor dem Eingriff mit zwei und mehr unterschiedlichen Augentropfen be- handelt worden waren, hatten eine eingeschränkte Prognose.

Fazit: Die Trabekulektomie ist eine langfristige Lösung, um über eine Kontrolle des intraokulären Drucks

die Progression einer glaukombe- dingten optischen Neuropathie zu bremsen. Dies hat eine Studie mit einer Beobachtungszeit von 20 Jah- ren ergeben. Die Resultate werden von den Autoren auch deshalb als hilfreich für die Suche nach einer effektiven Therapie eingeschätzt, weil Nebenwirkungen einer chro - nischen Therapie vor allem mit konservierungsmittelhaltigen Augen- tropfen auf Bindehaut und Horn- haut in den vergangenen Jahren vielfach publiziert wurden.

Dr. med. Ronald D. Gerste

Landers J, Martin K, Sarkies N, et al.: A twen- ty-year follow-up study of trabeculectomy:

Risk factors and outcomes. Ophthalmology 2012; 119: 694–702.

Die Einnahme von Protonenpum- penhemmern (PPI) ist weit verbrei- tet. Bei kurzzeitigem Gebrauch werden sie in der Regel sehr gut vertragen. Bei Langzeitanwendung gibt es jedoch seit längerer Zeit Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für proximale Femurfrakturen.

Die US-amerikanische Food and Drug Administration hat im Mai 2010 auf einen möglichen Zu - sammenhang zwischen der Einnah- me von Protonenpumpenhemmern und dem erhöhten Risiko einer pro- ximalen Femurfraktur hingewiesen, die hierzu vorliegenden Studien waren allerdings in der Aussage- kraft eingeschränkt. Nun wurde diese Fragestellung mit den Daten der Nurses’ Health Study erneut überprüft. Bei 79 899 postmeno- pausalen Frauen wurden während 565 786 Personenjahren 893 Hüft- frakturen dokumentiert. Das abso- lute Risiko für eine Fraktur bei PPI- Einnahme lag bei 2,02, ohne PPI- Einnahme bei 1,51 Ereignissen pro 1 000 Personenjahre. Bei regelmä- ßiger PPI-Einnahme erhöhte sich damit das Risiko für eine proximale Femurfraktur um 35 %. Dieser Wert änderte sich auch bei Adjustierung an den Körpermassenindex oder die Calciumzufuhr nicht wesentlich.

Keine Änderungen des Risikos er- gaben sich zudem durch die Be- rücksichtigung weiterer Faktoren wie körperliche Aktivität, Osteopo- rose, Hormonersatztherapie, Ein- nahme von Glukokortikoiden oder Thiaziddiuretika. Bei aktuellen oder früheren Raucherinnen stieg das Risiko allerdings um mehr als 50 %, während die Hazard Ratio bei Frauen, die nie geraucht hatten 1,06 betrug.

Je länger die Frauen einen PPI einnahmen, umso höher war ihr Risiko. Wurde der PPI abgesetzt, dauerte es zwei Jahre, bis sich das Risiko wieder normalisierte.

In einer Metaanalyse, in der in diese Daten die Daten von zehn früher durchgeführten Studien ein - geschlos sen wurden, ergab sich eine Odds Ratio von 1,30.

In der Studie wurde nicht be- rücksichtigt, welcher PPI einge- nommen wurde. Zudem basierte die Diagnose der proximalen Femur- fraktur auf Patientenberichten. Al- lerdings handelte es sich bei der untersuchten Gruppe um medizini- sches Personal.

Fazit: Insgesamt belegen die Ergeb- nisse dieser Studie, dass die Dauer- einnahme von PPI das Risiko für ei-

ne proximale Femurfraktur um fünf Ereignisse pro 10 000 Patientenjah- re erhöht.

Damit bestätigt diese Kohorten- studie nach Aussage von Prof. Dr.

med. Reiner Bartl, Osteoporosezen- trum München am Dom, den bishe- rigen Verdacht, dass die Langzeit- einnahme von PPI mit einem höhe- ren Risiko für Osteoporose und Hüftfrakturen verbunden ist.

Wie zu erwarten, seien höheres Alter und Rauchen zusätzliche Risi- kofaktoren. Bartl weiter: „Allen Pa- tienten, die über mehr als vier Jahre in höherer Dosierung PPI einneh- men müssen, sind – analog zu den Cortisonpatienten – calciumreiche Kost, ausreichende Versorgung mit Vitamin D (1 000–2 000 IE tgl.) und körperliche Aktivität zu emp- fehlen. Vorsorglich ist bei allen Patienten, die über mehrere Jahre PPI einnehmen müssen, eine DXA- Knochendichtemessung zum Aus- schluss einer bereits bestehenden oder beginnenden Osteoporose sinnvoll. Derzeit ist noch nicht ge- klärt, ab welchem Zeitpunkt des Knochenschwunds eine medika- mentöse Osteoporosetherapie zum Beispiel mit intravenösen Bisphos - phonaten angezeigt ist.“

Dr. rer. nat. Susanne Heinzl

Khalili H, et al.: Use of proton pump inhibitors and risk of hip fracture in relation to dietary and lifestyle factors: a prospective cohort study . BMJ 2012; 344: e372.

PROTONENPUMPENHEMMER

Erhöhtes Risiko für Hüftfraktur bei Langzeitanwendung

M E D I Z I N R E P O R T

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die entscheidende Frage allerdings, ob bei Patienten nach überstandenem Myokardinfarkt eine antidepressive Therapie die kardiale Prognose bes- sert, ist derzeit Gegenstand

Die Ausbildung in den Pflegeberufen soll künftig auf eine ge- meinsame Grundlage gestellt werden, von der aus eine Differen- zierung in allgemei- ne Krankenpflege

Gonarthrose (Ausarbeitung Heidelberg) Eingeschlossen werden über 40-jährige Gonarthrose-Patienten (Röntgenstadi- um Kellgren 2 oder 3) mit chronischen Knieschmerzen (gemäß den

Wird ein Behand- lungsfehler oder Aufklärungsmangel festgestellt, reguliert die Haftpflichtver- sicherung des belasteten Arztes in der Regel den Schaden; bei

Wir kennen keinen Patienten mit schwerem Verlauf, der dauerhaft durch diese Therapie geheilt wurde, wir ken- nen aber Patienten (auch Kinder!), die zum Teil monate- und jahrelang

Dieses wird mit der An- ordnung der C-Fasern in soge- nannten Remak-Bündeln erklärt, die den Zutritt des Lokalanästhe- tikums behindern (5). Interessan- terweise werden bei den

Ein in der Literatur gut replizierter Befund ist, dass Patienten mit einer schweren Depression im Vergleich zu Gesunden eine höhere Herzfrequenz haben.. Eine Erhöhung der

Dass hierzu auch eine vom Arzt selbst erho- bene Anamnese sowie eine selbst durchgeführte klinische Untersuchung unabdingbar ist – für jeden sonogra- phierenden Arzt