• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Protonenpumpenhemmer und Clopidogrel: Erhöhtes kardiovaskuläres Risiko nach Herzinfarkt?" (18.02.2011)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Protonenpumpenhemmer und Clopidogrel: Erhöhtes kardiovaskuläres Risiko nach Herzinfarkt?" (18.02.2011)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 330 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 108

|

Heft 7

|

18. Februar 2011 TABELLE

Ergebnisse zur Interaktion von PPI und Clopidogrel in Bezug auf kardiovaskuläre Risiken (12 Monate)

modifiziert nach: Clin Pharmacol Ther 2010; doi:10.1038/clpt.2010.219 Zeit nach

Herzinfarkt

> 7 Tage

> 14 Tage

> 21 Tage

> 30 Tage

Protonenpumpenhemmer allein

Hazard Ratio (95-%-KI) 1,18 (1,10–1,24) 1,23 (1,16–1,30) 1,26 (1,19–1,34) 1,29 (1,21–1,37)

p-Wert

> 0,001

> 0,001

> 0,001

> 0,001

Protonenpumpenhemmer plus Clopidogrel

Hazard Ratio (95-%-KI) 1,21 (1,09–1,34) 1,22 (1,10–1,36) 1,24 (1,12–1,37) 1,29 (1,17–1,42)

p-Wert

> 0,001

> 0,001

> 0,001

> 0,001

Hazard Ratio (95-%- Konfidenzintervall)

1,01 (0,90–1,14) 0,96 (0,86–1,08) 0,96 (0,85–1,07) 0,98 (0,88–1,10)

p-Wert

0,84 0,54 0,44 0,72

Derzeit ist unklar, ob bei einer kom- binierten Gabe von Clopidogrel und Protonenpumpenhemmern (PPI) das kardiovaskuläre Risiko erhöht wird.

In einer Kohortenstudie in Däne- mark wurde deshalb dieser Frage erneut nachgegangen (1).

Aus dem dänischen Patienten - register wurden alle Patienten

> 30 Jahre (n = 56 406) erfasst, die zwischen 2000 und 2006 wegen ei- nes ersten Herzinfarkts hospitali- siert waren und mindestens 30 Ta- ge überlebten. Zusätzlich wurden aus dem nationalen Verschrei- bungsregister ihre Verordnungen analysiert. 43,8 % (24 704) der Pa- tienten wurden bei der Kranken- hausentlassung mit Clopidogrel behandelt, von diesen erhielten im Jahr nach dem Infarkt 27,3 % (n = 6 753) mindestens einmal ei-

PROTONENPUMPENHEMMER UND CLOPIDOGREL

Erhöhtes kardiovaskuläres Risiko nach Herzinfarkt?

nen PPI verordnet. 31 704 Patien- ten erhielten kein Clopidogrel, von diesen erhielten 8 889 einen PPI.

Die zeitabhängige Regressionsana- lyse ergab für Patienten mit Entlas- sung innerhalb von 30 Tagen nach Infarkt unter Clopidogrel und PPI ein erhöhtes Risiko für den primä- ren Endpunkt (Kombination aus kardiovaskulärem Tod oder Rehos- pitalisierung wegen Myokardin- farkt oder Schlag anfall) (Hazard- Ratio [HR] 1,29, p < 0,001) im Vergleich zu Patienten ohne PPI.

Das Risiko war jedoch bei den Pa- tienten ähnlich erhöht, die nur PPI, aber kein Clo pidogrel bekamen (HR 1,29, p < 0,001). Zwischen PPI und Clopidogrel wurde keine signifikante Interaktion festge- stellt. Allerdings wurden nur 17 % der Patienten mit Omeprazol und

34 % mit Esomeprazol behandelt;

Angaben zur Dosierung der PPI la- gen nicht vor. Dr. rer. nat. Dietmar Trenk, Leiter der Abteilung Klini- sche Pharmakologie am Herzzen- trum Bad Krozingen, weist darauf hin, dass aktuelle Untersuchungen von Angiolillo et al. eine Dosis - abhängigkeit der Interaktion zwi- schen Omeprazol und Clopidogrel belegen (2).

Fazit: Das erhöhte kardiovaskulä- re Risiko unter PPI könnte damit erklärt werden, dass die PPI-Ver- ordnung bei Infarktpatienten ein Indikator für nichtidentifizierte Kofaktoren ist, die eine Risiko - erhöhung bewirken. Nach Mei- nung von Trenk ändern diese dä- nischen Befunde jedoch nichts an der derzeitigen Datenlage. Bei Clopidogrel-behandelten Patien- ten ist die Indikation für die PPI- Verordnung nach wie vor streng zu stellen; wenn ein PPI erfor - derlich ist, dann sollte bevorzugt eine „interaktionsunverdächtige“

Substanz wie zum Beispiel Panto- prazol eingesetzt werden.

Dr. rer. nat. Susanne Heinzl

1.Charlot M et al.: Proton-pump inhibitors are associated with increased cardiovascular risk independent of clopidogrel use. Ann In- tern Med 2010; 153: 378–86.

2. Angiolillo DJ et al.: Differential effects of omeprazole and pantoprazole on the phar- macodynamics and pharmacokinetics of clopidogrel in healthy subjects: Randomiz - ed, placebo-controlled, crossover compari- son studies. Clin Pharmacol Ther 2010;

doi:10.1038/clpt.2010.219.

wonnen. Nur wenn diese negativ ausfielen, schloss sich eine Media - stinoskopie an. Ließ sich mit keiner Methode eine mediastinale Tumor- ausbreitung nachweisen, so folgte die Tumorresektion mit Lymphknoten- dissektion. Primärer Endpunkt war die Sensitivität der jeweiligen Me- thode für den Nachweis von N2/

N3-Metastasen.

Bei 65 von 123 Patienten fiel die Endosonographie negativ aus, so dass sie sich auch einem chirurgi- schen Staging unterziehen mussten.

N2/N3-Metastasen wurden durch alleinige Mediastinoskopie bei 35 %

der Patienten gefunden, durch allei- nige Endosonographie bei 46 % (p = 0,11) und durch die Kombinati- on beider Methoden bei 50 % (p = 0,02). Die Sensitivität dieser drei Modalitäten lag bei 79 %, 85 % (p = 0,47) beziehungsweise 94 % (p = 0,02). Unnötige Thorakotomien wurden in der Mediastinoskopie- Gruppe bei 21 Patienten durchge- führt (18 %, 95-%-Konfidenzinter- vall 12 % bis 26 %), in der Endoso- nographie-Gruppe nur bei neun (7 %, 95-%-KI 4 % bis 13 %, p = 0,02).

Die Komplikationsraten waren in beiden Armen gleich hoch.

Fazit: Bei Patienten mit NSCLC weist eine Staging-Strategie, die in einem gestaffelten Prozedere endosonographische Verfahren mit der Medianstinoskopie verbindet, eine höhere Sensitivität für me - diastinale Lymphknotenmetasta- sen auf als die alleinige chirur - gische Exploration. Vor allem lässt sich dadurch der Anteil unnöti- ger Thorakotomien mehr als hal- bieren. Josef Gulden

Annema JT et al.: Mediastinoscopy vs endo- sonography for mediastinal nodal staging of lung cancer. A randomized trial. J Am Med Ass 2010; 304: 2245–52.

M E D I Z I N R E P O R T

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Für einen gewissen Schutz vor einer genita- len HSV-1-Erkrankung könnten eine niedrige Viruslast, oral-geni- tale Transmission und ungünstige Bedingungen für die Virusvermeh-

Nach unkomplizierter Schwan- gerschaft (Gestationszeit 37 bis 41 Wochen) wurden 400 Kinder 1 : 1 in einen der beiden Studienarme randomisiert: entweder Durchtren- nen der

Busby A, Abramsky L, Dolk H, Armstrong B, a Eurocat Folic Acid Working Group: Preventing neural tube defects in Europe: a popu- lation based study.. Busby A, Abramsky L, Dolk

Wir kennen keinen Patienten mit schwerem Verlauf, der dauerhaft durch diese Therapie geheilt wurde, wir ken- nen aber Patienten (auch Kinder!), die zum Teil monate- und jahrelang

Dieses wird mit der An- ordnung der C-Fasern in soge- nannten Remak-Bündeln erklärt, die den Zutritt des Lokalanästhe- tikums behindern (5). Interessan- terweise werden bei den

Ein in der Literatur gut replizierter Befund ist, dass Patienten mit einer schweren Depression im Vergleich zu Gesunden eine höhere Herzfrequenz haben.. Eine Erhöhung der

Dass hierzu auch eine vom Arzt selbst erho- bene Anamnese sowie eine selbst durchgeführte klinische Untersuchung unabdingbar ist – für jeden sonogra- phierenden Arzt

soll künftig nur noch bei vom Ro- bert-Koch-Institut (RKI) definier- ten Risikogruppen (zum Beispiel immungeschwächte Patienten oder Patienten mit besonders schwerer Symptomatik)